Poly und nun?

Zu all‘ euren Fragen findet ihr viele Beispiele und Antworten, wenn ihr euch mal aktiv quer durch das Poly-Forum lest.
Viel Spaß 😘.

Hallo ihr lieben,

Ich hab es auch schon hier und da beschrieben, kurz gefasst:

Ich lebe mit Partner eins und verbringe 2-3 Nächte die Woche mit Partner 2, tagsüber sehen wir uns auch manchmal öfter.
Partner 2 hat noch eine F+, ich habe ebenfalls meine Satelliten und so leben wir unser Leben glücklich in unserem kleinen Kosmos.
Wir gehen gemeinsam in Urlaub, ich nehme Familienfeiern meiner Partner wahr. (SIe kennen sich gegenseitig...)
Man teilt Hobbies und Gedanken und telefoniert täglich. Es ist innig, nicht immer friedlich aber schön.

Fragen? Fragen!

Unsere Lösung:

Ich lebe in WG mit meiner Partnerin, wir haben also beide unser eigenes Schlafzimmer. Wir sind aber auch abseits der Nestingpartnerschaft sehr intensiv und haben dadurch einen Primärstatus, ohne dass dieser eine Regel ist.
Zeitlich ist es bisher kein Problem, durch räumliche Distanzen hatten wir bisher maximal 1-2 Dates die Woche außerhalb, damit verlieren wir nicht mehr gemeinsame Zeit als Monopaare durch getrennte Hobbys.

Die Treffen finden auch gemeinsam statt, zumindest platonisch klappte das auch gut (zusammen essen, etc). Das wir einen gemeinsamen Partner hatten hat sich bislang nicht ergeben.

@ wie lebt Ihr eure Beziehungen aus, trifft Ihr euch auch zu dritt/ viert etc.,

. . . in einer Phase, in der ich mit vier Frauen intim war, kannten sich drei davon persönlich und wir haben uns auch zu gemeinsamen tantrischen Aktivitäten getroffen. Eine wollte das nicht. Doch habe ich stets sehr früh die Möglichkeit eröffnet, dass sie sich untereinander kennenlernen. Deshalb gab es auch kaum Terminüberschneidungen oder Zeitstress . . . weil es ja auch ‚zu mehrt‘ gleichzeitig ging (oft eingebettet in eine 8-Hand-Tantramassage+ mit meinem Massageteam, sprich: Keine kam zu kurz). Jede hat auch für sich andere Partner gedatet, die ich zum Teil auch kannte. Manchmal fanden die Dates auch bei mir statt (MMF). Im Nachhinein empfinde ich diese Phase als einen absoluten Glücksfall.

Zur Zeit bin ich grade ‚solo‘ und mit ein paar Frauen ‚on good terms‘, das heisst, wir sehen uns vielleicht einmal im Monat (zwei aus dem alten Kontext, eine davon mittlerweile mono verheiratet und happy). Und es wird gerade herausfordernd, weil ich eine neue Frau kennengelernt habe, die eifersüchtig ist und . . . eigentlich . . . die einzige sein will. Aber sie schwankt. Der Kontext und meine Offenheit von Anfang an sind für sie auch neu. Und sie würde für sich einseitig das Recht herausnehmen, andere Männer zu daten und Beziehungen neben mir laufen zu lassen.

Diese zwei Beispiele mögen Euch zeigen, worauf es - meiner Meinung nach - ankommt: Kommunikation. Nichts ist in Stein gegossen. Alles ist stets im Fluss. Der Kopf ist rund.

So bin ich auch bei meiner aktuell bevorzugten Beziehungsform gelandet:

Liberal monogam. Mit Betonung auf liberal.

Ich lebe mit Zwei -Menschinnen in wunderbaren Beziehungen und bin doch auch irgendwie (Altags-) Single in einem Wohnprojekt... Meine Partnerinnen kennen sich gut und haben ihrerseits auch noch Partner bzw. Partner und Mann. Sie verstehen sich richtig gut und sind ebenfalls miteinander Befreundet. Da das Leben bekanntlich sehr dynamisch ist, hat sich die eine Beziehung etwas (zeitlich) Reduziert und die andere deutlich 'vergrößert' (ein Umkehrprozess über die Zeit) mir fehhlt hin und wieder die Nähe und ein altäglicherer Austausch mit einer 'tieferen Beziehungsperson' im näheren Umfeld doch aus welchen Gründen auch immer gibt es diese nicht... Die Herzmenschin die am weitesten weg wohnt (ca.7ooKm) möchte gerne mehr in meiner Nähe Leben (das möchte ich auch) hat dort aber noch ihren jüngsten Sohn, und so ist dies eine Perspektive an der wir arbeiten... Kurz es lebt jedeR ihr/sein Altagsleben und Beziehungen werden an verlängerten WE gelebt...

Huhu 😊,
Wir leben nun seit fast drei Jahren poly und sind da einfach reingeschlittert. Im Zuge der Öffnung unserer Ehe haben wir uns in das Paar verliebt, dass wir getroffen haben. Und auch denen ging es so. So haben wir uns vier dazu entschieden den Weg gemeinsam zu gehen und zu gucken was passiert. Wir haben unsere Leben dann angepasst. Wir haben ein Kind und auch dies wurde Schritt fürs Schritt mit einbezogen und ist zusammen mit uns darin reingewachsenen. Im Idealfall gibt es mindestens 2 Übernachtung pro Woche und wir schauen, dass auch mindestens ein langes Wochenende im Monat dabei ist. Was nicht immer ganz so leicht ist. Vier erwachsene mit unterschiedlichen Jobs / Dienstzeiten und Freundeskreise und ein Kind was auch Termine hat. Doch wo ein Wille da ein Weg. Hinzukommt dass wir Feste wie Weihnachten oder Silvester zusammen verbringen und gemeinsam mit Freunden feiern und die von uns als Paaren wissen und wir uns nicht verstecken müssen. Auch unsere Familien sind im Bilde. Auch einen gemeinsamen Urlaub haben wir schon erleben dürfen.

Danke für diese wundervolle Antwort auf unsere Frage, ob man auch als Paar Polyamorie leben kann. Wir haben das bisher einmal erlebt und fanden es wunderschön. Und fragen uns seitdem, ob das auch auf Dauer funktionieren kann oder ob Poly immer am Ende doch viele einzelne Beziehungen sind.

Gute
Wir Leben jetzt seit ca 18 Jahren zu dritt (FFM) und haben bisher keinen Tag bereut. Das erste Jahr der Findung war sehr hart. Dann ging es von Jahr zu Jahr besser. Wir pflegen die Zweisamkeit genauso wie die Dreisamkeit. Als Center kommt bei mir die Einsamkeit manchmal zu kurz. Wir leben in zwei Wohnungen in der gleichen Großstadt. Ein gemeinsames Domizil wo jeder seinen Freiraum hat ist in unserer Stadt leider nicht finanzierbar.
Gruß

eigene Wohnung für mich, feste Partnerin mit eigener Wohnung, sie hat neben mir auch andere regelmäßige Begegnungen mit anderen Männern, die ich teilweise kenne, wir unternehmen auch zu dritt etwas, bei mir kommen andere Frauen dazu, mit denen ich ohne feste Partnerin etwas unternehme( nicht nur sexuell, auch Besuch von Events, an denen meine feste Partnerin kein Interesse hat, wie Tantra oder Fußball)

wichtig ist Offenheit, meine feste Partnerin weiß woher, wann ich mich wo mit wem treffe, was auch umgekehrt so ist

dazu gibt es "Exklusivrechte" nur für meine feste Partnerin, nur mit ihr bin ich in längeren/langen Urlauben und für alle intimen Begegnungen außer mit ihr gilt saver Sex

Ich selbst habe zwei feste Partnerinnen, und eine der beiden hat wiederum mit mir drei feste Partner. Diese Partner haben wiederum zusammen insgesamt fünf weitere Partnerinnen.

Diese mit mir insgesamt neun Liebenden sind sozusagen der harte Kern (drumrum haben einige von uns noch diverse Liebesfreundschaften, die nicht zum Polykül gehören), und sie haben sich im letzten Jahr noch ausgiebig zusammen getroffen. Ein bunter Strauß an privaten Umständen hat dies in diesem Jahr leider sehr ausgedünnt, aber ich hoffe, dass wir vielleicht schon im nächsten Jahr wieder mehr zusammen unternehmen.

Zusammenziehen war auch einmal ein Traum von uns, und er ist auch teilweise nicht ganz aus den Augen verloren gegangen. Es waren für uns bewegte Zeiten, und wir schauen wohl alle ersteinmal ganz vorsichtig in die Zukunft.

Zum Stichwort "Exklusivrechte"... wir alle Neun haben sie, was natürlich das Wort "exklusiv" ad absurdum führt... also kann ich auch sagen: Sowas haben wir nicht. Wir haben auch keine Nestingbeziehungen, Primärbeziehungen oder Ankerbeziehungen, weil zwar jede:r mit jede:m sich unterschiedlich anfühlende Beziehungen führt, aber die Liebe selbst so gleichmäßig in alle Richtungen strahlt, dass Hierarchien nicht existieren.