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die Liebe ...

*****gra Frau
5.083 Beiträge
alles wichtig und richtig
ja, Zerbi, da gehen wir in Vielem auf einer Linie.

Aber , mal zurück zum Eingangsgedanken und n´mal etwas weg von dem Trend , wieder zu Grundsätzlich zu werden, bitte.

Es ging um geschlossene Polyarrangements, um Exklusivität im Verbundnetz und darum, wie wir das gefühlsmäßig hinbekommen... ein jeder für sich.
Ich kann ja immer das Themas w e i t denken und theoretisch fundiert ausbreiten.
Wie sieht es aber mit den ganz konkreten Wegen aus, das alles zusammenzupuzzeln, was da auf die gefühlskalt einprasselt, den Alltag verändert und uns uns heraus-fordert: innen wie außen
??????
interessant, wie mein beitrag interpretierbar ist.... :))

eine Aussage und Rechtfertigung zur Promiskuität.

oberflächlich betrachtet wohl schon.
aber im grunde deswegen nicht, weil ich nicht werte, einordne, trenne. damit eben auch nicht rechtfertige....
wenn du so willst: promiskuität ist für mich genauso poly wie jede sexuelle beziehung einmal mit einem ONS angefangen hat - im grunde. denn wer weiß schon, wie sich die dinge entwickeln?

meine beziehung mit mir selbst umfasst in der folge natürlich auch die welt, in der ich lebe. grundsätzlich in gänze, auch wenn das eine herausforderung ist, zu leben - und zwar unterschiedslos. daher: nein, tantra ist nicht egozentriert im klassischen sinne. es meint nicht das Ich ist alles und sonst zählt nichts. tantra versucht, das Ich als einen teil des ganzen zu sehen. der beste weg dorthin ist zunächst die eigenwahrnehmung. in diesem sinne ist tantra purer egoismus, aber nicht mit der dunklen konnotation, die im wort 'egoismus' immer mitschwingt.
und gerade darin erlebt sich dann immer wieder, wie wir mit allem verbunden sind.

ja, ich brauche auch andere menschen um mich herum, menschen, die mir wert sind, mir etwas besonderes bedeuten. dass wir dennoch einzelne, für sich existierende individuen sind, die 'alleine' geboren wurden und 'alleine' sterben werden, bezieht sich auf das, was wir denn von beziehungen zu anderen menschen erwarten können. ich meine, nur in der erwartungslosen verbundenheit zu andern menschen liegt heil.

verlässlichkeit im sinne von loyalität ist wichtig - da stimme ich dir zu (ich finde auch den begriff 'loyalität' anstelle des problematischen 'treue' viel aussagekräftiger).
ich hoffe darauf, wenn ich menschen nahekomme.
ich möchte sie aber nicht erwarten müssen.
ja, zurück dazu und wieder mal eine grundsätzliche frage - vielleicht auch an den threaderöffner.

in welcher weise soll das, was einzelne an konkreten alltagsmaßnahmen vornehmen, um ihr polynetz zu leben, andern konkret weiterhelfen?
denn wir haben ja alle unterschiedliche ausgangsbedingungen - vom netzgefüge her, von unserer biografie, auch beziehungsbiografie, unsere wirtschaftlichen und lokalen gegebenheiten - soll das dann hier ein kompendium werden nach der art: was mache ich, wenn....?

hat denn schon mal jemand einen problemkatalog erstellt, mit dem polys (von mir aus auch die unteren 'kasten' der promiskuitiven und heimlichen fremdgeher) ihren alltag gestalten?

geht das?
*********under Frau
4.373 Beiträge
hat denn schon mal jemand einen problemkatalog erstellt, mit dem polys (von mir aus auch die unteren 'kasten' der promiskuitiven und heimlichen fremdgeher) ihren alltag gestalten?

Warum diese Abwertung?
*****gra Frau
5.083 Beiträge
ui
Zerbi... ohne Wertung? *zwinker*
*****eit:
-> ich frage nach Euren polyamoren Gefühlen und einhergehenden Gedanken, Eurem Umgang im realen Leben.

Ich habe das schon sehr lange immer gespürt...bloß einen Namen bekam das 'Kind' erst vor ein paar Jahren...
Vorher wars immer nur das Gefühl, nicht ... 'normal' zu sein - eine monogame 'weil-es-sich-so-gehört-eins-zu-eins-Beziehung' war nie mein Wunsch.
Manches Mal hat es sich so ergeben ... ich habe aber immer gespürt, dass ich tiefe Gefühle für mehr als einen Menschen empfinden kann.

Für mich ist polyamor zu sein so wie hetero oder lesbisch zu sein - das ist man ja auch, wenn man grad keine Beziehung führt. Das heißt, auch wenn ich gerade nicht mehrere Beziehungen lebe, oder mehrere Menschen liebe, bin ich dennoch polyamor.

Und den Sex ... ich weiß nicht, ob der dazu gehören muss.
Für mich ist ein Mensch, der polyamor empfindet zunächst mal einer, der mehr als einen Menschen lieben kann - wirklich lieben, nicht verliebtsein oder so...
Ein Mensch mit wechselnden Sexualpartnern ist zunächst erstmal das - ein Mensch mit wechselnden Sexualpartnern.

Daher versteh ich das nicht wirklich:

*****eit:
Im 21 Jhrdt. entdeckte ich, die Exkusivität ist mir überhaupt nicht wichtig, öffnete mich für die Polyamorie und scheiterte an meiner Sorge um meine Gesundheit.

Denn auch mit mehr als einem Partner gibt es noch Safer Sex (besonders dann?) - und Polyamorie hat damit eigentlich erstmal nichts zu tun. Zumindest nicht nach meinem Gefühl. Man ist polyamor oder nicht - ob man allen sexuellen Bedürfnissen nachgeht oder nicht, steht auf einem anderen Blatt... *zwinker*

Für mich sieht das im Moment so aus:

Ich liebe mehr als einen Mann, ...
Mit einem fühle ich emotionale Verbundenheit ohne sexuelle Attraktion, mit ihm könnte ich mir vorstellen, zusammen zu leben - er wohnt jedoch weiter weg und lebt zudem eine monogame Beziehung. So sehen wir uns ein paar Mal im Jahr und genießen das Gefühl von wirklich tiefer Liebe.
Mit einem anderen fühle ich mich in Liebe verbunden, wir sind uns, was unsere Interessen und Ansichten betrifft, sehr ähnlich und ich empfinde darüber hinaus noch eine sehr starke sexuelle Anziehung. Wir sehen uns so oft wir es einrichten können - zusammen leben ginge aber nur mit viiiiiel Freiraum innerhalb des Hauses. Am besten getrennte Wohnungen... und selbst das - vielleicht will ich das nicht. Ich weiß, das geht ein paar Tage gut - aber nicht für lange!
...
****ire:
Wobei ich glaube, dass wir hier schon wieder in eine Definitions- und Deutungs-Schiene abdriften.

*********under:
Es gibt kein richtig und es gibt kein falsch. Um in einem geschlossen Kreis mit mehreren zu leben und zu lieben müssen es alle beteiligten wollen.

Mir ist es klar das es kein richtigoderfalsch gibt, daher zielt mein Beitrag auf gefühlte Polyamorie/Gefühle&Gedanken ab ... und ob diese Idee andere teilen.

*********under:
Ich habe eher den Eindruck das da noch viel Ängste und heteronormative Ansichten, Sozialisierung Dich aus bremsen.

Ich teile Deinen Eindruck absolut nicht und habe auch in meinem Ausgangsthread meinen Beweggrund gennant.
Ich denke sich mit den gesundheitlichen Aspekten auseinander zu setzen hat nichts mit

*********under:
heteronormative Ansichten, Sozialisierung

zu tun. Zudem triffst Du mit Deiner Mutmaßung vollkommen daneben.

*******sili:
Könnte es nicht sein, dass dieses Ergänzungsmodell einfach nur bedeutet dass man den richtigen Partner einfach noch nicht gefunden hat?

Das ist auch schon mal ein Gedanke bei mir gewesen, jedoch hatte ich den Eindruck der diesbezügliche thread kam ... zum Erliegen

*****gra:
Aber , mal zurück zum Eingangsgedanken und n´mal etwas weg von dem Trend , wieder zu Grundsätzlich zu werden, bitte.

Es ging um geschlossene Polyarrangements, um Exklusivität im Verbundnetz und darum, wie wir das gefühlsmäßig hinbekommen... ein jeder für sich.

Danke *zwinker*

Ich bewundere die von Tantra erfüllten Menschen für ihr Sein, jedoch mir fehlt das Gefühl. Als ich mich an diesem Gedanken versuchte, entstand in mir der Eindruck das ich fortan alle Menschen lieben könnte und das will ich überhaupt nicht.
Das widerspricht meinem Bedürfnis nach Intimität und es würde mein Empfinden für die Kostbarkeit meiner Liebe schmälern.
Wie schon geäußert, ich verstehe unter "viel" einen einstelligen Wert, danach kommt massig.

********otte:
Denn auch mit mehr als einem Partner gibt es noch Safer Sex

yepp, und ich vermute die physische Beeinträchtigung des Aktes wird dadurch kaum getrübt, jedoch so manchmal ist es das Detail.
Ich verknüpfe mit Sexualität Gefühle und z. B. das Gefühl "sich öffnen" harmoniert bei mir so überhaupt nicht mit "safer sex / sich schützen".
Und wie eingangs erwähnt, es geht mir ums Gefühl, denn diskutiert und mich im Kreis drehen habe ich schon lange genug. Ich komme auf lange Sicht nicht an meinen Gefühlen vorbei und ich bin an dem Punkt mein Scheitern einzugestehen oder die Nische "geschlossene Polyamorie" zu suchen.
Vielleicht ist es auch überhaupt keine Polyamorie, was ich mir wünsche, jedoch versuche ich herauszufinden ob vielleicht andere Menschen mein Empfinden ähnlich oder auch ganz anders *zwinker* teilen.

Über die Polyamorie an sich braucht man mich nicht sonderlich belehren, im Bereich "poly-Grundsätzliches" dürften auch 1-2 threads von mir gammeln. ... und irgendwo auch wahrscheinlich mein Verständnis für fernöstliche Philosophie, Tantra & namaste.

Hier in diesem thread verstand ich ...

Mein Herz kann nicht alles lieben was mein Kopf sich als Weg vorzustellen vermag.

*blume MondZeit
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Molekulare Liebe
Eine polyamore Beziehung kann genau so "geschlossen" sein wie eine 1-1-Beziehung.
Nur weil man polyamor empfindet und liebt, bedeutet das nicht, dass es grenzenlos ist.

Vielleicht liebe ich einen Menschen, und dieser liebt außer mir noch jemand. oder ich liebe zwei Menschen. Vielleicht ist es sogar ein geschlossener Kreis, in dem sich alle Partner lieben, sicher eine besonders seltene Form. In jeder dieser Konstellationen kann es wie bei einer chemischen Verbindung sein, dass sie in dieser Form geschlossen ist. Vorher, als die Partnermoleküle noch einzeln bzw. in einer 1-1-Verbindung standen, bestand diese Offenheit. So, wie ein monoamorer Single-Mensch offen für eine Partnerschaft sein kann. Wenn er sie gefunden hat, und sie erfüllt ihn, gibt es keine Andockmöglichkeiten mehr für andere Moleküle mehr.
*****eit:
Über die Polyamorie an sich braucht man mich nicht sonderlich belehren,

...war nicht meine Absicht...
Belehren ist schon mal gar nicht meins.
Falls es bei Dir so angekommen sein sollte, tuts mir leid.
*g*

...vielleicht war ich aber auch gar nicht gemeint...
@ Charlotte

Nein, Du warst nicht gemeint und ich fühlte mich auch nicht belehrt. Ich danke Dir für Deine Sicht und Gedanken.

********otte:
Und den Sex ... ich weiß nicht, ob der dazu gehören muss.
Für mich ist ein Mensch, der polyamor empfindet zunächst mal einer, der mehr als einen Menschen lieben kann - wirklich lieben, nicht verliebtsein oder so...
Ein Mensch mit wechselnden Sexualpartnern ist zunächst erstmal das - ein Mensch mit wechselnden Sexualpartnern.

Das hast Du sehr schön in Worte gefasst und entspricht auch meinem Gedanken, in der Realität bin ich aber dabei sexuell zurückhaltend für besondere Menschen.
Das entspricht nicht meinen Polyamoren Denken, es ist einfach >mein Gefühl< und soll keinerlei Wertung darstellen.

Ich habe mir hier echt im Forum über die Zeit "einen Wolf geschrieben" ... und kann jetzt resümieren, man kann seinen Weg finden.

Ich möchte mich bei der community bedanken und das Forum der Beweis: Polyamorie ist Gruppentherapie und Therapie nicht ohne Sinn".

Ich danke Euch für Eure Geduld und Nerven,

*blume* MondZeit
*******s_U Mann
961 Beiträge
in welcher weise soll das, was einzelne an konkreten alltagsmaßnahmen vornehmen, um ihr polynetz zu leben, andern konkret weiterhelfen?
Indem ich beim Lesen dieser "Alltagsmaßnahmen" Denkanstöße bekomme und Handlungsalternativen kennenlerne, die im Alltag, d.h. in der mono-normativen Welt der Zweierkisten, einfach nicht vorkommen.

Gegenfrage: In welcher Weise soll es uns weiterbringen, wenn (mangels kulturellen Austauschs) jeder gezwungen wird, das Rad neu zu erfinden?
*******erli Paar
4.372 Beiträge
ob es auch Mitglieder mit dem Wunsch nach einer "geschlossenen Polyamorie" gibt, die sich z. B. über die sexuelle Exklusivität (innerhalb der Gruppe/Familie) definiert.

Sexuelle Exklusivität bedeutet im Prinizip doch

Monogamie (altgr. μόνος mónos „allein“, „einzig“ und gr. γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet die lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art

Eine tolle Sache Sexualität ohne safer Sex ausleben zu müssen.
Doch genau diese Exklusivität wird ja oft abgelehnt und ist daher kaum einzufordern.
*****gra Frau
5.083 Beiträge
Ich finde,
dass ich safer sex und meine Form von Exklusivitätswünschen für Sex ohne Kondom durchaus einfordern kann. Natürlich bei den Partnern und nicht allgemein.
*******erli Paar
4.372 Beiträge
fordern kann man alles .... Nur setzt es vorraus der der-/diejenige sich an Absprachen hält und man selber das Vertrauen hat das ungeschützter Verkehr nie statt findet ausserhalb der Beziehung.

Weiß man jedoch das unsafer Sex sehr oft stattfindet ohne das die betreffenden Partner/in das Wissen, dann fällt vertrauen recht schwer.
Der Geist ist willig doch das Fleisch ist schwach.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Mir wäre die Einstellung dazu von meinen Partnern wichtiger. SaferSex fängt in der Kommunikation an.
Ich selbst habe nicht nur für mich Verantwortung sondern auch für meine Partner. Genau das erwarte ich auch. Das diese Verantwortung bewusst ist und auch wahrgenommen wird.
*****gra Frau
5.083 Beiträge
Oh
das stimmt genau, @a&bli:
ich habe das erlebt, dass ich mit einem Liebsten eine solche Vereinbarung hatte und immer vertraut habe. Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob das Vertrauen gerechtfertigt war. Und das war ein ziemlich übles Gefühl.
Kommunikation hat es dazu immer gegeben. Und auch nein Mann, der immer etwas skeptisch war, hat konkret nachgehakt. Und dann bekan er aber was zu hören , von Verantwirtung und Freundschaft, von Liebe und Vertrauen. Nach dem, was zuletzt so hervorschimmert sind nachträglich insgesamt Zweifel angebracht.
Menschliche Schwächen, Rechtfertigungen und die Gewissheit, dass es gesundheitlich gutgegangen ist.
Grenzen von VielundLiebe?
froh
Was bin ich froh, dass ich meinen dreien vertrauen tue und auch kann so wie sie mir - absolut nämlich!
OK, wenn mal das *kondom* nicht standhält, aber SOFORT ein neues drauf kommt, erzähle ich es IHNEN vor UNSEREM ungeschützten Sex natürlich!
Umgekehrt ebenso - und das passt dann! *freu2*
*******erli Paar
4.372 Beiträge
Mal ehrlich ..... wer praktiziert schon zu 100 % Safer Sex

Sie können sich beim Sex schützen, indem Sie

beim Sex nicht in den Körper des Partners oder der Partnerin eindringen,
bei eindringendem Sex (in Scheide oder Po) stets Kondome benutzen,
beim Oralverkehr (Cunnilingus, Fellatio) kein Sperma, keine Scheidenflüssigkeit oder Blut aufnehmen,
bzw. beim Oralverkehr Kondome oder Dental Dams benutzen,
den Kontakt mit sichtbar veränderten Hautstellen, wie Bläschen oder Warzen, vermeiden.

Dies gilt übrigens ganz allgemein für den Schutz vor einer Ansteckung.

Kondome werden ja oftmals verwendet, doch beim Oralverkehr hört es doch oft auf.
Wer leckt oder saugt schon gerne an Gummi, egal wie dünn es sein mag ?
*******ben Mann
3.281 Beiträge
Kondome werden ja oftmals verwendet, doch beim Oralverkehr hört es doch oft auf. Wer leckt oder saugt schon gerne an Gummi, egal wie dünn es sein mag ?

Yepp, zumal es dafür passendes für Yoni oder die Hoden eh nicht gibt
*******erli Paar
4.372 Beiträge
Doch gibt es



nur wer mag darauf rum lecken ?

*gg* Hoden könnte man in Gefriertüten packen
*******s_U Mann
961 Beiträge
zumal es dafür passendes für die Hoden eh nicht gibt
??? Hoden sind Haut. Wieso sollte ich dafür einen Gummi brauchen?
Wir sind hier nicht in der nackten Kanone (Ganzkörperkondom *rotfl* ).
**********annes Mann
50 Beiträge
Liebe - Verlässlichkeit - Vereinbarungen - Sex
hängen für mich so zusammen: auf einen Menschen, der mich liebt, kann ich mich verlassen, denn er/sie wird nichts tun, um mir zu schaden, und er/sie wird viel Energie haben, mir zu helfen, wenn es nötig ist.

Blind verlassen ist damit aber nicht gemeint (das gehört dann eher ins Verliebtsein *zwinker*); ich muss schon hinschauen, spätestens bevor ich mich in einer konkreten Hinsicht auf jemanden verlasse, - hinschauen, ob das beispielsweise überhaupt im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten oder Interessen liegt. Hinschauen, und / oder reden.

Erwarten kann ich Verlässlichkeit aus Liebe nicht. Weiß ich, was dem anderen wichtig ist? Wie er die Welt sieht und erlebt? Stichwort Treue: wenn ich jemanden liebe, dann bin ich (meistens) auf meine Weise treu, - aber wenn diese Person blind davon ausgeht, das umfasse automatisch auch sexuelle Ausschließlichkeit, dann könnte sie in meinem Fall bös' enttäuscht werden (weshalb ich diesen Punkt stets eher früh zur Sprache binge).

Verlässlichkeit und Vereinbarung. Ich kann mich darauf verlassen, dass xy dies oder jenes tut / nicht tut, ohne darüber geredet zu haben - das ist dann meine Verantwortung, und ob es aufgeht mein Risiko. Oder ich kann darüber reden und eine Vereinbarung anstreben. Wenn wir die haben, dann ist es gemeinsame Verantwortung. Dann kann ich Verlässlichkeit erwarten und ggf. einfordern. (Ob ich eine Vereinbarung mit jemandem eingegangen bin, der sie im Fall eines Falles auch halten kann und wird, bleibt allerdings mein Risiko *g*.)

Verlässlichkeit und Vereinbarung setzen aber nicht Liebe voraus. Ich kann schließlich auch einen funktionierenden und tragfähigen Vertrag haben mit jemand, den ich nicht liebe, und der mich nicht liebt.

Beziehung und Partnerschaft gehören für mich in den Bereich der Vereinbarung.

Liebe zwischen Mann und Frau heißt für mich nicht notwendig Sexualität, aber ich finde sie oft naheliegend.
Sexualität hat für mich immer etwas mit Liebe zu tun; das beinhaltet keinerlei Aussage über den "Rahmen" (zB Partnerschaft oder ONS, to name the extreme). Wobei ich den Rahmen immer gerne besprochen und vereinbart haben will.

Wenn Liebe da ist und ich mehr Verlässlichkeit haben will als ich (nicht-blind) vertrauend einfach so mal annehmen will, dann (spätestens) strebe ich eine Vereinbarung an, die klärt, worauf ich mich in dieser Beziehung verlassen will und kann.
Das ist dann keine Garantie (eh klar), aber es hilft (finde ich).

Am Anfang steht, und am Ende bleibt: Selbstverantwortung.

--

Ich hoffe, ich komm' jetzt nicht so nüchtern oder philosophisch 'rüber, dass man mir vorhält, wir hätten doch aufhören wollen mit dem ganzen Definieren, und statt dessen über persönliches Erleben reden wollen facepalm - bitte: das ist (zugegeben: reflektierter) Ausdruck meines persönlichen Erlebens und meiner persönlichen Erfahrung...
Liebe - Bedürfnisse - Prägungen
*****gra:
Ich finde,
dass ich safer sex und meine Form von Exklusivitätswünschen für Sex ohne Kondom durchaus einfordern kann. Natürlich bei den Partnern und nicht allgemein.

Und das war mein Anliegen mit dem thread, vielen Dank Allegra.

Gibt es hier in der Gruppe Menschen, die trotz Polyamorie sich tradierte (Beziehungs-) Werte wünschen?
Dabei geht es mir nicht um eine Feststellung von "wer ist besser", sondern es ist meiner Überzeugung geschuldet, die Menschen sind unterschiedlich. Daher müsste es solche und solche geben.

poly ~viel .. wie schon geäußert, viel ist ein relativer Wert.

Wieso wollen viele polys ihre Freiheit >nie< begrenzen müssen? Warum soll man sein ganzes Leben für andere Menschen offen sein, selbst wenn man schon zweidreivier... Partner hat?
Was ist das zugrunde liegende Bedürfnis immer mehr Menschen zu vögeln? (unter Bezug des Gefühls "Liebe")

Eine Kunst im Leben ist das "rechte Maß" und es fehlt mir für mein Empfinden in Bezug auf die Polyamorie.

*blume*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Gibt es hier in der Gruppe Menschen, die trotz Polyamorie sich tradierte (Beziehungs-) Werte wünschen?

Ich verstehe den Widerspruch nicht.

poly ~viel .. wie schon geäußert, viel ist ein relativer Wert.

Wieso wollen viele polys ihre Freiheit >nie< begrenzen müssen? Warum soll man sein ganzes Leben für andere Menschen offen sein, selbst wenn man schon zweidreivier... Partner hat?

Wie Du selbst schreibst ist "viel" ein relativer Begriff. Viel ist mehr als eine Möglichkeit, mehr als eins.

Es geht um die Gewaltlosigkeit einer Beziehung. Beziehung ohne Besitzansprüche sondern auf Basis der Loyalität zueinander und die Liebe zu sich selbst. Sich nicht zu verbiegen und zu erwarten das der Partner sich verbiegt. Den anderen annehmen wie er ist. Den Menschen lieben und nicht Ideale von Beziehungsformen und Gesellschaftszwang. Das ist die Freiheit miteinander in der Polyamorie.

Was ist das zugrunde liegende Bedürfnis immer mehr Menschen zu vögeln? (unter Bezug des Gefühls "Liebe")

Was Du meinst ist die "Freie Liebe". Polyamorie ist die Weiterentwicklung aus der Zeit der Freien Liebe heraus zu Beziehungen untereinander. Verbindliche Beziehungen die mehr bedeuten als nur Sexualpartner zu haben. Da das Bedürfnis nach polyamoren Beziehungen anfangs mehr in homosexuellen Communitys San Franciskos entstand liegt wohl auch mit an der Verbreitung des HIV Virus.

In der Freien Liebe der Flower Power Zeit ging es um die Sexuelle Befreiung, um fremde Haut und ein neues Bewusstsein von miteinander welches über die Sexualität ausgedrückt wurde.
Polyamorie ist die Befreiung aus den Missbrauch der Beziehungen für Ideologien und Religion, so wie Konventionen. Das Miteinader mit Geboten und nicht mit Verboten oder Ausschliesslichkeiten.

Vielleicht bekommst Du jetzt ein anderes Verständnis von Polyamorie welches über den Horizont von Bild Schlagzeilen reicht *zwinker*
*****gra Frau
5.083 Beiträge
hier zusammen
nachdenken und schreiben und antworten, das ist die eine Sache.

Aber all das auf einem Treffen mit Gleichgesinnten auszutauschen ist vielseitiger:
ich war auf dem PolyMEHR-Treffen in Hamburg und hab nun neue Kraft für meinen persönlichen Weg.

*blumenschenk*
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