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Pferdefleischskandal

Pferdefleischskandal
Nun ist es mal wieder so weit. Wir haben schon wieder einen Lebensmittelskandal.*roll*

Diesmal ist es Pferdefleisch, das in Lasagne verarbeitet wurde, obwohl es als Rindfleisch deklariert wurde.

Ich kenne einige Leute die Pferdefleisch als Delikatesse suchen. Allerdings suchen sie nicht Fleisch, das mit Medikamenten versetzt ist, und für den menschlichen Verzehr nicht geeignet ist.

Hier geht es mal wieder um Profit.
Gefördert wird es über die Nachfrage der Verbraucher, die immer weniger Geld für Essen ausgeben wollen bzw. können.

Dennoch ist das kein Grund die Menschen zu betrügen. Wenn ich Pferdefleisch essen will, dann kaufe ich mir das, und lasse es mir nicht als Rindfleisch unterschieben.

So lange solche Betrüger aber keine Angst vor Entdeckung und drastischen Strafen haben, wird sich da wohl Nichts ändern.

Was können wir dagegen tun?
Auf unsere Politiker scheint wohl auch hier kein Verlass zu sein?
ich finde das bundesdeutsche wehklagen...
...jetzt ein bisschen fehl am platz, wir haben doch über jahrzehnte durch die schaffung eines markts für biiligste lebensmittel selbst genug zeichen gegen eine bewusste ernährung gesetzt. wer beklagt sich jetzt über pferdefleisch, der morgen im regal eine eingeschweisste kalbsleberwurst kauft??? ihr wisst schon, das ist die mit dem mindestanteil kalbfleisch (sagenhafte 15%) der rest ist der übliche sonst unverwertbare schweine- und rinderabfall aus dem schlachthof. solange wir verbraucher die signale setzen, das so etwas mehrheitlich gewünscht wird, haben wir wohl kaum grundlage, uns jetzt aufzuplustern.

die konzentration auf regionale nahversorgung ist da meines erachtens das einzig wahre mittel, das wird in österreich schon lange viel stärker im alltag praktiziert, güter vom bauern aus der region, und weil es prozentual viel mehr bürger tun, ist es auch bezahlber.

die österreichische kolumnistin doris knecht schreibt zum skandälchen:



"Der Pferdelasagne-Skandal: Ist irgendwer überrascht über das Beef, das in Wirklichkeit Pony ist? Eher nicht. Warum nicht? Weil das jahrelange Reden, Schreiben, Lesen und Streiten übers Essen schließlich doch verfangen hat und so etwas wie eine Nahrungsaufklärung stattfand. Weil die Slow-Food-Bewegung, Filme wie „Feed the World“ oder „Food Inc.“, die Debatten über Vegetarismus und Veganismus und all die Kochsendungen von Jamie Oliver und Co. zumindest eines bewirkt haben: Kaum jemand kann mehr behaupten, keine Ahnung zu haben, wie und unter welchen Bedingungen das hergestellt wird, was wir täglich essen. Wie Landwirtschaft industrialisiert wird, wie Pflanzen manipuliert, wie Tiere gehalten werden. Wie weit Nahrung reist. (Obwohl, das war doch wieder überraschend: Die Skizze, die aufzeigte, wie lange, weit und wo überall dieses Fleisch tatsächlich unterwegs war, das schließlich als „Rindfleisch“ in der Fertig-Lasagne landete. Wie weit also verderbliche Nahrung durch die Welt reist und durch die Hände wie vieler Zwischenhändler und Um-Verpacker sie geht, bis sie auf unserem Teller landet.)

Der Schreck darüber, dass das möglich ist, ist so oder so vollkommen verlogen. Es ist darum möglich, weil wir es nicht nur zulassen: Wir wollen und wir bestellen es. Die Entscheidung, ob wir akzeptieren, dass unsere Nahrung Stoffe, Chemikalien und oft sogar Gifte enthält, treffen wir jeden Tag: Was gekauft wird, wird gewollt, wird weiterproduziert. Was nicht, das nicht.

Jedes Mal, wenn wir eine Diskont-Fertig-Lasagne, eine Industriesalami, eine Familienpackung Tiefkühlhühnernuggets oder spanische Industriegurken bezahlen, erklären wir damit: Stellt das weiterhin her, wir wollen das. Quält weiter Hühner in Käfigen, hackt ihnen die Schnäbel ab, mästet Schweine in winzigen Kobeln, streut Gift auf die Felder, überzieht Landschaften mit Plastikfolie, lasst Pflanzen auf gedüngter Watte wachsen: Ist okay mit uns, Hauptsache billig und schnell. Wir können das ändern. Wollen müsst ma’s".



es liegt nun wirklich an uns
tja da muß ich dem webdepp recht geben..
Wenn man nur noch billig will..dann kommen solche Sachen zustande.
Egal mit WAS auch immer.

Meine These wäre...nicht soooo viel Fleisch fressen.....!!!!

dann ginge es allen etwas besser..

( Ich bin Gegner von Falschdeklarierung..aber ich finde Pferdeflesich wahrscheinlich noch gesünder als ein Schwein vom Stall mit 1000 Tieren, die Antibiotikas bekommen...)
Billig - günstig - teuer: kaufen
Billig wäre ein weniger gutes Produkt zu mässigem Preis!
Günstig wäre ein gutes bis sehr gutes Produkt zu einem vernünftigen Preis!
Teuer ist jedes Produkt mit (zu)hohem Preis und auch jedes Produkt, was durch .... Belastungen an unsere Gesundheit/Leben geht!

Hören wir auf die günstigen Produkte zu kaufen, dann kommt das Material (in diesem Fall medikamentenbelastetes Pferdefleisch) eben in die nicht so günstigen Produkte. Sie müssen halt aus ????Kostengründen????? mit verarbeitet werden. Der Tiger im Zoo bekommt sie auf jeden Fall wegen der ..Belastung nicht. Also müssen wieder mal wir Verbraucher dran glauben. Es möge schließlich niemand behaupten, dass !!!Lebensmittel!!! wenn auch ..belastet vernichtet werden.

Das Problem mit der falschen Etikettierung ist das kleinere! Hier geht es lediglich um einen "leichten" Betrug mit dem Ziel der Gewinnmaximierung für die beteiligten Unternehmen!
Das grössere Problem sind die Medikamente!!
Wenn diese für den menschlichen Organismus so schädlich sind, dann wäre es an der Zeit einen Strafantrag zu stellen.
Schließlich reden wir hier von Körperverletzung wenn nicht gar von Totschlag, der gesundheitliche Schaden bzw. der Tod von Menschen wird ja bei der Gewinnmaximierung in Kauf genommen.
Auf der anderen Seite wäre ja die Bereicherung ein niederes Motiv!
Wir müssten also über MORDVERSUCH reden.

Welcher Politiker oder Staatsanwalt traut sich eine solche Anklage auf den Weg zu bringen???????????????

*gruebel* *skeptisch* *nachdenk*
Olivia-Henriette
*****h76 Frau
2.283 Beiträge
Obst und Gemüse und deren Erzeugnisse, reichen im Grunde um den Bedürfnissen unseres Körpers gerecht zu werden.

Das ist gut für die Haut, das Gewicht und den Geldbeutel, das Gewissen etc..

Pferd gegessen zu haben und die Empörung darüber ,verstehe ich persönlich nicht. Hier stopfen sie sich doch permanent mit fiesen Sachen voll und da ist durch dir Bank immer was drin,es sei denn man weiß woher es kommt und wie die Tiere gehalten werden und dann wird es angeblich teuer,weil das ja jeden Tag ein Muss ist.

Einmal in der Woche, wie in der Zeit der Entbehrungen, das Portmonee hat wieder gute Laune.


Namaste und *omm*
Die Macht der Handelsriesen, Agrarverbände, Agrochemie
und der Verbraucherschutz als Vorwand


Die Verantwortung der Verbraucher und Produzenten ist das eine.
Doch weder ist eine noch so gute Aufklärung und Information ausreichend zielführend, weil das Gros der VerbraucherInnen nur das kauft, was im Discounter oder Supermarkt angeboten wird, noch eine Bestrafung der wenigen für die Herstellung Verantwortlichen.

In der Tat handelt es sich produktübergreifend um ein strukturelles Problem, um fahrlässige Körperverletzung, ganz gleich ob mit oder ohne verbotener Inhaltsstoffe, aufgrund der hemmungslosen Profitgier der Handelskonzerne, Agrarverbände und Agrochemie.

Sie sind es, die schon im Vorfeld durch einen Einfluss auf die Gesetzgebung jede wirksame Veränderung in der Landwirtschaftspolitik und beim Verbraucherschutz verhindern.
Solange die Grenzen des Lobbyismus nicht strafrechtlich definiert werden > eine gezielte Einflussnahme nicht mit einer persönlichen Freiheitsstrafe bewährt ist (Geldbussen sind Peanuts im Vergleich zu den Gewinnen!) und solange dies für die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen nicht mit einem dauerhaften (!) Amts- wie Mandatsverbot verbunden ist, wird sich nichts ändern.
Hier geht es um die Souveränität des Staates, die Unabhängigkeit seiner Entscheidungsträger, um das Gemeinwohl und Transparenz.

Nationales Recht reicht dazu!

Um nachhaltig etwas zu ändern, muss es einen Paradigmenwechsel von der konventionellen zur ökologischen Landwirtschaft geben. V.a. flankiert von der Steuergesetzgebung. Anlass könnte die seit längerem angedachte Reform der ermässigten Mehrwertsteuer sein:
zunächst die Unterscheidung nach zertifiziert (Anbauverbände! - nicht das lasche EU-Siegel) und nicht-zertifiziert erzeugten Lebensmitteln > reduzierter Mehrwertsteuersatz von ca. 5%, oft ausreichend, um die bisherige Ertragseinbusse und Preisdifferenz effektiv zu reduzieren, und als zweiten Schritt die Differenzierung nach Verarbeitungsintensität und - weg, die hoch verarbeitete Produkte mit langen Wegen nochmals um 25 - 30 % verteuert.
Denn Steuern bedeuten Lenkung: von Konsum- und Kapitalverhalten! *g*

Dazu gehört auch, gezielt die alten und vor allem regionalen Sorten zu fördern, aber auch z.B. Mischkulturen und eine Land(wirt)schaft mit Hecken, Gräben etc..
Wenn ich beispielsweise aus dem Fenster schaue, sehe ich jede Menge intensiv bewirtschafteter neu gepflanzter Topaz, Elster, Braeburn - regionale Landwirtschaft, die ich so nicht haben möchte!
Gleichzeitig verhindern offenbar zunächst sinnvolle EU-Vorschriften (Haltbarkeit, Aussehen etc.) die Vermartung gerade der alten Sorten.

Andererseits ist ein Problem auch dieses Fleischskandals die fehlende Transparenz und Umetikettierung - eine Einladung für jede Art von Betrug! Auch das ist ein Punkt, wo es schlicht um die Gewinnmarge der Produzenten und vor allem des Handels geht ...
Im Sinne des Gesundheits- und Verbraucherschutzes kann es jedoch keine Alternative zu einer auch für Verbraucher nachvollziehbaren Volldeklaration geben u.a. mit dem Ursprungsland und ursprünglichen Schlacht-/ Verarbeitungsdatum (wer will schon Uralt-Fleisch essen?) dem vollständigen Produktnamen (der Rasse/ Sorte), der Anbau-/ Zuchtmethode, Fütterung und deren Zusätze (genfrei/-verändert)/ Art der Düngung, Medikamenten-/ Spritzmitteleinsatz..., nicht zuletzt der Anzahl der Verarbeitungsschritte und insbesondere bei Fleischprodukten die extra als Aufschrift hervorgehobene!? Kennzeichnung als umverpackte Ware.

Ein anderer Aspekt ist die Verpackung:
industriell hergestellte Lebensmittel werden fast ausschliesslich in Einwegverpackungen verkauft - ein besonders markantes Beispiel für die Einflussnahme gerade der Discounter und Handelskonzerne!
Hier geht es um eine Reform des Einwegpfandes, aber auch um eine individualisierte Neuregelung der Abfallgebühren - eine Angelegenheit, die nicht der EU bedarf.

Der Gier nach dem schnellen Profit, vom Konsumenten bis zum Manager, muss der Vorteil des noch grösseren Profits durch eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise entgegengesetzt werden!

Jens *wink*
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