Wofür nutze ich das Forum?

Anfangs wollte ich hier nur polyamore Kontakte für Dates finden.

Dann suchte ich nach neuem Wissen über das Thema und später nach Orientierung, wo ich mich selber sehe innerhalb des Poly-Konzeptes. Identitätsfindung.

Inzwischen ist mir der Austausch mit euch sehr wichtig. Einerseits um mich durch das Schreiben selber besser kennen zu lernen und mich weiterzuentwickeln.
Andererseits um um Unterstützung zu bitten
in schwierigen Situationen. Und um diese Unterstützung auch selber zu geben, wenn ich kann.

Nachtrag: Ich hab die Inspiration vergessen, die ist auch ganz wichtig für mich! Die gesammelte Erfahrung von euch allen.

Wir sind in den JC eingetreten, weil es genau diese Gruppe war die uns interessierte. Wir waren durch mich (Er), in eine uns bis dato völlig fremde Situation gestolpert. Wir wussten nicht, dass es dafür einen Begriff wie Polyamorie gibt. Wir suchten nach Erklärung für unser uns (mein mir) selbst nicht geheurem Verhalten, vielleicht ich auch nach Rechtfertigung.
Für mich war es wichtig zu erfahren, wie Andere mit den Gefühlen umgingen mehr als eine zu lieben. Ich brauchte die hier stattfindende Kommunikation um mein Gleichgewicht wieder zu finden.
Jetzt - eine für mich als kleine Ewigkeit empfundene Zeit später, lese ich nur noch manche Themen, die mich besonders interessieren mit und äussere mich nur noch, wenn ich das Gefühl habe etwas Neues zu lesen. Das Meiste ist (wohl naturgemäss) irgendwie schon mal geschrieben worden.
Als Fazit - bis heute - kann ich resümieren: Ich weiss inzwischen ziemlich genau was ich nicht will.
Bekanntschaften, Freunde oder gar eine langfristige Liebe hier zu finden hat sich eher als schwierig erwiesen. Aber ich lerne immer wieder neue Ansatzpunkte kennen und hoffe für die Zukunft, dass das so bleibt.
Micha

Ich wollte unbedingt in diese Gruppe, weil ich die Idee hatte, dass ich hier Menschen kennen lerne, die einen normalen Alltag leben und auch keine Riesensache aus Merfachbeziehungen machen und diese auch einfach leben...

Statt dessen:


Geht es mir sehr ähnlich...

Es ist nicht so, dass ich hier gar keine Kontakte habe... Ich schreibe hier gelegentlich mit Menschen...
Mit wenigen habe ich länger Kontakt, weil ich oft genug das Gefühl habe, es geht Vielen nur darum, zu erzählen, wie sie Welt sehen... Mir wurden schon seitenlange Nachrichten geschrieben, die keine einzige Frage enthalten haben... Das finde ich irgendwie befremdlich... Für mich basiert sozialer Austausch aus fragen, zuhören, erzählen, reflektieren, und wichtig, handeln... Was wir tun oder eben nicht tun, ist das einzige, was unsere Welt wirklich verändert oder eben nicht...

Ich vergleiche die Komunikationskultur hier im Moment mit der Art und Weise wie Waffenexporteure oder Drogenringe argumentieren... Der, der kauft, trägt alleine die Verantwortung... Es werden hier Threads angefangen und/oder Disskussionen in irgendwelche Richtungen geführt, oft genug mit der Aussage, der Empfänger ist für den Inhalt verantwortlich, mensch nimmt sich einfach raus...
Warum ist bei Ersteren diese Energie ethisch nicht korrekt und in diversen Kontexten hier schon...?
Diese Gedankenkonstrukt ist für mich noch neu und arbeitet noch...

Das Forum nutze ich völlig anders als erwartet.

Ich habe mich hier angemeldet in einer Krisensituation:
• Kein Sex in der Ehe.
• Offene Beziehung wurde nicht gewollt, erschien aber als einziger Weg.
• eigene Bisexualität konnte sowieso nicht ausgelebt werden.

Also Profil erstellt, der Versuch, Kontakte zu knüpfen - natürlich völlig aussichtslos. Als Mann?

Dann Forenbeitrag gestartet zu oben genanntem Problemverhalten. Plötzlich wurde das Forum zur "Selbsthilfegruppe", mit wahnsinnig vielen Rückmeldungen und eigenen Erfahrungen, die mir in der Krise mehr weitergeholfen haben als eine Psychotherapie. Nicht so sehr durch die Forenantworten selbst (da kriegt man einfach von jedem alles gesagt), sondern durch PMs.

Vereinzelt persönliche Kontakte über PM, aus denen sich ein sehr sehr intensiver Schreibkontakt und zwei persönliche Bekannt- und später (platonische) Freundschaften zu Frauen ergeben haben.

Inzwischen nutzen meine Frau und ich die Platform, um neue Menschen kennenzulernen.
Die Erfahrung ist dabei natürlich:
• Sie kann sich der vielen Kontakte und Anfragen kaum erwehren
• Ich stehe weiterhin allein auf weiter Flur. Die Geschlechterdiskrepanz ist wirklich extrem krass, was für mich als bisexuellen Mann, der Frauen wie Männer attraktiv findet, höchst merkwürdig ist.

Außerdem:
• Überblick über Veranstaltungen für mögliche Clubbesuche
• Evtl. Kontakte zu Pärchen (über sie).
• Beteiligung an Diskussionen (ohne das Gefühl, viel zu "erreichen" an Kontakten, vielleicht etwas Gedankenaustausch, aber eben nur virtuell)
• Kontakte zu einzelnen Freundschaften, die man aber auch anders pflegen könnte (man freut sich halt, dass XY online ist und kommuniziert).

Eine andere Frage, die sich hier anschließt, wäre natürlich:

Wie will ich dieses Forum nutzen und was müsste gegeben sein, dass das besser funktioniert?
Man hört ja zusammengefasst schon viel Frust von vielen.

Ich nutze diese Gruppe weil ich vor ein paar Jahren intensiv angefangen habe meine Beziehungsvorstellungen zu überdenken. Polyamorie war dabei für mich das einzige Alternativkonzept zu einer monogamen Beziehung das mich angesprochen hat. Sexuelle Kontakte zu Menschen mit denen ich keine emotionale Verbindung habe waren für mich noch nie reizvoll - obwohl ich das in jüngeren Jahren durchaus probiert habe.

Die Beiträge in dieser Gruppe haben mir geholfen meine Gedanken zu sortieren und zu klären. Das ist eine Menge gedankliche Arbeit - und nicht immer habe ich den Kopf dafür frei und Lust dazu. Wenn das so ist lese ich zeitweise weniger hier im Forum, dann hebe ich mir die Benachrichtigungen auf bis ich wieder Zeit und Lust habe, mich damit auseinanderzusetzen. Habe ich den Kopf nicht frei fürs Nachdenken erscheinen mir manche Beiträge auch zu lang und zu komplex um sie 'nur mal zu überfliegen.'

Habe ich aber die Zeit dafür bin ich für die Ausführlichkeit und Komplexität der Beiträge enorm dankbar. Ich könnte mit so kurzen und allgemein gehaltenen Posts wie sie im Hauptforum oft sind wenig anfangen. In der Kürze liegt das Missverständnis.

Sicher kann man versuchen, Texte auf eine maximale Inhaltsdichte zu kondensieren. Solche Texte empfinde ich aber als extrem anstrengend. Hat für mich etwas von Lyrik - mit der bin ich auch nie richtig warm geworden ...

Ich mag einen nicht zu komprimierten, gerne auch mal mit Anekdoten unterfütterten, Schreibstil am liebsten - und da ist Länge für mich kein Hindernis.

Es gibt auch Beiträge denen ich, zumindest aktuell, nicht viel entnehmen kann. Da sind Leute vermutlich an einem anderen Punkt der Entwicklung und es gibt gerade nicht wirklich die Anknüpfungspunkte für mich mit meinen aktuellen Fragen. So what? Irgendwann werde ich möglicherweise gerade diese Beiträge bevorzugen weil ich mich in der gedanklichen Entwicklung weiter bewegt habe - und dann bin ich dankbar dafür dass es sie gibt. Bis dahin stören sie mich nicht wirklich ...

Warum ich gerade im Polyforum lese:

Ich fühlte immer schon kollektiv, war also mit Gruppen in guter Atmosphäre in der Form verbunden, dass mein Lieben gleich mehrere erfasste. Leider habe ich das still in mir gelebt, weil ich dachte, ich sei nicht normal.

Ebenso war ich durchaus in mehrere gleichzeitig verliebt, was ich ebenfalls für nahezu behandlungsbedürftig empfand. Und ich habe mit mehreren gleichzeitige, transparente Beziehungen geführt, als mir klar war, dass ich vielleicht nicht "normal", aber sehr wohl schwer in Ordnung war.

Das Wort "Polyamorie" hatte ich ignoranterweise mit Swingen assoziiert, weshalb ich dieser Gruppe leider lange nicht beigetreten war. Erst, als mich meine Liebste über das Thema aufklärte, wusste ich: Es gibt noch mehr so kollektiv Liebende...

In der Gruppe lese ich, wie andere Polys ihr Leben und Lieben erfahren. Eine wunderschöne Welt, und offenbar auch eine verdammt komplizierte. Durch das Lesen hoffe ich auch, Dramen vorbeugen zu können.

Überwiegend nutze ich das Forum zu meiner Bewussstwerdung. Um zu erfahren, wo ich stehe - eher zu Themen, die noch nicht zur Sprache kamen.
Wenn ich eine inspirierende Themenüberschrift sehe, lese ich oft nur den EP. Falls er meine Gedanken anregt, schreibe ich auf, was da in mir ist oder 'raus möchte. Das überrascht mich dann oft selbst.
Solche Beiträge bräuchte eigentlich gar nicht abzuschicken, tue es aber dennoch, um für die Inspiration zu sagen und vlt Mitleser zu bereichern, falls sie das so empfinden sollten.

Falls gewünscht, gebe ich auch mal Rat. Dazu recherchiere ich manchmal im web und lerne dazu.

Wenn ich mir über etwas klarer werden möchte, stelle ich Fragen in einem eigenen Thread. Dann lese ich natürlich alles und gehe auf Vieles ein.

Ganz selten säe ich einen Gedanken in die Welt und hoffe, dass es vlt in einem Menschen etwas bewirkt.

Noch seltener kommt es vor, dass ich ein ganzes Thema mit allen Beiträgen verfolge und mitdiskutiere. Das finde ich oft aus verschiedenen Gründen für mich zu anstrengend.

Fazit: Das Forum nutze ich zu meiner Bereicherung und hoffe, mit meinen Beiträgen auch etwas zurückgeben zu können.

"Wofür nutze ich das Forum"?
->

Ich nutze das Forum sehr gerne. (Bisher nur lesend; dies ist mein erster Beitrag hier)
Ich habe hier schon viel lernen dürfen.
Ich mag es, die vielen hochwertigen und intelligenten Beiträge zu lesen.
Dafür an Euch ein herzliches DANKESCHÖN !!!

Viel beitragen zum Thema kann ich noch nicht, da das Thema "Poly" recht neu in meinem Leben ist. Vor ein paar Jahren erst (3 Jahre?) habe ich irgendwie kapiert, dass ich poly fühle, ohne damals schon das Wort dafür zu kennen.

Mit den aus "poly" folgenden Schwierigkeiten hatte ich allerdings schon ausgiebigen Kontakt. Z.B.:
1.) Wie erklärt man einem Mono-Stino-Menschen, wie die "Poly-Fühlerei" ist? -> Geht vermutlich garnicht.
2.) Wie erklärt man, dass aus Mehrfachliebe eben keine Konkurrenz folgen muss? -> Vergleiche mit Geschwisterliebe ziehen, die nicht weniger wird, wenn ein weiteres Geschwister hinzukommt? -> tuts nicht wirklich.
199.) etc ... etc ... (das alles führt jetzt am Thema der Fragestellung vorbei)

Derzeit bin ich - grob gesagt - ein polyamor fühlender Single.
Hier im Forum erfahre ich, dass all diese obigen Problemchen völlig normal sind. Und auch, wie andere Menschen solche Probleme vermeiden oder wie sie damit umgehen.

an Euch: "DANKE!"

Also ich mach immer zuviele Worte...
Es sprudelt einfach und ich kann nicht anders.
Ich würde gerne prägnanter schreiben, aber dann verstehe ich mich selbst nicht mehr - und die Erfahrungen zeigen, daß keiner (besser: kaum einer) mehr mitkommt, was ich eigentlich sagen / schreiben will...
Deshalb versuche ich auf Beiträge zu referenzieren (Kommentar-/Zitat-Funktion), was dann aber wieder zu längeren Beiträgen führt, was aber mir wichtig für den Kontext meiner Reflektion ist...
Kleiner "Teufelskreis"...