Liebe versus Freiheit - ein Balanceakt oder unmöglich?
Ich mag mal ein weiteres Thema beleuchten:Bedeutet zu lieben, jemanden dadurch in seiner Freiheit einzuschränken?
Wenn ein Mensch seine Freiheit als höchstes Gut betrachtet - in wie fern ist dieser Mensch überhaupt beziehungsfähig, oder beziehungswillig? Für mich ist das nicht unvereinbar. Ich kann einen Menschen lieben wie er ist, in Verbindung sein, und ihm gleichzeitig alle Freiheit lassen. Die Freiheit, so zu sein und zu leben, wie er mag, und mit wem er wann mag. Und das in Gegenseitigkeit. Und ihm immer wieder zu begegnen, wenn beide es so wollen.
Für mich spielt da die Qualität und Intensität eine entscheidende Rolle; nicht der räumliche Abstand und der Zeitabstand. Verhindert aber der unbedingte Freiheitsdrang die Freiheit, zu lieben? Darf ich nicht lieben, mich verbinden, und auch nur auf Zeit eins sein wollen, wenn ich meine Freiheit über alles stelle? Was ist das für eine Freiheit? Wenn sie mir verbietet, wahrhaftige und verbindende Liebe zu leben?
Für mich ist die Liebe das höchste Gut. Denn wir sind aus Liebe entstanden, und sind im Kern Liebe.
Wirkliche Liebe verbindet zugleich und lässt auch frei. Wenn ich meinen Partner liebe, liebe ich ihn, wie er ist, und teile mit ihm, was wir gemeinsam teilen wollen und können; in Verbundenheit. Ansonsten lasse ich ihn frei sein in Liebe und bin auch so mit ihm verbunden.
Pure Freiheit ohne verbindende Liebe trennt mich von dem ab, was ich bin. Liebe.
Das empfinde ich als Egotrip; geboren aus Angst. Angst vor Verletzung, vorm erneuten Verlassen werden, und vor vielem mehr, was man erlebt haben mag oder fürchtet. Freiheit ist existenziell wichtig - aber nur in Liebe und Verbundenheit hat sie für mich einen Wert...
Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen...