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Depression und Outing

*****aTV Mann
22 Beiträge
Themenersteller 
Depression und Outing
Hallo alle *wink*,

ich möchte hier mal was los werden im Bezug auf meine Person/en.

Ich leide an Depris, dies schon seit ein paar Jahren. Mein Arzt hat mir Unterstützung durch eine Therapeutin empfohlen die ich sehr gerne annahm und noch bis Heute wahrnehme. Zwischendurch war ich auch in einer stationären Reha, diese tat mir sehr gut, kann jetzt mit meiner ambulanten Hilfe recht gut mit meiner Krankheit umgehen.

Jetzt, vor ein paar Wochen, hat sich meine feminine Seite, die schon sehr sehr lange in mir steckt, gemeldet. Wir, ein Bekannter und ich, haben uns dazu entschlossen zu Fasching als Frau zu gehen. Nachdem ich mich jetzt mit Hilfe meiner Frau komplett als ebensolche verkleidet hatte war es um mich geschehen. Ich fühlte mich sehr wohl, gefiel mir selbst und das noch besser wie als Mann.

Ich steigerte mich in diese Person so ein das ich sogar als Monika öffentlich aus ging, später auch mit meiner Frau zum shoppen. Ich hatte ein Selbstbewusstsein wie ich es bis dahin nicht kannte, Männer schauten mir nach (nicht abwertend) und hielten mir die Türen auf. Ich habe mich regelrecht in diese Person Monika verliebt, möchte nicht mehr ohne sie sein.

Ein paar ausgewählten Freunden habe ich mich geoutet, fanden es jetzt nicht so prickelnd. Bei meiner letzten Sitzung outete ich mich ebenfalls vor meiner Therapeutin. Diese war begeistert dass es mir mit Monika so gut geht, sie glaubt es wäre der Schlüssel zu meiner Depression.

Jetzt mein Problem:
meine Frau, Therapeutin ein paar Freunde und ich finden das Ganze für mich sehr toll, ich wäre ein ganz anderer Mensch. Ich fühle mich in dieser Rolle sehr wohl. Es geht mir dabei absolut nicht um Sex oder Ähnliches, einfach nur um mein Wohlbefinden.

Wer hat Erfahrung mit Outing in einer solchen Situation und kann mir Tipps geben. Hauptsächlich um meine Kinder geht es mir, beides Jungs (20,15). Das es früher oder später raus kommt ist ganz klar. meine Frau sieht da Probleme auf uns zukommen. Meine Therapeutin informiert sich noch bei Kollegen über dieses Thema um nächstes Mal mit mir darüber zu reden.

Wäre schön ein paar qualifizierte Tipps zu bekommen, wie geht die Gesellschaft mit Angehörigen einer TV um usw. usw.

Viele liebe Grüße
Minika
*****aTV Mann
22 Beiträge
Themenersteller 
Sorry....
… ich meinte natürlich Monika!!
*********eiche Frau
5 Beiträge
ich bin selber ts und seit jahren geoutet und kenne viele die in deiner Situation sind ...leider gibt es da keinen goldenen weg was ein Outing angeht es kommt immer auf dein gegenüber an und wie sie es selber empfinden aber was ich festgestellt habe ist das je authentischer man sich gibt je normaler man dabei aussieht und je normaler man das ganze verkauft um so einfacher wird man akzeptiert … Unsicherheit der eigenen Person führt eben automatisch auch zur Unsicherheit bei anderen …
lg vicky
*****aTV Mann
22 Beiträge
Themenersteller 
Authentisch
@*********eiche

ja, das ist sicher sehr richtig. Ich versuche so authentisch wie möglich zu sein. Zum Test hatte ich meiner Therapeutin erzählt ich hätte eine Freundin und zeigte ihr ein Foto von Monika. Selbst sie hatte mich nicht erkannt und meinte nur "hübsche Frau".

Das es kein Patentrezept gibt dachte mir. Wir leben in einem recht kleinen Ort mit dem klassischen Vereinsleben und co, jeder kennt jeden usw. Ich versuche unsere Jungs ganz aus der Geschichte raus zu halten, werde dies aber langfristig nicht schaffen. Gut, wenn sie es erfahren ist es halt so, möchte aber das ich es bin der es ihnen sagt. Ich denke/ hoffe sie akzeptieren meine Neigung. Nur, wie geht die Gesellschaft damit um, meiden andere meine Kinder? Gehen uns die Leute aus dem Weg?

Das sind im Moment meine größten Ängste, das Ganze lässt mir halt keine Ruhe... *nachdenk* .

Wie gesagt, das Outing im Freundeskreis und vor den Kids kann ich mir vorstellen, rede aber erst mit meiner Therapeutin darüber, evtl. ist sie auch dabei wenn es soweit ist.

Monika *knuddel*
Ich habe keine Erfahrung damit, aber ich befürchte, dass deine Kinder tatsächlich ablehnend reagieren könnten .. war bei uns, als sie erfuhren, dass Mama sich auch mit anderen Männern trifft .. ohne Papa

Das legt sich wahrscheinlich auch schnell wieder.

Was Freunde und Bekannte davon halten, weiß ich leider nicht .. Unbekanntes macht vielen Angst.

Ich wünsche dir/euch viel Kraft .. tu das, was dich glücklich macht.
*****aTV Mann
22 Beiträge
Themenersteller 
Danke Mausi_NRW für die Worte, auch wenn sie nicht die sind die ich lesen wollte *snief*

Ich denke auch das es genauso werden wird, die Kinder sich aber damit abfinden werden/ werden müssen!

Die Freunde sehe da eher optimistisch, nach meinem Reha Aufenthalt während meiner depressiven Phase haben wir, meine Frau und ich, die "wahren" Freunde kennen gelernt und ordentlich aussortiert. Die die übrig blieben sind echte Freunde und stehen hinter mir (denke ich jedenfalls).

*kuss*
Monika, als allererstes sage ich dir: Zieh es durch! Pfeif darauf, was andere Leute denken!

Meine Depressionen, meine narzisstische Persönlichkeitsstörung, mein, zum Glück überwundener, Alkoholismus, die Suizidversuche, hatten hauptsächlich ihren Ursprung darin, dass ich schon als Jugendlicher mein wahres Ich versteckt habe und den Großteil meines Lebens verdrängen wollte.
Ich habe insgesamt fast ein Jahr meines Lebens in der Psychiatrie verbracht, dazu die ambulanten Therapien. Und alles nur aus Angst vor möglichen negativen Reaktionen meiner Umwelt. Völlig unnütz habe ich mir das Leben schwer gemacht.

Seit ich zu Tatjana stehe, geht es mir gut, bin ich ein glücklicher Mensch.
Die meisten Menschen, vor denen ich mich geoutet habe, haben positiv reagiert. Nur meine Kinder akzeptieren es nicht. Da haben sie halt Pech gehabt. Sie führen ihr Leben und ich meins.
Deine Kinder sind in einem Alter, wo sie schon genug Grips haben müssten, es zu verstehen.

Du kannst nur ein unbeschwertes, depressionsfreies Leben führen, wenn du deine Veranlagung auslebst.
Einfach ist das nicht immer und kostet auch mal Kraft, aber es lohnt sich.
Ich wünsche dir viel Glück!
*****aTV Mann
22 Beiträge
Themenersteller 
Danke Tatjana, genau dieses ist meine Angst. Die Kinder und deren Meinung ist mir sehr wichtig. Klar, wenn's so ist können sie nichts ändern, nur ich hätte Probleme damit.

So wie ich sie kenne kommen sie damit klar. Ich warte mal noch ein paar Tage vielleicht kann ich die Sache langsam bzw. wegen Fasching austesten und ihre Reaktionen beobachten.

Nochmals vielen Dank an alle für die lieben und ehrliche Worte.

Viele Grüße
Monika... *kuss*
Ja .. echte Freunde sind sehr wertvoll und selten ..

Wenn du sie erkannt hast und sie loyal zu dir stehen, dann kannst du dich glücklich schätzen .

Wie gesagt .. tu was dich glücklich macht .. auch, wenn noch so viele Hürden zu überwinden sind .. es lohnt sich ..
********onia Frau
257 Beiträge
Offenheit mit Depressionen
Ich wurde im Dezember 2017 das aller erstmal wegen Depressionen krank geschrieben. Anfangs habe ich mich sehr zurück gezogen und nicht viel darüber gesprochen. Selbst gegenüber meiner Familie war es schwer darüber zu sprechen, denn meine Eltern verstehen so etwas kaum.
Nach einigen Wochen kam der Punkt an dem ich mir gesagt habe, dass ich nicht die einzige bin und habe mich geöffnet. Sowohl gegenüber Kollegen als auch gegenüber Bekannten und allen anderen. Siehe da, es gab sehr viele Menschen in meinem Umfeld, die ebenfalls an Depressionen erkrankt sind. Es wurde etwas leichter für mich und mir wurde viel Verständnis entgegen gebracht.
Während meiner Zeit in einer Tagesklinik habe ich jeden Tag mit einem Foto dokumentiert. Natürlich gab es dafür nicht nur positive Rückmeldung, aber mir war es wichtig dieses Thema öffentlich zu behandeln.
Ich finde es wichtig offen über das Thema Depression zu sprechen und darauf aufmerksam zu machen. Es ist eine Erkrankung wie jede andere auch und es kann mit Therapien behandelt werden. Vielleicht gehen sie nicht mehr ganz weg, aber wir können lernen damit zu leben und unseren Alltag zu bewältigen. Wir können damit Leben und uns unsere Notfall Koffer erstellen und wenn wir unsere wichtigsten Menschen mit ins Boot holen, dann können sie uns auch mental unterstützen.
Ich empfehle jedem, der eine psychische Erkrankung hat auch offen darüber zu sprechen und wer sich deshalb von euch abwendet, den braucht ihr nicht im Leben und derjenige, der bleibt, der passt ins Leben 😉☺️
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