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Poly, weil man nicht richtig liebt?

********_fun Frau
287 Beiträge
Tja, ich habe nun eine Weile mitgelesen ...nun meine Gedanken: Ich (w) kann die Aussagen alle nachvollziehen *zwinker* Ja, wenn ich mich entscheiden müsste... Ich musste und ich entschied für die neue Liebe! Warum? Weil es in der Ersten eben nicht mehr befriedigend war! Wäre ich rundum glücklich gewesen - nach 21 Jahren- (wer ist da schon 100% glücklich- bzw. wem fehlt da nicht mal das "kribbeln"?) - hätte ich mich so entschieden? Nein!
Warum wollte ich "polyamor" Leben? Weil ich beides wollte: das Vertraute, Verlässliche - und das "Kribbeln"! Hat es funktioniert? Nein!
Musste ich entscheiden? Ja!
Mit dem neuen Partner sieht die Situation aber gerade ganz anders aus!
Ich bin glücklich! Ich suche nix! Ich habe noch gar nicht genug von ihm, nicht genug Zeit, nicht genug Neues, nicht genug Alltag, nicht alles ausprobiert an Sex!
Will ich teilen?! Grundsätzlich ja! Weil ich weiß das der Punkt kommt *zwinker*
Jetzt? Nö - solange ich nicht genug habe - will ich die knappe Zeit, Aufmerksamkeit etc. (zwischen 2 Kindern (ich) und 4o Stunden-Job (er) ) nicht teilen - weil: noch habe ich selbst lange nicht genug - also was soll ich teilen?! Nur mal so als Anregung!
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
@********_fun
Ich kann zwar nachvollziehen, was du das schreibst, aber ich kriege ein ungutes Gefühl, wenn mir vorstelle, dein Partner zu sein und damit rechnen zu müssen, dass du sofort einen Zusatzmann suchst, wenn ich mein Programm nicht mehr 100% erfülle - warum auch immer. Und ich möchte auch nicht der Zusatzmann sein, der nur Defizite ausgleichen soll.

Ist es das, was du unter Liebe verstehst?
********_fun Frau
287 Beiträge
Nein, es ist das Gefühl der Situation, die ich gerade habe *zwinker* Eifersucht - ob bei mir vorhanden, wie stark oder ob nicht und somit die Fähigkeit gut zu teilen vorhanden ist- hängt nach meiner ganz persönlichen Erfahrung stark vom situativen Kontaxt und den beteiligten Personen ab. Ich habe meinen Mann geliebt sonst wäre ich nicht 21 Jahre (monogam- und ja von beiden seiten treu!) in der Beziehung gewesen. Da gab es keine Eifersucht - ich hätte mich für ihn gefreut, wenn er eine weitere Liebe gefunden hätte und habe ihn auch aktiv unterstützt. Da war aber die Situation: wir kannten uns lange, wir lebten im selben Haushalt, wir hatten viele harte Zeiten durchgestanden, wir wussten alles von einander, hatten Kinder zusammen - kurz: es gab Vertrauen und starke verbindende Elemente - ich hatte a) keine Angst verlassen zu werden und b) wir verbrachten in unserem Leben so viel Zeit zusammen vielleicht zuviel - es hätte sich nicht als Verlust angefühlt davon abzugeben sondern als Bereicherung! Und natürlich hat mir was gefehlt: Verliebtheit ist ein starkes Gefühl - das schon unglaublich beflügelt - ein Gefühl, dass mir 20 Jahre lang gefehlt hat!
Als ich mich entscheiden musste, weil mein Mann mich vor die Wahl gestellt hat - es kam für ihn nichts anderes in Frage (was zwar schade aber ihm eben entsprach) - habe ich mich für die Verliebtheit entschieden - ich konnte nicht anderes, das Gefühl war so stark und so lange verschüttet!
Und ich sage mal provokativ: in fast allen Beiträgen hier im Forum auch in den theoretischen Diskussionen hier schimmert doch durch: eine Person kann/soll/muss nicht alle meine Bedürfnisse abdecken oder alle meine Facetten ansprechen. Fast jeder hier versucht doch "poly", weil er sich a) verliebt hat und nix aufgeben will b) bi-sexuell und würde gerne beide Seiten ausleben c) sexuelle Bedürfnisse in der Partnerschaft nicht ausgelebt werden können d) man auf die Schmetterlinge und das beflügelnde Gefühl nicht dauerhaft verzichten mag (und weiß, das es aber irgendwann verschwindet und bestenfalls in Liebe übergeht - warum sich jedesmal trenne?) Was alles auch für mich ok ist e) Du kannst die Liste beliebig verlängern *ggg*
Und wir haben hier schon öfter die hypothetische Frage gehabt: wenn ein Partner mich 100% glücklich machen würde, wäre ich dann Poly? Viel sagen dann: nee vermutlich nicht - aber die 100% gibt es ja auch nie *ggg*
Also: vielleicht bin ich eine moralisch fragwürdige Person mit einem merkwürdigen Liebesbegriff;) Aber ich sagte ehrlich: wäre das Gefühl von Verliebtheit nicht bedauerlicherweise so flüchtig - wäre es mir in den 21 Jahren mit meinem Mann nicht verloren gegangen: es hätte mich kein andere Mann je interessiert.
Ich bin so: wenn verliebt - total blind für andere!
Und jetzt habe ich einen Partner der sehr frei denkt und sich auch für mich freuen könnte - toll! Doch im Moment bin ich nicht mehr frei. Und ich bin eifersüchtig...und warum?! Wir kennen uns erst kurz, es gibt noch nicht dieses Vertrauen (das durch Krisen geprüft ist) dafür aber noch vieles zu entdecken an dem Anderen. Wir leben nicht zusammen, wir könnten für mein Bedürfniss mehr Zeit miteinander verbringen, mehr Alltag. Sexuell passt es für mich (und glaube auch für ihn) so 100% wie ich es nie zuvor hatte... Ich bin noch lange nicht satt! Ich will noch viel mehr von ihm das ist mein Gefühl gerade jetzt! Käme er nun und sagt: "Liebling, ich weiß wir haben nur jedes zweite Wochenende richtig für uns (ich Kinder - er Schichten) und nur 1-2 Tage manchmal in der Woche...aber ich habe da eine zweite Frau, die hat auch ihre Verpflichtungen und deshalb gibt es jetzt nur noch 1 Wochenende im Monat und 1 Vormittag unter der Woche *zwinker* Freust Du Dich mit mir?" Würde ich sagen: "nein! Das Ganze hat dann gerade noch den Status einer gelegentlichen Sexbeziehung (meine Wertung), das ist mir für eine Beziehung, wie ich es möchte schlicht zu wenig Zeit (da geht nur noch bisschen Sex und für echten gemeinsamen Alltag bleibt kein Raum)"
Und deshalb sage ich: es hängt von den Umständen, wie: Dauer der Beziehung, gewachsenes Vertrauen und räumlicher Situation ab, ob ich teilen will und kann - oder nicht! Wenn ich gefühlt genug habe - kann ich einfach leichter teilen - als wenn ich schon das Gefühl von Mangel empfinde!
Sorry, dass es so lang wurde - aber vielleicht werde ich so besser verstanden.

Und zurück zu J.Depp - ich sage nur: bei mir es so, dass ich mich trotz all den Jahre für das Neue entschieden habe, weil das Gefühl in dem Moment eben so stark war. (Und ich denke damit bin ich nicht die Ausnahme, die die Regel bestätigt *zwinker* )
*******ackt Mann
258 Beiträge
@sorbas42 - Martin Luther soll...
... seinem Fürsten mehrere Frauen nebeneinander mit dem Hinweis abgesegnet haben, der Regent möge es bitte die Bauern nicht wissen lassen, weil die dann auch wollen könnten ...:
In unserem Thema spuken alle opportunistischen Niveaulosigkeiten neben inniger Amosophie und Beteiligung.

...werden auch Menschen darunter leiden, weil sie sich zwischen zwei Menschen hin und her gerissen fühlen und werden an sich selbst zweifeln.

- nicht zu vergessen das tägliche Leiden an nicht begonnenen, nicht gelebten Beziehungen, die erlitten werden und Menschen in Scharen ohne Bewusstheit an die Schokoladenregale usf. - und von sich selber weg - treiben, damit es keine Innigkeit und Solidarität gibt.

Ob Johnny Depp nun etwas von Polyamorie versteht, ist mir herzlich egal; ich möchte nicht mit ihm tauschen.

Von bedeutung ist mir jede bewusste Reflektion über die Qualität, mit der ich meine Beziehung lebe: Maßstäbe zu setzen, Menschen mit Ambitionen anzustecken, dass sie miteinander glücklich sein möchten, kann nicht verkehrt sein.

Nach meinem Empfinden hat die spürbare Qualität einer Liebesbeziehung viel Zusammenhang mit jemandes' unverstellter Liebe zu sich selbst.

Bleibt im Prozess...
mads
*****s70 Frau
260 Beiträge
Mehrere Dinge gehen mir
beim Lesen diese Threats durch den Kopf.
Zu Depp kann ich nur sagen: Ich hab mir jahrelang den Spruch reingezogen, wenn man sich in einen anderen verliebt, stimmt irgendwas in der momentanen Beziehung nicht. Und den kennen wir doch alle, ist sozusagen die Übersetzung von Depps Spruch, ein Glaubenssatz, den wir in den neuen pyschologischen Zeiten von Paartherapeuten gut gelernt haben. Und mich immer vor den Schluss gestellt haben, dass meine Beziehung ja nicht richtig ist, wenn ich noch einen anderen gut finde. So werden Meinungen in der Gesellschaft erzeugt und Menschen, die nicht so ticken ausgegrenzt.

Soukie_3: Ich finde, man sieht schon hier im Joyclub, wie das Verhältnis ist. Du kriegst hier jede Menge oberflächliche Dates, vor allen Dingen als Frau hast du die Wahl: den Hübschen Jungen noch und den, alles kein Problem und zu Hauf vorhanden. Aber polyamor? Ok, es gibt eine Gruppe und ein paar Beiträge im Magazin... aber hier auf polyamore Menschen zu treffen, auch als Frau von ihnen angeschrieben werden, passiert nicht oft. Als ich noch ein Single Profil hatte und nur nach Sexkontakten gesucht habe, weil ich nur wusste, dass ich keine feste Beziehung will, war mein Postfach voll, wurde ich regelmäßig von Männern angeschrieben, mit meinem jetztigen Profil fällt das eher flach. Das ist schon wieder zu angstrengend, zu kompliziert. Wir wollen aber doch bitte das einfache unkomplizierte. Ok, ist ein wenig oberflächlich, aber das sind doch die meisten, oder? Wen störts!

strictly_fun: ich muss ehrlich sagen, bei deinem Beitrag plädiere ich dafür, dass Verliebtsein nix mit Liebe zu tun hat. Und darüber jede Menge egoistische Besitzansprüche definiert werden. Klingt vielleicht ein wenig hart meine Kritik. Ich halte Verliebtheit für den Feind der Liebe. (hier kommt wieder mein provokantes Talent durch! *zwinker* ) Und klar kenn ich das auch , dass man von jemandem nicht genug bekommen kann und ich finde es eigentlich schade, wenn es nicht mehr so ist. Aber wenn ich liebe, bekomme ich von dem, den ich liebe nie genug, und bloß weil er mir nicht alle Wünsche erfüllen kann, liebe ich ihn für das, was er mir erfüllt. Und ich kenne es natürlich auch, dieses Kribbeln im Bauch wenn was neu ist, wenn was spannend ist und wenn ich plötzlich merke, da ist etwas, was mich anzieht, wo ich hinwill. Aber ich halte das nicht für Liebe, sondern ich empfinde einfach die Möglichkeit, dass ein Wunsch den ich habe, der vielleicht von dem anderen erfüllt werden kann, als aufregend. Aber ich versuche mich nicht von diesem Gefühl verführen zu lassen. Wenn ich merke, der andere kann den Wunsch erfüllen, wie aufregend! Vielleicht wird Liebe draus. Aber Liebe ist für mich viel mehr, etwas was nach dem Verliebtsein kommt und eine ganz andere Basis hat. Für mich macht Verliebtsein immer ein wenig blind. Kann ne Weile ganz spannend sein, aber ich will woanders hin, ich will zur Liebe, denn Liebe macht sehend.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Zu Depp kann ich nur sagen: Ich hab mir jahrelang den Spruch reingezogen, wenn man sich in einen anderen verliebt, stimmt irgendwas in der momentanen Beziehung nicht. Und den kennen wir doch alle, ist sozusagen die Übersetzung von Depps Spruch, ein Glaubenssatz, den wir in den neuen pyschologischen Zeiten von Paartherapeuten gut gelernt haben. Und mich immer vor den Schluss gestellt haben, dass meine Beziehung ja nicht richtig ist, wenn ich noch einen anderen gut finde. So werden Meinungen in der Gesellschaft erzeugt und Menschen, die nicht so ticken ausgegrenzt.

Wir sollten aber einräumen, dass das tätsächlich vorkommt. Nur kann man es nicht pauschal annehmen, muss aber die Möglichkeit in Erwägung ziehen (bzw. als Psychologe diagnostisch ausschließen). Nicht alle, sie sich in einen anderen neben der Beziehung verlieben, sind "eigentlich" doch ohne den anderen glücklich und "brauchen" das gar nicht, wenn sie denn ihre Partnerschaft beleben würden, oder deswegen schon poly-geeignet. Ja, es kann ein Zeichen für eine (schlummernde) Beziehungskrise sein. Muss aber nicht.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Hinter dem Gedanken "wer sich in einen anderen Menschen als (monogamen) Partner verliebt, hat eine Schieflage in der aktuellen Beziehung - vermute ich serielle Monogamisten und Gläube der Sekte "und sie lebten glücklich für alle Zeit".

Natürlich ist das so für Menschen die nach aller spätestens 3,5- 5 Jahren den Partner wechseln, durchzogen von Singlezeiten. In den Singlezeiten kann das Ideal der immerwährenden Liebe auf immer gleichem Niveau gedeihen. In der Hochzeit der Verliebtheit in den ersten 2-3 Jahren einer neuen Beziehung kann es umgesetzt werden. Dann ruckelt es, es kippt, aus Liebenden werden Partner im Leben, aus Leidenschaft wird Freundschaft...und wenn das Dopamin sinkt, fehlt der nächste Schuss. Der wird anderweitig vermutet. Oh, es kann etwas nicht stimmen mit meiner Partnerschaft. Wieder der Falsche...wieder die Falsche...wieder mal vergriffen...dann bin ich eisern lieber single als mich auf dieses lauwarme Freundschaftszeug einzulassen, bei dem man womöglich Täler durchschreiten muss.

Was heute allgemein als nobel gilt. Eine Beziehung zu beenden und auf den nächsten Ritter zu warten, auf die nächste Prinzessin gilt als nobel und erstrebenswert. Es entspricht dem Ideal der monogamen Liebe.

Sollte es sich so verhalten, dass jemand wagt zu behaupten diese "alte" Liebe genau so leben zu wollen, sie zu schätzen und diese Energie im Leben haben zu wollen. Und da nun durch die Umwaldung der neuen Beziehungsenergie wieder etwas frei geworden ist, plötzlich Zeit und Raum für etwas zusätzliches zu haben...DAS ist nicht akzeptable.

Nicht das die Seriell-Monogamen nicht zu ihren Werten stehen. Das tun sie intensiv. Aber ihr Opfer, das Opfer der Einsamkeit, soll bitte auch gewürdigt werden. Es steht jedem EIN Partner zu oder KEINER. Entweder man begibt sich auf den tugendreichen Pfad der Langzeitbeziehung und hält aus wenn man eigentlich auch noch anderweitig engagiert sein könnte ODER man opfert gefällist diese Beziehung und geht durch das Tal der Einsamkeit mit Würde. Es steht einfach niemand zu sowohl eine oder mehrere Langzeitbeziehungen zu haben UND sich auf neue Beziehungsenergie einzulassen.

Ich vermute solche Gedanken hinter diesem Satz. Daher denke ich, natürlich können Polybeziehungen verwurmt sein, und nicht funktionieren. Sie werden ja von Menschen geführt. So wie monogame Beziehungen oder ein Singledasein verwurmt sein kann.

Ein bißchen mehr Leichtigkeit und Verspieltheit wäre wohl für alle Seiten gut. Opferhalten bringt Opfer hervor.
*******ackt Mann
258 Beiträge
Und die Logik, dass Glück sich beim Teilen vermehre, ...
... hat auf einmal beachtliche Aussetzer.
Dass gute Beziehungen die Eigenschaft hätten, Andere mit einbeziehen zu können, wäre ja auch eine fürchterliche Zumutung fürs gewohnte, angststarrende Besitzdenken.

Danke für Deinen Scharfsinn, Pixy!
mads
**********derHB Mann
2.629 Beiträge
Danke Pixy!
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