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Depression - wie aktiv werden?

****_90 Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
Depression - wie aktiv werden?
Hallo ihr Lieben!

Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende und dachte mir, vielleicht hat einer von euch noch einen Tipp oder eine Anregung für mich.

Ich bin jetzt mittlerweile fast mein halbes Leben lang depressiv (bin 29) und zwar mit Dysthymie und rezidivierender depressiver Störung. Und ich habe auch schon alles an Therapien durch: Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Psychoanalyse, Ergotherapie und insgesamt fast 1 Jahr stationäre Therapie (hier auch DBT aufgrund einer Persönlichkeitsstörung, die im Laufe der Jahre aber immer mehr abgenommen hat). Medikamente habe ich auch schon einige probiert, aktuell nehme ich nur ein Antidepressivum.

Natürlich hat das alles auch einen Effekt gehabt. Ich habe unheimlich viel über mich und meine Krankheit gelernt und viele Fortschritte gemacht. Aber hier stehe ich jetzt und habe immer noch diese scheiß Depression (bin dadurch zur Zeit auch auf Grundsicherung angewiesen, da ich nur ein paar Stunden pro Woche arbeiten kann).

Nachdem ich dann ein wenig das Gefühl hatte, "austherapiert" zu sein, habe ich mich viel mit persönlicher Weiterentwicklung beschäftigt und auch ein Online-Coaching-Programm gemacht (naja, zur Hälfte *tuete*). Und ich glaube, das geht genau in die richtige Richtung. Hier aber jetzt mein Problem:

Ich schaffe es einfach nicht, die Dinge umzusetzen.

Es geht einfach nicht, egal was ich versuche. Als hätte ich da eine Mauer im Kopf oder sowas. Egal ob ich mir einen Plan mache oder sage, ich mache einfach nach Gefühl. Egal ob ich mir mehrere Dinge vornehme oder nur eins zur Zeit. Egal ob ich dabei ganz liebevoll mit mir bin oder mir sage "Jetzt reiß dich mal zusammen und mach einfach".

Ich schaffe es nur Dinge umzusetzen, wenn ich muss/es von Außen vorgegeben ist. Wenn ich arbeiten muss, geh ich arbeiten, egal ob ich Bock habe oder nicht. Wenn in der Ausbildung was auf dem Stundenplan oder in der Klinik was auf dem Therapieplan stand, bin ich hingegangen. Bei sowas stellt sich für mich die Frage gar nicht (ich bin halt auch sehr pflichtbewusst). Natürlich habe ich auch schon versucht, so einen Plan für meine Freizeit aufzustellen. Einmal hab ich ihn auch meiner Therapeutin gegeben, um so etwas Verbindlichkeit herzustellen. Aber habe ich die Dinge gemacht? Natürlich nicht.

Ich hab so viel Wissen und hätte auch so viele Möglichkeiten, Dinge zu tun, die mir gut tun und mich vorwärts bringen. Aber es GEHT EINFACH NICHT *snief2*

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und bin für jeden Tipp oder auch jede Kritik/Anregung dankbar.

LG, Anna
********on94 Paar
9.466 Beiträge
Liebe Anna (so von Anna zu Anna *bussi* )

Du sprichst mir so aus der Seele *snief*

In der Theorie kann und weiß ich so vieles... bin auch, irgendwie ganz tief in mir drin, motiviert was zu stemmen...
Aber auf dem Weg von innen nach aussen geht die Motivation irgendwie Cocktails trinken oder was weiß ich *roll*

Jedenfalls ist sie weg, und ich sitze hier.

Hab es auch schon mit ToDo-Listen versucht... klappt auch mal eine Woche... vielleicht auch mal zwei/drei... dann kommt irgendwas dazwischen/etwas passiert...
Und Zack, aus zwei Schritte nach vorne werden wieder drei zurück *heul*

So DAS Patentrezept für mich habe ich noch nicht gefunden *snief*
@ Anna_90
Anna, Grüß dich. Ich habe seit über 30 Jahren Depressionen. Habe auch über 12 Jahre durchgehend jede Woche Therapie gehabt. Könnt alles nur zum Teil umsetzen. Den Depressionen habe auch die Hinterhältigkeit, den Körper zu lähmen. Nicht nur die Emotionen.
Ich war, bis auf kurze Abschnitte, wie ein Roboter. Habe so lange gekämpft, bis ich mit 50 in Rente musste.
Bei mir lag es an der falschen oder unzureichenden Medikation. Nach Jahrzehnten habe ich vor ein paar Monaten die richtige bekommen. Seit dem geht es mir gut, und ich kann auf meine Erfahrungen zurückgreifen. Habe natürlich auch so meine Tage, wo ich nicht weiter weiß. Jetzt weiß ich jedoch, ich kann damit umgehen und es geht vorüber.
Ich weiß nicht ob es Dir hilft, wünsche es Dir so sehr, da ich diese Hilflosigkeit nur zu gut kenne. Mein Körper fühlte sich Jahre lang wie mit Blei gefüllt an. Da hat der Alltag jede Menge Kraft gefordert.
Ich wünsche Dir viel Kraft, Mut, Zuversicht und alles Gute. *blume2*
Stehe gerne auf Club mail für Fragen zur Verfügung
*******let Mann
212 Beiträge
hallo Anna,
du schreibst es geht nur mit Zwang weil du pflichtbewusst bist ? Wie wäre es wenn du hier einen Job suchst im Joy- ggf sogar unbezahlt oder über den Joyclub einen Partner findest, der dich anstellt ? und dir auch deine Freiräume lässt ?
wünsche dir viel glück

claus
Hi Anna, das was du schreibst - klingt so nach müssen und nach Zwang. Hast du schon mal versucht in eine andere Richtung zu denken? Was macht dir wirklich Spaß? Womit kannt du echt viel Zeit verbringen - ohne das es dich belastet. Woran hast du wirklich Freude?
Statt den Fokus immer auf das müssen zu setzen - lebe doch das was dir Spaß macht. Für mich hat der Weg aus der dritten schweren Depression meines Lebens über drei Dinge geführt - *lach*. Das war Sex, Fotografie und die Trennung von meinem Expartner.
Es ist jetzt kein Königsweg - aber als ich ganz unten war habe ich mich gefragt - wofür lohnt es sich zu leben und was macht mir Spaß. Nun es waren zumindestens die ersten zwei Dinge - die mir sofort eingefallen sind. So habe ich meine Kamera genommen und in der Klinik angefangen zu fotografieren. Zudem habe mich in dieser Zeit hier bei Joy angemeldet.
Ich geniesse es - gerade wenn es mir seelisch nicht gut geht den Geruch und den Herzschlag meines Partners zu spüren und einfach nur in die Ruhe zu kommen. Ähnlich wie bei einer Meditiation. Ich kann dir deinen Weg nicht weisen - doch du musst selber spüren - was wirklich gut und wichtig fuer dich ist und das kannst nur du selbst. VG Dagmar
@****_90 Das was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe es ähnlich auch über viele Jahre erlebt. Wobei mir allerdings mehr mein Körper im Weg stand, der mich einfach nicht machen ließ was ich dachte machen zu müssen.

Wir sind so sehr auf das Funktionieren konditioniert, dass wir überhaupt nicht mehr auf die Idee kommen, darauf zu hören, was unsere Seele uns sagen möchte wohin sie uns weisen möchte. Die ganzen Coaches wollen auch nur Geld verdienen und Action sehen. Es sind nur ganz wenige dabei, die einen wirklich darin bestärken, wieder zu seinen eigenen Gefühlen zu finden und dazu zu stehen.
Liebe @****_90

Du schreibst, du leidest schon dein halbes Leben lang an Depressionen. Ich litt über 30 Jahre lang an Depressionen, also länger, als dein ganzes Leben. Seit über 10 Jahren bin ich aber gesund und hatte, bis auf gelegentliche depressive Stimmungen, die aber jeder Mensch mal hat, keine Depressionen mehr.
Du siehst also, dass es noch 'ne Chance gibt. Das Problem bei psychischen Erkrankungen ist oft, dass es dauert. Und ja, ich war auch ungeduldig. Und es dauerte und dauerte. Therapien, 4 lange Klinik-Aufenthalte, Abstürze, Therapien abgebrochen usw.
Kenne ich alles.
Und doch habe ich nie aufgegeben. Und irgendwann hat's Klick gemacht.
Ich weiß, wie schwer es ist, dabei Geduld zu haben. Aber es geht!

Arbeite immer weiter an dir, auch wenn es nervt! Es lohnt sich. Du bist noch jung, du hast die Chance, noch ganz viele gesunde Jahre zu verbringen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld! Du schaffst das auch, so wie ich es geschafft habe!
Nun auch ich bin gerade ich nenne es mal auf den Weg der inneren Auseinandersetzung mit mir. Ich finde wirklich heraus was mir gut tut und was nicht. Und ich probiere immer wieder mal Dinge aus. Coaches sind fuer mich nun sagen wir oft Blender, die gern auch abzocken. Doch es gibt auch einige gute. Im Prinzip sind wir alle Naturwesen, das sollten wir nicht vergessen. Die Welt so wie sie heute ist mit ihren gesellschaftlichen Anforderungen ist ein Konstrukt. Das was die ganze Menschheit tut ist nicht gesund. Wir haben uns von unseren Wurzeln entfernt. Wir kommen doch aus der Natur. Wir sind Sinneswesen. Diese Gesellschaftsform kann einen eigentlich nur krank machen, wenn wir nicht unserem Herzen sondern den gesellschaftlichen Normen folgen. Das ist schon die zweite Gesellschaftsform, die nicht funktioniert. Es muss die Abkehr von der Jagd nach Geld und Reichtum kommen und zurück zur Natur. Nachweislich werden Menschen im Kontakt mit der Natur sind weniger depressiv. Berührung und Kontakt zueinander fördern den Abbau von Stress nachweislich. Doch das sind meine Erkenntnisse aus meiner Krise. Jemand anders hat andere Erkenntnisse. Vg Dagmar
***_I Mann
1.000 Beiträge
Hallo dear,
meiner Vorgängerin Tatjana kann ich mich nur anschliessen.Du schaffst das!Bleibe konsequent dran.Suche den für dich richtigen Weg.Es gibt ihn!
Und ich habe nach so vielen Jahren ein paar gute Tips für dich!Freue mich wenn ich etwas helfen kann.

Ich habe seit meinem 15.Lebensjahr schwerste Depressionsschübe und es wäre ein Märchen zu sagen, ich kenne heute keine Depris mehr.Aber: Die Schübe sind deutlich kürzer geworden und auch nicht mehr so schwer.
Während ich vorkam, dass ich 3 Wochen lang festsaß im dunklen Loch, sind es heute nur 3 Tage - höchstens!Das kann man aussitzen.Und die Zeit gönne ich mir und meinem brain zur Ruhe zu kommen, sich neu zu ordnen.
Ich habe mir eine Arbeit gesucht, die ich unbeobachtet und meistens unbehelligt in Eigenregie ausführen kann...Ich muss mich dabei sehr viel bewegen und Bewegung ist der erste Schritt um aus dem Loch rauszukommen!!
Ist irgendwie logisch.
Du sagst selbst, zur Arbeit klappt es...und gräm dich nicht, auch bei mir klappt es nur 2x wöchentlich...aber dauerhaft.Ich sehe auch, dass so viele mit weniger krassen Psychokrankheiten in meinem Alter längst in Frührente sind.Das hat mich mit mir selbst ausgesöhnt.Ich nehme die Grundsicherung dankbar an.Punkt.

Ganz wichtig ist, sich in den schweren Zeiten zu entspannen.Das Abwarten lernen statt sich zu bewerten.Für Entspannung gibt es so viele Übungen, Techniken.Da ist für jeden etwas dabei.

Und ich bade dann in LICHT! Die Lieblingsmusik hören, den Lieblingsfilm schauen, Spaziergänge an der frischen Luft, sogar ein Sonnenbad in der Natur oder dem Solarium kann Wunder bewirken.Was bedeutet Licht für dich? Finde es heraus.Experimentiere.
Sie lieb zu dir. *taetschel* *troest*

Über homöopathische Mittel werde ich in diesem Forum nicht mehr sprechen.Schon gar nicht über reines Licht in Flaschen, genannt Aura Soma.Ich habe einfach keine Lust mehr auf die Diskussion, die das immerzu auslöste.Ich bin auch kein Missionierer, der andere zu ihrem Glück zwingen will oder von der Wirksamkeit überzeugen.Das hab ich längst hinter mir gelassen.Ich freu mich lieber das es diese wundervollen Mittel gibt. *freu2*
Für mich bedeuten sie wertvolle Hilfe und Unterstützung in schweren Zeiten.
Again: *experimentier* Experimente mit alternativen Heilmitteln schaden dir nicht.Du bist ja schon ganz unten.Es gibt nur eine Richtung: Aufwärts!Das Gute ist, man kann sie zu der Chemie dazunehmen......keine Probs.

Und noch etwas, das auch ich erkennen musste: Man wartet besser nicht bis man im Loch sitzt.Man muss ständig an sich arbeiten und das fällt leichter, wenn man sich gut fühlt!

Alles Gute! *blume*
***_I Mann
1.000 Beiträge
@*********1975 Ich danke sehr für deinen tollen Beitrag! *blume*
***_I Mann
1.000 Beiträge
Noch was vergessen: Ich bin in einem tollen Selbsthilfeforum-online!
Selbst in der Depression kann es helfen Gleichgesinnte zu haben.
Trost, Gespräche, je nachdem was gerade anliegt, was man noch leisten kann.
Alles sehr zwanglos.
Von Zwängen, starkem Druck muss man sich nämlich dringend befreien!
****_90 Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
Lieben Dank schonmal für eure Beiträge! *g* *herz*

@*******_DA
Kannst du beschreiben, wie dieser "Klick-Moment" für dich aussah? Was wurde dir da klar?

@*********1975
Grundsätzlich klingt dieses "einfach machen, worauf man Lust hat" ja sehr gut. Nur ist es mit Depressionen ja zum einen eher selten, dass man wirklich richtig Motivation und Lust zu irgendwas hat. Und zum anderen ist es oft aus verschiedenen Gründen auch nicht möglich diese Sachen zu tun (z.B. weil Geld oder die passenden Menschen fehlen) *snief*


Und allgemein finde ich es schade, dass die Meinung zu Coaches hier so negativ ist. Klar gibt es da wie in jedem Gebiet auch schwarze Schafe, aber es gibt z.B. auch ganz viele, die wirklich guten und inspirierenden Content auch kostenlos rausgeben (Podcast, Instagram, Blog...). Und man kann persönliche Weiterentwicklung natürlich auch ohne Coach machen.

LG, Anna
@****_90 Du hast recht, es ist beinahe unmöglich sich zu motivieren. Wenn man gluck hat kann man in den Überlebenmodus gehen und durchhalten. Alles jahrzehntelang erprobt.
Wenn es an Menschen und und Geld mangelt ist es ganz schlimm.
Hier wird öfter an Medikamentation und Psychiatern gezweifelt. Wie du schreibst gibt es überall unfähige Menschen. Kann nur Empfehlen Therapeuten suchen bis es passt. Merkt man, nach meiner Erfahrung recht schnell. Ich habe auch sehr viele Therapeuten probiert bis es gepasst hat. Dieser wurde mir von einer Therapeutin empfohlen.
Alles Liebe Highway
****ko Frau
832 Beiträge
Ich bin nach meinem Abschlussgespräch in der Reha auch in eine depressive Phase gerutscht. Das hat mich sehr viel Energie gekostet und ich habe mir erlaubt auf meinen Körper zu hören und ganz viel geschlafen. Die Pflichttermine habe ich auch eingehalten, aber sonst wirklich darauf gehört, was ich brauche. Ich hatte etwa zwei Wochen lang einen extrem hohen Schlafbedarf und habe mir gesagt, das darf jetzt sein und mit der Zeit hatte dich dann auch wieder genug Energie mal spazieren zu gehen.

Die Natur gibt mir immer sehr viel Ruhe und Energie und senkt meinen Stresslevel, das Wahrnehmen von Details, von Sonne und Wind, einfach mal ohne Zeitdruck sein, ohne Verpflichtungen - das hilft mir. Ich gehe auch gerne mal in die Sauna und lasse dann einen ganzen Tag alle Sorgen und Probleme draußen und versuche nur im hier und jetzt zu sein und den Augenblick zu genießen.

Ich habe gelernt, dass ich mir Pausen gönnen muss und auch mal Tage nur im Bett verbringen darf, denn irgendwann ist die Energie wieder da und dann hole ich das nach, was ich in dieser Phase vernachlässigt habe.

Natur ist etwas kostenloses, wenn man sie wie ich in der Nähe hat. Was mir auch sehr hilft, ist Lachen, Witze lesen, lustige Filme schauen, wenn es geht mit anderen Menschen herumalbern und ganz ganz wichtig, sich immer wieder bewusst machen, was ich im Moment brauche, was mir gut tun würde, ganz ohne Bewertung, ob das jetzt faul sein könnte oder ob da die Pflicht ruft. Freiräume nutzen, um wirklich das zu tun, was Körper und Geist einem sagen.

Ich habe sehr damit gehadert, dass mein Körper mich immer wieder ausbremst, dass er mir die Kraft und Energie entzieht, die ich brauchen würde, um zu kämpfen oder etwas voran zu bringen. Es geht nicht darum, nur rum zu hängen und sich gehen zu lassen, sondern darum Bedürfnisse wahr zu nehmen und ihnen nachzugeben. Kein Mensch will nur herumhängen, das tut niemandem gut, aber ab und zu ist es sinnvoll und wenn die Zeit dafür vorbei ist, muss man auch wahrnehmen, dass man jetzt Bewegung braucht, dass man jetzt etwas angehen, etwas schaffen will und auch kann.

Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Dosis an. Alles braucht seine Zeit um zu heilen, und die richtigen Bedingungen. Nur du kannst wirklich wissen, was für dich in diesem Moment gut ist. Ich denke, es ist wichtig, diese Wahrnehmung zu schulen.
Mir hat nicht der Körper die Kraft geraubt, sondern meine Seele. Ich mußte immer mit Anstrengung leben. Da ich nur mit Pflichtbewusstsein und Einsatz meiner Körperkraft überhaupt die vielen Jahre durchgestanden habe. Mein Körper fühlte sich schwer wie Blei an, und große Lustlosigkeit. Erst seit ich die richtige Medikation habe sind Tonnen von mir abgefallen, im wahrsten Sinne des Wortes. Was einen enormen Willen für jede Bewegung erforderte, ist nun leicht. *sonne*
Zitat von ****_90:
@*******_DA
Kannst du beschreiben, wie dieser "Klick-Moment" für dich aussah? Was wurde dir da klar?

Das ist schwer zu beschreiben und auch kein Patentrezept für jeden.
Ich hatte einfach das Glück, während meiner letzten beiden Klinikaufenthalten eine junge Bezugs-Pflegerin zu haben, die den Draht zu mir gefunden hatte und mir, in langen Gesprächen während ihrer Nachtschicht, im Raucherbudchen meine "Talente" aufgezeigt hat. Mein Talent Menschen zu verzaubern, wenn ich lache und meine Augen leuchten. Dass ich nur meinen Mut etwas bündeln müsste, um neue Wege zu wagen. Dass man nichts besonderes können muss, um etwas Besonderes zu sein. Dass man sich einfach ins Leben schmeißen muss, wenn man das Leben spüren möchte.
Ich habe sie beim Wort genommen, ich habe das einzige Talent, dass ich habe, nämlich MICH, ausgespielt.
Da hat es "Klick" gemacht! Ich wusste, ich muss einfach nur ICH sein, mehr nicht.
Ja, ein bißchen Glück gehört auch dazu, aber das Glück muss man erst mal rausfordern.
Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
@*******_DA
Ich hatte kein Glück, mußte mir alles unter seelischen und körperlichen Qualen erarbeiten.ich hatte einen Aufenthalt in der Psychiatrie, nachdem mir der Körper den Dienst versagte.musste liegend transportiert werden, obwohl gut trainiert war. Nichts ging mehr. Das nach jahrelanger Therapie.
Das gute war, durch den Rorschach Test wurde mein Missbrauch nach Jahrzehnten in das Bewusstsein gerufen und das mit 43.
Dies erklärte auch die Depressionen, die ich schon ein lebenslang hatte, nie diagnostiziert. Alles andere war Schwerarbeit, meine Gefühle zu entdecken, die richtigen Medikamente und, und, und.
Depressionen haben viele Gesichter und viele Zugänge zur Lösung. Oder zumindest gut damit umgehen zu können. Dazu hat mir die Therapie verholfen.das hilft mir heute noch.
Es gibt seelische Wunden wie auch körperliche, die nur verheilen und immer wieder aufgehen, dafür gibt es Verbandsmaterial bei körperliche Wunden, und Methoden, um damit gut leben zu können.
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