@********brav
Genau dein Problem kenn ich zwar nicht von mir selbst, aber ich kann mich dran erinnern, wie es mir als Jugendliche ging. Wo einfach doch mehr Gedanken/Ängste dabei waren, wie andere reagieren könnten.
Meine Lösung ist schlicht kognitiv. Ich überlege: was genau sorgt mich da? Welche Situationen?
Meist gehts drum, wie andere reagieren könnten… und das ich momentan (zum damaligen Zeitpunkt) noch keine Strategie dafür hatte.
ZB:
„Ihr seid mit dem "einen" unterwegs, trefft jemanden und dann trefft ihr beim nächsten Mal denselben, aber in anderer Paar Konstellation....das führt doch beim Gegenüber zu Irritation...und ...Bewertung
Okay. Welche möglichen Reaktionen des Gegenüber fallen mir ein?
Was löst die bei mir aus?
Wie könnte ich damit umgehen?
Was gefällt mir am besten, was will ich umsetzen?
Mir haben diese Schritte in der Pubertät so gut geholfen, dass ich mir tatsächlich seit dieser Zeit so gut wie keinen Kopf mehr drum mach. Bzw wenn dann mal sehr situativ konkret, ob die Art wie ich damit umgehe in diesem Fall auch in meinen Augen angebracht/zielführend ist.
Ob „sein darf“ was ich gern hab/möchte?
Die Frage kenn ich iwie nicht bzw ist die intuitive Antwort, wenn mich jemand genau das fragt: Wieso nicht?
Generell ist mir da noch nie ne Antwort untergekommen, die genug Material zum Grübeln liefert.
Sehr schwer tu ich mich persönlich, wenn Partner oder Freunde hier um Rücksicht bitten, weil sie sich einfach um die Nachbarschaft, ihren Ruf, was andere von ihnen denken, halten usw, sorgen.
Wo ich selbst robust bin, eben auch durch Gewöhnung und Charakter, sind sie sensibler.
Inzwischen höre ich da besser zu, versuche aus ihrer Sicht ihre Welt zu verstehen und entdecke so durchaus auch noch andere Wege mit den Situationen umzugehen.
Und die sind gar nicht schlecht, weil durchaus ein besseres Ergebnis rauskommt als auf meinem gewohnten (mir doch wurscht).
Es ist zutiefst menschlich, dass man mit den Mitglieder der eigenen Gruppe gut auskommen will, sich durchaus auch vor ausschließenden Reaktionen „fürchtet“.
Meiner Erfahrung nach lässt sich jedoch jede Sorge auf konkretere Situationen runterbrechen mit der Frage: Wie reagiere ich, was mache ich dann?
Was befürchte ich genau? Und was ist daran tatsächlich schlimm?
Was möchte ich am liebsten erreichen und was absolut nicht?
Auf die Art kann man konkreter nach Lösungen suchen, sich innerlich vorbereiten und dann auch einfach ausprobieren.
Und wie stets: Aus holprigen Aktionen und Fehlern lernen.