Sicherheitsfragen

-nicht mein ding...

habe mich während meiner turnierzeit mit helm immer extrem unwohl gefühlt, seit ich also nicht mehr muss, lass ich es auch. für mich fängt jede sicherheit im kopf an, egal, ob reiten oder moppedfahren

in meiner zeit als leiter eines schulbetriebes gab ich auch voltigierunterricht und die voltigierer standen immer kopfschüttelnd vor den reitern, wenn sie in deren lager wechselten, plötzlich sollte das simpelste draufsitzen gefährlich sein, wo vorher stehen, knieen, türme bilden, im galopp auf schläppchen nebenher galoppieren, eine schweifrolle turnen eine selbstverständlichkeit waren,

mein vier monate altes enkelkind sitzt, wie früher meine eigenen vor mir im sattel, ich bin auch immer nahtlos vom sattel ab in den kreisssaal... ja, leben ist lebensgefährlich, jederzeit und für jeden, aber es kann auch spass machen, nicht immer daran zu denken

Guter Vergleich mit den Voltigierern. Das trifft es sehr gut!

Heiß finde ich es auch, wenn Dressurreiter mit Frack und Helm die Prüfung reiten. Demnächst kommt denn die Sicherheitsweste über den Frack und wenn das weiter geht, dann werden die Harnischmacher wieder viel Arbeit haben

geht das zylinder-mach-gewerbe gerade langsam kaputt

die helmhersteller ködern die grossen dressurreiter mit sposorengeldern um "behelmte zylinder" zu bewerben und schon meint jeder er müsse einen haben, noch a bisserl strass dran... und schon läufts

fragt mal n cowboy, einen goucho oder die leute in jerez oder wien

die zart-beseiteten öffnen folgenden link aus einer rauen welt dann lieber nicht,-denn reiten ist gefährlich

ja, genau diese einstellung hatte die "reitlehrerin" auch, jetzt ist sie ihre lizenz los

meine lizenz im garten vergraben...

oh, jetzt werd ich albern--- tschuldigung, s ist sonntag und regnet...

Den versicherungstechnischen Aspekt an der Geschichte darf man auch nicht außer Acht lassen.

Wenn etwas passiert ist die erste Frage der Versicherung immer: "Welche Sicherheitsvorkehrungen waren getroffen worden?" Natürlich, passieren kann immer was, die Frage besonders hier in Deutschland ist aber auch, wer zahlt was in einem solchen Fall? Und wer weiß wie teuer eine Verletzung mit Krankenhausaufenthalt werden kann fängt vielleicht hier zu denken an.

Mal abgesehen davon dass ein vernünftiger Mensch und trotzdem Reiter alles ihm mögliche unternehmen sollte um Schäden zu verhindern. Wenn ich meine Freundin mit dem Roller besuchen fahre trage ich auch einen Helm, auch im heißesten Sommer. Aber echt:

Ist Reiten mit Helm nicht auch schon gefährlich genug? Interessant wenn Menschen immer noch mehr Thrill in ihrem Leben suchen....

och ne

wenn das mein beweggrund wäre, hätte ich längst aufgegeben

denksport, ästhetik, persönlichkeitsentwicklung, erhalten eines kulturellen wissens, vielleicht auch noch der sportliche effekt, ja,- aber thrill???

Nicht ablenken. Ich formuliere mal um:

Auf einer Baustelle trägt man auch einen Helm, in 99 % der Fälle passiert auch nichts. Sachgutachter, Archiekten etc tragen auch oft keine Helme. Doch sie sind auch keine Vorbilder, und oft auch nur für sehr kurze Zeit auf der Baustelle anwesend.

Das Vertrauensverhältnis zwischen Reiter-Mensch ist eine Sache. In 99 % der Fälle passiert vielleicht nichts. Ich trage trotzdem immer einen Helm, doch das ist meine Sache, meine persönliche Überzeugung. Genauso wie all die Bauarbeiter Helme tragen und damit Vorbild sind sollte die Reitlehrerin auch Vorbild sein. Diesem Anspruch aber hat sie nicht genüge getan und deswegen zu Recht ihre Lizenz verloren.

Wenn man mit dem persönlichen Problem das jeder Mensch hat auch noch unschuldige Kinder mit hinein reitet hörts für mich auf!

Daran, dass es im Sommer wärmer unterm Helm ist, kann man sich gut gewöhnen. Klar wem aber sein Fönfrisur wichtiger ist als seine körperliche Sicherheit sieht das vielleicht anders. Inwieweit hier auch verstanden wurde was im Verhältnis Mensch-Pferd wichtig ist lasse ich mal dahingestellt....

Was jeder in seiner Freizeit macht ist individuell geprägt. Wenn jemand keinen Helm trägt ist das seine Sache, es geht mich nichts an. Verantwortungsvoll finde ich das nicht. Doch jedem sein eigenes Leben....

den unschuldigen voltigierkindern erklärt auch keiner was über helme, wohl über losgelassenheit, balance, gefühl für die bewegung in verschiedenen gangarten, die vorsicht beim laufen neben dem galoppierenden pferd, und vieles mehr

und dein beispiel mit der baustelle... nun ja, schau dich mal auf privaten baustellen um, da hab ich noch nie n helm gesehen... solange also keine berufsgenossenschaft zahlungen verweigert, sind die menschen da ganz entspannt

ausserdem spricht ja keiner davon, jemanden vom helmtragen abzuhalten,-nur zwingen werde ich niemanden dazu und für MICH kommts auch nicht in frage

schliesslich ist das hier ein helm-geplänkel-thread und fragte nach der persönlichen vorgehensweise und da man ja gottseidank noch ohne darf, ist es auch vollkommen in ordnung, wenn mans tut

einen schönen sonntagabend noch und immer schön im sattel bleiben

Ja natürlich ist reiten gefährlich und die Fahrt in den Reitstall ist auch gefährlich. Da könnte man einen Unfall erleiden. Davon ab ist die größte Unfallgefahr nicht der fehlende Helm sondern der schlechte Reiter, der meint, wenn er auf dem Pferd sitze, dann reite er.

Ich könnte jetzt noch eine lange Liste mit anderen Dingen aufführen, die man auch lassen sollte, weil sie eigentlich viel zu gefährlich sind. Aber ich lasse das mal

Es bleibt generell die Feststellung, daß das Leben Leben fürchterlich gefährlich ist und mit Sicherheit mit dem Tode endet!

Ich habe einmal im Leben einen (Reit-)Helm getragen. Zum Spalierstehen vor der Kirche bei einer Hochzeit. Da trug mein Pferd auch einen englischen Sattel, die schöne Schabracke mit Namen und ausnahmsweise ein Gebiss.

Ansonsten trage ich auf dem Kopf beim Reiten höchstens ein Stirnband und an den Füßen Mokkasins.

Das ist in Ordnung so, weil ich für mein eigenes Handeln selbst verantwortlich bin.