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Gastrecht

****co Mann
55 Beiträge
Themenersteller 
Gastrecht
Mit meiner langjährigen Partnerin habe ich mich bei der Frage verhakelt wie wir mit einem Gast (d/w/m) in unserem Haus umgehen.

Wir haben unsere bis dahin sexuell exclusive Beziehung vor etwa 2 Jahren geöffnet und seitdem einige emotionale Turbulenzen erlebt. In der Folge sind wir übereingekommen dass wir gerne auch polyamor leben möchten (da ein Mensch mit der Erfüllung aller Bedürfnisse des Partners überfordert ist = meine Motivation).

Wir sind für andere Partner (d/w/m) auch besuchbar. Sowohl bei Abwesenheit wie bei Abwesenheit des Nestpartners. Kinder leben nicht in unserem Haushalt. Wir haben je ein eigenes Zimmer und ein Gästezimmer.

Gute Voraussetzungen für eine entspannte Zeit zu dritt (oder viert).

Wo hakelt es bei mir und meiner Partnerin?

Ich nenne es in der Überschrift "Gastrecht"

Hat die Person die zu Gast ist automatisch Priorität bei der Frage wer mit wem Zweisamkeit geniesst?

Eine Position ist: wer zu Gast ist hat Vorrang weil der Nestpartner in der anderen Zeit Priorität hat.

Die andere Position ist: es gibt keine automatische Priorität für die Person die zu Gast ist. In der jeweiligen Situation sind die Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten zu sehen und zu beachten. Bei Nicht-Übereinstimmung müssen wir reden und ggf. verhandeln um in der aktuellen Situation eine für alle akzeptable Lösung zu suchen.

Wenn ihr einen Tipp oder Erfahrungen mit ähnlichen Situationen habt könnt ihr uns hoffentlich weiterhelfen.
Neue Ideen sind willkommen - auch verrückte ☺️

Buzico
********brav Frau
2.650 Beiträge
Also bei uns ist es so, wenngleich es nicht ums übernachten geht, dass mein Mann den Platz am Tisch, für meinen Freund "frei" gemacht hat-neben mir und mein Mann mir gegenüber sitzt....sind beide Männer zugegen, werden beide mit der mir möglichen Aufmerksamkeit gewidmet-im Sinne von Alltagszugewandtheit....unterwegs , genauso....

Ich fänd es schwierig, meinen Nestpartner im eigenen, gemeinsamen Haushalt "auszuklammern" ....

Ich lese gespannt mit, da wir Urlaub zu dritt planen....
********misi Frau
529 Beiträge
Das erinnert mich an eine ähnliche Situation, in der ich mich auch mal befand.
In dieser Zeit hätte ich mir auch sehr eine klare und klärende Regelung gewünscht, wir konnten aber keine finden. Und rückblickend muss ich sagen: eine klare Regelung hätte mir wohl auch nicht geholfen.
Warum?
Ich wünsche mir von meinem Partner, dass er die Zweisamkeit mit mir geniesst und zelebriert - weil er das in dem Moment möchte. Und nicht, weil irgend ein Gesetz oder eine Regelung ihn dazu verpflichtet.
Wenn er keine Zweisamkeit mit mir möchte, dann ist das so. Und das tut nicht mehr oder weniger weh, wenn eine Regelung ihn dazu zwingt, dann doch Zweisamkeit mit mir zu haben.
Wahrscheinlich nicht genau das was Du lesen wolltest, aber vielleicht doch eine neue Richtung für die Gedanken?
Alles Gute!
**********uende Paar
26 Beiträge
Beide Ansätze sind bei uns etabliert, allerdings hat jeder seine Zeit.
Kommt ein potenzieller neuer Partner neu dazu, ist er Gast. Als Gast genießt er besondere Aufmerksamkeit und Bevorzugung.
Wir versuchen diese Zeit kurz zu halten.
Mit der Zeit verändert sich das. Je enger die Beziehung zu diesem Partner wird, umso mehr verliert er den "Gast" Status und wird Teil des üblichen wertschätzenden Miteinanders.
Sprecht ihr Termine vorher ab? Wenn ich von einem Gast überrascht werde, wäre es bei mir noch mal etwas anderes, als ein geplanter Besuch. Bei einem geplanten Besuch habe ich mich viel zurückgezogen und bin meinen Hobbys nachgegangen, da ich meinen Mann ja (fast) täglich habe und die beiden sich nicht so oft sehen (können). Da hatte ich auch genug Vorlauf um mich darauf einzurichten. Wenn unangekündigt Besuch erscheint, wäre ich sehr viel weniger bereit mich selber hintenanzustellen, weil in meinem Kopf der Tag ja schon anders verplant war und ich sehr in meinen Routinen festhänge.
********brav Frau
2.650 Beiträge
Ich hab das nie als Gast betrachtet...im Sinne , wie ich zu "Kaffe&Kuchen" einladen würde...
Auch bei ihm, bin ich nicht Gast...das wäre "aufgesetzt"
******986 Frau
3.099 Beiträge
Also wenn der Gast da ist hat er natürlich Priorität weil er ja nicht immer da ist... zumindest wäre es bei uns so.
Ich finde, man darf das durchaus schon Gast nennen und auch so agieren. Schließlich gibt es ja die nicht mit dem Gast in einer Beziehung steckenden Partner, deren Wohnung betreten wird. Für mich ist eine andere Partnerin meines Mannes immer auf einer Stufe mit sonstigen Freunden, die uns besuchen kommen. Aber ich würde auch niemals in einer Kommune oder dergleichen wohnen wollen und lehne solche Konzepte für mich persönlich ab.
*******enig Mann
8.398 Beiträge
Das Gastrecht ist sehr alt und hat eigentlich nichts zu tun mit den Vereinbarungen innerhalb eurer Partnerschaft. Insofern tue ich mir etwas schwer zu verstehen, um was es hier eigentlich geht. Zuerst einmal: Nein, das Gastrecht bedeutet nicht automatisch, dass der Gast (m/f/d) über Zeit Kontingente, Aufenthaltsort oder andere Dinge entscheiden kann / darf / soll. Und zum zweiten drängt sich mir der Eindruck auf, dass dein Unbehagen nichts mit dem Gastrecht zu tun haben dürfte...
****na Frau
140 Beiträge
Sowohl meine Langjährige Liebste, als auch die andere Frau meines Nestpartners/Herrn haben einen Wohnungsschlüssel, sind regelmäßig über Nacht da (mein Herr und ich schlafen eh meist getrennt).

Niemand genießt irgendein Vorrecht und mit der Zweisamkeit/Dreisamkeit/Viersamkeit kommts halt, wie es grade passt.
*********lerin Frau
2.023 Beiträge
Für mich käme es darauf an, für wie lange und zu welchem Zweck der Gast kommt.
Ist er beruflich in der Gegend und bleibt womöglich mehrere Wochen, hat er nicht automatisch Priorität. Denn er ist ja zu einem anderen Zweck da und hat auch andere Dinge zu tun.
Kommt er aber gezielt für ein paar Tage zu Besuch, um Quality Time mit dem Partner (m/w/d) zu verbringen, dann hätte er in meinen Augen auch Vorrang. Ansonsten sitzt er in einem fremden Gegend in einem fremden Haus ohne Freunde und Beschäftigung doof rum. *nixweiss*

Pragmatische Lösungen:
• Gast kommt für einen kürzeren Zeitraum und hat dafür Priorität
• Gast kommt für einen längeren Zeitraum und sucht sich dafür noch andere Freunde/Hobbys/Interessen in eurer Gegend
Es kommt zwar nicht sehr häufig vor,aber ich muß mich ausnahmsweise Mal Smartkoenig anschließen. *hm*

Gastrecht ist auch für mich eine völlig andere Baustelle als Vereinbarungen innerhalb der Kernpartnerschaft, Vereinbarungen innerhalb eines polyamoren Konstruktes, Vereinbarungen bezüglich Friendship+ usw.

"Hat die Person die zu Gast ist automatisch Priorität bei der Frage wer mit wem Zweisamkeit geniesst? "

Worauf genau ziehlt diese Frage ab ?
Ihr habt euer "gemeinsames Nest " (wenn ich das richtig verstanden habe ) , und somit trefft ihr beide vorab Vereinbarungen miteinander.
Wenn der "Gast" explizit vorbeikommt, um intime Zweisamkeit mit einem von euch erleben / leben zu können, dann sollte es (in meinen Augen) selbstverständlich sein, daß der andere Partner sich zurücknimmt / zurückzieht / Raum gibt.

Kommt der Gast - wie im Besipiel von Grenzwandlerin - zu Besuch, weil er sowieso in der Gegend zu tun hat , dann hat er sich meiner Meinung nach an die Abläufe und Gepflogenheiten der Kernpartnerschaft anzupassen, und besitzt nicht automatisch Priorität.

Ich spinne mal 3 Beispiele :

• Kernpaar hat sich für den Abend vorgenommen, gemütlich zusammen zu essen, Film zu schauen und zu kuscheln. Auf einmal klingelt es an der Tür und dein Herzensmensch kommt vorbei, weil er Sehnsucht nach dir hatte. Gastrecht ? Soll jetzt dein Partner sich zurücknehmen, alles, auf was er sich für euch beide gefreut hat "aufgeben" und sich sagen "Naja...schließlich sehe ich ihn immer / öfter.. "?
Klar kann er das tun, wenn er das möchte, aber ihn dazu zu zwingen fände ich ziemlich krass.

• Du weisst, daß übermorgen dein Herzensmensch zu Besuch kommt, also besprichst du das mit deinem Nestpartner vorab, daß er / sie sich darauf einstellen kann. Wenn ihr wie du schreibst beide die Beziehung sexuell und emotional für weitere Menschen öffnen wollt, sollte ihm ja klar sein, was dies bedeutet.Sollte jetzt an diesem Tag auf einmal dein Nestpartner sich vor Sehnsucht nach dir verzehren, dann muss er da eben durch, und kann - meiner MEinung nach - nicht auf einmal sein "Hausrecht / Platzhirschgehabe" auspacken.

• Ihr trefft euch zu dritt oder viert im Park, habt zusammen einen schönen Tag, geht zu euch nach Hause, und es entwickelt sich so, daß ein Interessenskonflikt zwischen den Wünschen des Nestpartners und denen des "Gastes" bezüglich des weiteren Verlaufes des Abends entsteht.
Beide hätten dich gerne für sich, wären gerne intim mit dir, und du........
Du sitzt zwischen den Stühlen, willst niemanden verletzten oder vor den Kopf stoßen,und weißt vielleicht selbst nicht einmal genau, was dir jetzt am Liebsten wäre.
Sehr doofe Situation, vor allem,wenn man sich noch nicht lange und gut kennt.
Meine Frau und ich haben uns in so Situationen immer kurz zurückgezogen und das von Fall zu Fall entschieden. Der "Gast" musste in diesen Fällen (sorry) mit der Entscheidung leben, die wir als Kernpaar für uns getroffen haben, denn Gastrecht, New Relationship Energy, unterschiedliche Zeitfenster, in denen man sich sehen kann etc. hin -oder her :
Als Kern bleibt, daß eine Kernbeziehung vorhanden ist, zu der ein weiterer Mensch hinzukommt / hinzukommen möchte.
Sowohl eine generelle Vereinbarung / Übereinkunft als auch ein spontaner, situationsabhängiger Kompromiss, den beide Kernpartner für gut und richtig halten, sollte vom "Gast" respektiert werden.
Wenn er dies nicht tut, dann frage ich mich, in wie weit er die Kernpartnerschaft als solche und mich als den für ihn "nicht so relevanten" Menschen,überhaupt respektiert.
Es besitzt nicht nur der Gast ein "Recht darauf", auf eine bestimmte Art und Weise behandelt zu werden, sondern auch die "Gastgeber"/ "Nestpartner" , daß er sich auf eine bestimmte Art und Weise verhält.

Eure Beziehung, euer Nest,eure Regeln.
Wenn sich im Laufe der Zeit bestimmte Muster herausbilden, bestimmte "Besuchszyklen" und Ablaufroutinen einspielen, dann muß man (meine Erfahrung) immer seltener und weniger reden,ansprechen, diskutieren usw., aber zu Beginn, solltet ihr (meine Meinung) versuchen, abzuklären und fest zu halten, was jeder von euch beiden braucht,um sich safe, gesehen und respektiert zu fühlen.

Öffnen kann so schön und wundervoll sein und besitzt immenses Potential, die Kernpartnerschaft / Nestpartnerschaft zu stärken und weiter zu entwickeln, aber wenn dieses Öffnen die generelle Integrität und Stabilität der Beziehung zwischen euch beiden gefährdet, kann dies nicht wünschenswert oder zielführend sein.

Ich öffne doch meine Kernbeziehung mit der Absicht, diese zu erhalten und nicht,um diese abzuschaffen.

In meinem / unserem Fall, hat es einige Zeit gedauert, bis sich eine gut lebbare Schnittmenge zwischen all den individuellen Bedürfnissen und Wünschen aller Anwesenden während eines "Gastaufenthaltes" in unserem Nest eingespielt hatte, aber wenn alle offen miteinander kommunizieren können, ist dieser Prozeß weitaus weniger schrecklich, freiheitsberaubend, Spaß verderbend und Quality-Time versauend, als es einem vorab erscheinen mag.
******986 Frau
3.099 Beiträge
Für mich ist jeder der nicht bei mir wohnt ein Gast egal ob ich oder er ihn poppt 🤷
*******s66 Mann
92 Beiträge
Boah... das wird ja richtig spannend und mühsam. Was sagt denn die Mitbewohnervereinbarung?
Schatz: Gäste, wie bisher, nur in Abwesenheit des anderen Nestinhabers. Das wird mir sonst zu kompliziert.
****co Mann
55 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal danke *danke* an alle die sich beteiligt haben 🙂
Ich lese aus euren Beiträgen dass beide Positionen vertreten sind.

Für mich hilfreich sind eure Beiträge die beide Positionen verbinden lassen. Vor allem die Vorstellung dass eine neue Beziehung irgendwann ja auch Teil der Familie wird. Das ist eine Entwicklung. Kein entweder - oder.

Ich hoffe unser Konflikt kann auf diesem oder einem anderen Weg gelöst werden.

Buzico
****ef Mann
1.943 Beiträge
Zitat von ****co:
Gastrecht
... Wo hakelt es bei mir und meiner Partnerin?

Ich nenne es in der Überschrift "Gastrecht"

Hat die Person die zu Gast ist automatisch Priorität bei der Frage wer mit wem Zweisamkeit geniesst?

Eine Position ist: wer zu Gast ist hat Vorrang weil der Nestpartner in der anderen Zeit Priorität hat.

Die andere Position ist: es gibt keine automatische Priorität für die Person die zu Gast ist. In der jeweiligen Situation sind die Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten zu sehen und zu beachten. Bei Nicht-Übereinstimmung müssen wir reden und ggf. verhandeln um in der aktuellen Situation eine für alle akzeptable Lösung zu suchen. ...
Buzico

Nun ... letztlich bestimmen die handelnden Personen die Spielregeln und wenn nicht Alle damit zufrieden sind, wird es früher oder später krachen!

Die Aussage von Donna_Camisi hat mich einmal kurz zum Nachdenken gebraucht, bis ich mir klar wurde, dass ich damit nicht leben könnte. Vor wenigen Jahren lebte ich eine geöffnete Partnerschaft und wir hatten eine klare Regel ... unsere Partnerschaft hat Vorrang und der Gast verspielt sein Gastrecht, wenn er/sie sich z.B. versucht in die Beziehung zu drängen. Waren wir zu dritt am spielen, war jeder gleichberechtigt. Zu viert war sowieso jeder mit anderweitig beschäftigt.

Auch diese Lösung hatte manchmal so ihre "Schattenseiten" aber ... für mich zumindest war es der einzige Weg, dass die Partnerschaft ihre Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit behält und man trotzdem fremde Haut spüren und genießen kann. Was für Dich der richtige Weg ist, kannst nur Du entscheiden!
*********aige Paar
714 Beiträge
Sie schreibt:

als "Gastgeberin" und "Gastgeber" sorgen wir, ohne abgesprochen, dafür, dass die/den zu besuchen kommende/n Partner/in sich wohlfühlt und in der Nähe unserer Liebsten platziert wird. *g* Wichtig dabei ist aber auch, dass der im Mittelpunkt stehende Partner seine beide geliebte Menschen nicht aus Augen verliert und beiden Zärtlichkeit zuteilt, wie Küsse, Streicheleinheiten usw.

Schließlich möchten wir uns gegenseitig was Schönes gönnen und genießen auch dabei, diese Freude zu sehen.

Wenn die andere Frau meines Mannes bei uns übernachtet - - es passiert nicht oft, obwohl sie alle Schlüssel von uns haben, dann überlasse ich den beiden auch unser Bett, da ich weiß, dass mein Mann woanders nicht gut schlafen kann.
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