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BDSM & Polyamorie
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Poly Pride - oder eben doch nicht?

*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******beth:

Wenn man es mit der Schwulenbewegung vergleicht, dauert es realistischerweise noch 10-15 Jahre bis zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz.
Bis dahin muss Diskriminierung individuell verarbeitet werden. Ich gehe da gefühlt immer hart an meine persönliche Grenzen.
So viel poly, wie möglich, so wenig Nachteile, wie nötig.
Aber HIER will ich sie wenigstens benennen können dürfen!

Ich widerspreche dir da gar nicht unbedingt, wobei ich eher mit 20-30 Jahren rechne, aber wer weiß. Und wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben habe, sollte man schon auch aufpassen, keine gesellschaftlichen Gegenbewegungen zu verursachen oder zu verstärken (denn die haben wir ja bereits), indem man die Gesellschaft mit zu vielen Forderungen nach "Liberalität" überfordert. Denn sonst schadet man insgesamt allen Bewegungen.

Und klar dürfen hier gefühlte Erlebnisse von Diskriminierung "benannt" werden. Ich frage mich nur, ob man die "Diskriminierung" nennen muss, oder ob es nicht genügt zu beklagen, wie wenig Verständnis die Gesellschaft einer bestimmten Lebensweise oder Vorliebe entgegenbringt.

Aber das sind vielleicht Spitzfindigkeiten *nixweiss*
*******rut Frau
315 Beiträge
Legt da gut und gerne noch mal 200 -300 Jahre drauf...…. im Minimum......

Seit 1949 steht im GG alle Menschen sind gleich..... und doch sind manche IMMER NOCH gleicher...…Sind ja nur 70 Jahre..... Seit eben dieser gleich langen Zeit steht was von keiner darf wegen...… benachteiligt werden drin.....

Hmmmm in den 70ern gabs dann die Revolution des Scheidungsrechts.....Änderungen im §218...… und der § 175 fiel dann in den 90ern...… Obgleich das ja seit 49 schon nicht mehr sein sollte...… und seit Mitte der 2010er sogar minimale Entschädigungen für Sinti und Roma..... wenn auch noch in wirklich fast nicht erwähnenswertem Umfang.....


Nur mit dem ständigen Aufschrei.... wird es nicht besser werden, sondern einfach nur noch ein....

"Mir doch völlig Latte" hervor bringen...…
********Poly Frau
3.197 Beiträge
**********uegel:
Fühlt ihr euch abgelehnt, vorverurteilt und/oder diskriminiert? Habt ihr Angst, offen zu eurer Art zu lieben zu stehen?
Eigentlich nicht. Das Outing braucht bei mir Überwindung, aber die Leute haben bisher tolerant darauf reagiert.

**********uegel:
Seht ihr die Entscheidung für oder gegen ein Outing als reine Privatsache an? Oder hat ein Outing für euch auch eine gesellschaftspolitische Dimension? Wird es dadurch gewissermaßen auch zu einer sozialen "Aufgabe" oder gar Pflicht für jeden von uns, weil es als Einsatz für mehr Akzeptanz und mehr Rechte zu verstehen ist?
Ich finde andere gesellschaftliche Probleme viel dringender. Daher sehe ich ein Outing als reine Privatsache an.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Übrigens finden wir meiner Meinung nach die beste Repräsentation von Polyamorie in der Fernsehserie "Star Trek: Enterprise" in der Figur des Dr. Phlox, eines äußerst sympathisch dargestellten Alien, in dessen Kultur polyamore Beziehungen und Großfamilien völlig normal sind und in der Serie auch so dargestellt werden.

Kennt ihr noch andere positive Beispiele in dieser Form?
Ich finde, solche Darstellungen helfen, "Normalität" herzustellen und Verständnis zu wecken. "Polyamorie" wird eben immer noch mit der 68er-Bewegung, Kommune 1 usw. verbunden, und damit mit einer gewissen Radikalität, die solche Beziehungsmodelle gern auch in die Nähe von Sekten oder ähnlichen Gemeinschaften rückt (die ja häufig auch "klassische" Beziehungsmodelle aufgebrochen sehen möchten), was z.B. durch eine Überbetonung von Esoterik und Spiritualität im Zusammenhang mit Polyamorie noch verstärkt werden kann.

Die Gesellschaft braucht also positive Gegenmodelle abseits der Klischees. Mit Homosexualität war das ja genauso, wenn man die Darstellung von Schwulen noch in den 80ern bedenkt und teilweise bis heute. Das wird noch lange dauern, kann aber nicht erzwungen werden.
*******rut Frau
315 Beiträge
@****e77

Aber das ist ja eh ein anderes Bild.... Kommune1, 68er und Poly haben nicht den gleichen Hintergrund...

Die "Freie Liebe" der 68er und der Kommune ist ja nicht mal Poly….. sondern eher Swinger…. Macht also auch noch ein völlig falsches Bild....
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******rut:
@****e77

Aber das ist ja eh ein anderes Bild.... Kommune1, 68er und Poly haben nicht den gleichen Hintergrund...

Die "Freie Liebe" der 68er und der Kommune ist ja nicht mal Poly….. sondern eher Swinger…. Macht also auch noch ein völlig falsches Bild....

Ja sicher, nur meinst du, das wird in der breiten Öffentlichkeit irgendwie getrennt?
*******rut Frau
315 Beiträge
*nein*..... sollte es aber weil es nicht identisch ist.... und es sonst wieder ein falsches Bild
rüber gibt.... was sicher nicht der Sinn sein sollte....

Ich oute mich als seriell monogam lebend..... und trotzdem finde ich mich in den Werten der
Polyamorie wieder..... Trotzdem darf ich mich entscheiden wie ich leben möchte.... was ich meinem gegenüber gestatten kann... ohne mich verbiegen zu müssen....
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******rut:
*nein*..... sollte es aber weil es nicht identisch ist.... und es sonst wieder ein falsches Bild
rüber gibt.... was sicher nicht der Sinn sein sollte....

Völlig richtig, aber das zeigt, wie viel Aufklärungsarbeit da noch zu leisten ist, bevor man in Richtung Anerkennung wirkliche Fortschritte machen kann.
****on Mann
16.108 Beiträge
Ich gehe offen mit meinem Polyfühlen um. In der Vergangenheit hatte ich kein Wort dafür, aber meine Schilderung, dass ich in mehrere verliebt sein kann, mehrere auch romantisch lieben kann, ist meist auf Widerstand gestoßen.

Seit ich dieses Wort dafür habe samt einer starken Community, die das ganze definiert und kraftvoll vertritt, ist der Widerstand schwächer geworden.

Nachteile habe ich nicht erlebt. Männer dürfen ja in unserer Gesellschaft alles mögliche machen, ohne dass sie ausgegrenzt werden, gerade was "parallele Frauen" angeht. Männer brauchen ja angeblich ständig Sex, um nicht schnell dem Tode nah zu sein, also sind sie entschuldigt.

Frauen dürften viel mehr Anfeindungen und Angriffe auf ihre Reputation erleben, vermute ich, wie ich unsere Kultur so kenne.
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