Eröffnung des Außenbereichs am 09.07.2011
Wir haben uns am Samstag, 09.07.2011 mit einem befreundeten Paar zur „
Eröffnungsparty des Außenbereichs“ angemeldet und sind gegen 17 Uhr dort eingetroffen. Wir haben den Club bis dahin noch nie besucht und waren schon gespannt, was wir für den doch sehr stolzen Eintrittspreis von 80,- € (incl. Joy-Rabatt) je Paar erwarten dürfen.
Der Club liegt am Ende eines Industriegebietes (was für solche Clubs ja schon fast üblich ist) und ist sehr gut anfahrbar. Auch wenn die Parkplätze vor dem Eingang belegt sind, kann man gut entlang der Zufahrtsstraße parken.
Am Eingang empfing uns Monika und zeigte uns nach Abschluss der Formalitäten den direkt nach dem Eingang befindlichen Umkleideraum. Wir durften uns umziehen und sollten dann von Eugen den Club gezeigt bekommen.
Der Umkleideraum ist groß, freundlich, mit sehr guten Schränken ausgestattet und bietet Sitzmöglichkeiten zum Umziehen. Danach empfing uns Eugen und zeigte uns Raum für Raum den Club und gab seine ganz persönlichen Erläuterungen zu den Räumlichkeiten und Einrichtungen.
Der Flur vom Eingang bis zum am Ende liegenden Hauptaufenthalts-bereich ist Erschließungsachse für fast alle Räumlichkeiten. Der Flur ist relativ dunkel gehalten und die Decke mit einer Art „Tarnnetz“ abgehängt.
Das
Piratenzimmer hat in einem „Schiff“ (=symbolische Vorderfront) auf 2 Ebenen Matratzen. In der anderen Raumecke soll noch etwas ergänzt werden, was im Moment wohl noch zu teuer ist.
Eine
Sauna älteren Baujahrs mit Minifenster in der Tür lädt wirklich nicht zum Saunieren ein – die Sauna haben wir uns deshalb innen nicht einmal angesehen. Nach den WC`s für die Damen geht’s zu Spielwiesen.
Warum das
Hexenzimmer so heißt, ist uns ein Rätsel, aber ok. Hier liegen Matratzen auf dem Boden und in einer Raumecke ist ein kleines Podest mit seitlichem Geländer und auch Matratzen am Boden. Eugen hat mehrfach darauf hingewiesen, dass die Matratzen alle neu sind und 3-fach bezogen sind. (Die Tatsache, dass er dies gleich mehrfach betont hat, macht uns erst Recht stutzig) Erschreckend ist hier besonders, dass Elektrokabel teilweise in Installationsschläuchen und teilweise offen vor der Wand liegen – dies ist nicht nur unschön, sondern gefährlich und absolut verboten!
Durch den Raum hindurch kommt man in einen kleinen Zwischenraum mit einem frei stehenden Podest mit Lederbezug(?) und einem Sitzpodest in der Raumecke mit dem gleichen roten Bezug. Die Wände sind mit Teppich verkleidet.
Durch diesen Raum hindurch erreicht man das
Beduinenzimmer. Ein kleines Tischen gleich neben dem Eingang mit einer Leuchte bietet z. B. für Brillenträger die Möglichkeit, diese dort abzulegen. Eine Warte- und Sitzmöglichkeit an der rechte Raumseite und ein Matratzenlager an der linken Raumseite stellen auch hier die gesamte Einrichtung dar. Auffallend sind hier die vielen Stoffbahnen, die wohl nicht nur ein Zelt darstellen sollen, sondern im Wesentlichen verstecken, was dahinter ist. Dies gilt für die gesamte Decke und einen Großteil der Wände. Die Matratzen liegen wieder nur auf dem Boden und sind tatsächlich mit einem bloßen Kantholz ringsum gegen Verrutschen gesichert. Hier fällt sehr negativ auf, wie lieblos und mit möglichst wenig finanziellem Aufwand schlicht und ergreifend Rammelplätze zur Verfügung gestellt werden sollen.
Nach Rückkehr auf den Flur schließt sich links ein Raum mit dem
Whirlpool an. Der Pool scheint absolut neu zu sein und macht einen sehr guten Eindruck. Eine Umwälzung ist vorhanden. Hier ist allerdings nicht der übliche Geruch von Chlorwasser vorhanden, sondern ein sehr seltsamer anderer Geruch, den wir nicht identifizieren können.
In einem Raum mit höchstens 4 m² werden 4 Duschen angeboten – abtrocknen und warten erfolgt auf dem Flur davor.
Ein kleiner „
Darkroom“ ist schlicht dunkel und bietet wiederrum nur 2 Matratzenbereiche. Einrichtungen, wie Lochwand, schmale Flur und dunkle Ecken, wie in anderen Clubs schon üblich, sucht man vergeblich.
Die WC und 2 Urinale für die Herren liegen unmittelbar vor dem Hauptaufenthaltsbereich. Der gesamte Nassbereich einfachst und billigst, alle Leitungen vor der Wand sichtbar, sehr wenig Platz.
Der
Hauptaufenthaltsbereich mit der Bar sieht auf den ersten Blick ansprechend aus. Auffallend sind 4 weiße und ganz sicher neue Sofaecken mit ein paar Sitzhockern und Glastischen. Die Bar bietet ein paar Sitz- und Stehplätze im Durchgangsbereich. An der Bar darf, wie auf der Clubseite beschrieben, nicht geraucht werden. 2 m neben der Bar im Zugangsbereich nach außen wird allerdings geraucht – was dies bedeutet, darf jeder selbst erfahren … oder sich die Erfahrung lieber gleich sparen.
Die Gestaltung der Wände und Decke entspricht dem Niveau einer ausgebauten Garage - einfachste Nut-und Federschaltung, völlig misslungene Malerarbeiten und Bilder, deren Rahmen aus einfachsten schlecht verschraubten und gestrichenen Dachlatten bestehen.
Am Abend wurde mit miserabler Qualität der Raum mit schrecklicher Diskomusik teilweise so laut beschallt, dass eine normale Unterhaltung nicht mehr möglich war. Als dann auch noch die Kampfstiefelfraktion mit Tanzen begonnen hat, blieb nur noch die Flucht.
Der
Speiseraum ist durch den Aufenthaltsbereich zugänglich. 3 neue Tische und je 2 Sitzbänke im u. Z. immer noch modernen dunklen Holz bieten Sitzmöglichkeiten für ca. 18-20 Personen. Das Buffett in diesem Raum hat den Namen nicht verdient. Ein paar lieblos nebeneinander aufgestellte Schalen mit Speisen können den größten Hunger stillen, mehr nicht. Ein Kartoffelgratin, undeffinierbares frittiertes/paniertes Fleisch, ein bisschen ehemals warmes Gemüse, ein paar einfache Salate und ein bisschen Obst – das wars!
An einem Kaffeeautomat kann man sich verschiedene Kaffee holen … so lange denn Kaffeebohnen im Automat sind – wir hatten nur dunkles heißes Wasser. Kuchen oder Kekse jeglicher Form, auch noch so einfach oder preisgünstig … absolute Fehlanzeige. In einem Glaskühler auf dem Tisch werden ein paar einfache Joghurt aus dem Supermarkt angeboten.
Zur Eröffnung des Außenbereichs, die ja den Eintrittspreis an diesem Tag deutlich verteuerte, wurde außen gegrillt. Bis 20 Uhr wurden 3 oder 4 Schalen mit Salaten im Durchgangsbereich aufgestellt und draußen wurde Hähnchenfleich und einfachste Kammsteck gegrillt. Absolut widerlich (und natürlich auch verboten) war die Tatsache, dass die Salate offen in dem Durchgangsräumchen standen, in dem die lieben Raucher für ordentlich Qualm gesorgt haben. Dass die meisten Raucher keine Rücksicht auf Nichtraucher nehmen können und wollen, ist ja allseits bekannt, aber dass neben offenen Speisen rücksichtslos gequalmt wird, ist eine Frechheit. Eine Anzeige und der Clubbetreiber muss schließen!
Der
Außenbereich ist eine schlichte Rasenfläche mit ein paar Liegen, in den sogar vom Nachbargebäude von oben völlig problemlos und ungestört eingesehen werden kann. Der Sitzbereich zum heuteigen Grillen besteht aus ein paar Biergarnituren. Unter einem älteren und bereits teilweise verschimmelten Pavillion sind 2 Sofa, 4 Sessel und 2 Couchtische aus Rattanmöbel aufgestellt. Diese Einrichtungen sind neu und sehen auch noch entsprechend gemütlich aus.
Im hinteren Teil dieses Außenbereichs ist ein aufblasbarer Swimmingpool, wie er im Privatgarten aufgestellt wird. Den Pool hat niemand genutzt. Da hier keine Wasseraufbereitung vorhanden ist, kann eine Nutzung auch nicht empfohlen werden.
Die Tatsache, dass schon vor Mitternacht keine Handtücher mehr für den Aufenthaltsbereich, die Spielwiesen und sogar den Nassbereich zur Verfügung standen, spricht auch wieder nicht gerade für den Betreiber.
Fazit:
Mit diesem Club versucht ein Betreiber mit einer absoluten Low-Budget-Einrichtung Kohle zu machen und hat sich mit dem Eintrittspreis völlig vergriffen. Preis-Leistung stimmen hier nicht einmal ansatzweise!
Jeder kann sich natürlich selbst ein Bild von diesem Club machen … so wie wir auch, aber noch weitere 3 Paare, mit denen wir uns unterhalten haben, waren zum ersten Mal an diesem Tag in dem Club und werden ebenfalls nie mehr wieder diesen Club besuchen. Wir können nur abraten!
Für Kritik hier über Joy war der Betreiber leider auch nicht empfänglich – dies rundet den Eindruck des Clubs und des Betreibers, so traurig das auch klingt, für uns einfach ab.
Absolutes NoGo