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BDSM & Polyamorie
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Wie seht ihr das? Wie ist es im Jahr 2021 ist Liebe und Sex noch fest…
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ist Liebe planbar?

ist Liebe planbar?
diese Frage tauchte auf über den BDSM versus Polyfred von Solaris66

EVIHL hatte die These aufgestellt Liebe sei planbar und zwar über das herbeiführen von Gelegenheiten um Gleichgesinnte treffen zu können, wie z.B. die Aktivität bei JC im Vergleich zu einem "normalen" Kontaktforum.

Wenn wir nach einer Liebe "suchen" geht der romantische Gedanke wohl eher davon aus, dass dies nur zufällig geschehen könnte.

Abgesehen von der berühmten Chemie die zwei Menschen von der grundsätzlichen Sympathie füreinander zusammenbringt sind wir uns ja alle einig, dass Liebe mehr zu sein hat als nur das Kopulieren von Menschen die eine gewisse grund Sympathie füreinander hegen.

Abgesehen davon, dass diese Sympathie auch davon geprägt wird welche Rollenmodelle und Persönlichkeitsstrukturen wir als positiv und negativ erlernt haben, ist doch das Lieben nach dem Ver lieben sehr stark abhängig von dem Verhalten das man selbst an den Tag legt und das uns vom Partner begegnet. Also im allgemeinen Vernunft gesteuertes Verhalten das wir somit freien Willens beeinflussen können.

Auch lernt der der sich auf Polyamorie einlässt mit negativen Emotionen umzugehen und diese zu beherrschen bzw. zu verarbeiten ohne negative Auswirkungen auf das Verhältnis zum Partner.
Dadurch wird also der Umgang mit den unbewussten Verhaltensweisen auch bis zu einem gewissen Grad einer vernunftmässigen Entscheidung unterworfen.

Wenn wir aber das entstehen und vergehen einer Liebe eben zumindest bis zu einem gewissen Grade der Vernunft unterwerfen können, wären wir in der Lage uns durch planen in einen bestimmten Partner zu verlieben völlig freien Willens.

zu bestimmen bliebe lediglich der Scheitelpunkt auf der Kurve zwischen beeinflussbar und intuitiv.

Hab ich soweit nen Fehler in der Argumentation?
ich denke nicht, dass liebe für mich planbar ist. wer das kann hat meinen respekt. ich kann es nicht.

ich kann aus meiner bisherigen erfahrung sagen, dass ich den prozess der verliebens per ratio intensivieren, mildern oder beenden kann. aber ich habe es noch nie geschafft ihn aus dem nichts zu erschaffen.

es gibt z.b. menschen, die mich äußerlich ansprechen, anziehend sind, intelligent, humorvoll, lieb und überhaupt perfekte partner wären... und doch will sich kein verliebt sein einstellen. und schon gar nicht eine partnerschaftliche liebe.

Wenn wir aber das entstehen und vergehen einer Liebe eben zumindest bis zu einem gewissen Grade der Vernunft unterwerfen können, wären wir in der Lage uns durch planen in einen bestimmten Partner zu verlieben völlig freien Willens.
aber doch nur zu einem gewissen grad, die anteile des verliebens oder liebens, die nicht rational sondern chemisch oder unterbewusst sind lassen sich ja nicht so einfach durch meine vernunft steuern. *nein*

schön wärs, dann wäre so einiges leichter in meinem leben...
keine verlieben in die "falschen", keine "amour fou", keine verrückten energiezehrenden und wahnsinnigen beziehungen... hätte auch was...

aber ich will ja mein leben komplex und nicht einfach! *zwinker*

alles liebe,
venuskind
**********vence Frau
430 Beiträge
Mut, Respekt, Vertrauen
Über das Thema hab ich auch schon immer wieder mal nachgedacht. Für mich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass zum einen, wie Du schon sagst, die Chemie stimmen muss.

Chemie im Wortsinne, man weiß ja mittlerweile, dass Partnerwahl sehr viel mit unserer "chemischen", genetischen Ausstattung zu tun hat - man sucht sich unbewusst über den Geruch einen Partner, der genetisch weit von uns entfernt ist. Sinnvolle Sache und das wird man wohl auch nicht über den Kopf steuern können.

Ich für meinen Teil behaupte noch, dass der Intellekt passen muss - nicht im Sinne von gleichwertig, aber ich muss den anderen respektieren können. Und das heisst für mich, seine Ansichten, sein Weltbild, wie er an Dinge, Probleme, Schönes rangeht, damit umgeht. Das muss ich nachvollziehen können. Das muss sich nicht mit dem decken, wie ich das tue, aber es muss für mich fassbar, begreifbar und respektierbar sein.

Diese beiden Dinge sind für mich auch der Ausschlag, ob ich mit jemanden Sex haben möchte. Sympathie (im Sinne von "ich Kann Dich gut riechen") und Respekt. Und damit natürlich auch der Ausschlag, ob ich mit demjenigen befreundet sein möchte, ob ich Vertrauen schöpfen kann.

Und der Rest, das VerLieben, das ist Mut. Das ist schlicht die Traute, sich dem anderen zu öffnen, ihn "herein zu lassen". Gepaart mit Neugier, offener, liebevoller Neugier: "Zeig Dich mir, vertrau mir"

Wenn man den Mut und den tätigen Willen zu Vertrauen planen, d. h. bewusst herbeiführen kann, dann ist Liebe planbar. Dann kann ich bewusst entscheiden: "Dich mag ich lieben, Dich nehme ich so an, wie Du bist" Den anderen respektieren und "riechen" zu können - das hängt (z. T.) vom anderen ab, das muss da sein, das ist die Grundlage.

In diesem Sinne würde ich die Frage bejahen und ich denke auch, dass es ein Teil dessen ist, was Polyamorie ausmacht. Dass man sich traut - auch im Sinne von "sich selbst vertrauen".

Das ganze übrigens ziemlich unabhängig vom Begriff Beziehung. Ich muss nicht unbedingt eine Beziehung mit jemand führen, den ich liebe.

Würzigen Gruß
Marion
der Chaosfaktor
ich glaub auch nicht, dass das schön wäre wenn das was die einen als göttlichen Funken, andere als Schicksal und wieder andere als eine rein genetisch verursachte Pheromonäusserung bezeichnen, fehlen würde.

Also führt doch das Ver lieben dieses Element ein?

Mir geht es gerade deshalb um diese Phase die danach kommt, nach diesem Rausch der Hormone, diese Art von Liebe die hier so gerne betont unterschieden wird.

Es wäre mal interessant zu wissen wie viele Polyverbindungen diese Phase überstehen und was daran schlecht sein soll nur diese Zeit auszuleben und das was danach kommt nicht einsperren zu wollen.
@jonathanseagull
ich kann dir gerade nicht ganz folgen... du schreibst:

Mir geht es gerade deshalb um diese Phase die danach kommt, nach diesem Rausch der Hormone, diese Art von Liebe die hier so gerne betont unterschieden wird.

da dachte ich dir geht es um die liebes-phase... aber dann schreibst du:

Es wäre mal interessant zu wissen wie viele Polyverbindungen diese Phase überstehen und was daran schlecht sein soll nur diese Zeit auszuleben und das was danach kommt nicht einsperren zu wollen.

aber wieso sollte man die liebes-phase, die nach dem rausch kommt überstehen? und wer hat gesagt, dass nur liebe schlecht ist?
und was kommt deiner meinung nach danach und kann eingesperrt werden? *hae*

du siehst ich steh entweder gewaltig auf der leitung oder das macht gerade keinen sinn... *grins*

bitte klär mich auf.

alles liebe,
venuskind
***ng Mann
398 Beiträge
Dass Liebe
oder Verliebtheit nicht so aus dem Nichts heraus entstehen, wie venuskind das geschrieben hat, das kann ich ebenfalls sagen. Dennoch nehme ich mich wahr, als einen Menschen, der Liebe, zumindest zu einem Teil, steuern kann. Ich bringe mal ein paar Beispiele:

1) Ich bin nicht zum Polysein gekommen, weil ich so quasi hineingerutscht bin, weil ich mich während einer bestehenden Partnerschaft nochmal in einen anderen Menschen verliebt hätte. Sondern bei mir war das die Erkenntnis, dass ich das partnerschaftliche Umgehen (das heißt Liebesbeziehungen zwischen Menschen) einfach besser finde, wenn man sich nicht dem Dogma "Man kann nur einen Menschen lieben" unterwirft. Bei mir war also die Entscheidung für Poly nur und ausschließlich rational und durch Nachdenken begründet.

Ein wichtiger Grund für mich war dabei, dass ich es als so schmerzlich erlebe, wenn ein Mensch verlassen wird, weil der andere jetzt einen anderen liebt. Durch Nachdenken über diesen Missstand bin ich dann darauf gekommen, dass dieses Leiden nicht sein muss und sogar völlig überflüssig wird, wenn man nur das Dogma "Man kann nur einen Menschen lieben" verwirft und dann habe ich beschlossen, dass ich mich dem nicht mehr unterwerfen will und sogar dafür eintrete, dass möglichst viele andere Menschen diesen (für mich) leidensfreieren Weg ebenfalls kennenlernen und ihn vielleicht sogar beschreiten.

2) Als ich meine Frau kennenlernte, was das sicher nicht die riesengroße Liebe. Obwohl das jetzt schon bald 17 Jahre her ist, kann ich mich da noch sehr gut erinnern: Ich habe mich damals für meine jetzige Frau einfach entschieden, ich habe einfach mal JA zu dieser Frau gesagt. Tja, und immerhin sind wir damit gut weit gekommen. Aber es kam natürlich nicht aus dem Nichts heraus. Eine gewisse Anziehung, Zuneigung und Attraktivität was schon vorhanden. Es kam dann in den ersten Jahren auch immer mal wieder zu Spannungen in der Beziehung und klar, dann dachte ich mir auch: Wäre nicht eine so richtig seelenverwande Frau an meiner Seite besser und der Umgang leichter. Aber wir haben die Klippen bisher umschifft und ich kann heute sagen, dass ich sehr gerne mit meiner Frau verheiratet bin und sehr gerne mit ihr zusammen lebe und wirklich glücklich mit ihr bin. Hmm... liebe ich sie? Mit diesem großen Wort "Liebe" da tu ich mich überhaupt schwer (nicht nur in der Beziehung zu meiner Frau).

3) Es ist mir in meinem Leben noch nie passiert, dass mich die sogenannte "Liebe auf den ersten Blick" getroffen hätte. Bei mir ist das nach einer anfänglichen Grundsympathie ein weiteres Kennenlernen, bei dem sich "Liebe" entwickelt und ich auch das Gefühl habe, ich könne mich dafür entscheiden.

4) Wenn ich von Frauen verlassen wurde, weil sie, aus den unterschiedlichsten Gründen, die Beziehung mit mir nicht mehr weiterführen wollten. Hmm... ja natürlich bin dann auch traurig, sogar sehr (diese Situation war ja ein Hauptgrund mich für polysein zu entscheiden). Aber wenn mir dann klar geworden ist, dass ich mit dieser Frau, das was ich mir mit ihr erwünscht hätte, nicht mehr erleben werden, dann kann ich mich auch wieder entlieben. Bei mir kommt dann erstmal so eine Art Wut und dadurch verschwiendet dann das Liebesgefühl, jedenfalls soweit, dass ich nicht weiter unter der Trennung leide. Ich kann mir dann sagen: Es ist besser so und das ist gut.

5) Eine andere interessante Erfahrung habe ich bei Tantrakursen gemacht.
Durch Anleitung der Kursleiter bin ich in eine Stimmung gekommen, in der ich meine sexuelle Energie sehr frei strömen lassen konnte. Das heißt ohne viel Regulierung durch mein Denken (meine innere Kommentarstimme), sondern die sexuelle Energie strömte alleine aus einem Körpergefühl heraus. Wie die Kursleiter diese Stimmung genau herstellen, kann ich gar nicht sagen. Das Ergenis war allerdings, dass sexuelle Energie bei mir ins Fließen kam auch gegenüber Frauen, die ich sonst (bei Zensur durch meine innere Stimme im Kopf) als nicht attraktiv eingestuft hätte. Meine Schlussfolgerung: Ob ich eine Frau attraktiv finde liegt wohl meistens in meinen vorgefassten Einstellungen und diese können unter bestimmten Umständen ebenfalls umgangen werden, so dass ich dann selbst in dieser Hinsicht frei wäre mich für eine Frau zu entscheiden und das auch ohne "Anfangsattraktivität". Im Alltag komme ich allerdings nicht in diese Stimmung, d.h. vom Vorhandensein der "Anfangsattraktivität" hin ich dann nicht unabhängig.


Soviel zu meinen eigenen persönlichen Beispielen.



venuskind schrieb:

schön wärs, dann wäre so einiges leichter in meinem leben...
keine verlieben in die "falschen", keine "amour fou", keine verrückten energiezehrenden und wahnsinnigen beziehungen... hätte auch was...

aber ich will ja mein leben komplex und nicht einfach! *zwinker*

Hmm... , also ich will das durch diese Komplikationen oft verbundene Leiden lieber nicht. Und ich kenne genügend Fälle in denen sich Menschen jedesmal wieder in den Falschen / die Falsche verlieben, weil sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen und damit im alten Muster bleiben und dann letzendlich Leiden. Da denke ich lieber nach und entscheide mich für eine Liebe zu einem Menschen, weil ich denke es passt.


Schöne Grüße von Chang
Bingo Chang
das war genau was ich meinte aus einer sehr persönlichen Perspektive.

Venuskind

sorry ich hab die beiden vermischt zugegeben. Der Zusammenhang zwischen Ver- und Lieben und wie Polies damit umgehen ist es dér mich interessiert.

Ist man als Poly leichter bereit Beziehungen nach dem ersten Rausch aufzugeben oder sucht man eher die bleibenden Punkt und findet sie für wert weiter entwickelt zu werden.

von einsperren war nicht die Rede, sondern eher vom aufbauen aus der Verliebtheit heraus.

Ich gebs zu ich steh schon auf Dauerhaftes und sich auf einer Basis weiterentwickelndes.
Wenn aber nach dem heißen Anfang Abkühlung in die Beliebigkeit folgt weil nichts mehr übrig bleibt soll es gerne auch so sein.
**********vence Frau
430 Beiträge
Ist man als Poly leichter bereit Beziehungen nach dem ersten Rausch aufzugeben oder sucht man eher die bleibenden Punkt und findet sie für wert weiter entwickelt zu werden.

Für mich heisst das, dass ich auch wenn ich in jemand verliebt bin oder noch mehr, wenn ich liebe, gelassener geworden bin. Ich kann auch mit Phasen, in denen man sich ferner steht gut umgehen. Und damit im Endeffekt die Liebe länger halten.

Und - auch schon so erlebt - nach einer Zeit mit weniger Nähe zu einem Menschen diesen mit den Erfahrungen die wir zwischenzeitlich mit anderen machen konnten auch ganz neu entdecken. Und feststellen, dass die Liebe noch da ist.

Will meinen, wenn man die Idee des (seriellen) Monogamismus mal aufgegeben hat, ist man ja auch nicht mehr gezwungen "alte Lieben" zu entsorgen. Sie können weiter bestehen, wenn auch vielleicht nicht mehr gelebt werden.

Würzigen Gruß
Marion
danke fürs erklären... das hätte ich sonst niemals so verstanden. *gg*

ich persönlich würde natürlich das bleibende, das langwährende favorisieren - wenn ich denn die wahl hätte.

allerdings hat sich meine persönliche definition von polysein für mich dahin entwickelt, dass ich jede beziehung zu einem menschen weitestgehendst das sein lasse was sie ist oder sein kann. natürlich nicht, wenn sie sich als verletzend oder zerstörerisch darstellt.

das bedeutet, dass ich auch "nur" den flirt oder den rausch geniessen kann. das abkühlen, wenn nichts bleibendes da ist oder man sich doch unterschiedlich entwickelt oder bewegt empfinde ich aber weiterhin wie einen kater. endorphin-entzug. unangenehm, aber ich akzeptiere es als teil des vorherigen positiven erlebnisses.

andreia schrieb so schön in einem anderen thread:
Im Moment sehe und erlebe ich, das ich mich verliebe in ein Potiental das mir möglich erscheint, wird dieses nicht vom anderen mitentwickelt, unterstützt, hört meine Verliebtheit auf.
so geht es mir auch.

wichtig ist mir in jedem fall, dass ich keine wut oder andere negativen empfindungen auf die ex-geliebte person projiziere, sondern einen "guten" weg des entliebens und im kontakt bleibens finde.

ich bin also weder für eine schnelle trennung noch für "beziehung um jeden preis"... *zwinker*

alles liebe,
venuskind
liebe marion,

ich geniesse immer wieder deine beiträge... muss ich dir endlich mal schreiben! *blume*

Will meinen, wenn man die Idee des (seriellen) Monogamismus mal aufgegeben hat, ist man ja auch nicht mehr gezwungen "alte Lieben" zu entsorgen. Sie können weiter bestehen, wenn auch vielleicht nicht mehr gelebt werden.
so empfinde ich es auch.

ich war schon immer überzeugt, dass es verschiedene arten von liebe gibt. durch polyamory konnte ich noch viel bewusster beobachten welche unterschiedlichen nuancen liebesgefühle für denselben menschen im laufe der zeit annehmen können.

und bei alten lieben hat sich nur die nuancierung oder farbe der liebe geändert, aber liebe ist es immer noch für mich!

alles liebe,
venuskind
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Spannender Mix aus Sichtweisen mal wieder.
Mal schaun, wie ich das sehe ... *gruebel*
Also erstmal hat sich sehr wohl einiges verändert mit der größeren Anzahl an Verliebt-sein-und-scheitern (wie Venuskind so schön schrieb, es ist auch für mich ein Scheitern, wenn nach dem Verlieben nichts Dauerhaftes bleibt, kein persöhnliches Scheitern, aber ein Scheitern des Beziehungstraums halt). Ich beobachte die Verliebtheitsphase inzwischen sehr viel rationaler, bremse mich innerlich gerade nach einem größeren Crash stärker und lasse erst langsam "los", um mich dem nur allmählich gefühlsmäßig vollkommen hinzugeben. Das führt zu der verrückten Situation, daß ich manchmal am Anfang nur durch körperliche Symptome merke, daß ich richtig verliebt bin (ich kann dann nicht schlafen *lach*), also das Verlieben passiert so schnell wie eh und je, aber die innere Distanz dazu ist sehr viel größer mittlerweile, denn so oft wie sich der Traumprinz als Frosch erwiesen hat zumindest in meinem Bild ... *snief*
Der Umgang mit dem Verlieben ist also ein anderer.

Der Übergang zum Lieben ... naja, bis ich von Liebe spreche (auch so eine rational beschränkte Sache), das dauert bei mir ziemlich lange. Einige Monate Realität und Alltagstest brauche ich dafür schon, nicht nur die Verliebtheitsphase. Und so lange hält es nunmal selten (Realitätscheck versagt, Hormone weg, bleibt nicht viel Klebstoff/Gemeinsamkeiten etc.) oder dann wird es nicht erwidert.
Planbarkeit sehe ich da also eigentlich keine, das Verlieben kann ich sowieso nicht planen (höchstens verhindern durch nicht Treffen *baeh*), das Lieben ist ein Ausdruck seltener Stimmigkeit.
So oft ich verliebt war mittlerweile, es gab da nur vier Männer in meinem leben, die ich bisher geliebt habe und einen weiteren, bei dem ich mir nach 1,5-2 Monaten ziemlich sicher war, daß es das werden würde. Zwei waren es definitiv nicht wert in meinem Wertesystem, mit einem bin ich verheiratet *herz2* , der vierte lebt nicht polyamor und die "potentielle" Liebe habe ich fortgeschickt, weil auch da das Verhalten für mich grundlegend nicht stimmig war.
Der Umgang mit der Liebe, die ich nicht praktisch leben kann, weil diese Menschen eben für mich keine kompatiblen Werte hatten, ist heute auch anders als er früher war. Wo ich früher teilweise jahrelang versucht habe, etwas zu Erreichen, klarzumachen, was mir wichtig ist und warum, daß ich davon nicht abrücken kann und sonst keine Beziehung stattfnden wird, bin ich heute sehr viel schneller und klarer. Deswegen tut es nicht weniger weh und auch nach einer Trennung bin ich immernoch monatelang traurig, verarbeite, sowas muß heilen. Aber der Drang, etwas zu tun, zu verändern, das "nicht wahrhaben wollen", hat enorm nachgelassen und sehr viel mehr Ruhe platzgemacht - wenn auch trauriger Ruhe, so doch Ruhe.
Auch wenn sich diese Trauer manchmal, wenn sie hochkommt, anfühlt, als würde mir das Herz im wörtlichen Sinne brechen, ich ziehe sie dem Sysiphos-artigen unermüdlichen "Schieben" vor, wo sich nichts von außen bewegen kann.

Doch ob es Liebe wird oder nicht ... planbar ist das für mich nicht. Gerade in der Liebe muß ich sein können, wer ich bin und mein Gegenüber genauso, denn Hormone stützen da nicht. Da sind in den Grundfesten Gemeinsamkeiten nötig, Stimmigkeit, Kompromisse gehen nur so und so weit und sich etwas vorzumachem, wo es nicht paßt - undenkbar. Das empfinde ich deswegen als eine zutiefst Bauchgefühl-gesteuerte Phase in der ich tief in mich hineinzuhören anfange. Und jedesmal, wenn sich das auch noch gut anfühlt, lasse ich ein wenig mehr locker, höre wieder in mich hinein ... grade kein Ratio.
**********vence Frau
430 Beiträge
Doch ob es Liebe wird oder nicht ... planbar ist das für mich nicht. Gerade in der Liebe muß ich sein können, wer ich bin und mein Gegenüber genauso, denn Hormone stützen da nicht. Da sind in den Grundfesten Gemeinsamkeiten nötig, Stimmigkeit, Kompromisse gehen nur so und so weit und sich etwas vorzumachem, wo es nicht paßt - undenkbar. Das empfinde ich deswegen als eine zutiefst Bauchgefühl-gesteuerte Phase in der ich tief in mich hineinzuhören anfange. Und jedesmal, wenn sich das auch noch gut anfühlt, lasse ich ein wenig mehr locker, höre wieder in mich hinein ... grade kein Ratio.

Im Endeffekt ist es ja doch eine Entscheidung wenn die "Grunddaten" stimmen, das verlieben möglich ist. Und Bauchgefühl, das in sich reinhorchen ist ja schliesslich auch nur ein Weg der Entscheidungsfindung - lass ich mich drauf ein oder nicht, trau ich mich, trau ich mir.

Diese Unterscheidung Bauchgefühl - Ratio ist ja ohnehin fragwürdig. Ich kann eine tragfähige Entscheidung doch immer nur als ganzer Mensch treffen, wenn alles stimmt.
Moin, ich erlebe Liebe zwar als nicht "planbar", aber auch nicht als Kraft, der ich hilflos ausgeliefert wäre.

Verliebtheit oder eine Liebelei entsteht relativ spontan. Liebe wird daraus aber nicht von heute auf morgen, sondern eher im Laufe der Zeit, wenn Gemeinsamkeiten sich verdichten, beziehungsweise Unterschiede als konstruktiv und nicht destruktiv erlebt werden; oder auch nicht, wenn es für Liebe nicht reicht, bleibt es vielleicht eine Freundschaft, oder verläuft sich. Die Unterscheidung in diese zwei Phasen finde ich wichtig.

Somit ist es schon "in gewisser Weise" planbar, und zwar heute mehr als vor 16 Jahren, wo wohl jeder die Erfahrung unerwiderter Liebe gemacht hat ... Man lebt und lernt. Und mit unerwiderter Liebelei kann ich ganz gut umgehen, auch wenn es nicht wirklich zu meinem Glück beiträgt.

Leichtfertig die Liebe ziehen lassen käme mir auch nicht in den Sinn; Liebe als Reflektion des anderen im Selbst ist eine zu tiefe Verzahnung dafür. Gleichzeitig kann aber ein Punkt kommen, an dem sich die Beteiligten auseinander gelegt haben, wo die Basis für eine innige Partnerschaft nicht mehr gegeben ist. (Was mir jetzt gottseidank schon sehr lange nicht mehr passiert ist.) Da kann ich ein weiteres meiner Lieblingszitate anbringen: "Afterall my erstwhile dear, my no longer cherished- need we say it wasn't love, just because it perished?"

Ich glaube nicht an bedingungslose Liebe. Ich glaube auch nicht an ewige Liebe. Da ich nicht versuche, eine einzige lebenslang monogame Beziehung zu führen, muss ich das auch nicht. Seitdem dauern meine Beziehungen allerdings deutlich länger *zwinker*

Gleichzeitig mag ich auch eine kürzere Affäre, Freundschaft Plus, Freundschaft, o.ä. nicht abwerten. Auch die geben mir viel und bereichern mein Leben.


Grüsse, Lars
Ich habe noch keine Liebe in meinem Leben geplant.
Sie war da. Einige mal langsam, zweimal Zooooooommmmmmm das ist es.
Was in mir momentan eher geschieht ist, vom Kopf her zu steuern, was bin ich noch bereit zuzulassen.
Ich habe verdammt nette Menschen um mich herum, in die ich mich vor einiger Zeit vielleicht sogar verliebt hätte, unbewust eher.
Bis Vor zwei Jahren hab ich das dann ja immer nicht zugelassen wenn es über etwas platonisches hinaus wanderte.

Fast schon Bewust entscheide ich mich heute dagegen.
Auch wenn ich weiß, daß ich es heute nicht mehr bräuchte. Denn der liebe meines Mannes zu mir würde heute auch keine zweite liebe noch etwas anhaben.
Ich hab meine Augen offen, und ich weiß es währe okay.
Trotzdem spert sich momentan etwas in mir, eine weitere Liebe für mich zuzulassen.
Momentan beherscht wohl wieder eher der Kopf mein Leben, als mein Herz.
Mich wirklich entliebt habe ich mich erst von einem ehemaligen Freund.
Nicht mal wirkliche Wut auf jemanden, nicht mal ein nicht "nachvollziehen" können eines andern hat mich zum entlieben gebracht.
Ich haße ja dann nicht den Menschen ansich, sondern etwas was mir böse, an seinem Verhalten, aufgestossen ist.
Irgendwie sind die Erinnerungen so präsent, daß auch das "liebesgefühl" nicht ganz geht.

Mir ist es noch nicht passiert, daß nach der Phase des Verliebt seins ein gehenlassen leicht gefallen währe.
(schließt dann ja wohl darauf, daß ich tatsächlich schon immer poly war (Marions neuer Faden))
Nicht mal als Teeny.

Mein Fazieht: meine Lieben waren für mich nicht planbar, aber ein nicht verlieben kann ich durchaus steuern.

Grübelnd das YOYO
*****wen Frau
138 Beiträge
Ich habe auch ein Weilchen gegrübelt, ob Liebe für mich planbar ist.

In den vielen Jahren, die ich mit meinem Mann zusammen bin bis etwa vor zwei Jahren ungefähr, ist es in der Weise "planbar" gewesen, dass ich einfach - unbewusst wohl - jegliche Möglichkeit von Verlieben abgeblockt habe, denn das Konzept von Poly-Beziehungen gab es einfach nicht in meiner Welt, war nicht existent. Das war zu der Zeit also einfach ein bewusstes sich-füreinander-entschieden haben, ohne Raum für andere Personen. Planbar war damit dann also, dass es kein weiteres Verlieben gibt.

Meine zweite Liebe war auch nicht "geplant" - möglicherweise hätte ich ganz zu Anfang noch entscheiden können, inwieweit ich "tieferen" Kontakt zulasse, aber der Gedanke stellte sich damals anfangs auch gar nicht, das hatte sich ja über ziemlich lange Zeit entwickelt.

Mittlerweile, also mit heutigem Erlebens- und Kenntnisstand, ist das schon eine ganz andere Situation. Ich weiß, dass ich die Möglichkeit habe bzw. offen dafür sein kann, dass man Menschen begegnet, in die man sich verlieben könnte bzw. bei denen eine Liebe wachsen könnte. ... planbar würde ich das aber auch nicht nennen. *g*
*********marrn Mann
1.398 Beiträge
Gruppen-Mod 
..planlos
Für mich ist Liebe nicht planbar (erzwingar?). Ich kann mich geplant mit jemandem verabreden, der mich interessiert und optisch anspricht, also gründsätzlich fürs verlieben in Frage käme. Dann kann ich auch noch geplant die Verbindung halten, intensivieren.

Aber ob sich das seltene und kostbare Gefühl der Liebe einstellt, das kann ich dann nicht mehr beeinflussen. Also im Grunde so, wie es hier schon mehrfach angesprochen wurde, die äußeren und inneren Umstände dafür, das es Liebe werden kann, die sind planbar, man kann sie meiden oder suchen. Umgekehrt gilt interessaneterweise für mich das gleiche, also auch das Ent-Lieben ist keine willentliche Entscheidung, da finde ich die Beschreibung von Blatt_im_Wind schön, das lediglich langsam das Gefühl verkümmert, wenn es nicht erwidert wird..

LG
Kaiserschmarrn
**********erbar Mann
122 Beiträge
Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich weitgehend den Beitrag von Eldarwen nachvollziehen. In meinen Worten ausgedrückt: solange ich nicht das Bedürfnis verspürt habe, mich zu verlieben, habe ich mich auch nicht verliebt. "Verlockungen" - sofern es sie gegeben hat - habe ich widerstanden, ohne es überhaupt zu merken.

Allerdings glaube ich anders als Eldarwen, dass ich Einfluss darauf nehmen kann, wie sich meine Gefühle für einen anderen Menschen entwickeln, und zwar sowohl unbewusst als auch bewusst.

Klar, die "Grunddaten", wie Herbedeprovence sie nennt, die "Chemie", wie es auch genannt wird, muss stimmen. Aber wenn die Chemie stimmt, also grundlegende Voraussetzungen vorhanden sind, kann ich entscheiden und steuern, mit anderen Worten planen, wie sich meine Gefühle entwickeln.

Zur Technik des bewussten Verliebens: ich fokussiere meine Gedanken auf die betreffende Person, verwende viel meiner Zeit auf diese Person. Früher oder später wird meine Gefühlswelt auf diese Person "geeicht".

Wo dabei allerdings "echte" Verliebtheit endet und Selbstbetrug beginnt, kann ich auch nicht sagen, wie so viele meiner hier geäußerten Meinungen bloße Theorie sind.

Aber ausgehend von der These, dass Verliebtheit neurobiologisch betrachtet die Ausschüttung von Dopamin und anderen Neurotransmittern darstellt, die diese typischen Reaktionen der Verliebtheit auslösen, gibt es eine Unterscheidung zwischen "echter" und "künstlich herbeigeführter" Verliebtheit nicht wirklich. Wenn es mir gelingt, die Ausschüttung dieser Hormone durch bewusstes, gewolltes, gesteuertes Verlieben zu erreichen, gibt es keine "messbaren" Unterschiede mehr.

In beiden Fällen ist der Zustand nur vorübergehend. Wie lange er anhält scheint mir von anderen Faktoren abhängig zu sein, als davon, ob ich selbst Einfluss auf die Hormonausschüttung genommen hatte, weil ich mich verlieben wollte, oder ob es mich wie ein Blitzschlag getroffen hat. Ein wesentlicher Faktor in beiden Fällen dürfte sein, auf welche Reaktion beim anderen mein Verliebtsein trifft.

Möglicherweise besteht ein Unterschied zwischen "echter" Verliebtheit und "künstlich herbeigeführter" in ihrer jeweiligen Perspektive, also in der Möglichkeit, sich zu "Liebe" weiter zu entwickeln. Aber selbst das glaube ich nicht. Dann dürfte es auch keine Liebe ohne vorhergehende Verliebtheit geben. Und ich glaube den Paaren, die davon sprechen, ursprünglich einmal eine Art "Zweckverbindung" eingegangen zu sein, dann aber echte Liebe für den anderen entwickelt zu haben. In gewisser Weise war hier also auch die Liebe planbar.

Wie so oft im Leben: man muss nur wollen...
***ng Mann
398 Beiträge
Das hast du
sehr schön beschrieben evilhl. So sehe ich die Sache auch.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Eigenartige Sichtweise für mich, evilH, damit kann ich mich nicht identifzieren. Sich "künstlich" verlieben?!?
*oh*
Ich kenne das zwar von Teenagern, die in Hysterie und Verknalltheit verfallen, weil da ein riesen Tamtam um irgendwelche Popstars gemacht wird, aber das ist doch ... weiß nicht, dabei hat sich mir innerlich schon immer alles gesträubt.
Das mag naiv sein, aber ich glaube, daß Verlieben aus natürlichen Ursachen heraus ein Prozeß ist aus unzähligen kleinen unbewußt verarbeiteten Details, der durch den Hormonsaustoß dann eine langfristige Beziehung fördert. Dinge, die ich bei jemandem, in den ich verliebt bin, gut tolerieren kann, sind mir bei Menschen, in die ich nur versuche, verliebt zu sein, wirklich unangenehm.
Da nutzt guter Wille garnichts, das ist einfach eine ganz andere Ebene, eben weil diese ganzen kleinen Details nicht passen.
Ich habe das auch schon gemacht und war mit Männern zusammen, für die ich "nur" Sympathie empfunden habe und dachte, das kann ja auch Verliebtheit werden, mal abwarten. Egal wie tief die Sympathie war, es hat einfach zu nichts Vergleichbaren geführt wie bei Männern, in die ich auf natürlichem Wege verliebt habe, sondern sich im Gegenteil schlichtweg aufgebraucht was an anfänglichem "Goodwill" vorhanden war.
Lektion für mich für die Zukunft: solche Beziehungen werde ich nie wieder eingehen, das führt nur zu Schmerzen auf beiden Seiten.
****ga Frau
17.322 Beiträge
ist Liebe planbar?
also für mich ist Liebe nicht planbar, wenn ich jemadnen treffe, der mir gefällt , entstehen die Gefühle bei mir für ihn, ohne das ich das mit dem Verstande steuere, und dies passiert, schon beim ersten Treffen, da weiß ich gleich , ob ich mich in jemanden verlieben kann oder nicht...

mir gehts ähnlich wie Venice70, wenn ich jemanden kennenlerne und es nicht gleich funkt , dann funkt es auch nicht später durch ständigen freundschaftlichen Kontakt....entweder die Chemie stimmt oder sie stimmt nicht, aber dann wenn sie stimmt, dann von Anfang an... *sonne* *sonne* was sich daraus entwickelt liegt natürlich an beiden zu gleichen Teilen...LG Evi
**********erbar Mann
122 Beiträge
@Venice79
Vielleicht handelt es sich hier um eine geschlechterspezifische Sache. Oder ich liege einfach nur falsch *ggg* Wie bereits gesagt: ich theoretisiere sehr viel, weil ich in vieler Hinsicht noch am Anfang stehe...

In stand kürzlich vor der Frage, ob ich in eine Frau verliebt bin oder mir das nur einrede. Die Symptome waren zumindest echt. In dem Prozess habe ich aber auch gemerkt, wie wichtig mir diese Symptome sind (nachdem ich sie nun einmal wieder kennen gelernt hatte - nach Jahren der Abstinenz).

Ich bin daher - wie ich es auch auf meinem Profil geschrieben habe - auf der Suche nach dem oder den Menschen, bei dem oder denen ich diese Symptome wieder erleben kann und glaube schon, dass ich mit dieser ganz bewussten Absicht auch Einfluss darauf nehmen kann, ob es dazu kommt. Aber natürlcih nur, wenn die Chemie stimmt.

Wer weiß, vielleicht sind es in dem Moment ja auch die äußeren Umstände, auf die die Körperchemie reagiert. Vielleicht ist das bei der Hand nehmen, die Umarmung, der erste Kuß der Auslöser für die Hormonausschüttung und nicht umgekehrt. Ich habe mal gelesen, dass wir auf unsere Stimmung Einfluss nehmen können, indem wir Lächeln. Normalerweise geht es mir gut und die Folge ist, dass ich lächele. Ursache und Wirkung. Es soll aber auch umgekehrt funktionieren, dass ich lächele und sich dadurch meine Stimmung hebt.

Wieder auf das Thema übertragen: Vielleicht besteht zwischen Verliebtheit und Körperkontakt eine ähnliche Wechselwirkung. Es wäre wohl für sehr viele JC-Mitglieder schlimm, wenn Berührungen und Küsse stets zu Verliebtheit führen würden *zwinker* Aber wenn ich vom Kopfe her dazu bereit bin, könnte das durchaus so sein.

Also nochmal zur Verdeutlichung vom Ablauf her:

Ich will mich verlieben und treffe auf dieser Grundlage einen anderen Menschen.
Die Chemie stimmt, man ist sich sympathisch.
Es kommt zum Händchenhalten, zum ersten Kuss - noch ohne besondere Verliebtheit (wir sind ja erwachsenen Menschen und keine Teenager...)
Hierdurch wird ein biochemischer Prozess in Gang gesetzt: ich verliebe mich.

Nur ein weiterer meiner Gedanken, jetzt, beim Niederschreiben für mich plausibel. Ich bin weit davon entfernt einen Absolutheitsanspruch geltend zu machen. Dafür hat sich in meinem Leben und zwangsläufig in meinen Ansichten einfach viel zu viel in den letzten Monaten geändert...
ich habe jetzt ein wenig mitgelesen und versuch nun mal meine Sichtweise darzustellen.

Entgegen der allgemeinen Annahme, dass wenn die Chemie stimmt, man sich sympathisch ist, ist es vielmehr so, dass wenn man sich sympatisch ist auch die Körperchemie sich anpasst.
So werden erst wenn romantisches Interesse besteht, passende bindungsunterstützende Hormone ausgeschüttet. Diese Veränderung der Körperchemie geschieht unbewusst, jedoch verstärken sich zum Beispiel erst nach der Endorphinausschüttung die Glücksgefühle nicht anders herum.

Da also das Interesse und die Sympatie am Anfang einer Beziehungskette steht sollte man auch hier den Hebel für eine "geplante" Emotionen ansetzen.

Ich möchte das die folgenden Sätze die folgenden Sätze wertungsfrei gelesen und als halb-theoretischen Gedankenspiel verstanden werden.
Über die ach so moralisch Verwerflichkeit der folgenden Zeilen bin ich mir bewusst, jedoch ist nicht alles was unmoralisch ist automatisch falsch.



Der Mensch an sich ist kein logisches Wesen, sondern vor allem ein unlogisches, weil emotionales Wesen.
Aus diesem Grund gibt es immer wieder Situationen in denen man Entscheidungen trifft obwohl man genau weis das diese falsch sind.
(z.B. Fremdgehen oder unsinnige Küchenmaschinen kaufen...)

Ich gehe immer davon aus, dass eine emotionale Tatsache bei der Entscheidungsfindung in der Relation, höher bewertet wird wie eine logische. Bei eine Begründung von Entscheidungen wird jedoch meist dem logischen und nachvollziehbareren der Vorzug gegeben. Aus diesem Grund läst sich z.B. das Fremdgehen, Verlieben oder die Eifersucht in Polybeziehungen immer sehr schwer logisch begründen, es sind Emotionale entscheidungen.

Bleiben wir aber beim Verlieben und der Liebe.
Kann ich die Umstände und die Reaktionen von Menschen so gezielt beeinflussen, das sich jemand in mich verliebt?
Auf jeden Fall, es klappt nicht immer aber es ist möglich.

Es ist noch nichtmal sehr schwer.
Man braucht Empathie um den emotionalen Zustand der Person lesen zu können. Dann braucht man schauspielerisch Geschick, um sich in eine Rolle zu begeben die als sympatisches Gegenstück empfunden wird. Um sympatisch zu sein, braucht man nur echtes Interesse an der zu verliebenden Person und eine Persönlichkeit die selbst Interesse hervorruft. Damit ist der Grundstein gelegt.

Alles worauf es jetzt ankommt ist, dass positive gerne auch sexuelle Empfindungen mit der eigenen Person verknüpft und negative oder logische Beweggründe abgemildert werden.

Z.B. spreche ich Grundsätzlich bei Dates über Beziehungen, jedoch wechsel ich beim Thema Partner gerne selbiges Thema - was nicht im Bewusstsein ist, dass hat bei einer möglichen Entscheidung "Bett oder nicht" emotional weniger Relevanz.
Ein weiterer Punkt ist z.B., dass ich schon vor einem Seitensprung für das gute Gefühl danach Sorge, indem ich den Frauen schon zuvor "Ausreden" für ein gutes Gefühl danach liefere.

(Ein negatives Beispiel dafür wäre, der Geliebten etwas von "einer schlechter Ehe allein wegen der Kinder" oder etwas von "der großer Liebe zum falschen Zeitpunkt) zu erzählen. Auch diese sehr gebräuchlichen Ausreden dienen nur dazu, dass die Geliebte trotz dem logischen Wissen mit einem vergebenen Mann zu schlafen, sich emotional besser fühlt und die Entscheidung für den Sex ist immer eine emotionale und keine logische.)

Mag sein das sich das alles sehr nach Manipulation oder sonstigem bösen Machenschaften anhört, jedoch gebe ich zu bedenken, dass ich nie lüge nur die Gewichtung veränder. Entscheidungen immer noch von jeden alleine getroffen und nie eine negative Absicht auf beiden Seiten existiert.

Ob aus dieser Sympatie und Anziehung mal Liebe wird, dass ist eine andere Frage die viel zu chaotischen Einflüssen unterliegt, auf jeden Fall ist das Fundament für diese Gefühle durchaus planbar und formbar.

LG
Brian
****ga Frau
17.322 Beiträge
@geschlechterspezifisch
was sicherlich geschlechterspezifisch ist, ist die Herangehensweise an ein Thema oder eine Person, manche Artikel hier sind eher sehr sachlich und nüchtern geschrieben und anderer doch eher emotional und aus Erfahrungesberichten heraus....

ich will das nicht bewerten, aber mich spricht einfach die emotionale Sichtweise viel mehr an....als die wissenschaftliche Erklärung wie Gefühle entstehen.........

ich würde einfach sagen, wir sind alles Menschen, die Gefühle haben, und eine Person zieht mich stäker an und die andere Person weniger stark, und welche mich anzieht liegt einfach an der Schwingung und an der Ausstrahlung.....hierbei läuft natürlich viel unbewußt ab.....

aber ich bezweifle, das ich jemanden dazu bringen kann, sich in mich zu verlieben....grins..schön wärs *ggg* *smile* ..bewußt mit Verstand.....hat das schon mal jemand versucht und wenn ja wie war deine Erfahrung damit???LG Evi
@ananga
Ich versuche zur Zeit immer den Spagat zwischen sexueller Anziehung, emotionaler Nähe und auf der anderen Seite tiefe empfundener Liebe zu umgehen, wenn ich neue Frauen kennen lerne.

LG
Brian
****ga Frau
17.322 Beiträge
@Brian_lorenzo
und wie schaffst du das??LG Evi
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