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Stirbt das Kino ?

Stirbt das Kino ?
Wir diskutieren das gerade im Konzernforum und ich dachte das wäre ein spannendes Thema.

Ich ging immer gerne ins Kino, gemeinsam und in wenigen fällen auch alleine. Eigentlich fand sich immer jemand. Heute habe ich eine Familie und die Anforderungen ändern sich einfach.

Seit die Streamingdienste verfügbar sind ändert sich das. Die gesamte Parametrie "Kino" hat sich einfach geändert.

• GroßbildsmartTV werden immer günstiger
• Beamer werden immer günstiger
• die Internetverbindungen werden immer schneller
• immer mehr Filme werden für Streamingdienste gedreht

Fakten:

Abseits von Corona gehen die Umsätze der Kinoindustrie massiv zurück. Die Refinanzierung von Kinofilmen über den klassischen Verleih funktioniert nicht mehr, die Streamingdienste wachsen und damit auch die Möglichkeit immer bessere Filme zu produzieren.

Mein Break kam mit "Akosha". Als alter Star Wars Fan habe ich mich sehr darauf gefreut. Nix Kino nur Streaming. Also großes neues SmartTV mit 4k und 85 Zoll gekauft und los.

Wir haben also Ahsoka gesehen, war spannend und in einer super Qualität, für Star Wars Fans eine Bereicherung.

Ich kann sagen, ich habe im Vergleich zum Kino echt nix vermisst.

Ich "ertappe" mich also einfach immer häufiger dass ich mir die aktuellen Kinofilme zuhause ansehe. Früher habe ich diese "Heimkinotypen" die zuhause quasi nen Kleinwagen im Wohnzimmer rumstehen hatten immer als Cocooner belächelt.

Die jüngere Generation also die zukünftigen Kunden der Kinos die ich kenne, streamen eigentlich nur noch, ins Kino geht man vielleicht einmal fürs 2. Date aber dann hat es sich auch. Meine Kids sehen eigentlich ihre Filme online, dazu wurde ein CromeCast angeschafft, funktioniert prima.

Wenn ich meine Enkelin so betrachte, was die alles für "Links" kennt wo man Kinofilme sehen kann, ist das schon ziemlich beeindruckend.

Ist das wirklich so, das klassische Kino liegt im Sterben ?

Januszauber
Vor der Pandemie bin ich 2-3 Mal im Jahr ins Kino gegangen, also war ich nie ein intensiver Nutzer. Seit Corona war ich nur einmal im Dezember 2022 im Kino. Ich hatte mich für Avatar in 4D entschieden, nicht weil mir das Thema besonders liegt, sondern weil ich wissen wollte, was modernes Kino zu bieten hat. Insgesamt war die Erfahrung großartig, aber ich zahlte als einzelne Person 46€ für Eintritt, Parken, Cola und Popcorn. Eine Summe, die mich sicherlich nicht ruiniert, jedoch in keinem Verhältnis zu stehen scheint.
*******d18 Frau
6.101 Beiträge
Ich bin Fan der kleinen Studiokinos, mit den besonderen Filmen.
Die werden leider immer weniger.

Die „Massenabfütterung“ in den Großraumkinos bietet mir kein Erlebnis. Anonym, steril, kein Ambiente, eine Lautstärke, die schon Oropax-pflichtig ist …
Filme, die oft nur Effekthascherei ist und nicht zum Mitfühlen und Nachdenken anregen.

Ich bin genauso wenig ein Heimkino- oder Fernsehfan. Es gibt so vieles mehr, wofür man nicht still sitzen und Popcorn essen muss. Freunde, Gespräche, Sport, soziale Interaktionen, für die Stunden allein Bücher. Diese Bücher produzieren dann meinen eigenen Film, dessen Bilder ich selbst bestimmen kann.

Also, ihr seht, Kino muss nicht. Und diese Blockbuster eh nicht. Der Stempel Hollywood bürgt für mich selten Qualität, in meinem Verständnis.
*********si_59 Mann
1.213 Beiträge
Das liest sich offiziell aber doch deutlich optimistischer. Hier mal stellvertretend nur mal ein Zitat von sehr vielen aktuellen Artikeln zum Thema.

https://www.fr.de/kultur/tv-kino/das-kino-ist-zurueck-branche-im-aufwind-zr-92478662.html

Das Kino hat ansonsten den entscheidenden Vorteil, einen abgeschlossenen Raum ohne äußere Unterbrechung resp. Belästigung zu bilden. Keine Klingelei, kein unabstellbares Geräusch etc. aber die Möglichkeit zur Konzentration auf das Leinwandgeschehen. Das ist auch Zuhause kaum immer möglich, da häufig irgendeine Unterbrechung stattfinden wird und wenn nur der Paketlieferant klingelt.
Außerdem ist das Kino als Erlebnisort mit mehr als nur Filmvorführung mittlerweile auch wirtschaftlich ein Faktor, denn die Umsätze mit Catering, Merchandising sind nicht unerheblich. Solches erfordert daheim sehr viel Initiative, die man kaum aufbringen kann, wenn man sich dem Film wirklich widmen will.
****mi Frau
2.419 Beiträge
JOY-Angels 
Schwierig, ich glaube das die Kinos sich schon sehr anstrengen müssen um weiter mitzuhalten….

Ich selbst bin da wahrscheinlich eher kein guter Vergleich den ich schauen eigentlich nie Fernsehen, eventuell mal die Tagesthemen oder einen Tatort, aber ansonsten bleibt die Kiste aus.
Ich lebe die Woche über alleine in Berlin und habe mir zwar einen Fernseher mitgenommen und sogar ein paar Filme die ich immer mal sehen wollte, und die schon lange bei uns im Schrank standen, aber seit ich da bin hab ich ihn nicht einmal angehabt ( Ausnahme als die Kinder da waren um PlayStation zu spielen )….

Ich bekomme in Gesprächen häufig mit wie sich nun über die neuste Netflixserie ausgetauscht wird, und ich kann da dann überhaupt nicht mitreden, für mich ist das schauen einer Serie oder eines Filmes eine bewusste Entscheidung, deshalb kann ich mit dem Konsum heute wo teilweise Binge-watching betrieben wird echt nichts anfangen, da unternehme ich lieber was als mich ins Koma zu glotzen… *lach*

Kino finde ich hingegen total schön, weil man da irgendwie das Filme schauen noch zelebriert, und in der Regel auch mit einem lieben Menschen zusammen geht…
Finde ich persönlich total schön, aber was dort an Getränken und Popcorn verkauft wird ist halt so teuer das man auch überlegt ob man dort etwas mitnimmt….
Ich mache es trotzdem weil ich denke das man so das Kino zumindest ein bisschen unterstützen kann….

Wir haben jetzt vor kurzem erst Kindergeburtstag gehabt und unsere Kleine wollte gerne ins Kino. Auch für die ist es toll und etwas besonderes und es wäre schade wenn es das nicht mehr geben würde, auch wenn Getränke für 7 Kinder und 3x kleines Popcorn inzwischen 55€ kostest… *schock*
*******d18 Frau
6.101 Beiträge
Frage an die Mods (off-topic): Warum funktioniert der Link zu Beiträgen hier nicht? Weder beim Zurückverfolgen von Komplimenten noch beim Weiterleiten …
****020 Frau
2.399 Beiträge
Ich mag Kino und gehe noch öfters mal. Ich mache aber auch mit Freunden Filmabende vor unserem Beamer, das ist dann aber etwas ganz anderes.
Beides hat seinen eigenen Reiz.

Beim Kino unterscheide ich dann auch noch Mal das kleine, feine Programmkino, das Aktionen macht und besondere Filme bietet und daneben das Cineplex mit Horrorpreisen und jeglichem Service. Aber so ein Liegesessel ist schon was nettes Mal zwischendurch.

Ich gucke den Film im Kino bewusster. Kein Handy dabei griffbereit, kein aufstehen für Toilette und mal eben dies oder das... Und kein anhalten zwischendrin. Man konzentriert sich allein auf diesen Film und das Erlebnis ist dadurch völlig anders, für mich.
Ich muss aber echt sagen, für 46 Euro würde ich nicht gehen. Hier kostet ein Film so 12 Euro. Plus ein kleines Popcorn. Wir kommen mit Getränken vielleicht jeder so auf 20 Euro.
*****ena Frau
3.415 Beiträge
Ich bin früher sehr gern und viel ins Kino gegangen. Da hab ich allerdings auch in der Stadt gelebt und bin problemlos mit den Öffis hin gekommen.

Heute, auf dem Land lebend, wäre ein Auto nötig.

Außerdem ist es mir schon seit längerem viel zu laut im Kino. Weiß nicht warum die den Ton da so laut machen, aber für mich ist das kein Genuß mehr.

Unbestritten ist natürlich, die bessere Qualität die das Kino gegenüber meinem Tablett oder Handy beim Streamen hat.
Dafür lieg ich aber gemütlich im Bett. 😉

Falls mich jedoch Freunde fragen ob ich mit ins Kino gehen will bin ich sofort dabei.
Mein großer Vorteil ist, dass ich immer ne Begleitperson kostenlos mit reinnehmen kann durch meinen SBA.

Trotzdem denke ich, dass die Kinos über kurz oder lang aussterben werden.
@*******d18

doch, funktioniert.
****lia Frau
3 Beiträge
Ich bin ganz großer Kino Fan!
Besitze seit über zwanzig Jahren keinen Fernseher….
Gehe sehr oft, mehrmals im Monat ins Kino, allerdings nur in den kleinen, feinen Programm Kinos, die es hier in Bremen noch gibt.
Es ist immer wieder ein Genuss, nicht vergleichbar den ganzen Streaming und unvorstellbar Niveau losen fernseh Serien, für mich ist der unterschied wie zwischen Fast Food und Sterne Küche….anschließend bei einen guten Rotwein über den Film reden, grandios!
*******rus Mann
461 Beiträge
Ich habe ein ziemlich gutes Heimkino-Setup mit Beamer und vernünftigem Ton. Dazu muss man kein Vermögen ausgeben (aber kann es natürlich). Kompromisse muss ich machen, da ich zur Miete wohne und z.B. den Sound nicht ganz so hochdrehen kann. Ein Hauptgrund für mich, in ein Eigenheim zu ziehen wäre tatsächlich die Möglichkeit, beim Ton im Heimkino noch weiter aufzudrehen.

Kino gehe ich auch hin- und wieder. Aber da achte ich darauf, den passenenden Film auszuwählen. (Programm)kinos mit kleinen Sälen bieten mir kaum einen Mehrwert. Ich habe es schon mehrfach erlebt, das in den kleinen Sälen mir in Kombi mit dem Sitzabstand die Leinwand deutlich kleiner als zu Hause erschien. Also wähle ich aus, der richtige Film (z.B. Oppenheimer) im richtigen Saal (riesige Leinwand, exzellenter Sound, top Premium-Logen).

Und was die Auswahl des Materials betrifft, viele schmähen hier ja Serien. Dabei sind gerade die es, die oftmals den intensivsten Genuss bescheren. Kaum ein Film hat bei mir so ein beklemmendes Gefühl ausgelöst wie die Mini-Series "Chernobyl". Zu kaum einem Filmcharakter habe ich eine solche Bindung aufgebaut wie zu einem Tony Soprano. Und auch wenn "Saving Private Ryan" ein hervorragender Film ist, kann ich nicht sagen ob ich ihn wirklich über "Band of Brothers" stellen würde.

Also, stirbt das Kino aus? Ja, teilweise schon, und meiner Meinung nach zurecht. Kleine, technisch veralterte Säle die Mainstream spielen braucht wirklich kein Mensch mehr. Die Zukunft gehört den Häusern, welche einen Mehrwert durch überragende Technik bieten oder den liebevoll kuratierten Programmkinos. Wobei für letztere auch der Standort entscheidend ist, brauchen sie doch ein ausreichend großes, spartenaffines Publikum.

Hier mal ein sehr interessanter Beitrag über ein HighEnd-Kino in Münster, welches bei mir noch auf der Bucketlist steht:


*********ouple Paar
430 Beiträge
Die großen Multiplexkinos erfordern zwischenzeitlich eine eigene Art von Filmen, die den Eventcharakter verstärken: 3-D, komplexe Tontechnik mit zum großen Teil viel zu lautem Ton sowie Filme, die die Visualisierung häufig über den Inhalt stellen. Es ist bezeichnend, dass die computeranimierten Special Effects zwischenzeitlich einen höheren Kostenaufwand erzeugen als die schauspielerische Darstellung der Handlung. Viele der jüngeren Schauspieler*innen erscheinen auch zwischenzeitlich austauschbar und bringen kaum einen eigenen Stil ein. Die Optik scheint hier bisweilen wichtiger zu sein als die Schauspielkunst. Die gigantische Filmindustrie in den Disney- und übrigen großen Studios in Hollywood liefern eine hochstandardisierte Ästhetik, die auf jeden Reibungspunkt verzichtet. Auch die Handlung darf den/die Konsumenten*innen möglichst nicht mehr "verstören", sondern soll Erwartungshaltungen bedienen. Vor diesem Hintergrund hat zumindest das Mainstreamkino seinen künstlerischen Reiz stark eingebüßt.
Insofern kommen intellektuell ansprechende Filme zwischenzeitlich eher aus Europa. Hier haben zwischenzeitlich die Franzosen, Skandinavier, Italiener und auch die deutsche Filmindustrie enorme Fortschritte gemacht. Der Nachteil ist, dass höchstens aus Deutschland diese Filme den Weg in die großen Kinokomplexe schaffen. Lediglich in größeren Städten können sich die Programmkinos halten, die sich diese Filme "leisten" können.
Ein Film muss auch mal ertragen können, dass der Saal nur halb besetzt ist und die Besucher*innen nicht für 20 bis 30 € zusätzlich konsumieren. Dafür kommen sie dann ggf. aber auch öfter.
**********erfly Frau
3.910 Beiträge
Doch ich mag Kino und wir (meine Mädels und ich) stellen auch immer wieder fest, dass wir zu selten ins Kino gehen. Für mich liegt das aber eher am Filmangebot.
Die letzten Filme die ich im Kino gesehen habe waren Oppenheimer, Elvis und Top Gun. Bei letzterem saßen wir in den neuen "Super-Duper-Sitzen" die bei den entsprechende Filmsequenzen vibriert haben - muss man jetzt nicht unbedingt haben, fanden wir aber geil und zum Film absolut passend *ggg*
(in den Sitzen wäre vielleicht sogar SoG zu einem ansehbaren Film geworden *anmach* *traenenlach*

Für mich ist Kino immer noch ein kleines Erlebnis - wir "zelebrieren" das dann auch ein bisschen. Mit Sektchen und Popcorn, Natchos und Cola. Ganz billig ist es nicht, aber gut Essen gehen kostet auch nicht weniger.

Klar kann man sich auch Filme zu Hause anschauen, aber es ist eben nicht das selbe - das Kinofeeling würde bei mir auch nicht aufkommen, wenn ich die entsprechende Heimkinoanlage hätte und die Wände wackeln dürften. Zu Hause läuft der Fernseher meistens nebenbei, aber manchmal streame ich auch ein paar Serien.
******iel Mann
1.601 Beiträge
mich interessiert schon seit Jahren das "Blockbusterkino" absolut nicht mehr. Hier habe ich den Eindruck, dass es nur um "schneller, höher, weiter" geht, sofern es Bild und Ton betrifft. Die Geschichte fällt dahinter weit zurück, ist kaum noch erkennbar. Etwas wirklich Neues scheint es auch nicht mehr zu geben. Immer weitere Fortsetzungen eines Erfolgsfilms, Prequels, Reboots. Und das alles in einer Ästhetik, die mich einfach nicht mehr überraschen kann, die auch keiner Logik folgt. Zumindest ich bin es so gewohnt, dass sich Alles mit Computern realisieren lässt, sodass mich kein "Filmtrick" mehr faszinieren kann, höchstens dadurch, dass ich CGI gar nicht mehr erkennen kann. Und dazu noch diese ständigen flapsigen Bemerkungen der Protagonisten auch in den ernstesten Situation, die mich keinen der Charaktäre mehr ernst nehmen lässt. Vielleicht bin ich einfach nur zu alt dafür, das ist okay, aber ich gehe schon lange lieber in die kleinen Kinos, in denen man noch, verglichen mit den großen Kinozentren, günstig dialoglastige und CGI-freie Autorenfilme zu sehen bekommt.

Für mich hat das mit Corona wenig zu tun, vielleicht, dass ich mir seitdem diese "Blockbuster" mal von Konserve oder im Stream antue. Meine Einstellung zum Kino hat sich schon vor Corona entwickelt.

Zitat von **********erfly:
Oppenheimer
stimmt ... fast vergessen ... diesen Film würde ich mir noch gerne im Kino anschauen. Vielleicht taucht der noch irgendwann in einem unserer Programmkinos auf.
**********erfly Frau
3.910 Beiträge
Zitat von ******iel:

Zitat von LonelyButterfly:„Oppenheimerstimmt ... fast vergessen ... diesen Film würde ich mir noch gerne im Kino anschauen. Vielleicht taucht der noch irgendwann in einem unserer Programmkinos auf.

Ein großartiger Film, der aber für mich tatsächlich eher was fürs "Heimkino" ist. Im Kino konnte ich dem Film nicht die notwendige Aufmerksamkeit geben, die er verdient hat. Den muss ich nochmal zu Hause allein mit einem Glas Wein anschauen - es gibt auch Filme die für mich) fürs TV besser geeignet sind als fürs Kino.
******iel Mann
1.601 Beiträge
Zitat von **********erfly:
Ein großartiger Film, der aber für mich tatsächlich eher was fürs "Heimkino" ist. Im Kino konnte ich dem Film nicht die notwendige Aufmerksamkeit geben, die er verdient hat. Den muss ich nochmal zu Hause allein mit einem Glas Wein anschauen - es gibt auch Filme die für mich) fürs TV besser geeignet sind als fürs Kino.
als Physiker natürlich eigentlich ein Muss für mich, aber eben nicht unbedingt in den großen Kinos. Ich weiß allerdings auch, dass ich Zuhause wahrscheinlich immer wieder Details nachschlagen werde, was mir zwar einen gewaltigen Lerngewinn bereiten, aber der Filmgenuss fällt darüber wohl etwas zurück. Das, was ich über die Geschichte Oppenheimers weiß, macht das schon zu einem phantastischen Filmstoff, aber ohne dass die Physik eine Rolle spielt, geht es für mich eben nicht. Der Fluch des Fachkundigen. Vielleicht wäre daher der Barbie-Film für mich unterhaltsamer *lach*

ich denke eben, dass es mir im Kino leichter fällt, in der Geschichte zu bleiben. Zuhause kann ich den Film in Zweitverwertung als Leitfaden für Studien verwerten *zwinker*
.
Mal ein Gegenpart.

Ich mag das Mainstreamkino sehr, mich nerven diese anstrengenden "wichtigfilme". Die sind so ungeheuer anstrengend, und mir einfach zu "freaky".

Ich möchte Filme auch mal einfach nur konsumieren ohne das Ganze direkt sozialkritisch mit irgendwelchen Leuten ausdiskutieren zu müssen.

Aktuell habe ich "Ein ganzes Leben" nach 10 min beendet, meine Kinder würden sagen "Cringe".

Die kleinen Programmkinos habe ich eigentlich nur zum "Kaffeetrinken" genutzt.

Jean-Pierre
*******rus Mann
461 Beiträge
Ich finde, sowohl Mainstream als auch Sparte habe ihre Daseinsberechtigung, genau wie Film- oder Streamingstudio.

Und warum jetzt CGI per se für den Film schlechter ist als die Pyro- und Modellschlachten der 80er oder die Autostunts der 70er erschließt sich mir auch nicht.

Nur weil ein Film aus der Kategorie Autorenfilm kommt, ist er doch nicht automatisch gut. Gerade wenn ich an die ganze Riege an deutschen, dauerdepressiven Sozialbelehrungsdramen denke überkommt mich ein Schauer. Oder ist "Dune" jetzt ein schlechter Film, weil erfolgreich und sehr CGI-lastig?

Und selbst das vielgescholtene Marvel-Universum erreicht mit über 30 miteinander verwobenen Filmen und Mini-Serien eine Tiefe im Worldbuilding, an die nicht mal Francises wie Star Wars ran kommen.
Und apropos Star Wars und MCU: Die schauspielerische Qualität im Letzteren ist ja wohl deutlich höher als in vielen Blockbustern der 80er und 90er.

Man (und Frau) muss schon trennen können zwischen persönlichen Genrégeschmack und der eigentlichen filmerischen Leistung. Und da schneiden (meiner bescheidenen Meinung nach) aktuelle Blockbuster keineswegs schlechter ab, als der Schnitt von vor 30, 40 oder 50 Jahren.
******iel Mann
1.601 Beiträge
Zitat von *******rus:
Man (und Frau) muss schon trennen können zwischen persönlichen Genrégeschmack und der eigentlichen filmerischen Leistung. Und da schneiden (meiner bescheidenen Meinung nach) aktuelle Blockbuster keineswegs schlechter ab, als der Schnitt von vor 30, 40 oder 50 Jahren.
natürlich ... man muss trennen können und in meiner Sammlung findet sich auch "Perlen des Kinos" wie das Meisterwerk "McQuade der Wolf" mit dem alten Top-Mimen Chuck Norris, dessen Dialoge meisterhaft mit Fäusten und Füßen geführt wurden *lach*
Natürlich ... das sind alles persönliche Vorlieben, manchmal auch Zeit- und Stimmungsabhängig. Bei CGI stört mich meistens, dass es aus meiner Ansicht nach falsch und übermäßig eingesetzt wird und ich meine, meistens die Tätigkeit des Computers darin erkennen zu können und es so einfach falsch wirkt. Wenn die Geschichte drumherum stimmig ist, dann ist das für mich verschmerzbar, was es oft aber nicht ist.

ich habe neulich zum ersten Mal "Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger" ... das Meer, der Tiger und vieles mehr stammen ganz klar aus dem Computer, das hat mich nicht die Bohne gestört. Es war die Geschichte, die den Film getragen hat.

und zu Dune ... die neue Version kenne ich nicht, ich habe dafür die Verfilmung aus 1984 von David Lynch gesehen. Der war zwar kommerziell nicht wirklich erfolgreich, aber es ging auch ohne CGI. Die Bücher habe ich damals auch gelesen und der Stoff ist eigentlich zu viel für einen einzigen Film und ich glaube, dass die Verfilmung damals genau daran gescheitert ist. Zu komplex für einen Film. Was in der neuen Verfilmung besser funktioniert hat, muss ich erst für mich heraus finden.

Zitat von *******rus:
Und selbst das vielgescholtene Marvel-Universum erreicht mit über 30 miteinander verwobenen Filmen und Mini-Serien eine Tiefe im Worldbuilding, an die nicht mal Francises wie Star Wars ran kommen.
ich liebe diese alten Comics, bin aber mehr der Batman/ Iron Man - Typ ... dies kommt meinem Verständnis einfach näher. Mehr oder weniger normale Menschen werden durch antrainierte Fähigkeiten und Technik zu (Super-)Helden ... ist am Ende natürlich auch nicht wirklich realistisch, aber ich fühle mich dem irgendwie näher ...

Zitat von *******rus:
Und apropos Star Wars und MCU: Die schauspielerische Qualität im Letzteren ist ja wohl deutlich höher als in vielen Blockbustern der 80er und 90er.
ganz klar ... Stalone, Schwarzenegger, Chuck Norris sind nun wirklich nicht gerade durch ihre Schauspielkunst berühmt geworden ... ihre Filme waren zwar schlecht geschauspielert, aber originell ... Predator, Terminator, Rambo, Rocky, die finden wohl daher auch heute noch immer mal wieder eine Fortsetzung ... oder ein Prequell oder irgendwann auch ein Reboot *schiefguck*

darüber lässt sich vortrefflich streiten, aber das alles fällt unter persönliche Vorlieben ...
@*******rus

deutschen, dauerdepressiven Sozialbelehrungsdramen

Geht direkt in meinem Sprachschatz über..... klasse.
*****_80 Frau
91 Beiträge
Ich gehe sehr gerne in kleinere Programmkinos, deren Filme man teilweise auch nicht über meine Streamingdienste schauen kann. Aber ich kann durch die Kinder leider nicht einfach so ins Kino. Deshalb streame ich dann doch vorwiegend. Über werstreamt.es suche ich mir die Filme zielgerichtet aus.
Mit meinen Kindern gehe ich ungern ins Kino und schaue lieber zuhause. Man kann einfach Toilettenpausen machen, Schnöker und Getränke sind günstig verfügbar und das für wenig bis kein Geld. Das schlägt jedes Kino.
****ii Frau
163 Beiträge
Ich bin und war nie sonderlich kinoaffin. Zu laut, zu ungemütlich und in ein Schema gepresst.... aber es ist ein aus meiner Sicht verschwindendes Kulturgut.
Gebundene Bücher kränkeln.... Printmedien vegetieren.... beides wird wohl auch binnen 2 Generationen sterben.... dem Kino geht vermutlich noch schneller der Gar aus.
Veränderungen in einer multimedialen vernetzten Welt.
Schlimm? Traurig?
Ich weiß nicht.... anders eben.
****Dr Mann
1.515 Beiträge
Ich stimme dir in vielem zu, @*******rus, und auch bei
Zitat von *******rus:
Man (und Frau) muss schon trennen können zwischen persönlichen Genrégeschmack und der eigentlichen filmerischen Leistung.
Aber: Neben dem persönlichen Geschmack und der Qualität der filmischen Umsetzung, also dem "filmerischen Handwerk", ist ja mindestens noch etwas weiteres wichtig: Handlung, Figurenzeichnung, Dramaturgie, kurz, die "literarische" Dimension. Und auch hier ist es völlig legitim, wenn jemand mit antintellektualistischem Gestus alles Tiefe für sich ablehnt und nur Popcornkino goutiert. Aber es ist nicht legitim, auf der anderen Seite Filme mit "Botschaft" oder einen "Anliegen" als "Sozialbelehrungsdramen" zu denunzieren. Wenn sie schlecht gemacht sind, dann sind sie schlecht gemacht, keine Frage. Aber das gibt einem nicht das Recht, sie auch auf der inhaltlichen Seite abzuqualifizieren. Wer das tut, begeht den selben Fehler wie der, der die zum bloßen Konsumieren geeigneten Filme eo ipso etwa als Schund bezeichnet: Er trennt nicht zwischen der eigenen Präferenz für ein Genre und der Qualität (künstlerisch, technisch, handwerklich) der Umsetzung.
@****Dr

Zitat von ****Dr:
Aber es ist nicht legitim, auf der anderen Seite Filme mit "Botschaft" oder einen "Anliegen" als "Sozialbelehrungsdramen" zu denunzieren.

Ich darf Dir versichern, der Autor des Begriffes "Sozialbelehrungsdramen" hat im Joyclub jedes, absolut jedes Recht Filme so zu bezeichnen.

Es ist seine Meinung damit beleidigt er niemanden und ich finde diese Form der Kritik völlig in Ordnung.

Nicht in Ordnung ist es einem User das Recht an Kritik abzusprechen.

Danke für Dein Verständnis.

Januszauber
@*******rus

Man (und Frau) muss schon trennen können zwischen persönlichen Genrégeschmack und der eigentlichen filmerischen Leistung. Und da schneiden (meiner bescheidenen Meinung nach) aktuelle Blockbuster keineswegs schlechter ab, als der Schnitt von vor 30, 40 oder 50 Jahren.

Mea Culpa, ich persönlich kann es einfach nicht. Das hat schlicht mit meiner fehlenden Kompetenz zu tun
sowas zu beurteilen. Ich sehe mir einen Film an, danach finde ich ihn gut oder nicht.

Mir fehlt wirklich jeder Ansatz diesen Film auseinanderklamüsern zu können und auch zu wollen.

Ich konsumiere einen Film einfach, also ich sehe ihn mir an und finde den gut oder eben nicht, ob ich deswegen dem interlektuellen Anspruch irgendwelcher Leute nicht genüge ist eine Frage die mich nicht
berührt weil - für mich - das ein Unterhaltungsprodukt ist wie jedes andere auch.

Das greift eben auch in den Kern des Thread, in einem Kino ist "aufstehen - rausgehen" mit ner halben Tüte Popkorn und einer halben Cola eben eine ganz andere Kiste als zu Hause zu sagen "das ist nix" und sich was anderes anzusehen. Für mich ein unschätzbarer Vorteil.

Umgekehrt ist es ebenso, im Streamingbereich sehe ich mir Filme mit Themen an die mich niemals ins Kino gelockt hätten weil ich sie eben zu früh fälschlicherweise als "Sozialbelehrungsdramen" eingeordnet hätte, das sind dann Regiseure wie Lenny Abrahamson deren Film "Raum" mich dann doch fasziniert hat, ich hätte mir den nie im Kino angesehen.

Januszauber
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