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Shibari – Fesseln und Emotionen107
Fesseln, Bondage, Shibari – auf viele von uns üben diese Begriffe…
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Musikprojekte

Musikprojekte
Hallo,
als ich in der Klinik war, waren Highlight für mich die Musiktherapie. Es war nicht immer leicht, da natürlich auch mal Emotionen aufkamen, die mir Tränen in die Augen getrieben haben, aber im allgemeinen waren es immer zwei Stunden, in denen ich einfach mal den ganzen Rest vergessen konnte.

Wir hatten einen richtig tollen Therapeuten. Wer ein Instrument spielen konnte, dürfte damit begleiten. Jeder der eine Rassel, Trommel o.Ä. nutzen wollte, könnte dies tun. Alle anderen dürften mitsingen oder auch einfach mal anwesend sein und zuhören. Wir durften uns Lieder wünschen und es sind immer tolle Sachen dabei entstanden. Wir haben sogar ein kleines Konzert gegeben.

Gibt es bei euch in der Nähe auch solche Projekte? Speziell für Menschen mit psychischer Erkrankung? Vllt. sogar nachmittags, wo man auch als Berufstätige teilnehmen kann? Es ist ja doch etwas anderes, als jetzt z.b. in einen Kirchenchor o.Ä. zu gehen. Wie sind eure Erfahrungen. Ich könnte mir vorstellen, dass mir so ein Angebot helfen würde. Ich weiß leider nur nicht, ob es so etwas bei mir gibt...
*******er42 Mann
1.600 Beiträge
Ein Projekt ist das bei uns in diesem Sinne nicht. Aber die Stadt Schwabach hat eine Musikschule. Dort gibt es auch eine ganze Menge erwachsener Schüler aller Instrument-Arten. Aus diesen hat sich sowohl eine Schul-Band (mit alles andere als Profi-Musikern) und eine Sambagruppe gebildet (in welcher ich wohl eher der Jüngste bin).

Geleitet werden beide Gruppen von professionellen Musiklehrern. Somit ist das kein sinnloses amateurhaftes herumgespiele, sondern eine Sache, die auch echt Spaß macht - sowohl Band als auch Sambagruppe. Die Band ist wohl derzeit eher komplett - aber in der Sambagruppe können wir immer Menschen gebrauchen, die Spaß an mitreissender Musik haben. Dazu braucht niemand irgend ein Instrument beherrschen.

Achja - beide Gruppen üben immer nur und ausschliesslich Abends *zwinker*
Zitat von *******_nd:
Musikprojekte
Hallo,
als ich in der Klinik war, waren Highlight für mich die Musiktherapie. Es war nicht immer leicht, da natürlich auch mal Emotionen aufkamen, die mir Tränen in die Augen getrieben haben, aber im allgemeinen waren es immer zwei Stunden, in denen ich einfach mal den ganzen Rest vergessen konnte.

Wir hatten einen richtig tollen Therapeuten. Wer ein Instrument spielen konnte, dürfte damit begleiten. Jeder der eine Rassel, Trommel o.Ä. nutzen wollte, könnte dies tun. Alle anderen dürften mitsingen oder auch einfach mal anwesend sein und zuhören. Wir durften uns Lieder wünschen und es sind immer tolle Sachen dabei entstanden. Wir haben sogar ein kleines Konzert gegeben.

Gibt es bei euch in der Nähe auch solche Projekte? Speziell für Menschen mit psychischer Erkrankung? Vllt. sogar nachmittags, wo man auch als Berufstätige teilnehmen kann? Es ist ja doch etwas anderes, als jetzt z.b. in einen Kirchenchor o.Ä. zu gehen. Wie sind eure Erfahrungen. Ich könnte mir vorstellen, dass mir so ein Angebot helfen würde. Ich weiß leider nur nicht, ob es so etwas bei mir gibt...

In welcher Klinik warst du denn?
Ich war im KRH Wunstorf.
Ah ok..
In Bielefeld in der Klinik gibts auch Musiktherapie.
In der Rehaklinik Bad Rothenfelde gab es auch Musiktherapie. Die war aber nicht annähernd so gut wie die in Wunstorf.
Ich hab immer Steeldrum gespielt.
*****yse Frau
917 Beiträge
Hallo Ihr Lieben,

da sprecht ihr was Interessantes an ....
Ich habe noch vor eine Reha zu machen und würde mich gerne vorab schon mal erkundigen, was in so einer Musik-Therapie gemacht wird. Weil, kann mir da erstmal nichts konkretes vorstellen.
Es wäre schön, dabei endlich meinen lang ersehnten Wunsch zu erfüllen, Gitarre spielen lernen zu können aber hatte seit einiger Zeit den Mut dazu wieder verloren. Schätze mal, das gehört nicht so ganz dazu.

Finde den Vorschlag von @*******_nd sehr gut, so ein Projekt zu finden oder ggf. auf die Beine zu stellen. *top*
In der Reha lief die Musiktherapie so ab, dass wir zunächst abstimmen sollten, ob wir etwas Aktives oder Passives machen möchten. Aktiv bedeutete, dass wir z.b. mit Akustikinstrumenten Rhythmen gespielt haben. Leider wollten die meisten oft etwas passives. Wir haben dann Musik von CD oder vom Klavier gehört oder unterschiedliche Klänge und sollten dann erzählen wie dies auf uns wirkt und warum es unterschiedlich auf uns wirken kann.

In der Klinik haben wir uns Lieder gewünscht. Jeder dürfte sich ein Instrument aussuchen oder auch nur singen oder zuhören. Der Therapeut hat dann nach und nach mit uns diese Stücke „entwickelt“, sodass wir dann alle zusammen gespielt und gesungen haben. Es ist immer etwas tolles dabei herausgekommen.

Wir durften auch Instrumente ausprobieren wie z.b. das Keyboard und auch Gitarre. Da hat er dann mit ein paar einfachen Tönen angefangen.
*******er42 Mann
1.600 Beiträge
Vielleicht mal noch eine Erfahrung hierzu: Ich habe in meinen Rehas zwei unterschiedliche Musiktherapien kennengelertn:

Passiv: Ein Musikstück wurde gehört und anschliessend wurde reihum erzählt, was man dazu gefühlt hat.
Mit dieser Therapie konnte ich in den ersten beiden Sitzungen gar nichts anfangen - denn es wurde Klassik gehört - und ich kann mit klassischer Muisk absolut und überhaupt nichts anfangen - und habe deswegen einfach auch gar nichts gefühlt.

Aktiv: Jeder sucht sich ein Musuikinstrument, und der Reihe nach spielt jeder etwas vor, was er will oder was ihm gerade in den Sinn kam. Das war schon eher etwas für mich, als gelernter *drummer*.

Eine dritte Form der Musiktherapie wurde mit konkret verweigert: Gruppentrommeln auf Djembes. Angeblich würden Schlagzeuger nämlich den anderen ihren Rythmus aufzwingen. Ich war immer sehr traurig, wenn ich von aussen der Trommelgruppe zuhören musste ohne selbst dabei sein zu können.

Bei meinem nächsten Reha-Aufenthalt werde ich meine musikalische Vorgeschichte konkret verschweigen *zwinker*
******wen Frau
15.540 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******er42:
Bei meinem nächsten Reha-Aufenthalt werde ich meine musikalische Vorgeschichte konkret verschweigen *zwinker*

Müsste ich je nochmals in Therapie, würde ich auch meine musikalische Vergangenheit nicht erwähnen. Ich spiele recht passabel Klavier und habe eine Gesangsausbildung, verstehe also ein bisschen was von Musik. Und dann sollte ich mich da hinsetzen und mit einer Rassel im Takt fuchteln... Diese Kakophonie, die regelmäßig in den Musiktherapien entstand, war purer Schmerz in meinen Ohren. Wie gerne hätte ich mich an ein Klavier gesetzt und bspw mal Händels Sarabande gespielt. Oder wenigstens analytisch ein Musikstück gehört und zerstückelt. Aber das durfte ich nicht. Mein Anspruch an Musik war den anderen schlicht zu hoch gegriffen.

Musiktherapie... nie wieder. *nene*
*****yse Frau
917 Beiträge
... OK, ich sehe schon, dass Musiktherapie auch nicht so meins sein wird ... bin zwar kein Profi was Musik an betrifft aber auch mein musikalisches Gehör und mein Anspruch daran mit zu machen , wäre ich doch bisle unterfordert bzw. würde mir nicht gut tun.
Ich hab auch geschaut was so das werkeln in den Rehas betrifft .... leider auch nicht meins, Spielzeug zu basteln oder malen.
Ich will es wirklich nicht schlecht reden aber so Beschäftigungen, wie ich sie im Kindergarten und im Schulhort hatte, muss ich nicht nochmal haben. *nein*

Aber finden sich bestimmt andere Dinge, was besser passen. Mal sehen was ich bei der Auswahl noch so finde. Die Zeit dort soll ja sinnvoll gestaltet werden und zur Genesung beitragen.
@**********thrin schade, dass du das so schlecht redest. *snief*
Für viele ist genau dieses Kindergartengemale oder die Musiktherapie eine gute Basis zu entspannen u ruhig zu werden.
******wen Frau
15.540 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ausprobieren, @**********thrin , danach kannst du immer noch entscheiden, nein zu sagen. Ich habe meinerzeit alles wenigstens einmal mitgemacht, um eine Meinung zu haben und nicht von vornherein abzuwinken. Und manches entpuppte sich als Edelstein, nie hätte ich gedacht, dass ich die Ergo so lieben könnte, mit ihrem Kindergartengemale und Schulhortbasteleien... die Bilder, die ich damals gemalt hab, hängen noch jetzt an den Wänden.

Gib der Musiktherapie eine Chance. *dafuer*
Ich spiele selbst seit der Kindheit ein Instrument und habe, u.a. durch meinen Musikleistungskurs, ein gewisses Maß an musikalischem Wissen. Aber die Musiktherapie in der Klinik hat mich begeistert, da dort alle auf ihre Kosten kamen. Diejenigen die ein Instrument spielen konnten taten dies. Wir hatten eine richtige Band mit Schlagzeug, Keyboard, Klavier, Geige, Bass, Cachon usw. Und diejenigen die dies nicht konnten haben mitgesungen oder eben eine Rassol o.ä. in die Hand genommen.

Was die Basteleien angeht, gibt es natürlich immer etwas was einem liegt und was nicht. Man sollte offen für alles sein, es ausprobieren und dann entscheiden. Oft geht es ja auch gar nicht um die Sache ansich, sondern um das ganze drumherum. Ich selbst komme aus dem therapeutischen Bereich und musste mich auch erstmal darauf einlassen können jetzt auf der anderen Seite zu stehen. Aber ausprobiert habe ich vieles erstmal. Und vieles hat mir auch gut getan.
*****yse Frau
917 Beiträge
Zitat von **********e8476:
@**********thrin schade, dass du das so schlecht redest. *snief*
Für viele ist genau dieses Kindergartengemale oder die Musiktherapie eine gute Basis zu entspannen u ruhig zu werden.

Ich sagte ja bereits, dass ich das NICHT schlecht reden wollte ... weil ich weis, dass es für viele Andere wirklich heilsam sein kann, denn sonst wäre es nicht so verbreitet in fast allen Rehakliniken.
Es tut mir schon weh, zu sehen dass dafür keinerlei oder nur wenig Verständnis aufkommt aber ich komme damit schon klar und akzeptiere deine Aussage.
Versuche es bitte auch aus meiner Perspektive zu sehen und zu verstehen.

Derzeit bin ich in einer Phase, wo es schwierig ist, mich für irgendwas Neues zu begeistern, obwohl ich normalerweise ein ziemlich extrovertierter Mensch bin und fast jeden Blödsinn mitmache ... wo es mir auch normalerweise auch nichts ausmacht, solchen Beschäftigungen nach zu gehen.

Prinzipiell habe ich auch nicht dagegen gesprochen oder dass es schlecht wäre ... nur dass es eben nicht meins ist. Kannst du das akzeptieren?
Natürlich hilft es Vielen, möglicherweise vor allem denen die "ruhiger" werden müssen.
Jeder hat nun mal andere Vorlieben um runter zu kommen ... das sollte auch nicht außer Acht gelassen werden.

*danke* @******wen , für dein Verständnis.
Deine Worte muntern mich auf und werden mir evtl. dabei helfen, wenigstens mal kurz meine neugierige Nase bei den Beschäftigungstherapien mal rein zu schauen.

Was ich noch dazu als letztes sagen möchte, es freut mich für all Diejenigen, denen es geholfen hat *ja* ... und es tut mir sehr leid, dass ich dahingehend meine Zweifel habe .... es sind eben meine Zweifel und daran muss ich eben noch arbeiten.
Wer sowas kennt, wird mich besser verstehen.

Schönen Abend euch allen *wink*

Und nix für Ungut
Was ich noch dazu als letztes sagen möchte, es freut mich für all Diejenigen, denen es geholfen hat *ja* ... und es tut mir sehr leid, dass ich dahingehend meine Zweifel habe .... es sind eben meine Zweifel und daran muss ich eben noch arbeiten.
Wer sowas kennt, wird mich besser verstehen.

Und genau das meinte ich..
Leute, die vllt Interesse daran haben, sich aber nicht sicher sind, werden durch solche Aussagen eher verschreckt.

Und ja.. Ich bin jmd, der sowohl Ergo (und das tut es immer noch) als auch Musiktherapie geholfen hat. Im Falle der Musiktherapie gerade weil ich so viel mit Musik verbinde u ich Musik sehr gut als Skill in den Alltag mit einbauen kann.
**********iel62 Mann
28 Beiträge
Ich habe selbst unterschiedliche Formen der Musiktherapie auf eigen Wunsch mitgemacht und jedes mal sehr positive Erfahrungen gemacht. Es ist ja eine Frage eines therapeutischen Zieles, nicht dass irgendjemand erwartet, dass es nach der Rehabilitation ins Tonstudio geht *zwinker* .
Gerade für Menschen mit emotionalen Blockaden kann die Musiktherapie sehr hilfreich sein. Ein guter Therapeut wird auch den Profi dort irgendwann in eine therapeutisch sinnvolle Bahn lenken.

Ich hätte zumindest in der zweiten Therapie den Therapeuten erwürgen können *gleichplatz*

Ohne es zu merken hat er mich in verschiedenen Gruppensitzungen analysiert und eine Therapie begonnen.

BTW: Ich bin seit 50 Jahren Musiker und habe in einer Reha immer mindestens eine Gitarre dabei *rock*
******wen Frau
15.540 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********iel62:
Ich hätte zumindest in der zweiten Therapie den Therapeuten erwürgen können *gleichplatz*
Ohne es zu merken hat er mich in verschiedenen Gruppensitzungen analysiert und eine Therapie begonnen.

Diese Sätze verwirren mich etwas. Was genau hat dich daran so verärgert?
**********iel62 Mann
28 Beiträge
Eines meiner Probleme ist mein Harmoniebedürfnis ....
Und wenn sich dann etwa 10 Mitspieler auf einen von mir initiierten Rhythmus einlassen und dann einer (in diesem Fall der Therapeut) quer schlägt, kann mich das massiv aus der Bahn werfen *gleichplatz* *lol*
*******er42 Mann
1.600 Beiträge
@**********iel62 Genau aus diesem Grund wurde ich in meinen Rehas nicht zur Trommel-gruppe zugelassen.
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