Kohlsuppendiät. Das klingt nach viel... Luft.
Nein, mal unter uns Betschwestern: So eine Hauruckdiät bringt doch langfristig nichts. Da purzeln mal ein paar Kilos, und sobald man wieder zum normalen Alltag jenseits der Wunderdiät zurückkehrt, sind die Pfunde wieder auf der Hüfte (oder sonstwo). Es klingt wirklich unschön, unbequem und anstrengend, aber wirklich anhaltenden Erfolg bringt nur die dauerhafte Umstellung der Ernährung und der Aktivität. Das habe ich nun auch erfahren.
Nachdem ich letzten Sommer nach zig Monaten Waagen-Abstinenz einen Außeneinsatz in einer Rehaklinik hatte und dort ohne Frühstück im Bauch, aber nach dem Toilettengang (
) völlig optimistisch auf eine gut geeichte Waage stieg und geschockt sofort wieder hinten runter fiel, fasste ich den Entschluss: So gehts nicht weiter! Ich wog 13kg mehr, als es mein Normalgewicht vorschreibt (bzw ich war für mein Gewicht 13cm zu klein).
Ich begann damit, beim Mittagsessen auf die Gesamtkalorienanzahl zu achten, und landete meist bei der leichten Vollkost. Auch bei den anderen Mahlzeiten versuchte ich zu beachten, was ich in der Ausbildung gelernt hatte: niedriger GI (Glykämischer Index), gute Fette und Kohlenhydrate, keine KH mehr am späten Abend, weniger Zucker in Tee und Kaffee, und auch nicht essen bis ich satt bin, sondern vorher aufhören. An meinem Aktivitätslevel habe ich nichts geändert, ich bewege mich auf Arbeit mehr als genug.
Am Anfang hatte ich ständig Hunger. Aber das hat sich schnell gegeben. Der Magen hat sich fix an die kleineren Portionen gewöhnt. Anfangs nahm ich pro Monat 1-2kg ab. Insgesamt habe ich so gut 13kg verloren und halte nun mein Gewicht seit einem halben Jahr. Das sind 2-3 Konfektionsgrößen weniger! Darauf bin ich stolz, irgendwas habe ich richtig gemacht. Und nun gönne ich mir auch kleine Sünden: Hier mal ein bisschen Schokolade, ein Stück Buttercremetorte, eine Handvoll Chips, ein Glas Cola. Völliger Verzicht bringts nicht, der macht nur böse, aggressiv und heißhungrig. Eine gesunde Verschiebung zum Mittelmaß hin bringt mehr als jede Biegen-und-Brechen-Diät.
Es ist ein fieser Kampf gegen den übermächtigen inneren Schweinehund
, der sich aber, hat man ihn einmal überwunden, jeden Tag aufs neue entschädigt, wenn einem lange nicht gesehene Bekannte sagen: Mensch, gut siehst du aus!