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Polyamorie138
Ich wage dann auch mal den Vorstoß und verfasse hier einen Beitrag.
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Polyamorie und die Kirche

**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Zweifel
Ich verstehe das und danke euch Allen für eure Meinungen.

Nur kommt mir das so verlogen vor...
Ich bin dazu gezwungen, einen meiner Männer, die ich liebe und auf die ich sehr stolz bin, zu verheimlichen...

Welchen??

Den, mit dem ich zusammen lebe?
Oder meine Fernbeziehung?

Ich lebe in keiner Kleinstadt und bisher hatte ich nie Zweifel daran, das der Weg der absoluten Ehrlichkeit meinem Umfeld gegenüber, der richtige Weg ist...

Montag geht es los, ich fange die neue Stelle an, dann werde ich aus dem Bauch raus handeln. Ich denke, in der ersten Zeit stellt sich die Frage nicht, aber irgendwann werde ich nach meinem Beziehungstatus gefragt... Wir werden sehen...
aurora polaris
keiner zwingt dich zu lügen.....


ich verstehe nur nicht,
was dein privatleben im beruf zu "suchen" hat......

wo ist das problem?
oder wolltest du kollegen als freundschaftliche ergänzung sehen
und beständig mit privaten gefühlen und erzählungen "versorgen"?

wenn einmal das gespräch darauf kommt,
kannst du doch klar sagen:
dies ist mein partner, mit dem ich zusammenlebe
dies ist mein freund...
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
carte_bIanche
Genau so werde ich es auch handhaben.

Und ja! Ich habe die Erfahrung gemacht, das Kollegen sehr oft auch den privaten Kontakt zu mir suchen.

Das liegt vielleicht zum Einen daran, das ich als Empfangsdame immer ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte haben muß und zum Anderen daran, das ich eben ein sehr offener und kommunikativer Mensch bin...

Ich sagte ja bereits, ich erde das auf mich zukommen lassen und erstmal schweigen. Aber lügen werde ich auch nicht.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Nur kommt mir das so verlogen vor...
Ich bin dazu gezwungen, einen meiner Männer, die ich liebe und auf die ich sehr stolz bin, zu verheimlichen.

Liebes Polarlicht,

was verlogen ist, ist die kirchliche Moral, die zur Verheimlichung zwingt, statt die Liebe in all ihren Formen zu heiligen.

Dem mit Wahrheit zu begegnen kann dich zur Märtyrerin machen.
Aber das ist ja nicht, das was du willst, oder?

Gesegneten Tag wünscht Felix
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Keinen als Partner vorstellen
Hallo AuroraPolaris

Ich würde keinen von beiden als Partner vorstellen mich dabei aber im Gespräch nicht einschränken. Wenn du also ansonsten frei sagst was los ist, soll sich jeder so seinen Teil dabei denken, dann musst du nichts verheimlichen und auch nicht lügen (was auf längere Zeit eh nicht klappt).

"Gestern war ich mit Karsten im Kino", "Martin findet die Ausstellung in der Galerie XY super", "Sonntag hatte wir einen tollen Brunch, Karsten, Martin und ich", ...

Was im Herz (und im Bett) passiert geht ja bei der Arbeit keinen etwas an. Die einen werden annehmen ihr seid beste Freunde, die anderen sich ihren Teil denken und viele werden sich gar keine Gedanken darüber machen.
@ Aurora....
Lass Vorsicht walten!
Ich bewege mich seit Jahren im sozialen Berufsfeld...in welchem die kirchlichen Träger allgemein sehr stark vertreten und etabliert sind.
Bei diversen kirchlichen trägern habe ich auch schon gearbeitet...die Bezahlung dort...sind mitunter die besten im Berufsfeld...aber...was ich echt hart finde...hätte ich teilweise keine Konfession gehabt...oder sagen wir mal so...ich bin in Bewerbungsgesprächen (bei kirchlichen Trägern) immer nach meiner Konfession gefragt worden, hätte ich die jobs net bekommen.
Polyamorie läuft zuwieder dem kirchlichen Gedankengut...weil..die Kirche hat ja das Monopol darauf...Ehen zu schliessen...und keine Poly-Ehen...das weisste ja.
Dann denke ich...es ist nochmals ein Unterschied...ob evangelisch oder katholisch....wo der Papst doch erst vor ein paar Jahren eingeräumt hat....im mittelalter könnten von der katholischen Kirche durchaus Fehler gemacht worden sein...spricht ja für sich.
Nicht zuletzt...ich denke das ist der wichtigste Aspekt...kommt es einfach auf die Menschen drauf an...mit denen du zu tun hast und arbeitest.


LG jokar
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Erster Monat
Also, der erste Monat ist um und es sah bisher so aus:

Ich habe nichts von meinen beiden Männern erzählt, wurde aber bereits zum "Mitarbeitergrillen mit Partner" eingeladen.
Diese Einladung habe ich dann einfach nicht angenommen.
Ich wurde auch schon gefragt, ob ich Single bin, diese Frage habe ich mit "Nein" beantwortet... Tja, dünnes Eis. Ich versuche zur Zeit, das Thema zu vermeiden, obwohl ich nette Kolleginnen habe, die auch immer wieder Privates fragen.
Ich habe nur einen Jahresvertrag, wenn der erstmal verlängert ist, denke ich nochmal drüber nach. Bis dahin kann ich auch besser einschätzen, welchen Kollegen ich etwas erzählen kann und wem lieber nicht.
Dann mische ich die Karten neu und entscheide. Ich bin jedenfalls bereit, im Job ebenso um Akzeptanz zu kämpfen, wie in der Familie und im Freundeskreis. Wir werden sehen!

...hätte ich teilweise keine Konfession gehabt...
...hätte ich die jobs net bekommen.
@***er = Ich konnte/mußte wieder in die Kirche eintreten, ohne wäre es auch nicht gegangen!
@ Aurora....
Dann biste ja bestens im Bilde.
Auch wenn du dann einen unbefristeten Vertrag bekommst....wenn die dich wieder raus haben wollen...biste draussen.
Dein Idealismus in allen Ehren....also...ich bin ja auch son...nicht gerade bürgerlicher Typ...aber...mittlerweile denke ich....das Privatleben...heisst Privatleben...weil es eben privat ist...so habdhabe ich das für mich.
Ich habe auch ein ziemlich wildes Leben hinter mir...und die erfahrung gemacht....das sich die Leute früher oder später ganz übel das Maul zerreissen...egal ob man gute argumente hat...oder irgendeine Logik hinter einem steht.....sobald gewisse Themen der Bürgerlichkeit angekratzt werden...muss man aufpassen das es net den Bach runter geht...so gings mir schon ein paar mal...nun halte ich weitgehendst meine Klappe.


LG jokar
So weit braucht man garnicht zu suchen...
Man braucht nicht bis zu den Kirchen zu gehen, um wegen Polyamorie diskriminiert zu werden...

Ich hatte mich vor ein paar Tagen für die neue Gruppe hier im JC, "BDSM mit Herz", beworben. Und, ratet mal, ...wurde abgelehnt.
Und zwar mit der Begründung, bei mir sei der Faktor Polyamorie einfach viel größer, als daß ich in diese Gruppe integriert werden könnte.
Ich habe schon ein wenig geschluckt...denn soviel Intoleranz hätte ich hier dann doch nicht erwartet.
Aber nichtmal auf einer Internetseite für Erotik (mehr oder weniger stilvolle...) ist Polyamorie toleriert.

Was kann ich da von den kirchlichen Organisationen erwarten, die jahrhundertealte Traditionen pflegen?

Es ist ja ein Unterschied, ob ich mich einschüchtern lasse und mein Leben nicht so lebe, wie es für mich richtig ist, oder ob ich einfach die Klappe halte und tue, was für mich richtig ist. Aber an die große Glocke hängen würde ich meinen Lebensstil nicht, jedenfalls nicht ohne wichtigen Grund.

Moxy
Polyamorie ist gefährlich
natürlich wird man als Poly diskriminiert. Erst mal ist es Sodom und Gomorrha innerhalb der anerkannten Beziehungsbeschreibungen, also Leben mit einem geliebten Partner, aber das ganze pervertiert ins multiple.
Unsere gesamte Werteordnung baut darauf auf, daß es verinnerlichte sexuelle Beziehung nur zu einem Partner geben kann, sogar bei den Homos gehört doch die Ehe und das damit zusammenhängende Treueversprechen zum höchsten moralischen Standard. Davon abzuweichen geht nur unter der Decke des verlassens von Moralgrenzen oder muss mehr oder weniger reduziert werden auf den körperlichen Trieb. Aufgeklärte Liebe in verschiedenen Konstellationen mit mehreren Menschen ist in unserem unidimensionalen Programm nicht mehr vorgesehen. Damit werden die letzten Besitzstände unterminiert und nicht nur die einfache Definition von Treue, nämlich der körperlichen geht baden, sondern auch die ausschliesslichkeit der mental, emotionalen Seite. Alles wird in Frage gestellt, auch die Rangordnung von Beziehungen.
wir haben das einmal durchgespielt und auch ich glaube, dass echte Polyamorie ein viel zu instabiler Zustand ist, als dass er von Dauer sein könnte.
Ich für meinen Teil könnte ohne diesen Anker des Menschen mit dem ich auch den Rest meines Lebens verbringen möchte nicht wirklich leben, sie ist mir Reflexion, Prüfstein und Fundament in einem, genau das, wofür ich mich auch hergebe.
Also entsteht im Konfliktfall eine Rangordnung, oder anders herum der Konfliktfall ist die Rangordnung. Da man das eine nicht aufs Spiel setzen möchte für das andere. Diese aufzulösen wäre das ultimative Risiko in das man sich begeben kann. Dies zu tun heisst aber auch gleichzeitig, daß die mögliche Eigenerfahrung mehr gewertet wird als der individuelle Gegenüber oder wieder andersrum Egoismus vor, denn in dem Fall kann sich in letzter Konsequenz keiner mehr auf keinen Verlassen.
Das aber ist in meinen Augen die absolute Grundlage für absolutes Vertrauen. Nicht die Tatsache mit wem ich sonst noch ins Bett Steige, nicht das Fakt mit wem ich welche berauschenden Gefühlsebenen erreiche, sondern das Wissen ist da jemand der mich, wenn alles den Bach runter geht auffängt. Ich kenne wenige die dieses Bewusstsein in einen lebenslangen innerlichen Vertrag gießen könnten und die Ehen die auf der Basis auch heute noch funktionieren sind wohl als Spurenelemente in unserer Gesellschaft verteilt.
Auch das kirchliche Eheversprechen ist für mich nichts anderes als diese Grundsubstanz, nur die meisten Menschen sind zu feige sich gemeinsam daran zu trauen das übrige Stützkorsett darum zu entfernen bis hin zum fremd verlieben zuzulassen-. Und ich zweifle daran ob dies je eine Gesellschaft kann ohne es im Aussenverhältnis durch Diskriminierung zu sanktionieren, denn es gibt immer die Dummen, die Unreflektierten und die Machtgeilen die damit nicht umgehen könnten. Sanktionsfrei kann aber nur eine Verbindung bleiben die allgemein vom persönlichen Erfahrungshorizont her akzeptabel ist. Poly gehört in Ihrer Kompelxität und Grenzwertigkeit in allen Ebenen sicherlich nicht dazu und wird immer ein Versuch bleiben.
Aber genau das ist das aufregende daran. Ich für meinen Teil bin immer schon gerne Anarchist und Regelbrecher gewesen, die Sünde schmeckt einfach viel zu süss, solange man sich an ihr nicht verdirbt. Aber ich muss doch nicht jedem sagen, daß ich dem Bullen sein Mützchen geklaut habe.
@shiva
Shiva warum ist es pervers wenn ein Priester der zu seinem Freund steht gehen muss?
Die Kirche hat ein Dogma, das macht sie als Kirche aus. Teil dieses Dogmas ist, dass der Papst immer recht hat (kenn ich irgendwoher? seltsamt) und dass Priester im Zölibat leben. Da wir mittlerweile in diesem Verein, der sich Demokratie nennt leben, steht es jedem frei nicht Priester zu werden oder diesen Job abzulegen. Immerhin gehört zur Job Beschreibung dieses Dogma zu verbreiten und den Anstellungsvertrag unterschreibt Mann bei der Weihe sogar mit dem CEO aller CEO´s
Was würde dein Chef sagen, wenn du die grundlegenden Firmenregeln missachtest? Das ist ein Grund für eine fristlose Kündigung. Wohlgemerkt das gilt für Pfarrer. Anders liegt der Fall wenn es um "Dienstleistungen" am nächsten geht die als normaler Job verkauft werden, da sollte weder die Glaubensausrichtung, noch die private Lebensweise eine Rolle spielen und tut es auch nicht solange du es nicht an die große Glocke hängst.

ich kann dem exhibitionstischen Hang und dieser Missionshaltung von gesellschaftlichen Splittergruppen nichts abgewinnen. Darum meine Lieben handelt es sich aber nicht nur bei der Polymarie, sondern um die meisten Orientierungen und Lebensauffassungen hier im JC. Genau das ist nämlich die Haltung die zur Inquisition, Ausgrenzung und Krieg geführt hat und führt.

Mit so einer Darstellung nimmst du die gleiche Basis ein die du angreifst und verurteilst.

Polyamorie steht deshalb auch nicht unter Strafe, was wohl der einzige verlässliche Rahmen in einer pluralistischen Gesellschaft sein kann, nämlich das Gesetz, alles andere fällt unter persönliche Meinung, die immer noch frei sein sollte.
@jonathanseagull
Irgendwie komme ich bei deinen Ausführungen nicht mit?

Eventuell weil ich echte Polyamorie lebe und nicht nur aus Spaß am Anderssein versuche.

Für mich ist die Liebe über Eck eine Tatsache und keine Protesthaltung gegenüber der Gesellschaft. Eventuell ist jedoch genau das der Knackpunkt, ich will niemanden durch meine Art zu leben verletzen oder ihm irgendeine Art von Unfähigkeit unterstellen.

Das Große Ganze ist mir und meinen lieben völlig egal, so sehe ich mich auch nicht als Randgruppe. Kann sein das uns deshalb keinerlei Diskriminierung entgegengebracht wird.
Vielmehr ist es so, dass wir, sobald wir uns offenbaren, sehr viel Interesse und Bewunderung entgegengebracht wird.

"Ich finde es toll wie ihr lebt, ich glaube ich könnte es nicht." ist der Satz den ich in diesem Zusammenhang an häufigsten höre.

Deine Vorstellung einer Rangordnung innerhalb einer Beziehung empfinde ich als sehr seltsam, da ich eine solche Rollenverteilung nicht kenne. Wenn du damit meinst das es innerhalb einer Beziehung eine Aufgabenverteilung gibt, so stimme ich dir zu.
Eine Rangordnung bedeutet jedoch eine Wertung der Personen innerhalb einer Beziehung.

Diese System einen Erst- und Zweitpartners ist jedoch nicht Grundlage unserer poly-Beziehung, weshalb ich wohl auch zwei Menschen habe auf die ich im Notfall vertrauen kann.

Polyamory wird auch für die Kirche erst zum Thema wenn diese gezwungen ist eine klare Stellung zu beziehen. Meine Mutter sitzt im Vorzimmer des ev. Kirchenrates von Meck./Pom., doch weil mich die Meinung der Kirche nicht interessiert hat diese zu meinen Leben auch noch nie etwas gesagt.

Unser leben leben wir für uns, wir haben keinerlei exhibitionstischen Hang oder gar eine Missionshaltung gegenüber der Gesellschaft, deswegen werden wir eventuell aufgrund unserer Persönlichkeiten abgelehnt, doch bis jetzt nur ein einziges mal aufgrund unserer Beziehungsform.

Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. &
Du bist immer ein Teil der Gesellschaft in der du lebst.


Brian
Brian
Ich lebe wie ich lebe auch nicht um irgendeine Randgruppe darzustellen und schon gar nicht um damit zu kokettieren, sondern weil ich meine Grenzen und Üerbeinkünfte mit mir und meiner unmittelbaren 'Umwelt und sonst niemand ausmachen will.
Der Bezug ging in Richtung Diskriminierung oder sollte ich besser sagen Differenzierung der Umwelt. Dass diese stattfindet, wenn auch wohl nicht in deinem Bekanntenkreis, der ja auch ein sehr aufgeschlossener sein kann, höre und sehe ich immer wieder.

Wenn das bei euch so funktioniert, wunderbar. Mich würde in erster Linie dann aber interessieren wie lange ihr in dieser Konstellation schon lebt und ob auch Kinder dadurch betroffen sind, bzw. aus diesen Verbindungen hervorgegangen sind.
Du schreibst ihr lebt bereits seit 12 Jahren in der festen Beziehung. Meinst du damit die erweiterte Runde oder eben diese langjährige. Klingt mir schon so ein bischen als ob du meine Sätze gerade damit bestätigst, aber schöner wärs wenn dem nicht so wäre.

Für mich weis ich, daß es wohl mit meiner Partnerin und die ist ein kaum noch trennbarer Teil von dem was ich bin, kaum mögliche wäre diese Werteränge aufzugeben, weil wir uns sonst verlieren würden.

Ansonsten bin ich immer lernwillig und begierig. Das ist übrigens keine Rollenverteilung, vielleicht liegt darin das Missverständnis.

Ansonsten stimme ich dir vollständig und gerade im letzten Satz zu, genau das wollte ich damit ausdrücken.
Wir leben jetzt seit drei Jahr poly, also im Verhältnis zu unserer monogamen Phase recht kurz. Weshalb ich mich jedoch, auch ohne Kinder, ein ganzes Stück weit aus dem Fenster lehnen kann ist, dass wir diese Zeit als Familie zusammenleben und alle in einer Wohnung mit nur einem Schlafzimmer und nur einem Bett.

Ehrlich gesagt kann ich deine Sätze werder bestätigen noch verneinen, da ich nicht genau weis was du eigentlich sagen willst.

Ich kenne in unserer Beziehung eine Rollenverteilung, jedoch keine Werteinteilung.

Als Beispiel:

Ich bin der Älteste und auch ein Stück weit das Familienoberhaupt, da ich oft Entscheidungen ausformuliere. Diese Position als Moderator der Familie bedeutet jedoch nicht, dass meine Meinung mehr zählt als die des neuen Mannes. Es ist einfach meine "Rolle", da meine Fähigkeiten und mein Wissen für diese Aufgabe am effektivsten sind.
Bei anderen Aufgaben ist es dann ein anderer der die Führung übernimmt, so sind wir alle sehr unterschiedlich doch in der Summe unserer Wertigkeiten absolut gleich.



Unserer Bekanntenkreis ist nicht aufgeschlossener als der deutsche Durchschnitt. Aufgrund unserer Arbeit sind wir in ganz Europa unterwegs und weder im erzkonservativen Italien noch im toleranten Amsterdam war unsere Polyamory je ein Problem. Sie hat jedesmal für eine gewisse Verwirrtheit bei anderen gesorgt, doch klare Ablehnung haben wir nur ein mal im sehr engen Freundeskreis erfahren. (Diese jedoch dann von Menschen die sich selbst als kulturell sehr gebildet und sehr offen beschreiben...).

LG
Brian
Dogma ist ein gutes Schlagwort!
Und ja auch erst mit Entstehung der Kirche ansich entstanden.
Ich persönlich bin Christin. Und glaube, aber von der Institution Kirche,
drängt diese mich durch ihre Ansichten immer weiter von sich weg.
Der größte Polyamorist ist und bleibt, in meinen Augen, Jesus.
Er liebte jeden und alles, mit allen Stärken und Schwächen.
Menschen die daraus im Laufe von Jahrhunderten eine Moralvorstellung bastelten, die sie mit der Institotion Kirche in Einklang versuchten zu bringen, sind auch tatsächlich weit damit gekommen.
Ich bin Christin und ich bete zu Gott, ich lese in der Bibel, und ich kenne die zehn gebote *ja*
Aber mit dem Auslegen, was uns durch Jesus vermittelt werden könnte, da tut sich die Kirche, egal welcher Konfession, doch ein wennig schwer.
Das ist meine Ansicht.
Denn es heißt doch immer, wir öffen unser Herz viel zu wennig. Und wenn wir dann mehr als Familie, Kinder, Freunden und den Ehemann nämlich noch eine weitere Liebe, eben halt nicht nur platonisch, rein laßen, dies Ehrlich nach außen tragen, währen wir vermutlich auf einmal nicht mehr in der Herde willkommen.
LG YOYO
Ein sehr interessanter Thread! Ich möchte nun einmal, da ich ebenfalls ein kirchliches Amt bekleide und einer evangelischen Kommunität angehöre, eine Lanze für meine "Firma" brechen!

Ich möchte nicht über die katholische Kirche reden, denn ich bin Protestant. Und so lange Martin Luther nicht heilig gesprochen wird, ignoriere ich die katholische Kirche, wenn möglich. *aetsch*

Ich persönlich finde, daß sich in den letzten Jahre verdammt viel in der evangelischen Kirche getan:

Es gibt unzählige homosexuelle Pfarrer/Pfarrerinnen, die ganz offen mit Lebensgefährten/gefährtinnen im Pfarrhaus zusammenleben.

2007 hat sich Margot Käßmann (Landesbischöfin von Hannover) scheiden lassen. Natürlich gab es dabei heftige Diskussion. Aber sie ist immer noch in Amt und Würden. Und unter'm Strich kam heraus, daß das Kirchenvolk sie nach diesem mutigen Schritt menschlich authentischer findet.

Mein Arbeitgeber (der größte evangelische Sozialkonzern Europas) hat bereits Ende der 80'er Jahre eine Antidiskriminierungsrichtlinie erlassen, nach der kein Mitarbeiter wegen seiner sexuellen Identität benachteiligt werden darf.

Und auch 'polyamore' Lebensformen sind mir bei kirchlichen Amtsträgern nicht unbekannt!

Sicherlich: Es gibt sie auch im evangelischen Bereich: Die verstaubten, grauen, konservativen, fundamentalistischen... Aber ihnen gegenüber steht auch ein bunter Strauß von progressiven, aufgeklärten und toleranten Mitgliedern und Amtsträgern.
Leider werden diese von kirchenfernen Menschen oft nicht so wahrgenommen, wie sie es eigentliche verdienen würden.
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