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Das Ende einer Poly-Beziehung (jetzt Mono oder was??)

**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Das Ende einer Poly-Beziehung (jetzt Mono oder was??)
Hallo liebe Liebenden!

Heute möchte ich eine Diskussion anregen und dafür muss ich erklärend ein wenig „ausholen“. Also:

In den letzten Monaten habe ich mich aus den Polyforum ein bisschen zurück genommen.
Der Grund dafür war die Trennung von meinem Hauptpartner vor etwa 2 Monaten.

Es ist eine schwerer Situation, zu beschreiben, was zur Trennung geführt hat, sicher ist aber, das ich die Schuld an der Trennung trage, wenn man beim Enden einer Beziehung überhaupt von Schuld reden kann...
Es gab viele Dinge, die mich an ihm gestört haben und die ich lange Zeit einfach ignoriert habe. So lebt er zum Beispiel sehr ziellos in den Tag hinein und macht sich keine Gedanken über seine (und damit auch meine/unsere) Zukunft... Tatsache ist allerdings, das ich (vielleicht auch durch meine Zweitliebe zu einem sehr engagierten und erfolgreichen Mann) erkannt habe, das wir keine gemeinsamen Ziele haben.
Außerdem hatten wir (und das sehen wir Beide so) sexuelle Probleme, denn mein Verlangen nach Sex war wesentlich ausgeprägter als Seins und auf Dauer macht das eine Beziehung schwierig, mir fehlte oft Sex und er fühlte sich „überfordert“.
Ich habe mich das letzte Jahr immer mehr von ihm zurück gezogen, keine Nähe mehr zugelassen und schlussendlich den Schlussstrich gezogen. Dennoch haben wir uns nicht „im Bösen“ getrennt. Jetzt möchte ich erst mal etwas Abstand gewinnen und dann versuchen wieder Freunde zu sein, worin ich auch kein Problem sehe, sehe ich in ihm nach wie vor eine enge Bezugsperson, der ich blind vertraue und weiß, das er es ebenso sieht.

Wenn ich es jetzt im Nachhinein betrachte, würde ich sagen, das auch verschiedene Probleme mit meinem Zweitmann zu der Trennung geführt haben. Bitte versteht das nicht falsch, er hat NIEMALS die Trennung verlangt oder etwas gegen meinen Hauptpartner gesagt!
Aber er hatte sich gerade aus seiner Ehe gelöst, ist in eine eigene Wohnung gezogen und ich hatte immer das Gefühl eines versteckten Vorwurfs (DU hast Schuld, das ich jetzt alleine bin)
Zu Erinnerung, der Zweitmann ist meine Fernbeziehung in Hamburg und wir sehen uns nur alle 6-8 Wochen... Vielleicht habe ich mich teilweise auch (!) deswegen von meinem Hauptpartner zurück gezogen, um a.) für den anderen Partner da sein zu können und b.) die Geißel der Schuld auf mich zu nehmen (bist du alleine, bin ich es auch) *zwinker*

Nun gut, so viel zu den Grundinformationen.

Nun zum aktuellen Stand:

Zu Beginn unserer Beziehung vor über einem Jahr, hat mein „Hamburg-Mann“ immer gesagt, er würde irgendwann ganz sicher nach Wuppertal umziehen und anfangs war der Zeitpunkt für seinen Umzug auch (im Geiste für uns Beide) in sehr naher Zukunft. Wir sprachen immer über ein „paar Monate“...
Nun ist er nach der Trennung von seiner Ehefrau in eine eigene Wohnung gezogen, in die er viel Arbeit und natürlich auch Geld investiert, um sie schön einzurichten. Ich war bereits dort und die Wohnung ist traumhaft! 5 Minuten von seiner Arbeitsstelle entfernt, günstig, gute Lage usw.
Für Hamburg sicher eine Seltenheit!
Außerdem (wie bereits gesagt) hat er einen sehr guten Job, in dem er bereits die Karriereleiter nach oben bestiegen hat.
Dann kommt noch ein Kind dazu, das er verständlicherweise sehr liebt und das er nicht aufgeben will.

Auf meine Frage hin, ob er sich den Umzug jetzt überhaupt noch vorstellen kann, bekam ich zur Antwort: „Für solche Fragen habe ich jetzt, so kurz nach der Trennung, den Kopf nicht frei, frag mich in 6 Monaten noch mal“
Sicher, das werde ich tun, doch glaube ich, die Antwort bereits zu kennen... Er liebt mich, das weiß ich und ich liebe ihn, aber ich glaube nicht mehr daran, das er sein Leben (Job, Wohnung und Kind) komplett aufgeben wird, um in eine ungewisse Zukunft umzuziehen und ich kann das sogar verstehen, denn auch ich bin nicht bereit, mein Leben hier aufzugeben. Wir werden Anfang des Jahres sicher ein längeres Gespräch führen in dem die Fragen zu klären sind, wie es weiter geht.
Denkbar wäre nach wie vor der Umzug oder eine Fernbeziehung auf Dauer, wobei ich mich damit abfinden müsste, das wir kein gemeinsames Leben führen würden. Trennung ist für mich keine Option!

Jetzt nähere ich mich langsam dem Thema, noch etwas Geduld bitte *lol*

Dadurch, das ich jetzt „nur noch“ die Fernbeziehung habe und sexuell sehr aktiv bin, fehlt mir in meinem Leben natürlich ein wichtiger Teil. Auf Sex zu verzichten, bis wir uns mal sehen, fällt mir unglaublich schwer.
Nun führen wir eine offenen Beziehung (wie bereits mit meinen anderen Partner früher) und es ist sehr wahrscheinlich, das ich mir für den sexuellen Bereich meines Lebens hier einen „neuen Mann“ suche, denn ständiges „Jagen“ und „poppen mit Fremden“ ist überhaupt nicht mein Ding.
Sorry, das ich so weit ausgeholt haben aber nun zu den Fragen, die mich beschäftigen. Mir ist klar, das ich verschiedene Fragen nur im Gespräch mit meinem Partner klären kann, ist mein Fall doch zu individuell für eine Standartlösung. Dennoch bitte ich um eure persönlichen Meinungen, denn manchmal gibt das einen guten Denkanstoss:

Ich weiß, das er sich von einem neuen Sexualpartner „bedroht“ fühlt und wenn ich sicher sein könnte, das es ein gemeinsames Leben (und damit auch regelmäßigen Sex) geben wird, wäre ich bereit, eine Weile auf Sex zu verzichten, um Streit oder Stress aus dem Weg zu gehen. Aber da ich eben diese Zukunft zur Zeit nicht sehe, soll ich trotzdem verzichten, damit er sich „sicher“ fühlt? Oder wäre das falsche Rücksichtnahme?

Sollte ich bei der Suche nach einem neuen Sexualpartner eher einen Mann wählen, von dem ich weiß, das ich mich sicher nicht in ihn verlieben werde und er sich auch bestimmt nicht in mich? (und JA, das geht, so eine Sex-Beziehung hatte ich bereits)
Oder lieber mit Jemandem eine Affäre beginnen, der auch für eine Partnerschaft und Liebe in Frage kommt? Dem aber klar sein müsste, das da immer der Hamburg-Mann sein wird...

In wie weit würde diese „neue Liebe“ meiner Fernbeziehung das Gefühl geben, ersetzt zu werden? Und sollte ich mir diese Frage überhaupt stellen? Ist diese Frage „poly“??

Hat einer von euch bereits einen Partner aus seinem Geflecht „verloren“?
Und wie hat sich das auf die verbleibende Partnerschaft ausgewirkt?
Einmal Poly, immer Poly?? Oder gab es danach eine langjährig funktionierende Mono-Beziehung?

Ich hoffe, die Fragestellung ist nicht zu verworren und freue mich auf eure Meinungen.

Danke im Voraus, Eure

Aurora *blumenschenk*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Eien vielleicht "dumme" Rückfrage
Wie kann jemand, der in Polyamorie gelebt hat oder noch lebt und das von innen kennt, sich durch eine neue Liebe des jeweils anderen "bedroht" fühlen?

Und - natürlich ebenfalls nur bezogen auf polybeziehungserfahrene Menschen! - wie soll man durch Verzicht auf einen weiteren Partner jemanden das Gefühl von Sicherheit geben können, die er in sich selbst offenbar nicht hat?

Wer "poly" lebt und leben kann, dem stellen sich diese Fragen doch gar nicht erst (anders als zu Beginn des Versuchs, polyamor zu leben - da sind das wichtige Fragen, die es zu klären gilt).

Ich würde das dann nicht als "poly" bezeichnen, sondern als pures Fremdgehen mit Wissen der Beteiligten, die das eben tolerieren. Also als offene Beziehung. Und da mag das vorkommen, was Du ansprichst.

Polyamorie - das ist Mehrfachliebe, nicht "Rudelbumsen", denn es heißt ja nicht Polysex. Und Polyamorie bedeutet ja u. a. gerade, dass man sich von weiteren Lieben des anderen eben nicht bedroht fühlt, sondern sie als Bereicherung und Erweiterung empfindet.

(Der Antaghar)
Liebe Aurora....
... ja da mit der Lust und der Liebe ist in meinen (und ich meine meinen Augen) sicher nicht immer einfach.
Ich liebe auch zwei Männer.
Ich hatte noch nie, getrennt von meinem Mann, Sexuallität mit dem Zweiten. Mein Ehemann weiß, daß ich sehr wohl auch meine Sexuallität leben möchte. (In der Vergangenheit ist etwas geschehen, was mir Sex mit meinem Mann, lange nur unter bestimmten Umständen, nämlich mit Wunschvorstellungen in meinem Kopf ermöglichte) Ich hatte Angst. Trotz allem ist die Liebe zu meinem Ehemann nicht erloschen. (wir haben beide eine maße Schiksalsschläge einstecken müssen. An dennen Andere wahrscheinlich schon längst,als Paar, zerbrochen währen. Es würde den Rahmen sprengen jetzt darauf ein zu gehen.) Jede Entscheidung die ich traf, traf ich für mich und meiner Liebe zu meinem Mann. Auch die immer zu ihm zu stehn, bei ihm zu bleiben, und zu versuchen seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Auch den Wunsch in der Sexualität nicht nur"Erbsensuppe" zu essen.
Solange ich mich mit dem Thema Sex beschäftigt habe, war es für mich nie möglich sexuelle Kontakte ohne Liebe zu haben.
Und ich habe mich verliebt. Verliebt in den Mann, der meinem Mann etwas gibt, was ich ihm nie geben könnte, nämlich den Gleichgeschlechtlichen Sex.( Natürlich liebe ich den zweiten Mann auch aus anderen Gründen.)

Du selber Aurora hast mal von dem fehlenden Puzzelteil gesprochen.
Mein Ehemann hat unseren Freund auch als ein solches bezeichnet.
Er war derjenige, der, diesen besonderen Menschen, in unser Leben geholt hat, nachdem dieser uns gefunden hatte.
Wir haben irre erfüllenden Sex mit ihm gehabt. Ich kann kaum genug davon bekommen *wolke7* .
Aber, ich liebe beide auf ihre weise.
Zurück zum Sex.
Mein Mann weiß, daß etwas von meiner sexuellen Lust zu ihm, von sich selbst genommen wurde. Heute weiß ich, das ich keine Angst mehr haben muß, und ich nie wieder etwas tun muß, ohne es zu wollen.
Letztens noch merkte ich wie sehr er das Bedürfniss nach körperlicher Befriedigung hatte. Und ich habe jeden Kuß und jedes Streicheln genossen. Aber ich war nicht körperlich erregt.
Seine Erregung hab ich allerdings ernst genommen, und ihn dann auf meine Art "verwöhnt".
Nun glaubt mein Ehemann, ich würde mich von ihm entfernen. Was auf sexueller Ebene, so von ihm empfunden wird. Und darum kann er sich dann auch nicht mehr beim Sex zu dritt fallen lassen, so seine Aussage.
Und da sind wir dann eigentlich beim Ursprung deines Freds liebe Aurora.
Momentan stelle ich meine eigenen Bedürfnisse was Sex angeht stark zurück.
Ich habe keinen richtigen erfüllenden Sex zu zweit, und momentan überhaupt nicht zu dritt.
Wie gesagt mein Bedürfniss nach Mann zwei allein, würd ich aus liebe zu meinem Mann, nicht leben.
Meinem Wunsch nach sex zu dritt kann er (mein Ehemann) im Moment nicht nach kommen, weil er sich nicht fallen lassen kann, wie er sagt.
Und seinem Wunsch nach Sex mit mir, kann ich im Moment, nicht so gerecht werden, wie er es sich wünscht.
Trotzdem liebe ich beide Männer, verbindet mich ein unsichtbares Band mit beiden, und ich würde die Liebe von mir zu keinem der Beiden aufgeben.
Sie sind einfach mit und ohne Sex die Bewohner meines Herzens.
Und wenn nun einer dieser Beiden, für sich entscheiden würde, daß ich nicht mehr in desen Herzen Platz hätte, so würde ich diesen ziehen lassen, wenn er es wirklich will. Was wiederum nichts an meinen Gefühlen für diesen Menschen ändern würde.
Ja ! Heute nach einem Jahr der"Mehrfachliebe" zu zwei Männern weiß ich daß ich wirklich dazu in der Lage bin, mit und ohne Sex.

Wenn ihr Euch nun für eine offene Beziehung entschieden habt, dann muß daß doch nicht zwangsläufig zu Sex ohne Liebe führen.
Genauso wennig wie eine weitere Liebe zu Sex führen muß.
Meines erachtens kommt es darauf an, welche Entscheidungen ihr für Euch und jeder für sich treffen kann, ohne damit ein ungutes Gefühl zu haben.
Rücksicht ist für mich ein großer Teilhaber der Liebe. Schaut wie weit ihr Rücksicht aufeinander nehmen wollt und könnt.

Und Aurora ich glaube nicht, daß du wenniger polyamoristisch bist, nur weil momentan "nur ein Mann" dein Herz bewohnt.
Auch dann nicht, wenn ihr momentan monoamor lebt.

Denn ich für meinen Teil würde sagen, die Polyamory wird von der Fähigkeit mehrer Personen zu lieben getragen. Nicht von dem ISTZUSTAND der Menschen im Herzen.

YOYO
*********_poly Frau
39 Beiträge
Hat einer von euch bereits einen Partner aus seinem Geflecht „verloren“?
Und wie hat sich das auf die verbleibende Partnerschaft ausgewirkt?
Einmal Poly, immer Poly??

Ich habe mich von einem meiner zwei Partner getrennt. Wir lieben uns trotzdem noch, aber haben eben (derzeit) keine Liebesbeziehung mehr.
An der Beziehung zum verbliebenen Mann (übrigens wie bei dir, Aurora, eine Fernbeziehung) hat sich deshalb nicht rasend viel verändert (jedenfalls fühlen wir uns absolut nicht "monogam", auch weil er jetzt eine Freundin hat).

Ähnlich wie für YoYo ist für mich Polyamorie auch eine Einstellung, nicht unbedingt ein jeweiliger Zustand ("nur" ein Partner = monogam, mehrere Partner = polyamor *nein*)
Ich habe weiterhin die Freiheit, mich in andere zu verlieben, neue Liebesbeziehungen anzufangen (oder alte wiederzubeleben ;-)).

Du, Aurora, hast diese Freiheit offenbar nicht. Du willst verzichten und Rücksicht nehmen auf deinen Partner und dich dadurch selbst beschränken.
Das ist an sich nicht schlecht - wenn es für eine begrenzte Zeit ist und parallel an Lösungen gearbeitet wird. In deinem Fall wäre das, dass sich dein Partner nicht durch andere von dir gepflegte Beziehungen unsicher und bedroht fühlt und dir "Stress macht".
Ich hab damit übrigens positive Erfahrungen gemacht.

Alles Gute
Chantilly
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich kann Chantilly nur zustimmen in beider Hinsicht:

1. poly ist man oder nicht, egal wieviele Partner man gerade oder lange Zeit hat. Die Fähigkeit zu lieben und Partner freizugeben, wird dadurch doch nicht berührt.

2. Zeitweilig sich zurückzunehmen, während an einer Lösung für Unsicherheiten etc. gearbeitet wird, ist auch ok. Aber auf Dauer nicht.

Was Du beschreibst, Aurora, klingt, wie schon Anthagar bemerkte, nicht danach, als ob Deine Fernbeziehung poly ist oder zumindest nicht wirklich entspannt mit der Option, jemand Neues einzubeziehen. Und zumindest nach unserer Erfahrung ist es typisch, daß man relativ leicht (auch als mono!) einen status quo akzeptiert, in den man hineintritt, eine Erweiterung desselben dann aber eher nicht ... Wer eigentlich mono ist, aber für eine neue Liebe über den eigenen Schatten springt, scheint sich in dem Moment unfreiwillig zu outen (Würde mich interessieren, ob die Anderen das ähnlich sehen?). Also würde ich ihn doch mal ganz sachlich fragen, ob es nur die Sexualität ist oder auch das Gefühl einer neuen Liebe, was ihn so beunruhigt. Da kann ich Dir nur eine ehrliche Antwort wünschen.
Ansonsten kann Dir niemand raten "nimm Dir den großen, dicken aber nicht den langen, dünnen". Das wäre absurd. Entscheide für Dich und laß nicht andere entscheiden, das ist Dein Leben.
Ob wir schon Partner "verloren" haben? Ja sicher, mehrfach, immer wieder schmerzhaft, aber wenn es unverrückbar ist, wie es ist, hat es auch keinen Sinn mehr, das künstlich zu verlängern ... Großartig beeinflußt hat es die verbleibenden Beziehungen eigentlich nicht, Erleichterung, wenn eine Krise vorbei ist, macht sich vielleicht bemerkbar, Trost und viel Zuwendung, damit der/diejenige darüber möglichst gut hinweg kommt. Aber sonst kann ich nicht behaupten, daß die einzelnen Beziehungen sich bisher erkennbar deswegen verändert hätten.
Ab und zu bewirkt eine Krise und Trennung höchstens persönliches Wachstum, das sich-besser-äußern-können, was man in Zukunft anders machen möchte oder nicht mehr mag. Das kann natürlich Auswirkungen haben auf andere Beziehungen. nickt
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Zuerst mal ein dickes Danke für eure Antworten.
Bitte versteht meine Antworten weder als Rechtfertigung, noch als Angriff, sie sind einfach nur die Grundlage für eine weitere Diskussion, über die ich wirklich sehr dankbar bin.


@ Antaghar:
Wie kann jemand, der in Polyamorie gelebt hat oder noch lebt und das von innen kennt, sich durch eine neue Liebe des jeweils anderen "bedroht" fühlen?
DAS ist genau meine Frage...
Ich versuche mal, dir meine Situation von einem anderen Ansatz aus zu erklären:
Ich habe eine offene Beziehung, lernen einen verheirateten Mann kennen, wir chatten, sind immer ehrlich, wissen von unseren Partnern (er lebte in Trennung, ich wie gesagt, offene Beziehung) es wird mehr, wir verlieben uns (ungeplant, denn ich war nicht auf der Suche nach Liebe)
Und von Anfang an stört es ihn nicht, das ich einen anderen Mann habe. Im Gegenteil! Die Beiden lernen sich kennen, mögen sich, kommen gut miteinander aus.
Ich liebe Beide, wir genießen auch den Sex zu Dritt... Also in diesem Sinne „poly“, oder?
Mann Nummer 2 ist sich sicher, das ich ihn will, denn Mann Nummer 1 ist für ihn keine Bedrohung, schließlich hatte ich diesen Mann schon und wollte ihn (Meinen HH-Mann) trotzdem!
Und - natürlich ebenfalls nur bezogen auf polybeziehungserfahrene Menschen! - wie soll man durch Verzicht auf einen weiteren Partner jemanden das Gefühl von Sicherheit geben können, die er in sich selbst offenbar nicht hat?
Doch nun tritt eine Veränderung der Situation ein.
Mein Gedankengang geht immer dahin: Wie würde ICH mich an seiner Stelle fühlen? Also mal theoretisch:
Wir sind sehr weit voneinander entfernt und unsere Zukunft liegt irgendwie im Dunklen und er lernt eine andere Frau kennen.
Ich bekomme Angst! Warum?? Bin ich nicht mehr poly?
Ich habe Angst, denn ich träume von einer Zukunft mit diesem Mann!! Und wenn er sich in Hamburg neu verliebt, dann wird er sich zwischen 2 Frauen entscheiden müssen, denn ich will mehr als eine Fernbeziehung und ich bin eifersüchtig auf die andere Frau. Nicht weil er Sex mit ihr hat! Sondern weil sie ihm nah sein kann und ich es nicht bin!!
Ich habe Angst, das er (ungeachtet dessen, wie sehr er mich liebt) sich für den leichteren Weg entscheiden könnte.
Das würde meine Träume von einer gemeinsamen Zukunft zerstören.
Bin ich deswegen nicht mehr poly? Ich denke doch, denn ich gönne ihm jederzeit den Sex mit einer anderen Frau und ich gönne ihm auch jederzeit die Liebe zu einer anderen Frau.
Aber bitte nicht so weit entfernt von mir. DAS macht für mich den Unterschied. Ich habe Angst, das eine neue Liebe dort wo er lebt, das Aus für unsere gemeinsame Zukunft bedeutet.
Und genau so erkläre ich mir auch seine Angst!! Er fühlt sich bedroht und ist verunsichert, weil ein anderer Mann mir etwas geben kann, das er eben nicht kann: Die Verbindug aus körperlicher und emotionaler NÄHE!

@**yo:
Momentan stelle ich meine eigenen Bedürfnisse was Sex angeht stark zurück.
Ich habe keinen richtigen erfüllenden Sex zu zweit, und momentan überhaupt nicht zu dritt.
Liebste Yoyo, das du mir manchmal in die Seele schaust, weißt du...
Genau das meine ich. Lieben heißt auch, Opfer zu bringen, oder?
Poly sein heißt nicht zwangsläufig auch, egoistisch bis zum letzten Atemzug zu sein.
Nicht über die Leiche des geliebten Menschen zu gehen, nur weil dieser Angst hat oder verunsichert ist...
Nicht das eigene Glück über das des geliebten Menschen zu stellen...
Nicht die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne Rücksichtnahme...
Wenn ihr Euch nun für eine offene Beziehung entschieden habt, dann muß daß doch nicht zwangsläufig zu Sex ohne Liebe führen.
Genauso wenig wie eine weitere Liebe zu Sex führen muß.
Meines erachtens kommt es darauf an, welche Entscheidungen ihr für Euch und jeder für sich treffen kann, ohne damit ein ungutes Gefühl zu haben.
Richtig!
Deswegen habe ich geschrieben, das ich „das Problem“ nur im Gespräch mit meinem Partner klären kann.
Du hast recht, Sex muß nicht zu Liebe führen und Liebe nicht zu Sex.
Deswegen stelle ich mir die Frage, ob ich mir jetzt (während der „Übergangszeit“ bis sich etwas ändert) einen Mann suchen soll, von dem ich weiß, das ich mich nicht in ihm verlieben würde. Oder soll ich einen Mann wählen, der mir auch emotional nah ist?
Diese Entscheidung muss ich natürlich alleine fällen! Aber ich danke euch Allen für den bisherigen Gedankenaustausch!

@******lly:
Ich habe weiterhin die Freiheit, mich in andere zu verlieben, neue Liebesbeziehungen anzufangen (oder alte wiederzubeleben ;-)).

Du, Aurora, hast diese Freiheit offenbar nicht. Du willst verzichten und Rücksicht nehmen auf deinen Partner und dich dadurch selbst beschränken.
Doch liebe Chantilly, ich habe diese Freiheit, denn mein Partner würde einen Verzicht niemals von mir fordern.
Aber wie ich bereits oben geschrieben habe: Bedeutet lieben nicht manchmal auch verzichten? Und wenn ich spüre, das er Verlustangst hat, sich Sorgen macht usw. sollte ich darauf nicht (aus Liebe zu ihm, auch wenn er es nicht verlangt) Rücksicht nehmen?
Deswegen die Frage (an mich Selbst) ob ich seine Bedürfnisse über meine stellen will...
Das macht doch den Unterschied zwischen einer offenen Beziehung und Polyamorie aus, oder?
Das ich in offener Beziehung keine Rücksicht auf die Gefühle meiner anderen Sexualpartner nehme, es besteht Sympatie, aber keine Liebe und ich kann sehr egoistisch meine Bedürfnisse ausleben.
Polymorie hat für mich aber die Liebe im Vordergrund und wenn ich liebe, nehme ich automatisch Rücksicht.
Ich gebe da Antaghar recht:
Ich würde das dann nicht als "poly" bezeichnen, sondern als pures Fremdgehen mit Wissen der Beteiligten, die das eben tolerieren.
Ich bin frei in meinen Entscheidungen. Auch dann, wenn ich mich in der Zukunft gegen Polyamorie und stattdessen wieder für eine offenen Beziehung entscheide, in der ich zwar sexuell frei bin, mein Herz aber nur einem Mann gehört.
Das ist an sich nicht schlecht - wenn es für eine begrenzte Zeit ist und parallel an Lösungen gearbeitet wird. In deinem Fall wäre das, dass sich dein Partner nicht durch andere von dir gepflegte Beziehungen unsicher und bedroht fühlt und dir "Stress macht".
Dazu muss ich klarstellen, das es bisher keinen „Stress“ in Form von Streit oder Diskussionen gegeben hat. Das ist nur ein utopischer Gedankenansatz von mir, da ich merke, wie sehr ihn das Thema verunsichert. Ich danke dir aber trotzdem für diesen Blickwinkel.

@****ce:
klingt nicht danach, als ob Deine Fernbeziehung poly ist
Ist es wichtig, ob er es ist? Ich habe über ein Jahr als Center in einer offenen polyamoren Beziehung gelebt. Er war in dieser Zeit ein Wing. Er hat nie behauptet polyamor zu sein, sondern hat sich nur gut in die bestehende Situation eingefügt, wie sie damals war. Vielleicht auch tolerant aus Liebe?
Jedenfalls hat er nicht darunter gelitten, das ich poly bin und es "nur ertragen". Im Gegenteil, er war froh, das ich hier einen Mann hatte, den er ebenfalls kennt und schätzt und das ich nicht alleine bin.
Sicher müssen wir jetzt in einem offenen Gespräch klären, was er "wirklich will". Nur möchte ich mit diesem Gespräch warten, bis er ein wenig zur Ruhe gekommen ist und bis dahin tausche ich mich mit euch aus *zwinker*

2. Zeitweilig sich zurückzunehmen, während an einer Lösung für Unsicherheiten etc. gearbeitet wird, ist auch ok. Aber auf Dauer nicht.
Auch dir ein dickes Danke, genau so sehe ich das auch.

Allerdings muß ich nicht den Rest meines Lebens offen für eine Zweitliebe sein, oder?
Einmal poly, immer poly? Das ist eine gute Fragestellung. Kann man, nachdem man so lange glücklich in einer Polyliebe war, wieder zurück zur Monogamie, ohne das einem etwas fehlt? Ich weiß es nicht.
Ich stelle mir nicht die Frage, ob ich nie wieder einen anderen Mann an meiner Seite haben werde. Das werde ich sicher irgendwann wieder, denn eine feste, monogame Beziehung kommt für mich wohl nicht mehr in Frage.
Die Fragestellung ist eher: Soll ich mit einer neuen emotionalen Bindung warten, bis sich die Beziehung zu meinem, jetzt Mono-Partner, in die ein oder andere Richtung entwickelt?
WENN er sich irgendwann für einen Umzug und eine gelebte Beziehung mit mir entscheidet, gestehe ich ihm jederzeit eine Zweitliebe zu und denke, das auch ich mich wieder verlieben könnte. Das weiß er auch! Aber soll ich damit warten, bis ich weiß, OB er überhaupt umziehen wird, um unseren Liebe jetzt nicht zu belasten...?

Das ich schlußendlich eine eigene Entscheidung fällen werde, ist klar und ich weiß, das mein Partner diese Entscheidung akzeptieren wird, auch wenn sie ihn verletzt oder ihm Angst macht. Aber er WILL mir alle Freiheiten lassen, weil er weiß, wie wichtig mir das ist!
Aber möchte ich das? Ihn verletzten oder ihm Angst machen?
Ist Sex so wichtig? Ist eine neue Liebe so wichtig?

*kuss2*

Aurora
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Hm, hat mich jetzt etwas verwirrt, Aurora. Wieso ist er plötzlich Dein mono-Partner? Ach Du meinst, weil Du nun nur noch ihn hast?
Das kann wohl jeder sehen, wie er mag, für mich lag die Betonung auf dem zweiten Satz:
poly ist man oder nicht, egal wieviele Partner man gerade oder lange Zeit hat. Die Fähigkeit zu lieben und Partner freizugeben, wird dadurch doch nicht berührt.

Bist Du plötzlich nicht mehr in der Lage, einen weiteren Menschen zu lieben, weil Du gerade nur einen Partner hast? Du sagst doch selbst
Die Fragestellung ist eher: Soll ich mit einer neuen emotionalen Bindung warten, bis sich die Beziehung zu meinem, jetzt Mono-Partner, in die ein oder andere Richtung entwickelt?
Nur weil Du Dich (zumindest meiner Meinung nach) für eine andere Beziehungsdynamik entscheidest, also monogam zu leben oder offene Beziehung, heißt das doch nicht, daß Du als Mensch nicht mehr poly bist. Oder? Für mich ist das nicht zwangsläufig.
Wozu sich jemand entscheidet, ist eine Sache, wer man IST, eine andere, auch mit solcher freiwilligen Selbstbeschränkung kann man wohl glücklich sein.

Und für mich zumindest bedeutet poly in erster Linie die Fähigkeit (!), so zu Leben, d.h. meine skeptische Anmerkung, daß Dein Fernpartner wohl eher nicht poly ist, ist für mich schon wichtig.
Wenn er nämlich nach meinem poly-Verständnis nicht poly ist, dann wird er sich nie damit wohlfühlen, wenn Du neue Partner hinzuholst. Das verändert den Status Quo, dem er ursprünglich zugestimmt hat, also Deinen Ex (und nur den) dabei zu haben.
Bedeutet keinesfalls, daß er selber zum Center werden muß. Was meines Erachtens bei der (auch in Wikipedia) poly-Definition oft irgendwie vernachlässigt wird, ist, daß poly auf zwei Grundpfeilern beruht - der relativ "leichten" Variante "Ich verliebe mich und liebe noch jemanden" auf der einen Seite und der schwereren Konsequenz "Ich kann meinen Partner freigeben".
Nur weil jemand Affären hat und sich verliebe, ist die Person noch lange nicht poly (egal welche Lebensweise). Der entscheidende Testlauf (in meinem Augen) bezieht sich auf den geliebten Partner und die Ängste und Bedürftigkeiten, die ich an diesen vielleicht habe.
Und es funktioniert nunmal nicht, wenn einer fähig ist, sich mehrfach zu verlieben und zu lieben, der Gegenüber (egal ob Wing oder Center) aber selbst nicht freigeben kann ...
Du würdest aber von Deiner Fernbeziehung genau Letzteres brauchen, wenn Du Dich anderweitig verlieben können möchtest, hm?
Zumindest auf diese Art müßte er dann schon poly sein ...
Gruß,

Venice
(die langsam für eine Umdefinition von poly in zwei Komponenten wäre *zwinker* )
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
@Venice
DANKE!!

Das ist genau die Art von Diskussion und Denkanstößen, die ich zur Zeit brauche! *kuss*

Was denkt ihr Anderen!?!

Eine wirklich nachdenkliche (und ehrlich dankbare)

Aurora
.... ich stecke gerade in ...
.... genau dem Zeitpunkt, wo ich los lassen lerne.
Mein Mann weiß daß ich ihn liebe und egal wo er steckt was er macht und tut ich immer bei ihm bin. Und wenn er wirklich gehen wollte aus freien Stücken, aus welchen Gründen auch immer, würde ich ihn los lassen.
Genau die gleichen Atributte zählen auch für meinen zweiten Herzbewohner.
Dieser hat mir erzählt, daß er eine Frau kennen gelernt hat, (erst lernten wir uns kennen, dann kam eine Freundin für ca. 10 Monate in sein Leben. Das war nicht das was ihn glücklich machte. 3Monate "solo". Nun neue Freundin) und er große Hoffnungen hat, das sich da etwas entwickelt. Klar hab ich erst mal geschluckt, denn gerade bei neuen Beziehungen (so war es auch bei der ersten Freundin) kann man kaum gleich mit der Tür ins Haus fallen, den Vertrauen ist ja nicht immer auch sofort gegeben, und so fehlt ein Stück Offenheit und Ehrlichkeit. zumindestens der Neuen gegenüber. Darum geh ich, mal wieder auf die platonische Ebene zurück. Meine Gefühle ändern sich für ihn nicht, aber ich laße ihn los, auch wenn es weh tut, um seiner neue Beziehung eine echte Chanche zu geben.
Natürlich ist das dann auch für mich Schmerzhaft, denn wir haben so schon wennig Zeit für uns drei.(wir sehen uns regelmäßig auch ohne Sex) Und es wird noch weniger werden.
Aber aus Liebe zu ihm nehme ich, auf ihn und seine Freundin, Rücksicht.
Platonisch sind wir ja nun schon einige Wochen, auch ohne die neue Frau gewesen. (siehe oben erstes Posting)
Er muß für sich entscheiden, was er möchte und wie es sich für ihn gut anfühlt.

Und ich muß lernen, die Gefühle zu reflektieren und zu verarbeiten. Lerne dabei geduldig zu sein,was (bei einer ADHSlerin) super schwer ist
Ich lerne wie gesagt gerade das LOSLASSEN.
Und trotz allem fühlt sich die Liebe zu meinen beiden Herzbewohnern gut an.

LG YOYO
Aurora
So ist das mit dem Selbstbetrug.
Wenn das Fakt ist:

Er liebt mich, das weiß ich und ich liebe ihn, aber ich glaube nicht mehr daran, das er sein Leben (Job, Wohnung und Kind) komplett aufgeben wird, um in eine ungewisse Zukunft umzuziehen und ich kann das sogar verstehen, denn auch ich bin nicht bereit, mein Leben hier aufzugeben.

Wie könnte man dieses Problem....

Und genau so erkläre ich mir auch seine Angst!! Er fühlt sich bedroht und ist verunsichert, weil ein anderer Mann mir etwas geben kann, das er eben nicht kann: Die Verbindug aus körperlicher und emotionaler NÄHE!

... dann (nur) lösen?


Wenn du eine Trennung nicht willst, um den Schmerz und die Angst zu beenden, kannst du NICHTS machen außer abwarten (und leiden).

Was soll ein Gespräch bringen? Zugeständnisse, Verzicht... okay... eine zeitlang. Aber doch eigentlich ohne Zukunft.
Worauf baust du eigentlich deine Zukunftspläne mit ihm?

Du willst nicht aus deinem Umfeld, er nicht aus seinem.
Damit steht und fällt das Ganze.


Wenn er nicht poly ist, wird es genau so kommen:

Und wenn er sich in Hamburg neu verliebt, dann wird er sich zwischen 2 Frauen entscheiden müssen, denn ich will mehr als eine Fernbeziehung und ich bin eifersüchtig auf die andere Frau. Nicht weil er Sex mit ihr hat! Sondern weil sie ihm nah sein kann und ich es nicht bin!!

Und er wird es dir nicht erzählen, um dich nicht zu verletzen.


Ich habe Angst, denn ich träume von einer Zukunft mit diesem Mann!!

Nun ja.... träum' weiter....
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Liebe Pagina
Auch dir danke ich, für deine Meinung!

Ich habe bereits im Eingang geschrieben:
Denkbar wäre nach wie vor der Umzug oder eine Fernbeziehung auf Dauer, wobei ich mich damit abfinden müsste, das wir kein gemeinsames Leben führen würden. Trennung ist für mich keine Option!

Deine Frage:
Worauf baust du eigentlich deine Zukunftspläne mit ihm?
Meine Antwort:
LIEBE!!! Ich liebe diesen Mann! Und nur weil ich nicht bereit bin, meinen guten Job hinzuwerfen, meine komplette Familie zu verlassen und nach Hamburg zu ziehen, heißt das nicht, das ich ihn nicht liebe.
Wenn es Selbstbetrug ist, das ich ihm das gleiche Recht zugestehen will (nämlich die Entscheidung fällen zu können, sein bisheriges Leben nicht aufzugeben) dann ist das so...

Und er wird es dir nicht erzählen, um dich nicht zu verletzen.
Auch hier irrst du, denn diese Art von Beziehung, die auf Lügen basiert, führen wir nicht.

Ich glaube, das jeder Poly die Achterbahn der Gefühle bereits durchgemacht hat, auf der ich mich gerade befinde und deswegen habe ich hier um eure Meinungen gebeten.
Wobei es mir weniger um die Beziehung zu meinem Mann ging, denn unsere Liebe stelle ich nicht in Frage! Es ging mir mehr um "Denkhilfen", um mich für neue Ideen zu öffnen, welche mir Entscheidungen erleichtern, die ich in nächster Zeit treffen werde, wobei mir die Beiträge von Venice und Yoyo bisher sehr geholfen haben!

Aurora
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ AuroraPolaris
(Übrigens ein wunderschöner Nick! Kompliment!)

Hab Dank für Deine ausführliche und interessante Antwort bzw. Erläuterung. Darf ich darauf etwas näher eingehen (und mich dabei noch einmal ganz dumm stellen)? Vielleicht bringt Dich das auf ein paar neue, bedenkenswerte Aspekte?

Kann in einer Poly-Beziehung ein weiterer Partner jemals eine "Bedrohung" sein? Ich fürchte, nein. Was ist es dann, was dieses Gefühl der Bedrohung auslösen mag?

Du hast dafür u. a. folgende Gedanken geäußert:

Wir sind sehr weit voneinander entfernt und unsere Zukunft liegt irgendwie im Dunklen und er lernt eine andere Frau kennen.
Ich bekomme Angst! Warum?? Bin ich nicht mehr poly?
Ich habe Angst, denn ich träume von einer Zukunft mit diesem Mann!! Und wenn er sich in Hamburg neu verliebt, dann wird er sich zwischen 2 Frauen entscheiden müssen, denn ich will mehr als eine Fernbeziehung und ich bin eifersüchtig auf die andere Frau. Nicht weil er Sex mit ihr hat! Sondern weil sie ihm nah sein kann und ich es nicht bin!!

Dazu also "dumme" Fragen:

1.) Wieso muss er sich zwischen zwei Frauen entscheiden? Das kenne ich sonst nur aus Mono-Beziehungen. Wofür er sich eventuell tatsächlich entscheiden muss: Bei welcher Frau will er näher leben, wohnen, mehr körperliche Nähe möglich machen? Das hat aber noch nichts mit einer Entscheidung für oder gegen eine der Frauen zu tun.
Und schon gar nichts damit, dass Du, wenn Ihr weit entfernt voneinander lebt, nicht auch eine weitere Liebe hast.
Diese muss für ihn keine Bedrohung sein, ebenso wenig wie die Frau dort für Dich eine sein muss.

2.) Gäbe es wirklich keinen Weg, sich räumlich irgendwie näher zu kommen? Was tut man nicht alles aus Liebe? Warum könntest Du nicht zu den beiden ziehen?

3.) Ist dieses Gefühl, dass "die andere" ihm leichter und öfter näher sein kann und darf, wirklich Eifersucht? Bist Du nicht einfach nur aus verständlichen Gründen neidisch?

4.) Natürlich darf und kann man sich auch mal zurücknehmen, verzichten, auch mal eine Zeit lang ohne Sex leben (das kann zwischendurch sogar sehr nützlich sein - auch in einem spirituellen Sinn -, um zu sich selbst und zum Kern seiner eigenen sexuellen Identität und Liebesfähigkeit zu finden). Aber auf Dauer auf etwas zu verzichten - das geht doch nur, wenn man voll und ganz überzeugt davon ist und es nicht nur dem anderen zuliebe, nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen macht (z. B. wie eine Nonne, ein Asket oder ein Yogi)?

Was meinst Du dazu?

(Der Antaghar)
Da ist wohl einiges...
...durcheinander:

Ist es wichtig, ob er es ist? Ich habe über ein Jahr als Center in einer offenen polyamoren Beziehung gelebt. Er war in dieser Zeit ein Wing. Er hat nie behauptet polyamor zu sein, sondern hat sich nur gut in die bestehende Situation eingefügt, wie sie damals war. Vielleicht auch tolerant aus Liebe?


Deshalb meine Bemerkungen zu SEINEM eventuellen Verhalten.
Er ist tolerant, konnte deinen Mann akzeptieren, hat sich aber von seiner Frau getrennt. Baut sich ein "neues" Leben auf. War bis dahin monogam. Klar war dein Mann keine "Bedrohung", wenn du dich trotz dessen Anwesenheit deinem HH-Mann zugewandt hast.

Nun sieht das anders aus.

Genau genommen möchte ich in die selbe Richtung wie Antaghar.
Warum Bedrohung?
Und wenn er sich wegen einer Anderen von dir abwendet, dann ist das so.
Du hast dich, dein Gefühl für ihn.
Sicher wird das kleiner, wenn ihr euch kaum noch seht und diese Nähe statt dessen eine Andere bekommt. Das ist dann schade und auch sehr traurig aber nicht bedrohlich.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Pagina
Danke! Mit wenigen Worten hast Du das auf den Punkt gebracht, was auch ich denke und fühle: Wenn jemand als "Bedrohung" empfunden wird, dann ist da etwas dahinter, was genau beleuchtet werden sollte.

Doch an sich dürfte für jemanden, der poly denkt und fühlt der also wirklich poly ist), niemals eine Bedrohung sein, wenn neue Partner auftauchen, sondern sollte eine Bereicherung sein - wie weit entfernt man auch immer voneinander wohnen mag.

(Der Antaghar)
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Antaghar,

du hast mir da wirklich einen sehr interessanten Denkanstoß gegeben und Pagina hat es auch gut zusammen gefaßt! KLASSE!
Ich muß darüber wirklich eine Weile nachdenken...

Um dir (und vorrangig mir Selbst) deine Fragen zu beantworten:
1.) Wieso muss er sich zwischen zwei Frauen entscheiden? Das kenne ich sonst nur aus Mono-Beziehungen. Wofür er sich eventuell tatsächlich entscheiden muss: Bei welcher Frau will er näher leben, wohnen, mehr körperliche Nähe möglich machen?
STIMMT 100%ig ! JA ! Tatsache ist allerdings, das ich auf Dauer nur sehr schwer eine Fernbeziehung akzeptieren kann. Wir leben jetzt so seit über einem Jahr. Meine Sozialkontakte leiden darunter, das ich jede freie Sekunde im Internet (bei ihm) bin. Ich habe teilweise Hobbys aufgegeben, weil meine Sehnsucht nach ihm (und damit nach dem PC) so furchtbar groß ist. Ich will das manchmal einschränken, aber ich kann nicht. Eine SMS, ein Wort von ihm und sofort will ich ihm nah sein. Ich bin wirklich süchtig nach dem Kontakt zu ihm! Auf Dauer so zu leben, immer in Sehnsucht, immer nur an den PC denkend... Das macht mich krank und so will ich mein Leben eigentlich nicht verbringen, aber ich kann ihn auch nicht aufgeben...
Einzige langfristige Lösung: Umzug...
Ansonsten weiß ich nicht, wie es weitergehen soll und das hat nichts mit "mono" oder "poly" zu tun.
Es ist die Sehnsucht eines liebenden Menschen.
2.) Gäbe es wirklich keinen Weg, sich räumlich irgendwie näher zu kommen? Was tut man nicht alles aus Liebe? Warum könntest Du nicht zu den beiden ziehen?
Nein. Glaub mir, ich habe darüber nachgedacht! Aber zu Anfang unserer Beziehung hat er immer gesagt, das ihn in Hamburg nichts hält. Mittlerweile merkt er wohl, das es doch so ist, deswegen fällt ihm diese Entscheidung so schwer.
Ich hatte die letzten Jahre große berufliche Schwierigkeiten und habe jetzt endlich einen wundervollen Job gefunden, in dem ich die Erfüllung finde. Er ist wesentlich qualifizierter als ich und würde überall Arbeit finden.
Außerdem habe ich sehr enge soziale Kontakte (die sogar meine Internet-Sucht tolerieren *zwinker*) und ich kann meine Zelte hier nicht abbrechen. Das stand auch niemals zur Diskussion. Er hat immer gesagt, das er umziehen wird, nur (wie bereits geschrieben) sehe ich das jetzt nicht mehr und ich kann es auch nicht verlangen. Die Entscheidung muss er noch treffen. Zur Zeit steht sein Umzug nach wie vor im Raum, nur glaube ich nicht mehr daran (aus den bereits genannten Gründen) vielleicht sollte ich einfach abwarten.
"zu den Beiden"
Noch gibt es keine andere Frau. Er hat Sex mit Anderen, das stört mich auch überhaupt nicht, aber wenn er sich jetzt emotional binden würde... Dazu später unten...
3.) Ist dieses Gefühl, dass "die andere" ihm leichter und öfter näher sein kann und darf, wirklich Eifersucht? Bist Du nicht einfach nur aus verständlichen Gründen neidisch?
Auch damit wirst du ganz sicher recht haben. So habe ich das noch nie gesehen, aber es stimmt! Eifersucht war mir bisher eigentlich immer fremd. Wenn er (oder einer meiner anderen Partner) Sex mit Anderen hat, freue ich mich, das er eine schöne Erfahrung macht. Aber wenn er neben einer "neuen" Frau einschläft, wach wird, mit ihr Essen, in den Zoo oder ins Kino geht, macht mich das rasend... Neid ist da wohl nicht gerade das schmeichelhaftere Gefühl aber das passendere Wort.
Warum Bedrohung?
Und wenn er sich wegen einer Anderen von dir abwendet, dann ist das so.
Du hast dich, dein Gefühl für ihn.
Sicher wird das kleiner, wenn ihr euch kaum noch seht und diese Nähe statt dessen eine Andere bekommt. Das ist dann schade und auch sehr traurig aber nicht bedrohlich.
Ich verstehe genau, worauf ihr Beide hinaus wollt und damit habt ihr recht!!!
Trotzdem sehe ich mich nicht auf Dauer in einer Fernbeziehung.
Ich glaube nicht, dass das funktionieren kann, nicht über mehrer Jahre. Ich möchte für ihn nicht nur "irgendeine Zweitfrau" sein, die er mal alle 6-8 Wochen trifft und Zuhause hat er eine Andere, die mit ihm den Alltag leben darf. Es würde mich innerlich auffressen, das diese andere Frau Alles (Liebe, Nähe, Zärtlichkeiten und Sex) von ihm bekommt, was ich mir wünsche und nur so selten genießen darf.
Ich denke in diesem Fall würde ich die Beziehung beenden.
So hart wie das klingt, aber dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Es ist sicher nicht "poly" gedacht, aber verliebt er sich neu, ist dass das Ende unserer Beziehung. Vielleicht beantworte ich damit (dank eurer Hilfe) meine eigenen Fragen, ich muß darüber nachdenken *zwinker*
Aber genau darum ging es in meinem Eingangsposting!
Ist es fair, das ich mich hier jetzt evtl. auf eine neue Liebe / Beziehung einlasse und ihm diese verwehre, weil ich das (aus genannten Gründen) nicht ertragen könnte?
Würde er sich in Wuppertal neu verlieben, bin ich sicher, das ich die andere Frau auch als Bereicherung für mein Leben sehen werde und ich würde mich mit den Beiden freuen, da bin ich sicher! Nimmt sie mir schließlich Nichts weg sondern ergänzt uns! Ich könnte dennoch seine Nähe und Liebe genießen. Aber eine neue Liebe in Hamburg empfinde ich leider wirklich als Bedrohung für unsere bisherigen Zukunftspläne.
Ich weiß, das ist sehr "un-poly" *lach

Wie bereits gesagt: Im Januar werden wir uns zusammen setzten und ein längeres Gespräch führen, in dem wir über die Zukunft sprechen. Dann werde ich wissen, was er will und wie er sich die Zukunft vorstellt. Mit diesem Wissen werde ich ebenfalls entscheiden, ob und wie es mit uns weiter geht.

Mich würden immer noch die Meinungen der Anderen interessieren. Also wer noch einen so tollen gedanklichen Schubs für mich hat:
Immer her damit, das hilft mir sehr weiter!!

Danke

Aurora
***ng Mann
398 Beiträge
Gedanken von mir
Ich sehe die Sache ganz unabhängig von Poly und/oder Mono.

Wenn ich in meinem Leben etwas erreichen will, dann muss ich mich immer fragen, was bin ich bereit dafür einzusetzen? Die meisten Leute wollen gerne etwas haben und eher nix dafür einsetzen. Dann (ganz platt formuliert) muss man sich nicht wundern, wenn man nicht das bekommt was man will.

Heutzutage sind die Prioritäten so, dass man wegen Job und Geld eher den Wohnort wechselt --- das ist gesellschaftlich auch angesehen und akzeptiert.

Aber eventuelle Nachteile im Job und/oder Geld in Kauf zu nehmen, um einer Beziehung Willen ist halt schwierig.

Daher liebe Aurora:
Es ist nichts Falsches daran, wenn du im Wuppertal bleiben willst, aus den unterschiedlichen Gründen, aber du hast die Wahl --- immer.
Und wenn dir die Beziehung zu dem Mann in Hamburg soooo arg wichtig wäre, dann würden die Hinderungsgründe hintanstehen. Wenn die anderen Gründe dir aber wichtiger sind --- tja, dann kannst du halt mit dem Mann leider nicht im Alltag zusammenleben.

Kurz und gut: Man hat immer die Wahl, es frägt sich nur, ob einem das Ziel sooo viel Wert ist.

Und da sehe ich eine Diskrepanz: Du schreibst von deiner Liebe zu dem Mann in den höchsten Tönen. Aber wenn er nicht aus Hamburg weg will, dann ist die Beziehung doch nicht so wichtig, wie dein bisheriges Leben in Wuppertal.

Klar, ich will auch lieber alles und gleich. Wenn das aber nicht geht, dann muss man sich für das entscheiden, was einem wichtiger ist, und auf das andere weniger wichtige halt verzichten. Und am besten man trifft seine Entscheidung so, dass man sich jederzeit im Klaren darüber ist WARUM man so entschieden hat und es auch nocheinmal so machen würde. Dann ist man nämlich mit der getroffenen Entscheidung im Einklang.

Grüße von Chang
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Chang
Bei Allem was du schreibst, gebe ich auch dir uneingeschränkt recht!
Aber mein Fall ist zu individuell um hier derart zu pauschalisieren.

Ich will hier mein Leben nicht derart ausbreiten, aber bitte sieh es als Fakt, das ich ihm in HH finanziell auf der Tasche liegen würde und völlig isoliert wäre, während er hier arbeiten könnte und ich habe einen großen Freundeskreis, in den er voll integriert ist.

Das wissen wir Beide, deswegen kam mein Umzug für uns Beide nie in Frage. Ich bestehe gar nicht auf die Einhaltung, irgendwelcher Abmachungen, aber meinen Lebensmittelpunkt zu verlegen wäre aus verschiedenen Gründen völlig unmöglich.

Aber das geht ein bisschen an der eigentlichen Diskussion vorbei. Ich danke dir trotzdem für deine Sicht der Dinge!
*******Tom Paar
60 Beiträge
Sicherheit
Liebe Aurora,

dass es für Deine Lage kein Patentrezept gibt, poly hin oder her, und Ihr nur gemeinsam nach einer zukunftsfähigen Lösung suchen könnt, darüber sind sich sicher alle hier einig. Aber Du wolltest ja auch Denkanstöße und deshalb möchte ich nur auf einen kleinen Teilaspekt der Diskussion eingehen: die Sicherheit.

Es ist mehrfach angeklungen (zumindest für mich), dass Du bereit bist, aus Liebe und Rücksicht auf gewisse Dinge und Bedürfnisse zu verzichten, um damit Deinem Partner Sicherheit zu geben. Weil er sonst mit der Situation nicht zurecht kommen würde. Zunächst eine sehr lobenswerte und edle Einstellung. Hier bin ich aber der Meinung, dass ein genereller, oft auftretender Trugschluss vorliegt. Es gibt diese Sicherheit nämlich nicht. Zumindest nicht in der Form, wie sie einer monogamen Beziehung immer automatisch zugeschrieben wird. Und wenn schon verzichten, dann solltest Du in Deinem kommenden Gespräch vielleicht anregen, dass er ebenfalls verzichten könnte. Auf ebendiese (trügerische) Sicherheit, zugunsten der vielen schönen und angenehmen Dinge, die er im Gegenzug dafür von Dir, Eurer Liebe und Eurer Beziehung erhält.

Du schreibst, dass Du bereit bist Rücksicht auf seine Verlustängste zu nehmen. Das würde ich auch tun, aber nicht als dauerhafte „Lösung“. Denn eine Lösung ist es nicht, da das Problem (die Verlustangst) weiter besteht. Ich finde, es ist besser, an der Verlustangst zu arbeiten. Warum hat er die, gibt es einen Grund? Wenn ja, welchen? Meist stellt man dann fest, dass die Ursachen für solche Gefühle wie Verlustangst oder Eifersucht nicht im Verhalten des Partners begründet sind, sondern in einem selbst. Und sich selbst bzw. seine Einstellung zu bestimmten Dingen kann man ändern, den Partner nicht. Verstehe mich bitte nicht falsch: ich glaube nicht, dass man solche negativen oder unangenehmen Gefühle nicht haben bzw. sie ausblenden sollte. Aber sie sollten nicht mein Denken und Handeln bestimmen. Und dabei hilft nur die ehrliche Auseinandersetzung mit diesen Gefühlen... Eine Änderung der eigenen Perspektive, der eigenen Einstellung. Und dann stellt man plötzlich fest, dass sich die Frage nach Sicherheit gar nicht mehr stellt...


Schöne Grüße,

Thomas
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Thomas
JA!

Genau das sind die Dinge, die mir zur Zeit im Kopf rumgehen.

Silvester verbringen wir zusammen und danach machen wir eine Woche gemeinsam Urlaub. In dieser Zeit werden wir klärende Gespärche führen (müssen)

Ich danke dir für den weiteren Denkanstoß, denn genau sowas hilft mir zur Zeit und auch dafür, dass du das Thema nochmal aufgegriffen hast.

Ich würde mich über weitere Meinungen nach wie vor sehr freuen !!

Eure

Auri
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