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Moderne vs. "klassische" Pornos

***er Mann
2.538 Beiträge
Themenersteller 
Moderne vs. "klassische" Pornos
Vor kurzem gab es eine Debatte hier, die auf Grund eines verwirrenden Threadtitels wieder geschlossen wurde. Ich versuche sie nun wieder aufleben zu lassen.

Die Art und Weise, wie Pornos gemacht werden, hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Änderungen erfahren. Pornographie aus den 70er und 80er Jahren ist kaum noch mit Filmen aus moderner Produktion zu vergleichen. Geändert hat sich die Technik, aber auch die finanziellen Möglichkeiten sind andere, zudem ist Pornographie mittlerweile aus der Schmuddel-Ecke herausgetreten und zum allseits anerkannten Alltagsgut geworden, das von Männern und Frauen gleichermaßen konsumiert wird. Gute Pornodarsteller und vor allem -innen gehören mittlerweile zur allseits bekannten Prominenz, niemand muss sich mehr dafür schämen, in Pornos mitzuwirken. Mit den Venus-Awards und anderen "Porno-Oscars" wird diese Entwicklung noch verstärkt und herausragenden Darstellern zusätzlich noch Anerkennung für ihre Arbeit beschert.

Trotz allem stellt sich jedoch die Frage, ob moderne Pornofilme auch wirklich besser sind als die Klassiker aus der Zeit, als allein das Sprechen über Pornographie in der Gesellschaft noch verpönt war. Schaffen Hochglanzatmosphäre und professionelle Darsteller/innen auch eine bessere Qualität? Oder waren die nicht ganz so durchgestylten Filme aus früherer Zeit erotischer?

Meine persönliche Meinung sieht folgendermaßen aus:

Vorteile moderner Pornofilme:
• Bessere technische Qualität durch Filmtechnik, Kameraführung und Beleuchtung.
• Diverse Spielarten wie z.B. Analverkehr oder Sandwich gehören zum Standardrepertoire.
• Darsteller/innen sind fast immer intimrasiert, wodurch der ästhetische Eindruck des Schambereichs aus meiner Sicht deutlich besser ist.
• Hübsche Accessoirs (Dessous, Schmuck) bei weiblichen Darstellerinnen, auch Make-up wirkt aus meiner Sicht schöner.
• Männliche Darsteller sind meist athletisch, wirken daher aus meiner Sicht attraktiver und heben somit auch für Hetero-Männer den optischen Gesamteindruck.

Vorteile von Pornofilmen aus der "Klassik" der 70er und 80er Jahre:
• Darsteller wirken authentischer und scheinen mehr Spaß am Filmen zu haben. Man hat den Eindruck, dass der Porno nicht ausschließlich zum Zweck des Geldverdienens gedreht wird, sondern auch aus Lust am Ungewöhnlichen, vielleicht sogar als eine Art Protest gegen damalige gesellschaftliche Gegebenheiten.
• Meist ist ein Grundgerüst an Handlung gegeben, das aus dem Zusammenspiel von nackten Körpern erst eine erotische Situation macht.
• Manche Filme sind auch mit einer Prise Humor gewürzt.
• Kein unmotiviertes, möglicherweise sogar nur synchronisiertes monotones Gestöhne, eher authentische "Sexgeräusche".
• Kaum Silikon - Darstellerinnen wirken natürlicher und damit aus meiner Sicht auch schöner und erotischer. Damit gibt es auch mehr Vielfalt an Körperformen und keinen im Liegen nach oben ragenden Einheitsbusen oder Schlauchbootlippen.
• Kaum Spiele mit Dominanz oder Gewalt (außer bei speziell im SM-Genre angesiedelten Filmen), Frauen wirken weniger als willige Löcher für geile Schwänze, mehr als lustvolle Gespielinnen.

Was meint ihr? Modern-Style-Porn vs. "Pornostalgie", was bevorzugt Ihr bzw. wo seht Ihr Vor- und Nachteile? Glaubt Ihr, dass Filme klassischer Machart heute noch Chancen hätten?
*******ett Paar
264 Beiträge
technik ist nicht alles
@*****001

super thema und brilliant aufbereitet! *top2*

Glaubt Ihr, dass Filme klassischer Machart heute noch Chancen hätten

JA! unbedingt!

wir sind der meinung, dass techik, budget, perfekte darsteller/-innen, exotische locations usw. nicht den reiz und den prickel ausmachen und garantieren.

oft sind die neuen produktionen einfach steroetyp und leb- und lustlos.
frauen werden sehr oft als riesige, dauergeil- und willige lustobjekte dargestellt, männer als monströse deckhengst und "halbsteife" sieht man praktisch nie.

uns gefallen die filme am besten, bei denen man sich noch vorstellen kann, dass die beteiligten spass und lust empfinden. klar waren das damals auch profi-darsteller, aber irgendwie kam es doch "echter" rüber. das war meiner meinung bis in die 80er der fall. heute ist es nicht leicht, filme zu finden, in denen lust und geilheit auch wirklich transportiert werden.

eine gute mischung zwischen alt und neu bietet unserer meinung nach "inflagranti" und einige kleinere labels. denn am ehesten glaubhaft finden wir die in den videotheken zahlreich erhältlichen "amateur-filme" zu allen erdenklichen neigungen.

deshalb drehen wir auch unsere privaten pornos und sehen kaum noch kommerzielles. und das technik, budget nicht alles ist, zeigt ja auch die tatsache, dass ich wir nur mit einer "digicam" drehen.

aber deshalb sind wir auch hier im joy-club, denn hier gibt es super auswahl an wirklich geilen, ganz echten filmchen.

LG franz
Ich denke, die Frage nach gutem oder schlechtem Porno läßt sich nicht am Alter des Films festmachen. Das moderne Theater hat technisch auch mehr zu bieten und dennoch ist Shakespeare eine Klasse für sich. Das kann man auf dieser Ebene gar nicht vergleichen. Abgesehen davon muß man historische Kunst natürlich immer auch als Kind ihrer Zeit betrachten.

Die Frage, was wir erotisch finden, ist aber natürlich auch sehr von der Mode geprägt. Scham- und Brustbehaarung ist in den Filmen der 70er Gang und Gäbe. Heute finden das viele unerotisch und bekommen schon allein deshalb den Kopf schlechter frei.

Auf der anderen Seite gibt es vielen modernen Porn, dem jegliche Aspekte von menschlicher, natürlicher Sexualität abgehen, wo alles mechanisch, einstudiert und absolut unterkühlt wirkt. Das schlägt dann zumindest bei mir eher auf die Stimmung, als ein Schamhaar das je könnte.

Aber auch Natürlichkeit und Künstlichkeit sind nicht wirklich Kriterien. Ich mag bspw. die Tony Cumstock Filme, die echte Paare beim Liebesakt zeigen, aber ebenso die Andrew Blake Filme, die vor Inszenierung und Artifizialität nur so strotzen. Es ist immer eine Frage des Gesamtarrangements, der Idee/Philosophie, der Ausstrahlung der Darsteller und weniger der konkreten Praktiken, Kameraführung oder Schnitt-Technik - ob es funktioniert oder eben nicht.

Es gibt auch unter den zeitgenössischen Filmen noch sehr guten Porn. Aber er ist wegen des Fülle des Angebots schwieriger zu finden.
********ange Mann
428 Beiträge
Zuerst mal...
Rrrrrrespekt allen Vor"rednerInnen"... Derartig differenzierte Statements, dass man erst glaubt, dem gar nichts mehr hinzufügen zu können... Und doch möchte ich es versuchen.

Ich denke, das Entstehungsdatum eines Pornos ist fast zweitrangig. Jede Ära hatte und hat Ihre durchgestylten Hochglanzproduktionen oder eben Schmuddelfilmchen, dass sich in den Filmen dabei immer auch der jeweilige Geschmack der Zeit widerspiegelt (Körperbehaarung, Mode, etc.) ist aber unstrittig.

Gerne schwelge ich in Erinnerungen an den Glamour von Großproduktionen wie "Pink Champagne" oder den zotigen Humor europäischer Klassiker a la "Exzesse auf der Schönheitsfarm (Wild Playgirls2)" oder die unbekümmerte Naivität der Color Climax Kurzfilme.

Bei heutigen Produktionen scheinen mir die aufwendigen Porno-Spielfilme von PRIVATE oft zu glatt und gefühllos, Humor ist dieser Tage oft auch leider Fehlanzeige.
Einzig die Produktionen, die eben nicht versuchen, "richtige" Spielfilme zu imitieren, die sich die Spontanität zunutze machen, die heutige Videotechnik möglich macht, sprechen mich wirklich an.

Das Gonzo-Genre, dass sich im Grunde an der Quick&Dirty-Ästhetik heutiger elektronischer Berichterstattung und Reportagen orientiert, wäre in den 70er und 80er so nicht vorstellbar gewesen und stellt meiner Meinung nach eine Bereicherung dar.

Dass dabei das Lust- einem Leistungsprinzip gewichen ist, ist dabei nur eine Reflektion unserer (immer neoliberaler werdenden) Gesellschaft.

Stimmt Ihr mir zu? Fallen Euch Subgenres ein, die es früher nicht gab, oder heute nicht mehr gibt?
******obb Paar
9.259 Beiträge
Jede Zeit hat ihre Besonderheit zB. in Musik,Mode und auch Unterhaltung.Alles entwickelt sich,wird moderner und wenn man zurücksieht wird manches als "alt" empfunden.So ist es auch mit Pornos!Die Technik steht nicht still,die Beleuchtung,der Schnitt,die Kleidung und Frisur der Darsteller.Alles verändert sich darum kann man nicht sagen klassische gegen moderne Pornos,denn in 20 Jahren sind die heutigen Pornos auch klassik.
Da mag ich widersprechen
Was ist denn an dem Haufen aktueller Produktion dran, dass es die Zeit überdauert und auch in 20 oder 30 Jahren noch interessant ist, wenn sich die ästhetischen Vorlieben wieder gewandelt haben?

Klassiker wie Misty Beethoven haben etwas, das aktuellen Mainstream-Pornos (auch wenn jemand, wie bei Pirates, viel Geld in die Produktion gesteckt hat), komplett fehlt, nämlich eine durchgängige Ästhetik und eine Handlung, die mich den Übergang zwischen nicht-Sex und Sex fließend und nicht als Bruch empfinden lässt.

Explizite Filme mit dieser Eigenschaft gibt es aktuell natürlich auch. Nur: finde mal "Shortbus" oder "Five hot stories for her" in der Videothek, unter all dem (mit Verlaub gesagt) Geraffel. *schiefguck*

Im Kino läuft "sowas" schon gleich gar nicht. Da muss man sich schon nach Berlin oder Barcelona auf das Porno-Filmfestival bemühen. Wegen dem gleichzeitig stattfindenden deutschen Polyamory-Treffen fällt das für uns leider dieses Jahr flach. *schiefguck*
***er Mann
2.538 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die sehr konstruktiven Beiträge.

@ biQuartett:
Euren Beitrag kann ich fast zur Gänze unterschreiben. Eine kleine Anmerkung noch:
deshalb drehen wir auch unsere privaten pornos und sehen kaum noch kommerzielles. und das technik, budget nicht alles ist, zeigt ja auch die tatsache, dass ich wir nur mit einer "digicam" drehen.
Ich gratuliere Euch dazu, wenngleich ich Eure hier im Joy veröffentlichten Filme nicht sehen kann, weil ich das teure Ü18-Package nicht abonniert habe. Prinzipiell sehe ich aber auch gerne private Pornos. Ich glaube auch, dass die Beliebtheit dieses Genres v.a. aus der Tatsache herrührt, dass da in der Produktion eben nicht alles perfektioniert ist und dass die Darsteller solche sind, die man tagtäglich in der Nachbarschaft treffen kann. Da kommt eine zusätzliche frivol-voyeuristische Note dazu.

@ carmen_berlin:
Zunächst einmal freue ich mich, dass Du, so wie ich und wohl auch die anderen Poster hier, die Pornographie als Kunstrichtung begreifst und sie auch in diesem Sinne beurteilst. Leider ist diese Erkenntnis noch nicht überallhin gedrungen und so manche sprechen der Pornographie noch immer ihren Status als Kunstrichtung ab. Zählen wir uns also zu den Wissenden, die über die Unwissenden müde lächeln können.
Die Frage, was wir erotisch finden, ist aber natürlich auch sehr von der Mode geprägt. Scham- und Brustbehaarung ist in den Filmen der 70er Gang und Gäbe. Heute finden das viele unerotisch und bekommen schon allein deshalb den Kopf schlechter frei.
Natürlich ist es von der Mode geprägt. Ich nehme für mich in Anspruch, nicht immer nach der Mode zu gehen allein deswegen, weil es Mode ist. Aber wenn mir eine Modeströmung gefällt - und bei der Intimrasur ist es definitiv so - dann lehne ich sie mit Sicherheit nicht ab. Abgesehen davon finde ich Darsteller mit Intimbehaarung keineswegs unerotisch, sondern mag sie als nette Abwechslung.
Auf der anderen Seite gibt es vielen modernen Porn, dem jegliche Aspekte von menschlicher, natürlicher Sexualität abgehen, wo alles mechanisch, einstudiert und absolut unterkühlt wirkt. Das schlägt dann zumindest bei mir eher auf die Stimmung, als ein Schamhaar das je könnte.
Da sind wir komplett einer Meinung!
Auch zu Deinem restlichen Statement kann ich nur zustimmen, danke auch für Deine beispielhafte Erklärung, welches Genre oder Label Du magst und warum. Ich bin auch nach der Suche nach guter Pornographie in Mitten des riesigen aktuellen Angebots, und ich glaube, es ist mittlerweile wie in der bildenden Kunst, wenn man unter dem vielen Schund und der Allerweltsware die Meisterwerke (mindestens aus persönlicher Sicht) herauszufinden sucht.

@ zuckerstange:
Gerne schwelge ich in Erinnerungen an den Glamour von Großproduktionen wie "Pink Champagne" oder den zotigen Humor europäischer Klassiker a la "Exzesse auf der Schönheitsfarm (Wild Playgirls2)" oder die unbekümmerte Naivität der Color Climax Kurzfilme.
Pink Champagne ist mir zwar kein Begriff, aber die anderen beiden Dinge kenne ich schon und komme zu ähnlichen Befunden wie Du. Unbekümmerte Naivität, das ist der richtige Ausdruck für die Color Climax Filmchen. Für mich herrscht da eine wunderbare Atmosphäre für einen Porno vor, immer ein kleines Eingangsgeschichterl, dann werden sich die Darsteller plötzlich seehr sympathisch und fließend geht es los mit dem Sex.
Das Gonzo-Genre, dass sich im Grunde an der Quick&Dirty-Ästhetik heutiger elektronischer Berichterstattung und Reportagen orientiert, wäre in den 70er und 80er so nicht vorstellbar gewesen und stellt meiner Meinung nach eine Bereicherung dar.
Dass dabei das Lust- einem Leistungsprinzip gewichen ist, ist dabei nur eine Reflektion unserer (immer neoliberaler werdenden) Gesellschaft.
Ja - wobei ich Gonzo-Filme nicht unbedingt zu meinen Lieblingen zähle. Aber das ist, wie immer, Geschmackssache. Du hast Recht, dass es eine Facette in der Porno-Welt ist, die es früher nicht gab. Und offensichtlich besteht auch genügend Nachfrage. Dass die Entwicklung der Pornographie letztlich auch jene der Gesellschaft widerspiegelt, habe ich zuvor nicht so gesehen - aber Du machst mich nachdenklich. Wenn jedoch die Lust dem Leistungsprinzip weichen muss - wird eine solche Gesellschaft nicht sinnentleert? Früher leistete man, um sich Lust gönnen zu können. Heute leistet man um der Leistung willen. Wo ist das Ziel? (ok, ich schweife ab)

@ Ly_Ch_obb:
denn in 20 Jahren sind die heutigen Pornos auch klassik
Das mag schon sein. Vielleicht wird man als Freund der Pornographie in 20 Jahren noch von Erinnerungen an die heutigen Produktionen schwelgen. Aber ich möchte mich da smurf anschließen - was ist an heutiger Mainstream-Pornographie so Besonderes, dass man sich in Jahrzehnten noch gerne daran erinnern wird? Bei den von carmen_berlin genannten Einzelstücken vielleicht - aber werden die als Synonym für den "Porno um die Jahrtausendwende" gelten?
Weiters stellt sich auch die Frage, wohin sich die Pornographie entwickeln wird. Wird der Focus weiterhin auf technische und rein sexuelle Entwicklungen gehen? Oder wird mehr Drama in die Produktionen hineinkommen, werden Pornodarsteller mit schauspielerischen Fähigkeiten vermehrt gesucht werden? Für mich eine spannende Frage.

@ smurf:
Auch Deinem Statement kann ich zum großen Teil zustimmen und Deine an Misty Beethoven Klassikern festgemachten Eigenschaften sind es auch, was ich an "klassischen" Produktionen schätze. Nun, zu einem Porno-Filmfestival sollte ich auch einmal gehen, schon allein um auch andere "Porncineasten" zu treffen. Denn dass es diese gibt, das hat schon irgendwie die heutige Zeit gefördert. Der Pornokinobesucher von früher war ja doch eher ein ungepflegter Mann mit Hut und Trenchcoat, der seine Identität vor dem Eingang zu verbergen versuchte - oder nicht? Heute kann ich mit einer hübschen, intelligenten Dame (wie z.B. carmen_berlin) freimütig über die Philosophie hinter Pornos diskutieren - vor 30 Jahren bin ich mir nicht sicher, welchen Eindruck eine Frau von mir gehabt hätte, sobald ich von meiner Vorliebe für pornographische Kunst erzählt hätte (gerne täusche ich mich da aber auch).
Viel Spaß beim Treffen der Vielliebenden!
********ange Mann
428 Beiträge
@kater001
Dass die Entwicklung der Pornographie letztlich auch jene der Gesellschaft widerspiegelt, habe ich zuvor nicht so gesehen - aber Du machst mich nachdenklich.

Freut mich, wenn ich Dich nachdenklich gemacht habe, Ich denke aber wirklich, das Pornographie den Zustand einer Gesellschaft direkt widerspiegelt. Das wäre aber schon fast ein Thema für einen neuen Thread. Na wer weiß, noch ist dieser hier sicher längst nicht erschöpft *g*

Der Pornokinobesucher von früher war ja doch eher ein ungepflegter Mann mit Hut und Trenchcoat, der seine Identität vor dem Eingang zu verbergen versuchte - oder nicht? Heute kann ich mit einer hübschen, intelligenten Dame (wie z.B. carmen_berlin) freimütig über die Philosophie hinter Pornos diskutieren - vor 30 Jahren bin ich mir nicht sicher, welchen Eindruck eine Frau von mir gehabt hätte, sobald ich von meiner Vorliebe für pornographische Kunst erzählt hätte (gerne täusche ich mich da aber auch)

Das trifft so vereinfacht zumindest nicht auf Amerika zu. Hier hat der Klassiker "Deep Throat" in den 70ern ja ein Tor aufgestossen. Plötzlich war es hip, über Pornos zu diskutieren und letztendlich hat es eine Frage zu diesem Film sogar bis in den Fragenkatalog des Spieles Trivial Pursuit geschafft. In Studentenkreisen hatte man gegenüber dem Thema aber auch hierzulande keine Berührungsängste. Ich selbst hatte mal das Vergnügen "The Devil in Miss Jones" in einem ausverkauften Programmkino sehen zu dürfen. Inklusive filntheoretischer Einführung.

Aber natürlich hat die allgemeine Pornographisierung der Gesellschaft das Thema aus schmuddeligen Schatten oder Expertenkreisen ans Tageslicht gezerrt.
Mehr Soul?
Finde auch, dass die alten Pornos irgendwie mehr "Soul" hatten. WEniger technisch mit Abfolge von Stellungen und Praktiken nach der Reihenfolge: Blasen, (evtl. Lecken) 3-4 Stellungen Ficken, dann noch Anal und am Ende ins Gesicht spritzen. Das ist so monoton geworden. Dazu mit (wenn überhaupt) völlig abstrusen Handlungen.

Vesteht mich nicht falsch,wenn ich einen Porno sehen will, dan solls primär um Sex gehen. So eine winzig kleine Rahmenhandlung machts aber doch netter. Vor allem,wenn sie dann nicht so ganz komplett unrealistisch ist.
Auch habe ich gegen o.g. Praktiken nichts einzuwenden. Aber es ist so vorhersehbar geworden. Die Dasteller/innen wirken meist auch bizarr übermotiviert.

Wünsche mir einen modernen Porno mit den Mitteln von heute, aber evtl. sogar der Handlung und dem Geist von damals...gibts sowas?

Aso, den Klassiker kennt doch jeder, oder? Dialog:
Er"Warum liegt hier Stroh"
Sie:"keine Ahnung. Aber warum hast du eine MAske auf"
Er: Egal. LAss uns ficken!"
WEN macht sowas an????
******lle Frau
66 Beiträge
Tendenzen
Das Porno heute "schlechter" ist liegt daran, dass die Industrie den Bach hinunter geht. Durch gratis sexseiten braucht doch keiner mehr die zu teuren DVDs kaufen oder leihen. Warum soll man für einen Wixfilm 50000 Euro ausgeben, wenn man mit 5000 Euro schon das "wesentliche" im Kasten hat? Der Zuschauer fragt nicht wie teuer war das ganze...usw.

Da ich mich lange mit Post Porn auseinadergesetzt habe, weiß ich, dass es durchaus gelungene Versuche gibt, dem Porno wieder etwas Handlung und Stil einzuflösen. Die Produzenten solcher Filme haben ihre Inspiration aus den 70er Jahre Pornos und aus guten Filmen. Leider kommt man nur über die Websites der Filmemacher an diese Filme.

Mache ja gerade Diplom darüber und boah, ich habe vieles Erfahren...vielleicht berichte ich irgendwann mal ausführlich darüber.

Momentan läuft auch noh meine kleien Umfrage, nix dramatisches, wer noch teilnehmen mag, würde mich freuen. Besonders über weibliche Teilnahme.

http://www.voycer.de/umfrage.html?sid=68497

Liebe Grüße
von Frau Holle
... erledigt.

LG Stefan
****chr Paar
161 Beiträge
Die Welt ändert sich
und damit die Qualität der Pornos... Solche Filme bwz. Pornoserien die die Qualität wie "Nena" haben werden niemals mehr hergestellt werden.

Die Gründe wurden ja bereits genannt, man kann einfachkein Geld mehr mit verdienen.
Und was sagt uns das? Es wird Zeit für neue Wege - weg vom puren Rammelbusiness mit Silikonunterstützung ...
linda lovelace hatte betimmt soul,
zumindest auf der tonspur von deepthroat, aber dem markt ging es doch schon immer darum möglichst viel beischlaf zu zeigen. und dann ist es tatsächlich ehrlicher, auf eine nur als mittel zum zweck angelegte handlung zu verzichten.

man kann auch nicht darüber diskutieren, ob es cool ist, dass die meisten mainstreamdarstellerinnen "geshaved" sind oder silikonkissen vor sich hertragen. das will der markt offenbar. aber wem das zu platt ist, der findet eben seine nischen: amateurfilme, queerfilme etc.

und ich glaube, dass aus diesem underground immer mal wieder was in den mainstream schwappt und diesen erweitert. die masse der menschen also offener wird, ihre (visuellen) gewohnheiten zu hinterfragen.
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