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Eifersucht - kann man sie überwinden?

*********_poly Frau
39 Beiträge
Themenersteller 
Eifersucht - kann man sie überwinden?
Hallo,

ich gehöre zu der glücklichen Minderheit an Menschen die nicht (oder nur minimalst) eifersüchtig ist.

Ich hatte und habe aber immer wieder mit Menschen zu tun (Partner, Partnerinnen meiner Partner) die eifersüchtig sind.

Und zwar teilweise so stark dass es Herzrasen, Übelkeit, "ich halte es wirklich nicht aus!", Racheaktionen, Wut, und ähnliches auslöst.

Und da frage ich mich ob sowas tatsächlich überwunden werden kann oder zumindest so weit abgemildert werden kann dass alle Beteiligten gut damit leben können.

Gibt es hier solche "Erfolgsgeschichten"?

Chantilly
**********ucher Mann
4.856 Beiträge
Hallo Chantilly,

also ich bin ja selbst auch nicht eifersüchtig behaupte ich immer ... lächel. Vielleicht hat mir auch bisher nur der entsprechende Anlass dazu gefehlt, denn meine Frau ist unumstößlich treu im klassischen Sinne. Gleichzeitig ist sie sehr eifersüchtig, was mich oft arg belastet.

Ich bin mir nicht sicher, ob man daran etwas ändern kann. Ich versuche es, indem ich ihr soviel Liebe und Vertrauen schenke wie möglich. Bisher nicht mit durchschlagendem Erfolg ... leider.

Manchmal wünsche ich mir, sie würde sich anderweitig verlieben, um zu spüren und zu erfahren, dass das nichts Schlimmes ist und keinesfalls ihre ursprüngliche Liebe (zu mir) beeinträchtigen muss ...

Hm, ich weiß nicht, ob eine solch tief verwurzelte Eifersucht überwindbar ist, zumal wenn der eigene Wille dazu fehlt ...

Also leider keine Erfolgsgeschichte, aber einen lieben Gruß von einem Leidensgenossen ... lächel.

Jens
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Es gibt sie,
Chantilly_poly - aber einfach ist es nicht. Da gehört manchmal unglaublicher Wille dazu und unbedingt auch Entgegenkommen und viel Geduld des Partners (in dem Falle Dir).

Aber es ist durchaus ein begehbarer Weg. Bei meiner Frau habe ich diesen Weg schon vor langer Zeit beschritten und heute ist das kein Thema mehr. Das zwischen uns aufgebaute 'Ur-Vertrauen' hat dabei geholfen wie auch ihr Verständnis für meine Gefühle.


Und eigentlich dachte ich danach, das Thema Eifersucht sei ein für alle Mal damit abgehakt gewesen, aber weit gefehlt...

Bei meiner (ich weiss nicht so recht ob sie es noch immer ist oder ob sie es wieder sein wird, da hängt gerade sehr viel in der Schwebe) Geliebten/Freundin fighte ich für mich diesen Kapmf gerade mit allem was mir zur Verfügung steht aus - ein wahrer Krieg im Innern.

Ein déja-vu par excellence.

Allerdings habe ich hier das enorme Problem, dass sie nicht einen Fußbreit weit 'mitspielt' sondern eher sogar kontraproduktiv mit dem Kopf durch die Wand geht. Und das gestaltet es zumindest für mich extrem schwer, eine wahre Achterbahn der Gefühle. Ich weiss noch nicht, ob ich diesen Kampf mit mir selbst so gewinnen kann. Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sind dabei der Schlüssel, die Eifersucht ist extrem destruktiv für diese beiden und das Fehlen der beiden Basis wiederum für die Eifersucht - eine Spirale, der es nun für mich zu entkommen gilt. Eigentlich strotzte ich vor diesem Eifersuchts-Fiasko sogar vor Selbstbewusstsein. Bezeichnete mich selbst ein ganzes Jahr lang mit ihr als einen glücklichen Mann.

Aber ich kämpfe diesen Kampf mit mir selbst mit dem festen Ziel vor Augen, ihn auch zu gewinnen. Ich will. Ich will sie. Ich will das Uns.

Dabei definiere ich die erste Etappe zumindest mal so wie Du:

... oder zumindest so weit abgemildert werden kann dass alle Beteiligten gut damit leben können.

Denn eines will ich auf keinen Fall: Sie zu verlieren.

Ja, Chantilly_poly, es ist möglich - zu zweit.
*********_poly Frau
39 Beiträge
Themenersteller 
Ja, es ist möglich - zu zweit.
Wir sind im aktuellen Fall sogar zu dritt, zu viert.

Die Eifersüchtige hat schon analysiert, dass sie verschiedene Ängste und Befürchtungen hat.
Das zu erkennen und auch ehrlich zugeben zu können finde ich schon mal einen wichtigen Schritt. *top*

Aber jetzt steht sie vor ihrer Angst (ihren Ängsten) und hat Angst sich damit auseinander zu setzen.

Sie beschrieb das so, dass sie in der Warteschlange zur Achterbahn stand und jetzt da es drum ging in den Achterbahn-Wagen einzusteigen, wurde es ihr zu viel. *wuerg*


Bei meiner Frau habe ich diesen Weg schon vor langer Zeit beschritten und heute ist das kein Thema mehr
was heisst konkret "kein Thema mehr"?
Das interessiert mich wirklich, ich hoffe du wirst mir darauf antworten, promisc.

Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sind dabei der Schlüssel, die Eifersucht ist extrem destruktiv für diese beiden und das Fehlen der beiden Basis wiededrum für die Eifersucht - eine Spirale, der es nun für mich zu entkommen gilt.
Viel Erfolg dabei!
Du hast das gut beschrieben, so ähnlich sehe ich das auch.
Ich glaube auch, dass dabei ein wenig das Vertrauen in den/die Partner bzw. die Beziehung eine Rolle spielt.

Jens (hammamelis) schrieb:
Hm, ich weiß nicht, ob eine solch tief verwurzelte Eifersucht überwindbar ist, zumal wenn der eigene Wille dazu fehlt ...
Ich glaube es nicht. Da muss schon ein starker Wille da sein, die eigene Eifersucht zu überwinden.

Und da das offensichtlich unangenehm ist, mit Leiden und Schmerzen verbunden ist, ist der Wille manchmal nicht vorhanden, oder schwach oder wackelt beim ersten kräftigen Windstoß. seufz
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Chantilly, ich habe damals wie auch heute geheult und gezetert, lauthals gezweifelt und verzweifelt gerungen, suchte nach enem nächsten Abgrund um mich hineinzuwerfen, hatte enorme Angst vor 'dem nächsten Mal'.

Aber es nahm ab, Vorfall für Vorfall, die 'Anfälle' wurden kürzer (aber erst später weniger intensiv), das 'Gönnen' zur Freude wuchs leise darunter heran wie ein Schößling und irgendwann wurde das Gönnen stärker und wärmer als die Wut, die Angst und die Verzweiflung.

Das Vertrauen in das Nicht-Verlieren der Einen durch Dritte gewann Oberhand.

Und ist heute der Grundwert. (ok, kleine 'Rückfälle kommen gelegentlich vor, wenn es mal aus anderen Gründen in der Beziehung kriselt...)
***Ni Frau
87 Beiträge
der ewige kampf
Hallo ihr,

ich glaube jeder mensch, der in einer festen beziehung lebt, die (egal in welcher konstellation) durch weitere partner vermehrt wird kennt das thema eifersucht

für mich stellte sich die frage, wie ich damit umgehe

wenn mein mann allein "unterwegs" ist, kommt er glücklich wieder nach hause. dieses glücklichsein, dieser fröhliche mensch, das ist lohn für überwindung - und die erfahrung, dass er immer wieder kommt festigt das vertrauen ungemein

ein zweiter und sehr hilfreicher aspekt ist das eigene erleben. ich habe mich momentan "außerhalb" verliebt, empfinde das als unglaublich schön - ohne dass das unserer festen bezeihung schadet, die ursprüngliche liebe bleibt unangetastet

eigentlich wächst die ursprüngliche liebe sogar, weil man gemeinsam so etwas wunderbares erleben kann

wie das in der zukunft aussieht, weiß ich nicht, aber aktuell sind wir sehr zufrieden mit unserer bezeihung und unserer freiheit

von daher mein rat: einfach herz in die hand nehmen, mutig sein und vertrauen daran, dass eine wirklich gesunde beziehung durch nichts zu zerstören ist

(nachsatz: und wenn sie daran kaputt geht, dann war es eben nicht die richtige beziehung)

viel glück!!!!!!
dieNi
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
@ dieNi
nachsatz: und wenn sie daran kaputt geht, dann war es eben nicht die richtige beziehung

Auch wenn ich Dir beim großen Rest ohne Wenn und Aber zustimme: Das ist mir nun doch zu einfach...
Was ist Eifersucht überhaupt?
Eifersucht beschreibt eine meist unangenehm behaftete Emotion, die man bei einer nicht oder nur in ungenügendem Maße erhaltenen Anerkennung (Aufmerksamkeit, Liebe, Respekt oder Zuneigung) jemand anderem gegenüber verspürt.
Quelle: Wikipedia

Ich finde diese Definition schon fast gut, nur fast weil sie einen wichtigen Punkt vergisst: "Die Frage warum diese Anerkennung gebraucht wird und fehlt."

Natürlich ist es zu einfach zu sagen, er nicht selbstsicher genug ist, der wird eifersüchtig. Aber in groben Zügen umrissen, ist es so.

In jedem von uns sind Zweifel versteckt, so zu sagen unsere in dunkle Seite unserer Seele (selbst in mir). Diese Zweifel sind grundsätzlich nicht logisch und deshalb kann ihnen mit logischen Argumenten nicht begegnet werden.

Man zweifelt an sich selbst, das man dem anderen genügt und man zweifelt am anderen, dass er die Sicherheit besitzt das richtige zu tun, ohne es vorzuschreiben zu bekommen oder zu kontrolliert zu werden.

Passend dazu spürt man dann auch, die Emotionen in der Magengegend nagen und nicht im Kopf.

Ich habe meine Eifersucht überwunden, als ich mich meiner dunklen Seite gestellt habe. Das Nachspüren der Frage, warum geht es mir schlecht, wenn ich gezwungen bin zu vertrauen, hat mich weitergebracht und mich zu einem selbstsicheren Mann (andere meinen aroganten Arsch) gemacht.

Meine Selbstsicherheit gründet sich mittlerweile auf der festen inneren Überzeugung, nicht alleine von anderen meine Bestätigung zu bekommen. Meine Frau muss mir nicht mehr beweisen, dass sie mich liebt, ich bin selbst überzeugt davon.
Eine Verlagerung oder Erweiterung ihres emotionalen Fokus, bringt dadurch für mich nicht mehr die Ängste hervor die in Eifersucht münden.

Nach meiner Überzeugung kann somit der Versuch, Ängste dadurch abzubauen, das mehr Liebe und Zuneigung geschenkt wird, keinen Erfolg haben. Dieses Vorgehensweise stärkt nur die Abhängigkeit an der Fremdbestätigung.
Richtiger ist es in meinen Augen, auch mal "böse" zu sein und den Partner zu zwingen auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständiger zu werden.

LG
Brian
**********ucher Mann
4.856 Beiträge
Hallo Brian,
du sagst,

"Nach meiner Überzeugung kann somit der Versuch, Ängste dadurch abzubauen, das mehr Liebe und Zuneigung geschenkt wird, keinen Erfolg haben. Dieses Vorgehensweise stärkt nur die Abhängigkeit an der Fremdbestätigung.
Richtiger ist es in meinen Augen, auch mal "böse" zu sein und den Partner zu zwingen auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständiger zu werden."

Da fühle ich mich angesprochen und will dir kurz antworten.

Ich denke, dass es sehr wichtig ist, den Partner (die Partnerin) die Liebe und Zuneigung spüren zu lassen, die man für ihn empfindet, nicht nur durch Worte, sondern vor allem auch durch entsprechende Handlungen. Wenn mein Partner weiß, dass ich ihn liebe und zu ihm stehe, wird er es leichter haben, zu vertrauen, auch auf die Beständigkeit dieser Liebe. Das sehe ich sehr deutlich bei meiner Frau. Deswegen hat unsere Beziehung auch trotz meiner Offenbarung einer zweiten Liebe Stand gehalten.

Natürlich ist es wichtig, selbstständig zu sein und auf eigenen Beinen zu stehen. Doch dafür braucht es halt ein Fundament, auf dem man sicher stehen und gehen kann. Diese Sicherheit fördere ich gern und zwar mit Liebe und Hingabe. Alles Weitere mag dann eine Frage der persönlichen Entwicklungsfähigkeit sein, auf die ich nur wenig Einfluss habe und die jeder nur für sich selbst ausschöpfen kann. Dafür muss ich nicht "böse" sein und den Partner zu irgendetwas zwingen. Ich mag ja auch nicht gezwungen werden, da reagier ich dann sehr allergisch. Es reicht schon, wenn ich ihr quasi meine persönliche Freiheit im Umgang mit der Liebe zu anderen Menschen "aufzwinge" und sie damit wegen ihrer absolut konträren Einstellung aus ihrer Sicht arg unter Druck setze.


Lieben Gruß

Jens
Ach ja die schöne deutsche Sprache...

Es gibt im moralisch Sprachgebrauch so einige Wörter die derart verteufelt sind, dass kaum jemand wagt diese zu benutzen.
Diese Entwicklung empfinde ich als recht negativ, da auch Wut, Hass, Zwang und Abneigung ihre Berechtigung in unserem Leben haben.

Jemanden zu etwas zwingen, ihm gegen seine Überzeugung und sein Denken zum Handeln drängen... viele sehr behaupten so etwas nie zu tun.

Aber schicken Eltern ihre Kinder in die Schule schicken, selbst wenn diese nicht wollen. Ist es nicht so, dass wir menschen die ist selbst oder anderen Schaden zuführen wollen, in Sicherungsverwahrung nehmen, gegen ihren ausdrücklichen willen?

Alles Weitere mag dann eine Frage der persönlichen Entwicklungsfähigkeit sein, auf die ich nur wenig Einfluss habe und die jeder nur für sich selbst ausschöpfen kann.

Und genau an dieser Stelle beginnt aber die Arbeit gegen die Eifersucht! Nur jeder Mensch kann selbst sich der Gründe für diese negativen Gefühle bewusst werden.

Eifersucht hat eben nichts mit der Menge an von außen kommenden Emotionen und der vermittelten Sicherheit zu tun, sondern viel mehr mit dem eigenen inneren Fundament und dem eigenen Selbstvertrauen.

Bei Kindern sagt man, dass Mütter sie loslassen müssen, damit sie selbst laufen lernen. Bei der Eifersucht sage ich, dass der Eine Verantwortung abgeben muss, damit der andere Selbstbewusstsein lernt.


@******lis

Ich habe nirgendwo behauptet und es liegt mir völlig fern zu sagen, dass du deiner frau die Liebe nicht mehr zeigen sollst. Völliger Blödsinn, wozu soll das gut sein.

Ich sage nur, dass du mit Liebesbeweisen keine Eifersucht bekämpfen kannst, da Eifersucht ist eine absolut persönliche Emotion ist und deshalb kaum von außen beeinflusst werden kann.

LG
Brian
**********ucher Mann
4.856 Beiträge
[Aber schicken Eltern ihre Kinder in die Schule schicken, selbst wenn diese nicht wollen. Ist es nicht so, dass wir menschen die ist selbst oder anderen Schaden zuführen wollen, in Sicherungsverwahrung nehmen, gegen ihren ausdrücklichen willen?
/quote]

Oh, diese Beispiele ließen sich vielfach erweitern, nur unterstelle ich bei einem erwachsenen Menschen schlicht die Eigenverantwortung für sich und seine Lebensgestaltung, in die ich nicht aktiv eingreifen werde. Es geht doch auch gar nicht: Du kannst niemanden dazu zwingen, nicht eifersüchtig zu sein. Wenn jemand die Eifersucht quasi schon mit der Muttermilch aufgesogen hat, änderst du das auch nicht mal eben so und schon gar nicht mit Zwang.

Heißt also, wenn wir annehmen wollen, Eifersucht sei eine nicht erwünschte Erscheinung im partnerschaftlichen Zusammenleben, kann diese nur jeder für sich selbst bekämpfen (wie jeder andere Suchtkranke auch, mal überspitzt ausgedrückt). Dafür wäre es meiner Meinung nach zunächst erforderlich, dass der Betreffende erkennt, dass Eifersucht nicht gut für ihn und die Partnerschaft ist, um dann von sich aus etwas dagegen zu tun. Heißt, es müsste ein Prozess der Erkenntnis und des Lernens eingeleitet werden.

Und jetzt kommt meine (gelebte) Liebe, die zwar die Eifersucht primär nicht ändern kann, doch selbstvetrständlich förderlich ist für eine Atmosphäre innerhalb der Partnerschaft, welche Eifersucht überflüssig macht. Natürlich loslassen und selbst laufen lassen, aber mit der Gewissheit, nicht zu straucheln oder wenn, dann aufgefangen zu werden.

Jens
*********_poly Frau
39 Beiträge
Themenersteller 
Verantwortung abgeben
Bei Kindern sagt man, dass Mütter sie loslassen müssen, damit sie selbst laufen lernen.
Bei der Eifersucht sage ich, dass der Eine Verantwortung abgeben muss, damit der andere Selbstbewusstsein lernt.
Interessant. Man kann das ja als das Gegenteil von Promiscs "Eifersucht kann man nur zu zweit besiegen" sein.

Man kann es aber vielleicht auch beides kombinieren. Um bei deinem Bild zu bleiben, Brian: quasi das Kind alleine laufen lassen, es trösten wenn es hinfällt und weint, es ermuntern wenn es ängstlich zurückschaut usw.

Aber wenn das Kind nicht wirklich laufen lernen will sondern bei der erstbesten Gelegenheit sich auf den Boden setzt und mit dem Lieblingskuscheltier spielt, oder in Tränen ausbricht und zur Mama will, dann wird's schwierig.
Und die Mama wird schnell schwach.
****ab Mann
1.787 Beiträge
Tja, da muß dann wohl auch die Mama mal in den sauren Apfel beißen. *zwinker*

Brian hat völlig recht.

Für Eifersucht, kann nur der/die Eifersüchtige selbst was.

Was kann man gegen Eifersucht machen?

Ich würde eher fragen, was kann man dafür tun, sein eigenes Selbstbewustsein zu stärken bzw. seine eigene Weltanschauung auf ein Maß zu bringen, sich frei entfalten zu können?

Ich habs mit Vipassana hingekriegt, es gibt sicherlich noch hunderte von Methoden, aber ich habs eben mit Vipassana geschafft.

Vielleicht ist es der Eifersüchtigen möglich, mal so ein Seminar zu besuchen, nicht um ihre Eifersucht zu bekämpfen, aber vielleicht, um ein wenig geistige Reinigung bzw. Läuterung des Geistes zu erreichen.
*********marrn Mann
1.398 Beiträge
Gruppen-Mod 
..ist ein Einwand gestattet?
..naja.. eher rhetorisch, ich schreib ja trotzdem *g* .

Was ich beitragen will ist die Frage, ob ihr die Eifersucht denn immer so absolut und generell als etwas schlechtes anseht, was es auszumerzen gilt?

Kann nicht das Gefühl der Eifersucht ein wichtiger Indikator für eine tatsächliche Schieflage in der Beziehung sein? Ist es wirklich das "Problem" des Eifersüchtigen mit seinem Selbstbewußtsein oder Selbstwertgefühl, wenn er beispielsweise mit Eifersucht darauf reagiert, das sich sein Partner spürbar von ihm/ ihr abwendet (zeitlich betrachtet und/ oder emotional)?

Ist es wirklich so, daß wir den anderen gar nicht brauchen, weil wir ach so selbstbewußt sind und auch gut alleine klar kommen? Wo ist die Grenze zwischen starkem Selbstbewußtsein und Hedonismus?
****ab Mann
1.787 Beiträge
Ein starkes Selbstbewußtsein, heißt nicht, dass wir niemanden mehr brauchen.
Es heißt viel eher, dass wir uns die Leiden anderer nicht zu eigen machen und somit eine bessere Position haben ihnen zu helfen ohne selbst zum Hilfebedürftigen zu werden.

Wenn man einen Ertrinkenden retten möchte, braucht man selbst festen Boden unter den Füßen....., sonst wird man selbst zum Ertrinkenden.

Gleichfalls heißt es auch, dass wir für unsere(n) Partner ein starker Gegenpol sein können und dass die partnerschaftliche Harmonie, nicht nur auf zwei Schultern getragen wird.
**********ucher Mann
4.856 Beiträge
Natürlich ist der Einwand gestattet, ...
... doch ich bin mir nicht einmal sicher, ob Eifersucht überhaupt ein Indikator für mangelndes Selbstbewusstsein und/oder Selbstwertgefühl ist. Ich sehe durchaus auch sehr selbstbewusste Personen mitunter äußerst eifersüchtig reagieren.

Meiner Meinung nach ist es reine Erziehungssache und von früher Kindheit an in unserer westlichen Gesellschaft so angelegt, dass eifersüchtig reagiert wird. So ist es kein Wunder ...

Würde Mitfreude oder überhaupt Mitgefühl in unserer Gesellschaft derart propagiert, könnte ich mir vorstellen, dass das Thema Eifersucht gar nicht mehr so dramatisch gesehen würde. Ich meine, es sitzt tief in unserem gesellschaftlichen Modell verwurzelt, dass Menschen eifersüchtig, neidisch, habgierig etc. werden. Davon kann sich wohl nur jeder individuell lösen und ich denke am ehesten durch Nachdenken, am Ende mit der Erkenntnis, dass Eifersucht unberechtigt ist und daher vermieden werden sollte. Nur ob das dann auch gelingt entgegen frühkindlicher Prägung und nachfolgender Sozialisation ...

Und nochmal konkret zu Kaiserschmarn: Selbst wenn sich jemand spürbar von seinem Partner abwendet, was vorkommen soll, wäre dies meiner Meinung nach kein Grund für Eifersucht, sondern allenfalls ein Anzeichen nachlassender Liebe des Partners, woraus gegebenenfalls entsprechende Konsequenzen zu ziehen wären ... Es besteht doch kein Anspruch auf ein bestimmtes Maß an Zuwendung, das jemandem zuteil zu werden hat ... erfahre ich sie, kann ich es als Geschenk betrachten, sie erwidern und dadurch steigern, doch erfahre ich sie nicht, muss ich mir selbst genügen oder anderweitig nach entsprechender Zuwendung Ausschau halten ... dem anderen einen eifersüchtigen Vorwurf daraus zu machen, steht mir jedenfalls nicht zu, denke ich.
@hamamelis
Es besteht doch kein Anspruch auf ein bestimmtes Maß an Zuwendung, das jemandem zuteil zu werden hat ... erfahre ich sie, kann ich es als Geschenk betrachten, sie erwidern und dadurch steigern, doch erfahre ich sie nicht, muss ich mir selbst genügen oder anderweitig nach entsprechender Zuwendung Ausschau halten ... dem anderen einen eifersüchtigen Vorwurf daraus zu machen, steht mir jedenfalls nicht zu, denke ich.

Du machst einen klassischen Fehler, du denkst!

Eifersucht ist aber eine Emotion und keine Logische abfolge von Ereignissen, die sich bewusst steuern lassen würden.
Der Eifersucht ist es relativ egal, ob sie gerechtfertigt ist oder nicht, ob sie positiv oder negativ ist. Sie ist nur eine Emotion.

Wie bei allen Emotionen, ist auch Eifersucht nichts negatives, genau sowenig wie Neid oder Gier. Wie bei vielen Dingen macht auch bei Emotionen die Dosis das Gift.

Ich möchte mich weder komplett von meiner Eifersucht, noch von meinem neid oder meiner Habgier befreien, machen sie doch ein Großteil jeder Persönlichkeit aus. Der Unterschied liegt in dem Umgang mit den leider moralisch abgewerteten Emotionen.

Natürlich lehrt und die Gesellschaft den Umgang mit Emotionen, leider aber zu wenig mit den Umgang mit negativen Emotionen.
Ich halte es für einen sich rächenden Fehler, dass Liebe hochgejubelt, Hass oder Neid aber totgeschwiegen und verteufelt wird. Wie dann den Umgang mit ihnen lernen.

Ich nenne das immer die Trulala-Gesellschaft, wichtige Teile der Persönlichkeit werden ausgeblendet.

Partner die sehr eifersüchtig reagieren können im Zusammenhang mit der Eifersucht nicht gleichzeitig selbstbewusst sein, dieses ist ein ding der Unmöglichkeit.
Ich selbst gelte bei vielen als arrogant, weil mich so schnell nichts aus der Bahn wirft, diese Selbstsicherheit ist erstens nicht konstant und schon gar nicht auf jeden bereich des Lebens übertragbar.

Tatsächlich gibt es Situationen in denen ich kollabiere und absolut hilfebedürftig bin.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Eifersucht ist aber eine Emotion und keine Logische abfolge von Ereignissen, die sich bewusst steuern lassen würden.
...
Tatsächlich gibt es Situationen in denen ich kollabiere und absolut hilfebedürftig bin.

Aber Hallo! Ich steck da gerade in der vordersten Front, ich weiss, wovon Du redest...
**********erbar Mann
122 Beiträge
Eifersucht beschreibt eine meist unangenehm behaftete Emotion, die man bei einer nicht oder nur in ungenügendem Maße erhaltenen Anerkennung (Aufmerksamkeit, Liebe, Respekt oder Zuneigung) jemand anderem gegenüber verspürt.
Quelle: Wikipedia

Brian_Lorenzo
Ich finde diese Definition schon fast gut, nur fast weil sie einen wichtigen Punkt vergisst: "Die Frage warum diese Anerkennung gebraucht wird und fehlt."
Ich wollte schon dazu ansetzen, meine eigenen Beobachtungen zu "Eifersucht" langatmig darzustellen, aber die Definition und auch die Zusatzfrage trifft es für mich auf den Punkt.

Trotzdem hole ich mal wieder etwas weiter aus *ggg*

Was meine Frau betrifft, halte ich mich für absolut eifersuchtsfrei. Bislang hätte ich wohl auch keinen Anlass für Eifersucht gehabt, aber selbst die Vorstellung einer sexuellen Affäre hätte mich - glaube ich - nicht mit Eifersucht belastet, obwohl ich sie liebe. Auch konkrete Pläne, unser Sexualleben in einer Weise zu erweitern, die für viele Menschen nicht hinnehmbar wäre, löst bei mir keine Eifersucht aus und ich erwarte das auch für die Umsetzung.

Ich bekomme von meiner Frau allerdings auch alle Liebe und Aufmerksamkeit, die ich von ihr brauche.

Auf der anderen Seite gibt es eine Frau, mit der ich eine kurze Affäre hatte. Ich kann diese Affäre nicht hinter mir lassen. Wir stehen noch in Kontakt, aber nicht in der Weise, wie ich mir das wünschen würde (ich meine nicht Sex). Ich war nicht eifersüchtig auf ihren Ex-Freund, ich bin nicht eifersüchtig auf ihren neuen Freund, aber schon der Gedanke an ihre weiteren Online-Bekanntschaften, denen sie schreibt, mit denen sie Witze macht, löst bei mir Schweißausbrüche aus. Ich kann es kaum ertragen, dass sie (tatsächlich oder eingebildet) die Aufmerksamkeit von ihr bekommen, die ich mir so sehr wünsche.

Das ist nicht ganz die Situation, die Chantilly_poly vor Augen hatte, als sie diesen Thread eröffnete, weil es ja nicht einmal eine Beziehung zu dieser Frau gibt, aber das Gefühl scheint mir doch das selbe zu sein, mitsamt der Symptome Herzrasen und Übelkeit (hatte ich die Schweißausbrüche erwähnt? *gg*).

Nach der Definition ist das Eifersucht: keine oder ungenügende Aufmerksamkeit.

Die Frage, warum ich diese Aufmerksamkeit von dieser Frau brauche, beschäftigt mich seit geraumer Zeit und ich habe noch keine befriedigende Antwort darauf gefunden.

Wenn ich diese Frage und die Eingangsfrage dieses Threads, "Eifersucht - kann man sie überwinden", in Verbindung bringe, und dabei auch an meine Versuche denke, mich von diesen Gefühlen zu befreien, dann muss ich für mich zu der Antwort kommen, ja, ich kann mich (wahrscheinlich) von Eifersucht (und damit - per Definition - von dem Gefühl unzureichender Aufmerksamkeit von dieser Frau) befreien. Allerdings nur unter Aufgabe meiner Gefühle für sie (was auch immer das für Gefühle sein mögen).

Die Alternative wäre, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich mir wünsche. Auch dann wäre meine Eifersucht überwunden. Aber das nur der Vollständigkeit halber...

Wenn die Definition richtig ist, dürfte Eifersucht nur in unausgewogenen Beziehungen eine Rolle spielen, in der der eifersüchtige Partner nicht genügend Anerkennung erhält.

Daneben gibt es auch noch die krankhafte Eifersucht, bei der niemals das Verlangen nach Anerkennung gestillt werden kann.

Eine "Überwindung der Eifersucht" in letzterem Fall mag im Einzelfall durch so etwas wie eine Therapie imöglich sein.

Handelt es sich um eine in Bezug auf Anerkennung unausgewogene Beziehung könnte die Eifersucht nur durch das Absenken des eigenen "Anerkennungsbedarfs" überwunden werden.
Ob das möglich ist, ohne gleichzeitig auch die eigenen Gefühle "herunterzufahren", erscheint mir fraglich. Immerhin sinken die Erwartungen, die man an den anderen hat, wenn man den eigenen "Anerkennungsbedarf" absenkt. Darin steckt meiner Meinung nach immer auch Enttäuschung.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
evilhl, welch eine fast schon beängstigende Synchronität, auch wenn es sich bei mir tatsächlich um eine geliebte Freundin (+Sex, und was für welchen) neben meiner Frau handelt(e).

Deine Schlussfolgerungen finde ich phänomenal, da werd ich jetzt sogar was für mich 'einsetzen' können...

Danke!
**********ucher Mann
4.856 Beiträge
@Brian
"Denken schadet nicht", sagt man auch. *zwinker*

Natürlich ist Eifersucht eine Emotion, doch ebenso wie Angst ist sie verstandesmäßig beeinflussbar. Erkennen wir, dass eine bestimmte Angst unbegründet ist, schwindet sie automatisch, es sei denn sie ist krankhaft geworden, wie bei Phobien zum Beispiel, doch auch die sind heilbar und das sicherlich unter Zuhilfenahme unseres Verstandes.

Meiner Ansicht nach sind Eifersucht, Neid, Gier oder auch Habgier negative Emotionen, die ich nicht haben möchte. Erfahre ich sie gleichwohl, ist es mir lieb, sie zu erkennen und ihre Ursachen zu beheben, um wieder positiven Emotionen den Raum zu geben. Dieser Vorgang kann durchaus auch verstandesmäßig gesteuert sein. Natürlich darf man die Augen davor nicht verschließen und negative Emotionen quasi ausblenden. Damit ist sicher niemandem geholfen. Du hast schon Recht, wir müssen mit ihnen umgehen lernen ... um sie möglichst zu eleminieren.
**********erbar Mann
122 Beiträge
@Promisc
Freut mich, vielen Dank für das Lob!

Würd mich interessieren, wie du meine Gedanken umsetzt. Ich selbst bin nicht so weit...
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Ich denke konkret an

Handelt es sich um eine in Bezug auf Anerkennung unausgewogene Beziehung könnte die Eifersucht nur durch das Absenken des eigenen "Anerkennungsbedarfs" überwunden werden.
Ob das möglich ist, ohne gleichzeitig auch die eigenen Gefühle "herunterzufahren", erscheint mir fraglich. Immerhin sinken die Erwartungen, die man an den anderen hat, wenn man den eigenen "Anerkennungsbedarf" absenkt.

und werde wohl versuchen, eine Ballance herzustellen zwischen noch genug Gefühl und genügend wenig Annerkennungsbedarf.

Eine Ballanceakt zwischen Liebe und Schmerz - aber hoffentlich ein erträglicher.

Denn lassen kann ich es nicht, ich hab bereits versucht, die Liebe zu 'töten' - vergebens. Da hilft kein Verstand und keine Logik...
**********erbar Mann
122 Beiträge
@Promisc
Könnte klappen, sofern noch irgend etwas an "Anerkennung" kommt, dem du deine Erwartung anpassen kannst.

Ich habe meine Erwartungen bereits auf "guter Freund" (also als einer von mehreren, nicht einmal "bester Freund") heruntergefahren. Ich schätze so langsam muss ich der Wahrheit ins Auge sehen...

Ich bin dann mal weg...
lieber evilh,

du schreibst:
Handelt es sich um eine in Bezug auf Anerkennung unausgewogene Beziehung könnte die Eifersucht nur durch das Absenken des eigenen "Anerkennungsbedarfs" überwunden werden.
Ob das möglich ist, ohne gleichzeitig auch die eigenen Gefühle "herunterzufahren", erscheint mir fraglich. Immerhin sinken die Erwartungen, die man an den anderen hat, wenn man den eigenen "Anerkennungsbedarf" absenkt. Darin steckt meiner Meinung nach immer auch Enttäuschung.
ich glaube du bist dir hier einer weiteren alternative nicht bewusst, die ich erfahren bzw. gelernt habe.

das bedürfnis nach anerkennung durch andere menschen kann auch in einer schwäche in der selbstliebe bzw. in negativen selbstbildern begründet sein. wenn du also den anerkennungsbedarf senkst musst du nicht deine emotionalität runterfahren oder abstumpfen, sondern musst lediglich schauen welche negativen selbst-einschätzungen unbewusst in dir agieren bzw. herausfinden welche facetten deiner person von dir nicht integriert (akzeptiert, geliebt) wurden und dies ändern.

@**l

ich glaube eifersucht lässt sich nicht auf die einfache formel "mangel an selbstbewusstsein" reduzieren. zumal eifersucht ein grober überbegriff für viele verschiedene darunter liegende gefühle oder bedürfnisse ist.

manchmal triggert eine bestimmte situation erinnerungen an längst vergangenes und vergessenes aus unserer frühen kindheit und auf die aktuelle situation reagiert das eigene system auf einmal "existenziell" - lebensbedrohlich, deshalb herzrasen, schweißausbrüche. wenn man es trotz der starken fokussierung auf den angstmodus könnte, so müsste man sich an der stelle fragen "gehören diese gefühle wirklich zu dieser situation oder reagiere ich gerade auf etwas anderes? woran erinnert mich diese situation/ konstellation?".
immer da wo meine reaktionen auf eine situation den beigeschmack des "überreagierens" haben stelle ich mir diese fragen und bin immer wieder überrascht zu welchen erkenntnissen und auflösungen es führt.

für mich ist eifersucht zu einem, wenn auch manchmal anstrengenden oder schmerzhaften, wegweiser zu meinen unsicherheiten und alten wunden, die heilung bedürfen, geworden. ich empfinde sie nicht mehr als makel, den es schnell zu überwinden gilt, sondern als einen schwierigen aber guten freund.
mit jedem erlebnis wird die die reaktion milder... ich bin dankbarer weise schon länger ohne körperliche reaktionen... und es fällt mir immer leichter mich rational von den aufkommenden gefühlen insoweit zu entkoppeln, dass ich sie erforschen kann. das führt immer schneller zu einer entspannung und klärung.

eifersucht ist in meinen augen keine aufgabe für zwei, sie ist die aufgabe der person, die sie erlebt. es ist zwar schön, wenn der partner da ist, zuhört anteil nimmt und einem die perspektiven gerade rückt, wenn man in einer verschobenen wahrnehmung extremer gefühle steckt, aber es ist keine verpflichtung! zumindest nicht in meiner welt! *zwinker*

alles liebe,
venuskind
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