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Das Rezept für einen guten Lover

*******sima Frau
2.445 Beiträge
Die Qualität der sexuellen Begegnung im Sinne von "gut gemacht" ist mir total egal . Ich genieße den Sex wegen der Intimität, nicht wegen besonderer Fähigkeiten zur Befriedigung. Ist es intim, darf die Sexualtiät völlig unbeholfen sein, und ich bin dennoch tief befriedigt. Ist es nicht intim, langweilt mich Könnerschaft in der körperlichen Stimulation.
Der Absatz stammt nicht von mir. Ich übernehme ihn aus einem anderen Forenthread des JC, da er zu 100% auch auf mich zutrifft.

Ein guter Lover wäre für mich derjenige, der das verstanden hat und sich seinerseits jeweils intuitiv darauf versteht, diese Intimität gemeinsam mit mir zu generieren und wertzuschätzen und sich vorbehaltlos darauf einzulassen, sie lebendig zu halten und immer wieder neu herzustellen.
Ein guter Lover soll also alles wissen und können, was ich so vorab hab lesen dürfen?
Das bedeutet alle "Mädels" haben die gleichen, nein, dieselben Bedürfnisse. Ich hoffe, ni.
So folge ich "Tantrissima", intim ... vertaut, is' für mich das Entscheidende.
Lernfähig is' der eine mehr, der andere vielleicht weniger.
Eine rein funktionale Interaktion wöllt' ich nich' Sex nennen. Is' das nich' oberflächliches Geplänkel?
Funktionieren soll er, der gute Lover?
Was hat'n das mit Sex zu tun?
Bei Intimität fängt für mich das Spiel erst an.
Und wie lange da was geht, wie schön da der Druck regelbar is' ... von mittelfest bis knüppelhart.
... die Geschwindigkeit, der Hub ... wie beim Verbrennungsmotor im Auto. Und das Gaspedal kann gern Frau bedienen, wobei ich's gern selber tue, und sehen will, was passiert ... bei Frau.
Ich bin ein Mann, keine Maschine.
******001 Frau
1.694 Beiträge
Ein Guter Liebhaber
für mich ist ein Mann auf Augenhöhe.

Kommunikativ, emphatisch-warm, eloquent-spannend, eine Humor Wellenlänge, ausdauernd beim Sex - das ist schon kaum zu bekommen😊

Der meinen Character und Temperament stand halten kann.
😘😊
Hallo @******001

Wenn du sagst:

Zitat von ******001:
ausdauernd beim Sex - das ist schon kaum zu bekommen

Meinst du Sex oder nur Koitus?
******001 Frau
1.694 Beiträge
Lieber @******o65
ich meine - beides😊😊
... beides Du meinst. Klingt für nach ... mit allem drum und dran.
So frage ich frech Frau @******001 :
"Nimmst Du "nur" ... oder gibst Du auch?"
Hab da gemischte Erfahrungen gesammelt.
****ois Frau
284 Beiträge
Wichtig ist - für beide Partner - die Fähigkeit auf den anderen einzugehen, sich einzulassen, den anderen und seine/ ihre Bedürfnisse zu erspüren

Ein achtsames Miteinander ist mir wichtiger als "technische" Daten
***sN Mann
1.541 Beiträge
Ich lese da immer, was ein gute Lover "bringen muss". Erst mal muss die Chemie stimmen. Wenn keine Vibrations da sind, kann sie (in meinem Fall), nach objektiven Maßstäben perfekt sein. Passiert trotzdem nix. Is ja Interaktion, Objektivität gibts hier nicht. Nach dem Motto "mach mal, ich guck mal, Obst mir gefällt", haut doch nicht wirklich hin.
****mi Frau
2.439 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****ois:
Wichtig ist - für beide Partner - die Fähigkeit auf den anderen einzugehen, sich einzulassen, den anderen und seine/ ihre Bedürfnisse zu erspüren

Ein achtsames Miteinander ist mir wichtiger als "technische" Daten

Das denke ich auch…. Dazu gehören ja immer zwei die sich bereichern wollen im Kontakt und Umgang…
Dabei ist geben manchmal seliger als nehmen…
Ein guter „Lover“ ( ich finde den Begriff schrecklich… ) ist der, der für mich mehr ist als nur ein „Lover“….
******001 Frau
1.694 Beiträge
@*******same
selbstverständlich, eine gute Beziehung (Affäre in meinem Falle) ist für mich eine Teamleistung.

Alle Ansprüche, die ich an meinen Partner stelle bin ich bereit selbst zu erfüllen. Vlt etwas zu meinem Gunsten, Gentleman like😋.

Weniger- ist mir zu wenig.
*****ina Frau
253 Beiträge
Also, mit Verlaub - diese Frage:
Was sollte er/sie tun, damit du ihn/sie als einen guten Lover in Erinnerung behältst?
beantwortet sich doch praktisch durch den Titel dieser Gruppe: Sapiosexuell !
Wenn das nicht genau beschreibt, was ein guter "Lover" (räusper) sein sollte, dann weiß ich auch nicht. Im Übrigen unterschreibe ich komplett, was @*******sima schrieb.

Ein großer Teil der Antworten lässt allerdings ob der völligen Abwesenheit jedes sapiosexuellen Empfindens, Humors bzw. Sinn für Ironie tief blicken. Ich fand es recht erheiternd *traenenlach*
*******d18 Frau
6.125 Beiträge
Ja, @*****ina , und genau aus diesem Grund bin ich hier so „schweigsam“ geworden.
****Dr Mann
1.515 Beiträge
Ich sehe das ganz ähnlich wie Ihr, @*****ina und @*******d18, auch hinsichtlich der Schweigsamkeit.
Allerdings bei der Ironiedetektion bin ich mir nicht ganz sicher. Einige Aussagen in diesem Thread möchte ich gerne ironisch, also im Sinne uneigentlichen Sprechens verstehen, da sie sonst in der "unfreiwillige Komik"-Ecke landen würden, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, ob der jeweilige Schreiber das auch so gemeint hat.
****Tat Mann
1.371 Beiträge
Die Bedeutung von "Intimität" muß meiner Meinung und Erfahrung nach genauer definiert werden. Vermutlich unterstellen die BefürworterInnen, dass Intimität immer - quasi automatisch - auch enthät: Aufmerksamkeit für die Signale des Partners, Komunikation, Wertschätzung der Bedürfnisse des Partners, der Versuch, diese Wünsche auch zu befriedigen und ein wenigstens hinreichender Erfolg dabei.
Anhaltende (!) Unbeholfenheit trotz glaubhaften Bemühens hingegen würde mir jedenfalls beim Sex nicht genügen!! Und ich hätte Verständnis für jede Frau, die irgendwann eine gewisse Erfolgsquote beim Entdecken z. B. ihres Bedürnisses nach klitoraler Stimulation erwartet und nicht allein den Weg als Ziel wertschätzt.
All die oben beschriebenen Fähigkeiten zusammen genommen bedingen aber auch eine gewisse Könnerschaft. Ich für meinen Teil kann sagen, dass Sex mit einer bis dato unbekannten Liebhaberin, die meine Vorlieben erfragt oder erkennt und sie kunstvoll und ohne groben "Fehler" bedient, durchaus "befriedgend" sein kann, ohne dass eine übertrieben innige Bindung nötig wäre. Das könnte sich z. B. darin äußern, dass ich sie über den Akt des Sex hinaus nicht so anregend fände, dass ich mehr mit ihr teilen möchte.
Natürlich bevorzuge ich eine Übereinstimmung auf möglichst vielen Ebenen und empfände ebenfalls bei erkennbarer emotionaler Teilnahmslosigkeit kaum Spass (wie es mir zb als junger Mann mal bei einer Prostituierten ergangen ist). Aber der Könnerschaft beim Sex den Stellenwert einer reinen Turnübung zuzuschreiben, lehne ich persönlich ab.

Ich glaube, viele von uns sind durchaus "verführbar": Wir sind empfänglich für gekonnte Komplimente, wir schätzen, "gesehen zu werden", wir lassen uns gerne belügen, wenn dies unser Ego streichelt, wir feiern vermeintliche Gemeinsamkeiten. Ich bin überzeugt, dass diese Trigger auch in einem hohen Maß gekonnt und kalkuliert gereizt werden können - ohne, dass "echte", ehrliche Intimität herrscht.
@ GrafTat ... schön geschrieben und Inhalt.

Wo fängt die, für einen Menschen durch seine eigene Brille sehend, negative Manipulation an, wo hört diese positive auf?
Wenn's sich für mich nich' ehrlich anfühlt, bin ich raus.
******nch Mann
125 Beiträge
Holla @****Tat,
das ist ja mal eine Menge Input, im Vergleich zu vielen der 38 vorangegangenen Beiträgen.
Vieles hast Du angeschnitten, das Meiste davon kann ich gar nicht so schnell verarbeiten.

Interessant finde ich die Frage:

gibt es einen guten Lover (bezogen auf Sex), der nicht zwangsläufig auch ein guter Partner (für alle Lebenslagen) ist?

In den vorangegangenen Beiträgen war das immer, mehr oder weniger, vermischt. Um was es jetzt genau geht, ist IMHO auch durch den Themenersteller (und seiner weiteren Beiträge) nicht so genau festgelegt.

Bezüglich meiner oben genannten Frage, ergäbe sich, denke ich, ein deutlich unterschiedliches Meinungsbild, wenn Frauen und Männer getrennt befragt und ausgewertet würden.

Würde ein 'allwissender' Beobachter die Aktionen und Handlungen analysieren und statistisch auswerten, ergäbe sich nochmal ein komplett anderes Bild, denke ich.

Für meinen Teil bin ich bezüglich der Frage komplett unentschlossen.

Für meinen Teil, kann ich von einer Affäre / Beziehung / Partnerschaft berichten, in der wir uns gegenseitig als außergewöhnliche Lover (im engeren Sinne, auf den Liebesakt bezogen) wahrgenommen hatten, gleichzeitig war uns gegenseitig klar, dass wir im alltäglichen Leben nahezu gar nichts gemein haben. Die Partnerschaft / Beziehung / Affäre war zum Scheitern verurteilt, und so kam es auch, allerdings erst sehr, sehr viel später als erwartet. Ob das nun gut, ok, oder verwerflich war, kann ich für mich noch gar nicht beantworten.

Überhaupt kann ich hier die Frage des Themenstellers in keiner Weise beantworten, kann hier nur neue Fragen aufwerfen, im Sinne der Sapiosexualität, die den Intellekt bewundert, und im Sinne der wissenschaftlichen Herangehensweise, die eine große (unlösbare) Frage, in viele kleine Fragen zersplittert, die dann einzeln für sich beantwortet werden können.
Zitat von ******nch:
Überhaupt kann ich hier die Frage des Themenstellers in keiner Weise beantworten, kann hier nur neue Fragen aufwerfen, im Sinne der Sapiosexualität, die den Intellekt bewundert, und im Sinne der wissenschaftlichen Herangehensweise, die eine große (unlösbare) Frage, in viele kleine Fragen zersplittert, die dann einzeln für sich beantwortet werden können.

Dein Ansatz ist interessant.

Aber Sex (sapiosexuell) hat (meiner Meinung nach) mit Intellekt zu tun, in dem Maße: Die Fähigkeit des Menschen, die Vernunft zu benutzen, um zu lernen und zu wissen. Das heißt, um sexuelle Kultur zu haben.

Und das ist der Punkt des von mir vorgeschlagenen Themas.

Es geht nicht um Sexualtechniken, nicht um Selbstdarstellung und schon gar nicht um Idealisierung. Es geht um den Austausch von Erfahrungen mit dem Ziel, zu lernen und zu wissen (Intellekt), um unsere sexuellen Begegnungen zu Momenten der vollen Befriedigung zu machen.

Es ist eine Tatsache, dass die Sexualerziehung in unserer westlichen Gesellschaft eine Katastrophe ist, und es ist auch eine Tatsache, dass der Dialog zwischen Männern und Frauen über unsere sexuellen Bedürfnisse voller Geräusche und Störungen ist, die leicht als Mythen bezeichnet werden können.
Die sexuelle Kommunikation wird immer noch von archaischer "Moral", Vorurteilen, Unwissenheit und Überidealisierung beeinflusst.

Wenn wir Erfahrungen austauschen, lernen wir alle.

*blumenwiese*
****Tat Mann
1.371 Beiträge
Der Hinweis auf die Moral ist wichtig. Denn unsere noch weit verbreitete Moral bewirkt Scham in sehr körperlichen und speziell sexuellen Kontakten. Je schambehafteter der Kontakt ist, desto nötiger habe ich das Bedürfnis, in einem geschützten Bereich zu agieren, mich nicht zu blamieren, stattdessen Verständnis und am besten sogar Zustimmung zu erfahren. "Intimität" kann für viele uns daher nur herrschen, wenn ein Mindestmaß von Diskretion und positiver Zuwendung herrscht, das uns erlaubt, uns zu öffnen, ohne Furcht vor Spott oder Ablehnung. Diese angstfreie Vertrautheit empfinden wir offenbar als maximal entspannend und sie erlaubt uns ganz "wir selbst" zu sein - was bei allen sonstigen (realen oder gefühlten) Beschränkungen und Kompromissen ein Hochgefühl der Freiheit und Leichtigkeit auslöst.

Je weniger moralische Bewertung wir befürchten, desto resilienter sind wir. In der Sauna zb zeigen wir uns auch ohne Intimität nackt. Freunden gegenüber können wir Schwächen zeigen. Und im Schutz einer Therapie räumen wir vielleicht sogar unsere dunkelsten Gedanken offenbaren.

Eine sexuelle Affäre kann nach dieser Logik sogar mehr Intimität bescheren, wenn die Partner unbefangen ihre sexuellen Wünsche offenbaren können, weil sie über die Affäre hinaus als Paar nicht funktionieren müssen und daher nichts riskieren. In vielen Partnerschaften verhindert die Angst vor der möglichen Sprengkraft spezieller sexueller Wünsche die schonungslose Offenheit. Was bleibt ist eine als sicher empfundene, aber letztlich ängstlich kleine sog. Komfortzone.

Meine ersten Ausflüge in die Welt des BDSM haben mich damals fasziniert: wieviel Intimität in nach außen "brutal" wirkenden sexuellen Begegnungen liegen kann. Und wie fade und ängstlich dagegen manche zärtlich schonende Beziehung sein kann.
... haste sehr schön und treffend formuliert ... also jetze in meinen Augen.

Und wie ist es, wenn zwei Menschen sich kennenlernen, ohne das Zwischenmenschliche Geplänkel (Männchen und Weibchen und die liebe Lust an Körperlichem), sich dabei fern von Sex u. ä., eine sehr intensive vertraute Freundschaft entwickelt ... also reden über alles, über Ängste, Sehnsüchte, Erkenntnisse usw. usf.
Könnt dies womöglich eine wundervolle Beziehung mit großer Intimität ermöglichen?
Oder kommt dann "doch" wieder Angst ins Spiel ... wo der eine oder die andere ... nicht mehr über "alles" sprich, reden mag ... und die Intimität dabei abnimmt, gar schwindet?
Korreliert die Intensität des Intimen mit der eigenen Angst,
... vor Entblößung?
... vor dem, was andere über einen denken?
Was geht da sprachlich, also unter der bewussten Nutzung der Deutschen Sprache ... auch im Alltag?
Ist ein jeder sich bewusst, welch Kraft die Sprache hat ...
... die eigene Wortwahl
... der eigens gewählte Satzbau
... die eigene Sprachmelodie
die nicht nur aufs Gegenüber wirkt, nöö ... auch auf einen jeden selbst?
******001 Frau
1.694 Beiträge
@****Tat wunderbar beschrieben. Stimme ich zu.
*********UL_65 Mann
426 Beiträge
@**r Achsame
Sehr treffend umschrieben *hutab*
****Tat Mann
1.371 Beiträge
Zitat von *******same:
... haste sehr schön und treffend formuliert ... also jetze in meinen Augen.

Und wie ist es, wenn zwei Menschen sich kennenlernen, ohne das Zwischenmenschliche Geplänkel (Männchen und Weibchen und die liebe Lust an Körperlichem), sich dabei fern von Sex u. ä., eine sehr intensive vertraute Freundschaft entwickelt ... also reden über alles, über Ängste, Sehnsüchte, Erkenntnisse usw. usf.
Könnt dies womöglich eine wundervolle Beziehung mit großer Intimität ermöglichen?
Oder kommt dann "doch" wieder Angst ins Spiel ... wo der eine oder die andere ... nicht mehr über "alles" sprich, reden mag ... und die Intimität dabei abnimmt, gar schwindet?
Korreliert die Intensität des Intimen mit der eigenen Angst,
... vor Entblößung?
... vor dem, was andere über einen denken?
Was geht da sprachlich, also unter der bewussten Nutzung der Deutschen Sprache ... auch im Alltag?
Ist ein jeder sich bewusst, welch Kraft die Sprache hat ...
... die eigene Wortwahl
... der eigens gewählte Satzbau
... die eigene Sprachmelodie
die nicht nur aufs Gegenüber wirkt, nöö ... auch auf einen jeden selbst?
Offenheit ist immer ein Wagnis. Sie kann heilsam, aber auch verletzend wirken, sie kann Gemeinsamkeiten oder Trennendes offenbaren, sie kann Hoffnungen und Illusionen zerstören oder neue Hoffnung schüren, sie kann Ängste nehmen oder alte Ängste neu antriggern.

Manchmal unterschätzen wir die Kraft unserer PartnerIn, kurze Krisen der Verunsicherung durch Ehrlichkeit zu bewältigen - und schweigen, weil wir glauben, unsere PartnerIn dadurch zu schützen. Oft reden wir damit aber auch nur UNSERE Angst vor der Krise schön und reden uns selbst ein, unserer Schweigen sei Rücksicht. Manchmal kann Ehrlichkeit aber auch überfordern: wenn der Partner ein altes Trauma, einen "Lebenskummer" (zb mit seinem Körper unzufrieden zu sein) deshalb sorgsam verborgen hat, weil er/sie noch nicht die Kraft hat, sich dem offen zu stellen.
"Alles, was gesagt wird, muß wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, muß gesagt werden."

Schonungslose Ehrlichkeit kann sich doch eigentlich nur leisten, wer für sich selbst postuliert: Ich würde lieber meine Partnerschaft riskieren, als nicht vorbehaltlos ehrlich miteinander zu sein. Dazu bedarf es schon extremer Selbstliebe und den Mut, allein zu leben.
Dennoch bliebt dies für mich das Ideal: sich in gemeinsamen Gesprächen immer weiter vorzutasten sich gegensietig zur Ehrlichkeit zu ermutigen, dem anderen zeigen, dass man auch unangnehme Wahrheiten zu ertragen in der Lage ist und dass es eigentlich viel schöner ist, den anderen so zu erkennen und zu lieben, wie er wirklich ist - und nicht ein Trugbild zu lieben.
****mi Frau
2.439 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****Tat:
Zitat von *******same:
... haste sehr schön und treffend formuliert ... also jetze in meinen Augen.

Und wie ist es, wenn zwei Menschen sich kennenlernen, ohne das Zwischenmenschliche Geplänkel (Männchen und Weibchen und die liebe Lust an Körperlichem), sich dabei fern von Sex u. ä., eine sehr intensive vertraute Freundschaft entwickelt ... also reden über alles, über Ängste, Sehnsüchte, Erkenntnisse usw. usf.
Könnt dies womöglich eine wundervolle Beziehung mit großer Intimität ermöglichen?
Oder kommt dann "doch" wieder Angst ins Spiel ... wo der eine oder die andere ... nicht mehr über "alles" sprich, reden mag ... und die Intimität dabei abnimmt, gar schwindet?
Korreliert die Intensität des Intimen mit der eigenen Angst,
... vor Entblößung?
... vor dem, was andere über einen denken?
Was geht da sprachlich, also unter der bewussten Nutzung der Deutschen Sprache ... auch im Alltag?
Ist ein jeder sich bewusst, welch Kraft die Sprache hat ...
... die eigene Wortwahl
... der eigens gewählte Satzbau
... die eigene Sprachmelodie
die nicht nur aufs Gegenüber wirkt, nöö ... auch auf einen jeden selbst?
Offenheit ist immer ein Wagnis. Sie kann heilsam, aber auch verletzend wirken, sie kann Gemeinsamkeiten oder Trennendes offenbaren, sie kann Hoffnungen und Illusionen zerstören oder neue Hoffnung schüren, sie kann Ängste nehmen oder alte Ängste neu antriggern.

Manchmal unterschätzen wir die Kraft unserer PartnerIn, kurze Krisen der Verunsicherung durch Ehrlichkeit zu bewältigen - und schweigen, weil wir glauben, unsere PartnerIn dadurch zu schützen. Oft reden wir damit aber auch nur UNSERE Angst vor der Krise schön und reden uns selbst ein, unserer Schweigen sei Rücksicht. Manchmal kann Ehrlichkeit aber auch überfordern: wenn der Partner ein altes Trauma, einen "Lebenskummer" (zb mit seinem Körper unzufrieden zu sein) deshalb sorgsam verborgen hat, weil er/sie noch nicht die Kraft hat, sich dem offen zu stellen.
"Alles, was gesagt wird, muß wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, muß gesagt werden."

Schonungslose Ehrlichkeit kann sich doch eigentlich nur leisten, wer für sich selbst postuliert: Ich würde lieber meine Partnerschaft riskieren, als nicht vorbehaltlos ehrlich miteinander zu sein. Dazu bedarf es schon extremer Selbstliebe und den Mut, allein zu leben.
Dennoch bliebt dies für mich das Ideal: sich in gemeinsamen Gesprächen immer weiter vorzutasten sich gegensietig zur Ehrlichkeit zu ermutigen, dem anderen zeigen, dass man auch unangnehme Wahrheiten zu ertragen in der Lage ist und dass es eigentlich viel schöner ist, den anderen so zu erkennen und zu lieben, wie er wirklich ist - und nicht ein Trugbild zu lieben.

… schön geschrieben, Danke dafür!
****eal Mann
22 Beiträge
Es ist schon ein paar Mal hier gefallen, was meiner Meinung nach die Qualität ausmacht: Achtsamkeit. - Ja, auch andere Dinge müssen passen. Aber ich habe das Gefühl, darin läuft sehr vieles zusammen. Kerl hält nicht lange durch? Langfristig mehr Achtsamkeit für sich selbst, wäre da mein Lösungsvorschlag. Bei ihr noch Dreher, Zauberworte oder oberanturnende Gesten finden, die sie in Ekstase versetzen und die selbst noch nicht kennt? Geht nur mit Achtsamkeit. Setzt natürlich sehr viel innere Ruhe und Ausgeglichenheit voraus. Wer sich mit dem, was er oder sie macht, nicht sicher ist, unruhig ist, kann kaum den Fokus auf den kleinen Regungen und Reaktionen des anderen halten.
Da sagt ich doch jetzt mal "Dankeschön". auch wenn Dein Text (@ thicclovin) nicht ausschließlich für mich geschrieben war. *happy*
Is' meine Pseudonym rein zufällig gewählt? *zwinker*
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