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Toleranz unter BDSM-lern?

Karoline S
Für mich schließe ich Petplay zu 50 % aus,
He haste mal Lust auf diie anderen 50% *anmach*

das "Problem" sofern es überhaupt eins ist liegt in der Natur der Dinge
Jeder der etwas macht der macht das im günstigsten Fall aus Überzeugung.
Selbst wenn er der einzige Mensch auf der Welt ist der der Überzeugung ist das Ich nehme mal das Beispiel des TEs "Seine Sub mit Benzin zu übergießen und mit Streichhölzern zu bewerfen"
Diesen Menschen dann eines besseren zu belehren erfordert erstmal Intolerant zu sein,nämlich Intolerant gegenüber Schwachköpfen.
Genauso könnte ich sagen der normale Menschenverstand ist begrenzt und das ist dann auch meine Grenze für Tolerant,wäre das nicht so würde wir vielleicht Toleranz so schreiben TOLLERANZ.
Öha....
….mit einer derartigen Resonanz hätte ich wirklich nicht gerechnet. Aber ich freue mich einerseits über die lebhafte und durchaus interessante und vor allem faire Diskussion, die sich daraus ergibt, als auch darüber, dass ich offenbar nicht alleine mit meiner Meinung stehe.
Um mal einige Aspekte aufzunehmen:
Dass BDSMler menscheln, weil sie Menschen sind, ist irgendwie logisch. Was mich allerdings verwundert ist, dass (zumindest für mich) BDSM etwas ist, das ausgesprochen viel Empathie und Kommunikationsfähigkeit erfordert. Vielleicht bin ich da auch nur falsch gepolt. Aber nachdem BDSM eben nicht - wie es hier jemand so schön formulierte - "ficken mit Haare ziehen" ist, bin ich schon etwas erstaunt, wie wenig Einfühlungsvermögen in manchen Threads demonstriert wird, von Menschen, denen man im zwischenmenschlichen und kommunikativen Bereich eigentlich mehr zutrauen können sollte (hat etwas mit Präselektion zu tun: So wie ich von einem Piloten etwas mehr Wissen über das Wetter zutraue)

Als BDSMler (wo auch immer man da die Definitionsgrenze ziehen möchte) sollte ich mir eigentlich bewusst sein, dass es jede Menge Kinks gibt, die mich persönlich nicht unbedingt antörnen. Im Gegensatz zu einer Schulklasse, die eine Art Zwangsgemeinschaft darstellt, kann ich mich im BDSM-Bereich frei bewegen und bin nicht gezwungen, zu jedem Mist meinen Kommentar abzugeben, oder mich gar abfällig über die Kinks anderer zu äußern. Political Correctness ist hier meiner Ansicht nach genauso fehl am Platz wie Engstirnigkeit. Natürlich gibt es irgendwo eine Grenze zum pathologischen. Nur ist diese umgeben von einem dicken Graubereich. Wenn Stinos (auch so ein etwas stigmatisierender, aber nichtsdestotrotz gut zu handhabender Begriff) sich über BDSM-Praktiken aufregen, kann ich es ja zumindest noch ansatzweise verstehen (ich empfinde es zwar trotzdem als intolerant, aber zumindest kann ich davon ausgehen, dass das Hintergrundwissen fehlt). Bei Menschen, die selber dazu neigen, "merkwürdige" Dinge zu tun, und eigentlich wissen sollten, wie vielfältig BDSM ist, fehlt mir da das Verständnis.

Sicherlich (auch das wurde angesprochen) sind Threads oder Meinungen manchmal auch etwas ungeschickt formuliert. Nicht jeder ist ein Komunikationsspezialist, nicht jeder wortgewandt. Aber - und da sind wir wieder bei meinen Eingangs geschriebenen Worten - wir bewegen und in einem Bereich, in dem Kommunikation (teilweise sogar nonverbal) elementar ist. Es wird ein Mordszirkus mit Ampelcodes und Safewords veranstaltet, um zumindest die Notbremse ziehen zu können, wenn es hart auf hart kommt. Aber das ist ja eigentlich nur die Spitze des Eisbergs. Wieviele Diskussionen werden darüber geführt, was das Gegenüber mag, nicht mag, erwartet oder auch nicht, wie weit man gehen kann etc. Wenn BDSMler in ihrer Masse nach dem Motto "Sklavin hat die Fre**zu halten, schlag drauf und schluss" agieren würden, könnte ich es ja noch verstehen. Aber ich sehe, dass viele sich wirklich Mühe geben, aufeinander einzugehen und offenbar trotzdem an einfachsten Kommunikationsritualen scheitern. (Nebenher gesagt habe ich das auch in vielen Partnerschaften erlebt, dass das Kommunikationsvermögen offenbar völlig versagt, wenn es darum geht, interne Konflikte aufzuarbeiten. Ist es wirklich so, dass Menschen nicht willens oder in der Lage sind, sachlich und respektvoll zu kommunizieren, sobald es etwas emotionaler wird? Ist es wirklich so einfach?)

Dass mangelndes Selbstwertgefühl, Darstellungssucht und fehlende Gelassenheit (vielleicht auch einfach zu wenig Affinität zu Stil und Form) sicher das Diskussionsverhalten mancher Menschen beeinflussen, ist klar. Abgesehen davon, dass einem Angst und Bange werden kann, dass derart veranlagte Personen Macht über andere Menschen ausüben wollen (was zwar an sich auch nicht außergewöhnlich ist, aber trotzdem unschön): Wie geht das zusammen mit gelebtem BDSM? Ist die Fraktion der Haareziehficker und Grauschatten wirklich so groß?

Richtig traurig wird es für mich, wenn ich dann die Bestätigung bekomme, dass ungezügelte Herumbeißereien in Threads dann Anfänger verunsichern und dazu führen, dass Fragen nicht mehr gestellt werden. Auch wenn ich BDSM schon sehr lange lebe und zu den wenigen Glücklichen gehöre, deren Erziehung so offen war, dass die Erkenntnis, dass man nicht immer nur nett zu Frauen sein möchte, kein wesentliches Hindernis darstellte, kann ich mich doch noch gut an die ein oder andere Beißhemmung und den ein oder anderen Selbstzweifel in meiner Anfangszeit erinnern. Wenn ich manche Diskussionen so mitverfolge, bin ich froh, dass ich im Grunde genommen nie wirklich fragen musste.

Um nicht missverstanden zu werden: Mir ist klar, dass das Thema als solches ein vielschichtiges ist. Im Kern handelt es sich um eine Art akademischer Diskussion um der Diskussion willen. Und vielleicht denkt der ein oder andere stumme Mitleser auch über sein Diskussionsverhalten nach. Wenn dem so ist, wäre mit diesem Thread schon viel erreicht. Aber es geht mir auch darum, mein eigenes Verständnis zu schulen, um meine werten Mitmenschen vielleicht ein Stück weit besser zu verstehen.
Insofern haben mich Eure Beiträge sehr inspiriert und ich würde mich freuen, wenn der Austausch hier munter weitergehen würde.
Eins sollte dir hier bewusst sein, jeder macht es anders und keiner findet dies gut.
Daher zieh dein Ding durch, egal was die anderen sagen.

Naja das Internet lässt alle Hemmungen fallen, da das anonyme es auch einen leicht macht.
Höre darauf was du willst und dir wünscht, egal was andere hier sagen.
***44 Paar
1.698 Beiträge
Er schreibt
Toleranz ist für mich weniger das Ertragen von Beeinträchtigungen, die Andere mir verursachen als die Anerkennung jener, die sich bemühen mich nicht zu beeinträchtigen. In einem ganz praktischen Sinne habe ich wenig Probleme damit meine Nachbarn zu tolerieren, die homosexuell sind, polyamor, transsexuell, Pet Player oder Natursekt lieben, da sie es doch tun ohne mich dabei zu beienträchtigen. Ich fühle mich schon sehr viel mehr beeinträchtigt wenn man im Sommer bis 5 Uhr morgens eine Nachtbar mit Gartenbetrieb vor meinem offenen Fenster betreibt oder die ganze Nacht auf dem Balkon Tabak raucht, der dann in mein Schlafzimmer zieht. Bezogen auf BDSM Praktiken sehe ich sehr wenige Aufhängepunkte für Dinge, die mich beeinträchtigen. Ob jemand nur glasklare 24/7 power exchange betreibt oder sich auf Fetisch Parties im Streichelzoo mit seiner O vergnügt ohne dass diese sichtbare Spuren davon trägt ist mir persönlich schnuppe. Ich gehe dann eben nicht zu Veranstaltungen, die nicht meinem Geschmack entsprechen. Auch aus meiner Sicht gefährliche Praktiken wie unsichere Aufhängepunkte bei Seilbondage kommentiere ich höchstens ein Mal und vertraue darauf, dass der optimistische Rigger einsichtig genug ist die negativen Erfahrung Anderer nicht zu wiederholen. Bei anhaltender Beratungsresistenz sorge ich ggf. dafür dass er keine Gelegenheit bekommt die mir lieben Modelle aufzuhängen. Ich weiss nicht ob diese Einstellung gefragt war aber so übe ich Toleranz in einer simplen Art und Weise.

****gon:
... ich sehe, dass viele sich wirklich Mühe geben, aufeinander einzugehen und offenbar trotzdem an einfachsten Kommunikationsritualen scheitern. (Nebenher gesagt habe ich das auch in vielen Partnerschaften erlebt, dass das Kommunikationsvermögen offenbar völlig versagt, wenn es darum geht, interne Konflikte aufzuarbeiten. Ist es wirklich so, dass Menschen nicht willens oder in der Lage sind, sachlich und respektvoll zu kommunizieren, sobald es etwas emotionaler wird? Ist es wirklich so einfach?)

Ja möglicherweise ist es wirklich so, dass bei Emotionen die Kommunikationsfähigkeit der Menschen überfordert ist. Nicht jeder ist ausgebildeter Sozialpädagoge. In schwierigen Lagen zielgerichtet, effizient und Konflikt lösend zu kommunizieren ist auch nicht unbedingt von der Intelligenz abhängig. Gerade hoch intelligente Menschen können im Bereich der "social skills" notorisch unbeleckt sein. BDSM kann manchmal sehr ähnlich zu Religion wahrgenommen werden. Und wir wissen sicher wie das häufig ausgegangen ist wenn missionarisch veranlagte Menschen ihre religiösen Ansichten durch eine praktische Machtentfaltung Anderen aufdrängen konnten. Das waren meist sehr blutige und unmenschliche Vorgänge (Inquisition Scharia). Da halte ich es mit George Carlin der die 10 Gebote einmal kömmödiantisch auf den Satz reduzierte: You should always be honest and faithfull to the provider of thy nookie and try very hard not to kill anybody. Letzteres war natürlich von leichter Ironie geprägt.
Lady Sas
****Sas Frau
474 Beiträge
Auch ein Internet-Phänomen
Ich denke, dass dieses Sich-aufregen und intolerant sein nicht zuletzt auch ein Internet-Phänomen ist. Ich merke das zum Beispiel an den Kommentaren, die Zeitungs- und Magazinartikel bekommen. Da geht es oft ganz schön zur Sache und die Redaktion muss sogar Beiträge ausblenden, weil die zu sehr unter der Gürtellinie sind.

Ich denke also, dass es nicht BDSM-spezifisch ist, sondern eine allgemeine Erscheinung, die durch das Internet befeuert wird. Anonym lässt es sich eben trefflich stänkern. Man muss ja nicht in der Offline-Welt dafür gerade stehen.

Keine schöne Entwicklung.
Ich denke, dass dieses Sich-aufregen und intolerant sein nicht zuletzt auch ein Internet-Phänomen ist. Ich merke das zum Beispiel an den Kommentaren, die Zeitungs- und Magazinartikel bekommen. Da geht es oft ganz schön zur Sache und die Redaktion muss sogar Beiträge ausblenden, weil die zu sehr unter der Gürtellinie sind.

es liegt aber auch daran das gerade im Internet sehr schlecht recherchierte Themen veröffentlicht werden und auch bewusste falsche Informationen gestreut werden und wenn dann den Volk der Hut hochgeht ist es mit der toleranz vorbei
Es kann ja nicht sein das man unter dem Deckmantel des Fairplays jeden Blödsinn der zum Himmel stinkt tolerieren muss
Nein wenn etwas in meinen Augen Unfug ist sage/schreibe ich das,und wer das mit mir ausdiskutieren will,gerne,der kann sich ins auto setzen und zu mir kommen,bei sehr weiten Strecken biete ich demjenigen sogar eine Übernachtungsmöglichkeit.
Nur komisch das meist die mit den absurdesten Vorstellungen immer von den anderen Toleranz erwarten
obwohl sie selbst die Lebensweise der Mehrzahl nicht tolerieren wollen.
Lieber Darkbird
Das ist hier das Sadisten&Masochisten Forum und nicht die Toleranz Gruppe *smile* Privatfehden gehören hier nicht hin *floet*

Lady_Rose hat es für mich schon gut auf den Punkt gebracht.
In jeder „Gruppierung“ gibt es tolerante und weniger tolerante Menschen. Für mich ist es eine rein persönliche Einstellung und bezieht sich für mich auf emotionale Intelligenz.
Meine Toleranz endet da, wo bei dem anderen die Grenze beginnt.
*****ird Mann
16.016 Beiträge
*cool* diese Reaktionen....
*mist*, ich habe die falsche Gruppe angeklickt!
*flenn* *peitsche*
*******e_S Frau
29.085 Beiträge
Gruppen-Mod 
Auf Wunsch von Darkbird wurde sein letzter Beitrag gelöscht.
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