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Was, wenn ein Partner erkrankt?

******ore Frau
4.527 Beiträge
Hmmm, also die Sexlosigkeit ist mein kleinstes Problem in solchen Situationen.

Die eigene Überforderung, Hilflosigkeit, Angst, das finde ich belastender.

Zumal man Sex als Poly auch woanders möglich sein kann. Das nimmt aber die Belastungen aus der einen Beziehung nicht weg.
*********_Goat Mann
59 Beiträge
Zitat von ******yan:
Für mich persönlich kommt die Herausforderung dann, wenn mein Partner über längere Zeit eingeschränkt bleibt. Aus welchen Gründen auch immer.

Unterstützung bei neuen, plötzlich auftretenden Problemen krieg ich eher hin, als wenn es kein Ende nehmen will. Wenn mein Partner kaum was geben kann und ich meine Bedürfnisse länger zurückstellen muss, dann wird's schwierig für mich.

Ich wollte, es wäre anders, aber da steckt noch viel Egoismus in mir drin. Diese fiese Stimme, die nörgelt: Und - wo bleibe ich?

Die eigene Machtlosigkeit akzeptieren und trotzdem als Helfer wahrgenommen werden, war eine meiner größten Entwicklungsaufgaben im letzten Winter.

Zudem noch die Balance finden, in der/die Leidende sich eben geliebt und nicht als Ballast fühlt.
Diese Seite muss also eine gewisse Bedingungslosigkeit akzeptieren können.

Ein Glück, wenn man dann ein eigenes Netzwerk zur Unterstützung hat.
********Poly Frau
3.197 Beiträge
Zitat von *******beth:
Zumal man Sex als Poly auch woanders möglich sein kann.

Ich kann das sexuelle Bedürfnis nachvollziehen. In einer meiner vergangenen Beziehungen gab es nur wenig Erotik, meist war nur Kuscheln möglich. Obwohl ich sehr gerne kuschle, hab ich das Andere vermisst. Sex als Ausdruck der Gefühle füreinander. Die geteilte Leidenschaft.

Ich hätte den Sex auslagern können, aber das war nicht, wonach ich mich sehnte. Es hätte mir rein gar nichts gebracht, im Gegenteil. Ich wollte Sex mit meinem Partner haben!
****yp Mann
25 Beiträge
Es geht ja in der Zeit nicht einfach nur darum, Sex zu haben. Genau wie @******yan sagt, geht es darum, diese Leidenschaft auch wieder mit dem Partner, den man ja begehrt und liebt, fühlen zu können. Und dann kam hier noch ein weiterer Punkt hinzu, über den ich lange nachgedacht habe:

Was passiert, wenn ich meinem Herzensmenschen, der gerade eine sehr harte Phase, ausgelöst unter anderem durch starke Verlust- und Bindungsängste, durchmacht, sage „Du, ich bin dann mal für diesen Abend bei XYZ. Warte nicht auf mich.“

Dass das in einem Polykonstrukt möglich sein sollte, ist mir bewusst. Aber ob das hilft, ist fraglich.

Und außerdem wäre ich gedanklich wahrscheinlich bei meinem Partner zu Hause. Das wäre unfair gegenüber dem Menschen, mit dem ich eine schöne Zeit verbringen möchte. Und unfair gegenüber meinem Partner zu Hause.

Zitat von *******beth:
Hmmm, also die Sexlosigkeit ist mein kleinstes Problem in solchen Situationen.

Die eigene Überforderung, Hilflosigkeit, Angst, das finde ich belastender.

Zumal man Sex als Poly auch woanders möglich sein kann. Das nimmt aber die Belastungen aus der einen Beziehung nicht weg.

****yp Mann
25 Beiträge
Ganz genau... auch das war meine schwerste Herausforderung...

Zitat von ****by:

Die eigene Machtlosigkeit akzeptieren und trotzdem als Helfer wahrgenommen werden, war eine meiner größten Entwicklungsaufgaben im letzten Winter.

Zudem noch die Balance finden, in der/die Leidende sich eben geliebt und nicht als Ballast fühlt.
Diese Seite muss also eine gewisse Bedingungslosigkeit akzeptieren können.

Ein Glück, wenn man dann ein eigenes Netzwerk zur Unterstützung hat.

****yp Mann
25 Beiträge
In solchen durch Stress geprägten Zeiten muss man aufpassen, dass man die Bindung und Nähe zueinander nicht verliert. Wodurch wird das Paar stärker miteinander verbunden, als durch liebe und Lust und Leidenschaft und Sex?

Es ist natürlich nicht das einzige Mittel. Aber es hilft, die schwierige Zeit durchzustehen.

Zitat von ******yan:
Zitat von *******beth:
Zumal man Sex als Poly auch woanders möglich sein kann.

Ich kann das sexuelle Bedürfnis nachvollziehen. In einer meiner vergangenen Beziehungen gab es nur wenig Erotik, meist war nur Kuscheln möglich. Obwohl ich sehr gerne kuschle, hab ich das Andere vermisst. Sex als Ausdruck der Gefühle füreinander. Die geteilte Leidenschaft.

Ich hätte den Sex auslagern können, aber das war nicht, wonach ich mich sehnte. Es hätte mir rein gar nichts gebracht, im Gegenteil. Ich wollte Sex mit meinem Partner haben!

Vielen lieben Dank für Euere Beiträge.
Für mich ist entscheidend, dass meine Liebste die innere Verbundenheit spürt. Gerade wenn ich arbeite, kann ich sie nicht so oft besuchen. Aber wir schreiben/telefonieren täglich.
Und da ist ja auch „die andere Frau“. Unabhängig davon, wie lange ich mit der Einen bzw. der Anderen zusammen bin, die Tiefe meiner Liebe ist die gleiche, aber die Bedürfnisse sind unterschiedlich, besonders jetzt in dieser Situation. Diesen Spagat zu bewältigen ist die absolute Herausforderung.
Zitat von ******yan:
Für mich persönlich kommt die Herausforderung dann, wenn mein Partner über längere Zeit eingeschränkt bleibt. Aus welchen Gründen auch immer.

Unterstützung bei neuen, plötzlich auftretenden Problemen krieg ich eher hin, als wenn es kein Ende nehmen will. Wenn mein Partner kaum was geben kann und ich meine Bedürfnisse länger zurückstellen muss, dann wird's schwierig für mich.

Ich wollte, es wäre anders, aber da steckt noch viel Egoismus in mir drin. Diese fiese Stimme, die nörgelt: Und - wo bleibe ich?

Beziehung ist immer freiwillig, es gibt keinen Zwang, etwas tun zu müssen.

Ich glaube, dass dieses Meme immer gut sein zu müssen, da mit reinspielt.

Dieses gut sein ist mit Inhalten gefüllt, dessen Ursprünge nicht immer bewusst sind.

Sie
***xy Frau
4.603 Beiträge
Mit wem ich mich wirklich in einer Beziehung fühle, der gehört zu meiner "Familie"(der Begriff hat für mich nichts mit Genetik zu tun, sondern mit seelischer und vielleicht auch mit karmischer Verbundenheit) und da käme es mir nicht in den Sinn, daß sich durch eine Krankheit unsere Beziehung ändern würde. Und das gilt auch für die anderen um mich herum. Wer damit ein Problem hätte...ja nun, ich binde niemanden an mich. Aber einen geliebten Menschen im Stich zu lassen, gerade wenn er vielleicht auf andere mehr als sonst angewiesen ist, DAS ist mir wesensfremd. Würde ich mich so verhalten, so würde ich mich vor mir selber ekeln. Beziehung ist für mich nicht, daß man sich gegenseitig konsumiert, sondern, daß man miteinander "sein will".

Trixy
*********rgara Frau
7.188 Beiträge
Wunderschön gesagt @***xy
******_68 Frau
171 Beiträge
Finde ich auch, das trifft auch genauso auf mich zu. Danke Trixy
Besser kann man es nicht sagen @***xy
Grüße aus *sachsen*
***in Mann
235 Beiträge
Zitat von ******olf:
Was, wenn ein Partner erkrankt?
Als (nicht mehr ganz) Neuling beschäftigt mich eine Frage schon seit längerem.
Wenn ein/eine PartnerIn schwer erkrankt, wie geht ihr damit um? Und vor allem, wie wirkt sich diese schwierige Situation auf die andere(n) Beziehung(en) aus?
Die Frage betrifft mich gerade und ich bin dankbar für ehrliche und konstruktive Antworten.

Ich war selber derjenige der schwer krank wurde.
Das hatte große Auswirkungen auf meine Freundin die es sehr belastet hat mich so zu sehen und dann gewisse Pausen brauchte. Es war sehr hart für sie weil es auch in die anfängliche Verliebtheitsphase gefallen ist und sie mit so gut wie niemanden darüber reden konnte und wollte da sie meine Privatsphäre nicht verletzen wollte.
Wir haben darüber gesprochen wie das besser hätte gehen können und Freunde eingeweiht damit sie die Möglichkeit hatte ihre Sorgen zu besprechen.
Ansonsten wäre womöglich professionelle Hilfe eine Option gewesen.
*****olf Mann
1.753 Beiträge
Zitat von **********derHB:
Zitat von *****u70:
Zusätzlich stärken meine Metamouren meine Bezugsperson.

Habt Ihr denn einen so guten Kontakt untereinander, dass die Metamouren auch Dich direkt stärken können?

Ich habe sogar einen Kontakt mit meinen Meta-Metas.
*****olf Mann
1.753 Beiträge
Zitat von ***xy:
Mit wem ich mich wirklich in einer Beziehung fühle, der gehört zu meiner "Familie"(der Begriff hat für mich nichts mit Genetik zu tun, sondern mit seelischer und vielleicht auch mit karmischer Verbundenheit) und da käme es mir nicht in den Sinn, daß sich durch eine Krankheit unsere Beziehung ändern würde. Und das gilt auch für die anderen um mich herum. Wer damit ein Problem hätte...ja nun, ich binde niemanden an mich. Aber einen geliebten Menschen im Stich zu lassen, gerade wenn er vielleicht auf andere mehr als sonst angewiesen ist, DAS ist mir wesensfremd. Würde ich mich so verhalten, so würde ich mich vor mir selber ekeln. Beziehung ist für mich nicht, daß man sich gegenseitig konsumiert, sondern, daß man miteinander "sein will".

Trixy

Noch vor meiner Polyamorie:
Ich habe meine Frau in der Palliativstation bis zu ihrem Ende begleitet. Ich bin dort eingezogen und wir haben jede Nacht in aneinandergestellten Betten geschlafen. Bis nur noch ich aufgewacht bin.
Nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil auch das für mich dazugehört. Und es hat mich und mein Leben positiv verändert. Ich bin daran gewachsen.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Was, wenn ein Partner erkrankt?

Da kein Mensch auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann, außer sie finden in einem Saal statt.
Entscheiden wohl mindestens zwei Gesichtspunkte ....

Ist eine Besserung möglich oder läuft es auf einen dauerhaften Pflegefall hinaus?
Wohnt man zusammen oder nicht?

Denn zwei Menschen gleichzeitig zu pflegen und betreuen in zwei verschiedenen Haushalten, wird kein Mensch leisten können.
Von der Bereitschaft des, nicht betroffenen Partner/in auf eigene Bedürfnisse und Freiheiten zu verzichten, erst gar nicht zu reden.

Das ist in der Elternzeit schon eine große Herausforderung, aber mit dem klaren Ziel vor Augen (falls das Kind gesund ist) irgendwann stehen sie auf eigenen Füßen.
Doch im Pflegefall sieht die Sachlage völlig anders aus, da auch das eigene Ende zu erkennen und zu spüren ist.

Das macht man nicht für jedermann, sondern nur für einen Menschen, mit dem man dementsprechend stark verbunden ist, seit vielen Jahren.
Denn es könnte wesentlich länger dauern, als man selber fit und gesund ist.
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