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Poly ohne Digitale Kommunikation?

Poly ohne Digitale Kommunikation?
Ich sehe grade eine Sendung im ZDF: Hilfe wir sind Offline!
Etwas drastisch der Film. Aber mir stellt sich grade die Frage, ist unsere Lebensweise überhaupt denkbar, ohne WathsApp, SMS oder eMail? Grade wenn die Partner ein paar 100 km weg wohnen? Sind wir ein Produkt unserer Zeit, oder gab das früher auch schon Menschen, die polyamor lebten? Ich wohne in einer Gegend, mit eingeschränktem digitalen Zugang. Ich bin manchmal fast hilflos, wenn ich gefühlt kommunikationsfrei bin. Meist hält dieser Zustand nur wenige Minuten an. Aber die können endlos sein.
*********aige Paar
714 Beiträge
Nun... Die digitale Kommunikation hat viele Sachen Zweifelsohne erleichtert und ganz sicher in Hinsicht auf die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden.

Der Radius für die polyamoren Zeitgenossen hat sich erweitert, aber das es eine neue Erscheinung ist... Eher weniger, nur die Begriffe waren früher anders.

Und rein biologisch gesehen ist der Mensch unseres Wissens nach ein Säugetier, daß von Natur aus zu gemäßigter Promiskuitaet neigt, irgendwo zwischen Schimpansen und Gorillas *lach*
*******ein Mann
58 Beiträge
Die Crux der elektronischen Kommunikation
Hallo Seehund,

natürlich ergibt sich das Problem ohne die modernen Kommunikationsmittel dann, wenn der sekundäre Partner sehr weit weg wohnt.

Andererseits kann ich aus meinem Erfahrungsschatz, bei dem ich mir aber noch nicht im klaren war, dass man es als polyamourös bezeichnen könnte, berichten, dass ich mich immer in Frauen verliebt und Gefühle entwickelt habe, gerade wenn sie eher in der näheren Umgebung und auch irgendwie als Bekannte meines Bekannten- oder Freundeskreises "aufgetaucht" sind. Kommunikation gab es immer auf irgendeine Weise - und wenn Du mit dem Fahrrad (zu Studenten-Zeiten) einfach hingefahren bist.

Da ja Polyamorie nichts mit Geheimhaltung zu tun hat, würde ich es im Zeitalter selbst modernster Telekommunikation durchaus für NICHT verwerflich halten, auch das stationäre Festnetztelefon zur Kontakt-aufnahme zu verwenden.

Da ich jetzt erst - im hohen Alter *alarm* - beginne, meine Polyamorie komplett auszuleben, verzichte ich natürlich auch nicht auf die Mittel der modernen Kommunikationswege. Auf der anderen Seite habe ich auch schon feststellen dürfen, dass Whatapp & Co. für ernsthafte Kommunikation natürlich völlig ungeeignet ist.

VG
Knickebein
Ich habe kein Festnetz und ich bekomme hier auch keins. Ich kann als einzige Alternative Briefe schreiben. Das ist der Preis der Idylle.
****e59 Frau
3.516 Beiträge
Mit Briefen
stelle ich mir Fernbeziehungen schon sehr schwierig vor. Es ist ja auch mit den heutigen modernen Kommunikationsmitteln nicht ganz einfach. Und trotzdem hat es schon immer Verhältnisse neben den Ehen gegeben, auch Fernbeziehungen. Wenn zwei Menschen sich verstehen, lieben und zusammen sein wollen, finden sie immer Mittel und Wege um das auch zu bewerkstelligen. Wo ein Wille, da ein Weg.
*******ein Mann
58 Beiträge
Briefe ...
... wie romantisch.

Briefe üben in Langsamkeit und Geduld. Und im "Zuhören". Du hast, wenn Du einen Brief von Deiner Liebsten/Deinem Liebsten liest, keine Möglichkeit, dem anderen ins Wort zu fallen. Und Du hast Zeit, drüber nachzudenken.

Ich mag Briefe. Wenn ich was nicht loswerden kann oder will mit einem Partner - ich schreibe 'nen Brief. Ich kann ja lange genug drüber nachdenken, aber wenn er in den Kasten wandert, gibt's kein Zurück mehr. Das wirkt manchmal auch befreiend.

VG
Knickebein
Grade wenn die Partner ein paar 100 km weg wohnen?
Dieser Sachverhalt ist für uns undenkbar. Die Partner müssen beieinander oder rasch erreichbar sein, max. ca. 40 km.

Sternenwind (er)
*******ein Mann
58 Beiträge
@sternenwind_due
*bravo*
****e59 Frau
3.516 Beiträge
Hat man das
wirklich in der Hand in wen man sich verliebt? Wie weit derjenige weg ist, den man liebt? Ich denke nicht.
Soll ich wegen Entfernung jetzt auf diese Liebe verzichten? Auch dazu sage ich "nein". Warum sollte ich das auch tun, wenn beide sich einig sind. Die Beziehungsarbeit ist noch etwas schwieriger, das ist klar. Aber ist das ein Hinderungsgrund?
Naklar, Entfernung ist ein Problem. Ich möchte nicht länger als ein paar Stunden entfernt sein. Deutschland ist ja nicht so groß. Es an Kilometern fest zu machen finde ich unmöglich. Ich liebe nicht nach Entfernung in km sondern nach Nähe im Herzen.
Zieht man nicht mittelfristig zusammen, wenn sich eine feste Beziehung entwickelt?

Als Dauerzustand sind grosse Entfernungen definitiv für uns nicht denkbar.
Für mich Realitätsfremd!
Micha
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Gerade gesehen...
Nette Familienkomödie über den Wert analoger vs. digitaler Kommunikation.
Wie immer mit dem Saubermensch-Image der Öffis, aber immerhin so unterhaltsam, dass ich nicht angezuckert abschalten musste.

Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir u.a. lebten polyamor weit vor der digitalen "Revolution".

Imho nicht grundsätzlich ein Polythema. Fließende Kommunikation erleichtert das Leben ungemein - digital wie analog, poly wie mono.

Tom
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mehr als Eine/n zu lieben hat es sicher schon immer gegeben, nur war es z. B. zu Zeiten, als Briefe noch mit der Postkutsche befördert wurden, schwieriger und mit mehr Geduld verbunden, auch über Entfernungen in Kontakt zu bleiben, man hatte aber dazwischen auch mehr Zeit für anderes. Wobei es durch Post und Reisen überhaupt erst möglich wurde, jemand in größerer Entfernung kennen und lieben zu lernen.

Auch wenn hier WhatsApp und Co schon verteufelt wurden, so machen es doch digitale Medien wesentlich einfacher in Kontakt zu bleiben, sich untereinander mit Wort und Bild am Leben teilhaben zu lassen und, nicht nur, das polyamore Leben zu organisieren. Und, wenn man es nicht nur auf Smileys und Abkürzungen reduziert, was ja schon wieder lieb- und einfallslos sein kann, dann hat es doch durchaus einen Vorteil, dass man wieder schreibt, ist es doch mit denken und mitfühlen verbunden. Einen Unterschied zwischen Brief, WhatsApp und E-Mail sehe ich da, außer der Unterlage, auf der man schreibt, nicht.

Wenn man in einer festen Partnerschaft lebt und der Kontakt zu weitere(n) Liebe(n) in größerer Entfernung zwischen den Begegnungen über digitale Medien gehalten wird, sehe ich schon eher eine Gefahr, dass die Kommunikation mit dem direkten Lebenspartner zu kurz kommen kann und auch für andere sonstigen Gepflogenheiten, z. B. ein Buch zu lesen, zu wenig Zeit ist.

Weil hier auch gerade über Entfernungen diskutiert wird, die können trotz digitaler Medien schon ein echtes Problem sein, da kommt es aber auch auf die Konstellation der Beziehungen an. Lebt man selbst und auch die Zweitliebe(n) in einer festen und glücklichen Partnerschaft, macht das manches einfacher, die Zeiten der Trennung zu überbrücken und ein Gleichgewicht zwischen festem Lebenspartner und zweiter Liebe zu halten, nicht jeder will gleich in einer polyamoren WG leben.
***xy Frau
4.597 Beiträge
Ich sehe alle diese Elektronischen Spielereien eher skeptisch. sie verleiten zu einer permanenten Erreichbarkeit, die man nicht wirklich leisten kann oder will. Sie geben die Illusion, daß man sich kennenlerne - und in Wirklichkeit bedient man nur gegenseitige Vorstellungsbilder.

Ich hatte über Jahre eine Fernbeziehung ins Ausland...nur mit Briefen und wenigen Besuchen. 1,- DM/Minute war damals nicht bezahlbar und die Flugtickets sowieso nicht.

Mir ist telefonieren immer noch am liebsten, wenn man sich schon nicht sehen kann. Auf alles andere könnte ich gerne verzichten.

Trixy
****e59 Frau
3.516 Beiträge
Sie geben die Illusion, daß man sich kennenlerne - und in Wirklichkeit bedient man nur gegenseitige Vorstellungsbilder
Das mag für reinen Schriftverkehr wohl gelten, weil es so schwer ist, Emotionen auszudrücken. Aber unsere jetzigen Kommunikationsmittel bieten ja so viel mehr. Ich kann Bilder verschicken, Sprachnahrichten verfassen, ja sogar Videoanrufe tätigen. Wer sich da auf Dauer verstellen kann...
Außerdem ist es ja "nur" ein Mittel um sie Wartezeit zwischen den Treffen nicht zu lang werden zu lassen. Ich habe doch das Bedürfnis meinem Liebsten zu erzählen, wie mein Tag war, dass ich oft an ihn denke...
Alles nur ein Ersatz für eine Umarmung, einen Kuss. Das ist mir völlig klar, aber ich sehe es positiv für das Gelingen einer solchen Beziehung.

Einen weiteren Aspekt möchte ich noch aufgreifen.
Da ich es schon häufig erlebt habe, wie schnell es beim geschriebenen Wort zu Missverständnissen kommt, weil der Partner was anderes liest, als ich ausdrücken wollte...schnell zum Telefon gegriffen und mit Sprache auch die Emotionen rüber gebracht oder eben eine Sprachnachricht geschickt und meistens löst es sich sehr schnell auf.
Profilbild
********enzo Mann
853 Beiträge
Summer of Love 1788
Friedrich Schiller liebte zwei Schwestern zugleich. Beide Schwestern sind ein Herz und eine Seele; sie nehmen Schiller in ihren Lebensbund auf. Davon zeugen stapelweise codierte Briefe, von denen manche später verschwanden; so lässt sich die Dreiecks-Beziehung nicht mit letzter Sicherheit beweisen, aber sehr wahrscheinlich gab es sie. Um das zu kaschieren, soll Friedrich Charlotte ehelichen – doch als diese nach Weimar gerufen wird, verbringt er mit Caroline eine Liebesnacht.

Wer sich anschauen möchte wie Polyamorie auch ohne Internet uns übers Schreiben fuktioniert, dem empfehle ich den Film: "Die geliebten Schwestern"

http://www.senator.de/movie/die-geliebten-schwestern
****e59 Frau
3.516 Beiträge
Nicht jeder kann
mit Worten so gut umgehen wie Schiller *zwinker*
*******mcat Mann
3.237 Beiträge
die HALTUNG polyamor zu sein ist .....
.... weder abhängig davon, ob man gerade in einer, zwei, drei Beziehung(en) lebt. Und auch nicht, ob man digital oder analog kommuniziert.

Ebenso ist es völlig gleich, ob ich analog oder digital korrespondiere.
Wirklich unabhängig bin ich, wenn ich beides beherrsche.

In meiner Jugend, bei der ersten Jugendliebe, haben wir uns jeden Tag Briefe geschrieben. Oft überkreuz. Jeder hat jeden Tag Post vom anderen bekommen. Es war himmlisch.

Und ein Telefonat für 50 Pfennige war immer drin. Man konnte sich ja auch kurz fassen - das wesentliche kann man in 10 Sekunden seiner Liebsten mitteilen - das, was sie genau in diesem Moment hören wollte.

Und trotzdem setze ich heutzutage auf elektronische Medien - auf Emails, SMS, Mobilfunk.

Und genauso wie ich diese Möglichkeiten ganz gezielt einsetze, verzichte ich auch ganz bewußt auf so manches.

Ich muss nicht immer erreichbar sein - ich darf auch mal weiter weg sein als 40 Minuten.

Wichtig ist, dass ich dann erreichbar bin und DA bin, wenn ich gebraucht werde.
Und dass ich mit dem, was mir zur Verfügung steht - Brief, Telefon, Beamen durch den Hyperraum - zum richtigen Zeitpunkt das "richtige" mache.

Daran hat sich in einem halben Jahrhundert nichts geändert - und wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft nichts ändern
Auch wenn das mit Poly herzlich wenig zu tun hat, aber intensiv mit dem Thema "offline":

wie sind seit Nutzung von Strom, Motoren, usw. schon lange OFFLINE ... wir haben essentielle Fähigkeiten wie mentale Kommunikation, Regulation der Körpertemperatur ohne auf Heizung & Co angewiesen zu sein und vieles mehr verlernt.

Technik und ONLINE dominiert das inzwischen fast hilflose Wesen Mensch.

Not easy to realize but true

*g*
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Poly ohne Digitale Kommunikation?

Kein Problem

Menschen finden logischerweise auch offline zusammen.
Durch gemeinsame Unternehmungen, regionale Kontaktanzeigen oder einfach per Zufall im Alltag.

Evtl. sogar besser als heutzutage, da die Menschen die sich kennenlernten, oftmals bereits im näheren Bereich wohnten.
Wo vielen Menschen durch Dating-Portale jeglicher Art vorgegaukelt wird, der nächste Partner/in sei schon an der nächsten Ecke verfügbar, gestaltet sich die Suche und auch die Kommunikation miteinander zum Teil eher kontraproduktiv.

Tag Tschüss der nächste
Schon beim ersten Date meldet Tinder, wo Date Nr. 2 in der Umgebung zu finden wäre.

Schwieriger waren ohne digitale Kommunikation nur Affären, von denen der/die Partner/in nichts wissen durfte, da man oftmals nur per Festnetzanschluss schnell und zeitnah erreichbar war und auch die Ehefrau / Ehemann und evtl. Kinder diesen Telefonanschluss nutzten.

Das waren dann diese ominösen Anrufe, wo aufgelegt wurde, wenn der falsche Gesprächspartner/in am Telefon war *lach*

Göttlich waren damals die Blicke der Männer wenn man sagte ....

Sie : ruf an unter
Er: *schock* und wenn Dein Mann dran ist *panik* ?
Sie : na dann sagst Du Hallo hier ist XXXX kann ich mal Anja sprechen ?

Sie : komm doch vorbei
Er: und wenn Dein Mann da ist ?
Sie : dann sagst Du Hallo und kommst rein.

*haumichwech* Himmel waren das Zeiten und was haben wir manchmal gelacht.

Entwickelt sich eine festere Partnerschaft zu dritt oder viert, lebt man doch sowieso gemeinsam in einem Haushalt oder wenigstens in der Nähe, so dass man keine Probleme hat, miteinander
zu reden (kommunizieren).

Fernbeziehungen jeglicher Art gestalten sich jedoch schwieriger, ohne die heutige Vielfalt der digitalen Medien, das ist wohl wahr.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ich schließe mich allen an, die analoge Kommunikation für möglich halten, schließlich bin ich selbst analog sozialisiert.

Das Problem dürfte heute eher darin bestehen, dass digitale Verweigerer eher zu einer krassen Minderheit
geworden sind und der Konflikt dann eben darin besteht, dass sie "durchs Raster fallen", weil den anderen, dynamischen polyamoren Planungskünstlern das Briefeschreiben oder nur per Festnetz telefonieren einfach zu umständlich sein wird.

Die digitalen Verweigerer wären also eine Art Sub-Gruppe und so könnten sich Gleichsinnige am ehesten in dieser Gruppe finden, - nur - wie erfahren die alle voneinander?

Per Annonce in der "Zeit"?
Diese Gruppe ist für mich ein schönes Beispiel für die segensreichen Errungenschaften der digitalen Revolution. Ich lebe in einer Welt, die globaler ist als je zuvor - und das ist für meine polyamore Entwicklung außerordentlich hilfreich.

Ich lebe übrigens in einem Dorf. *lol*

Cheers
Joshi
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Die digitalen Verweigerer wären also eine Art Sub-Gruppe

die Frage war nicht ..... Verzichtet ihr auf digitale Kommunikation.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
@*******erli

Die Frage war, ist poly ohne digi möglich. *zwinker*

Also - gesetzt den Fall jemand lebt ausschließlich analog, setzt dies (heutzutage) einen bewussten Verzicht voraus. Die Betroffenen können zu dieser Diskussion allerdings aus nahe liegenden Gründen níchts beisteuern.
Wir bleiben also im Bereich des Spekulativen über eine möglicherweise oder auch nicht existierende Sub(versiv)gruppe. Oder kennt jemand mehr als zwei?

Sollte es demnächst einen neuen Trend in diese Richtung geben, könnte das zumindest das Zeitungssterben verlangsamen. *nachdenk* *skeptisch*
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