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BDSM & Polyamorie
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Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
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Polyamorie leben

****nLo Mann
3.558 Beiträge
http://www.joyclub.de/my/3086931.blauer_engel_dd.html Polyamory: Polyamorie leben
Wie geht ihr damit um, wenn z.B. der zweite Partner eine Beziehung hat, die ihm normal nicht den Raum für eine weitere Liebe lässt???
Also der zweite Partner letztlich einen anderen Menschen, mit dem er irgendwie, hier monoamor, liiert ist, "verarscht"?
Tja, solange alle erwachsen und im Vollbesitz geistiger Kräfte sind, entscheidet jeder für sein Leben selbst.
Also letztlich: Deren Problem.

flyingfox Polyamory: Polyamorie leben
ob die beiden ihre Beziehung überhaupt weiter führen können ist unser Kontakt "eingeschränkt"
Mag opportun sein, vielleicht reagiert man situativ ähnlich.
Dafür habe ich, jetzt aussenstehend, aber bspw. kein Verständnis.
Sie leben und handeln letztlich "auf Deine Kosten".
Gut, falls sie selbst das für sich entscheidet ist es ihre Sache.
Sollte aber irgendein Druck oder eine Einflussnahme von außen hinzu gekommen sein, was eher wahrscheinlich ist, kann ich das persönlich, nur meine Ansicht, nicht für sinnvoll halten.
Richtig wäre, dass sie ihre Sachen untereinander klären und sie und Du weiterhin so interagieren könnt, wie ihr wollt.

Aber ich merke ohnehin, dass ich wohl eher Richtung "Beziehungsanarchie" tendieren könnte. *zwinker*

Es fällt schwer auf einen Menschen den man liebt zu verzichten.
Genau.
Und falls es der genannten Frau genauso geht, sollte Niemand verlangen das für jemanden "aushalten" zu müssen.
Das endet wieder nur in Aufopferungsdiskursen "normaler" Beziehungen: "Du wartetest so lange auf mich, Du musst mich ja lieben", etc.
Niemand sollte soetwas von Jemandem verlangen den man angeblich "liebt".


http://www.joyclub.de/my/629923.chennai.html Polyamory: Polyamorie leben
In einem solchen Fall also verzichte ich auf die Beziehung und lebe nur das Gefühl der Liebe aus.
Du verzichtest also letztlich auf jede Art Kontakt zu dem Menschen?


heliotropica Polyamory: Polyamorie leben
Ich sehe es deshalb so, dass Liebe ohne äußeren Raum nur an der Oberfläche bleiben kann und deshalb wohl von allein wieder vergehen wird oder eine ewige Illusion bleibt.
Ich tendiere zu Ersterem, da meiner Ansicht nach nichts was man irgendwie "wahrnimmt", und dabei ja bereits verarbeitet (keine Wahrnehmung ohne Verarbeitung) "Illusion" sein kann.
Letzteres muss streng genommen Ergebnis einer Normschablone sein.
Aber sie könnte "einfach vergehen", ja.


Tinchenbinchen Polyamory: Polyamorie leben
Da kann ich mich nur anschließen: Polyamorie bedeutet Offenheit und Einverständnis aller Beteiligten. Das wird leider allzu schnell vergessen...
Nur um kurz anzuecken: Halte ich für falsch.
Sofern ich @****nai "richtig", also auf meine Weise *zwinker*, verstehe und wie ich es auch selbst sehe, ist "Liebe" erstmal ganz basal ein "Gefühl".
Das sich auch einstellen kann, ohne dass es vom Anderen geteilt wird - was übrigens auch gar nicht so selten ist, vgl. "Er steht einfach nicht auf Dich.". Beispielsweise.
Für eine reine "Emotion" aber kann man sich keine "Erlaubnis" holen, weil man sie weder aktiv betreiben noch letztlich auf Knopfdruck ignorieren kann. Im Mittel.
Also Offenheit möglich, "Einverständnis" nur bei manifester, physiologischer, zeitlich naher, etc. Umsetzung der Emotion.
Wobei, sagen wir es ehrlich und ebenso "offen", es doch meist letztlich um "Sexualität" geht.


o_unica_o Polyamory: Polyamorie leben
Wenn ich mit jemandem zusammen bin und eine Beziehung führe, dann würde ich akzeptiert und respektiert werden wollen - als seine Partnerin, und nicht als Affäre oder sonst etwas, dafür bin ich mir zu schade.
Das kann letztlich nur relevant für die Selbstbestätigung und -versicherung des Erwartenden sein, denn erzählen kann man viel. Sprache ist im Zweifel noch geduldiger als Papier.
Was man für Jemanden ist, entscheidet die andere Person und nicht man selbst.
Da machen "Worte" letztlich keinen Unterschied, sie täuschen eine äußerliche Bindung und Selbstermächtigung des Individuums vor, man sucht einen Ausgang aus der Metaphysis der "Liebe" oder dessen, was man (vielleicht) fühlt, indem man sich auf "beweisbares", Sprache, möglichst anderen gegenüber als "verbindlicher" geäußert, beruft.
******a_o Frau
76 Beiträge
o_unica_o Polyamory: Polyamorie leben
Wenn ich mit jemandem zusammen bin und eine Beziehung führe, dann würde ich akzeptiert und respektiert werden wollen - als seine Partnerin, und nicht als Affäre oder sonst etwas, dafür bin ich mir zu schade.

Das kann letztlich nur relevant für die Selbstbestätigung und -versicherung des Erwartenden sein, denn erzählen kann man viel. Sprache ist im Zweifel noch geduldiger als Papier.
Was man für Jemanden ist, entscheidet die andere Person und nicht man selbst.
Da machen "Worte" letztlich keinen Unterschied, sie täuschen eine äußerliche Bindung und Selbstermächtigung des Individuums vor, man sucht einen Ausgang aus der Metaphysis der "Liebe" oder dessen, was man (vielleicht) fühlt, indem man sich auf "beweisbares", Sprache, möglichst anderen gegenüber als "verbindlicher" geäußert, beruft.

Jein... da bin ich mit dir nicht ganz einig.

Ob ich als zweit Partnerin respektiert werde und sich seine andere Partnerin für ihn freut, dass er mich hat, zeigt sich im laufe der Zeit. z.Bsp. wenn wir alle 3 an dem selben Anlass sind. Wenn er sich Zeit nimmt und wir Kontakt haben (SMS, WhatsApp, Telefonieren) obwohl er mit ihr unterwegs ist / Zeit verbringt. Wenn ich mit ihr sporadisch Kontakt habe, wie z.Bsp. Glückwünsche für Geburtstag oder was auch immer. Und so weiter und so fort.... da gibt es ganz vieles.

Wenn sie mich "gezwungener" Masse tolerieren müsste, würde dies sehr schnell ans Licht kommen. Dann müsste Er sich nämlich auch immer für jemanden entscheiden, wen er an einen Anlass mit nehmen möchte. Dann hätten wir in keinster weise Kontakt wenn er Zeit mit ihr verbringt oder er müsste es heimlich machen -> was wiederum doof wäre. Und so weiter und so fort. Ich denke ihr wisst was ich meine.

Es ist mir klar, dass ich vielleicht noch teilweise naive Vorstellungen habe und das alles in der Theorie zwar schön klingen mag, aber in der Praxis schwer ist, um zu setzten. Auf der anderen Seite, wenn ich Leute kennen lernen würde, die eine gleiche Vorstellung von polyamoren Beziehungen haben wie ich, dann könnte dies alles Realität werden - und wunderschön.
Vielleicht habe ich Glück?! Ich fühle polyamor und lebe es. Ich habe Partner gefunden, übrigens alle im Joy. Ja, zwischendrin habe ich hier auch tolle Männer gefunden, mit denen ich eine Liebesbeziehung anstrebte und die ihre Partnerinnen belogen; deren Partnerinnen nichts von einer 2. Frau erfuhren. All so etwas hat sich mehr oder minder schnell erledigt, ist im Sande verlaufen. Meine ganz persönliche Erfahrung ist die , dass in solchen Fällen sich alles in sms, Mail... erschöpft und in gelegentlichen Treffen (unter häuslicher Lüge Zeit geschunden), die dann weniger von Liebe als mehr von Wunsch und Trieb nach Sex getragen wurden.
Dennoch würde ich diese Männer nicht generell als Egoisten bezeichnen und werten. Eine langjährige Partnerschaft aufzugeben, das ist eine sehr schwierige und komplexe Entscheidung. Und vor einer Bewertung der häuslichen Partnerschaft würde ich mich hüten. Liebe hat viele Gesichter, durchaus auch als asexuelle Partnerschaft.
Liebe fühlen und polyamore Beziehungen leben, das sind auch noch 2 verschiedene Schuhe.
Heute halte ich es so, dass ich von Anfang an mein polyamores Fühlen und Leben offenbare. Das Poly - Zeichen ist auch nicht diskret auf meinen Arm tätowiert. Und hier gebe ich allen in diesem Thread Recht, die Ehrlichkeit unter allen Beteiligten als Voraussetzung, polyamor zu leben, bezeichneten. Bitte ganz wertungsfrei, ohne Verurteilung auffassen!
Ich persönlich differenziere auch zwischen Beziehungen, die ich führe und die ich als Beziehungen auf beiderseitiger Liebe beruhend, bezeichnen kann. Ich fühle auch Liebe zu anderen, lebe das aber nicht als Beziehung im partnerschaftlichen Sinn; vielleicht als Freundschaft+?!
Es sieht garantiert bei jedem ganz individuell aus; aber ein Wunschtraum muss es nicht bleiben!

Ich habe unlängst eine Postkarte gefunden, deren Aufschrift hier passt:
DAS LEBEN IST SCHÖN - VON EINFACH WAR NIE DIE REDE

Liebe Grüße.
*sonne*
******ull:
****nai:
In einem solchen Fall also verzichte ich auf die Beziehung und lebe nur das Gefühl der Liebe aus.
Du verzichtest also letztlich auf jede Art Kontakt zu dem Menschen?

Da deutest du mein Beispiel falsch, auch wenn es diese Kein-Kontakt-Variante durchaus auch geben kann. Im genannten Fall meinte ich aber: Keine Liebesbeziehung, wenn nicht beide es wollen. Wenn die Liebe einseitig ist oder die Umstände eine Liebesbeziehung nicht zulassen (und sich nicht ändern lassen), dann kann ich keine Beziehung führen. Nichtsdestotrotz kann man Kontakt haben. Genau so mache ich das mit den meisten Menschen, die ich liebe. Nur mit einer davon habe ich zurzeit eine tatsächlich "echt" gelebte Liebesbeziehung. Alle anderen werden geliebt, aber nicht als Liebesbeziehung gelebt.

Der Extremfall wäre: Was bleibt einem Menschen z. B. anderes übrig, wenn der andere unabhängig von meiner Liebe keinen Kontakt will? Man kann ihn nicht dazu zwingen. Es geht im Miteinander immer nur, was beide gleichermaßen wollen. Und wenn einer nichts(!) will, dann geht auch nichts.

Ein anderer Fall:
Ich habe schon geliebt und schmerzhaft festgestellt, dass alle gemeinsamen Versuche eine Beziehung zu führen, scheitern. Nicht jede Liebe heißt also automatisch, dass die Beziehung auch funktioniert. In diesem Fall blieb also: Gefühle, aber keine Beziehung - was aber auch nicht zwingend bedeutet, dass man überhaupt keinen Kontakt zueinander hat.

Gruß
Ch.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Eine langjährige Partnerschaft aufzugeben, das ist eine sehr schwierige und komplexe Entscheidung.

Es ist wohl weit schlimmer festzustellen ( evtl. sogar erst nach sehr vielen gemeinsamen Jahren des Lebens) in einem Lügengebäude gelebt zu haben und von dem Menschen betrogen und belogen worden zu sein, dem man am meisten vertraut hat.

Der- oder diejenige hatte nie eine Wahl, da die wahren Gegebenheiten und vieles mehr nicht bekannt waren.

Ich denke sehr wohl das man die Vorspiegelung falscher Tatsachen und evtl. sogar Vorspiegelung von Gefühlen bewerten darf, da es Menschen betrifft denen durch diese Täuschung keine freie Wahl gelassen wird und durch den damit verbundenen Vertrauensverlust ein evtl. schwerwiegender psychischer Schaden zugefügt wird.

Egal ob dies eine Frau oder ein Mann so handhabt in einer Beziehung oder Partnerschaft.
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Langjährig???
oha das ist ein Reizwort mit vielen Deutungen

ich nähere mich mal vorsichtig...

in einer glücklichen Beziehung gibt es ein paar Geheimnisse awwer keine Lüge!!! egal ob jetzt Mono oder Poly... List, Lüge & Strategie gibt es erst wenn die Liebe schon nicht mehr in uns wohnt... liebe ist bedingungsloses Vertrauen...

*schmetterling* Alles *kissenschlacht* Liebe + oyo *regenbogen*
*******erli:
Ich denke sehr wohl das man die Vorspiegelung falscher Tatsachen und evtl. sogar Vorspiegelung von Gefühlen bewerten darf, da es Menschen betrifft denen durch diese Täuschung keine freie Wahl gelassen wird und durch den damit verbundenen Vertrauensverlust ein evtl. schwerwiegender psychischer Schaden zugefügt wird.

Das Fass, das hier aufgemacht wird, ist mir ein bisschen zu groß.

Keine Frage, zum Polyamory-Gedanken gehören Offenheit und Ehrlichkeit. Allerdings gibt es auch eine Menge monogam und monamor geführter Partnerschaften ohne Seitensprünge oder Nebenbeziehungen, die trotzdem nicht ehrlich und echt gelebt werden. Und es gibt auch eine Menge polyamorer Beziehungen, die trotzdem mit Unklarheiten, Kränkungen und Differenzen gelebt werden.

In meinen Augen gibt nicht eine im Hintergrund geführte Nebenbeziehung den Ausschlag, ob ein Mensch achtsam ist, sondern das gesamte Wesen der Person. Es kann sein, dass ein Mensch mit zeitweiser, nicht kommunizierter Zweitbeziehung viel enger in der Hauptbeziehung ist als ein strikt monogamer Ehemann, der aber im Laufe der Zeit lieblos geworden ist.

Eine pauschale Bewertung des gesamten Menschen anhand eines einzelnen Aspekts seiner Persönlichkeit halte ich deshalb für problematisch. Meines Erachtens müssten wir dagegen schon unseren Kindern beibringen, dass Zweitbeziehungen, Seitensprünge, One Night Stands, Mehrfachliebe usw. einfach ganz normale Aspekte des menschlichen Miteinanders sind bzw. sein können und dass solche Begebenheiten nicht zwingend bedeuten, dass der (Haupt-)Partner nicht geliebt wird.

Ein Problem werden solche Konstrukte meines Erachtens nur, weil sie in unser Gesellschaft tabuisiert sind. Ich muss da aber noch mal ein bisschen mehr drüber nachdenken. Möglich, dass ich diese Spontanmeinung später noch mal ergänze oder korrigiere.

Gruß
Ch.
...
Ich denke, dass man keine klaren Grenzen ziehen kann zwischen Polyamorie und anderen Formen von Konstellationen mit mehr als zwei Partnern unter sich.
Liebe und Vertrauen gehören auch dazu, wenn ich meiner Partnerin ein Swingerdate gestatte, auch wenn das eine andere Ebene berührt.
Auch da spielen Gefühle eine Rolle, denn wenn die Chemie nicht stimmt, dann wird auch ein sexueller Akt nicht befriedigend oder erfüllend sein.
Jeder definiert seine Empfindung da sicher anders, weil wir nicht alle gleich ticken.
Reine Polyamorie ist sicher genauso schwer zu leben wie ein reiner Kommunismus, oder eine reine Religion(-sauffassung).
Jedes Konstrukt lebt von und mit seinen Protagonisten, und deren Gefühlen; dem, was sie zulassen können und mögen.
Daher hüte ich mich davor, den Stab über dem zu brechen, der anderer Auffassung ist als ich, denn jeder mag das im Innenverhältnis zu dem/den Partner(n) so halten, dass alle damit gut umgehen und leben können - das erscheint mir wichtiger, als irgendwelchen Definitionen gerecht werden zu wollen oder zu müssen.
******a_o Frau
76 Beiträge
@ chennai & @ KKMK
@****nai

In meinen Augen gibt nicht eine im Hintergrund geführte Nebenbeziehung den Ausschlag, ob ein Mensch achtsam ist, sondern das gesamte Wesen der Person.

Eine pauschale Bewertung des gesamten Menschen anhand eines einzelnen Aspekts seiner Persönlichkeit halte ich deshalb für problematisch.

Jein... bei diesem Punkt bin ich dir nicht ganz einig, denn:

Wenn man schon fast systematisch und geplant seinen Partner betrügt und ihn im Glauben lässt, dass er das eine und alles ist, dann ist es ein fataler Vertrauensbruch der, je nach Mensch, sich auch ganz stark auf die Psyche niederschlagen kann. Vertrauen muss aufgebaut werden... das müssen die meisten Menschen hinter sich bringen - lernen zu vertrauen. Wird Vertrauen zu oft / zu stark Missbraucht, geht es verloren... und dann nicht nur was Beziehungen angehen. Als ich eine heftigen Vertrauensbruch erlebt habe, hat es sehr lange gedauert, bis ich überhaupt wieder Vertrauen aufbauen konnte... es war für mich mit unter ein starkes Gefühl des allein seins, denn wenn mich jemand, der mich ja soooo sehr liebt, so hintergehen und auf deutsch gesagt verarschen kann, wie soll ich da überhaupt jemandem noch auf irgend eine weise vertrauen können? Erst nach längerer Zeit konnte ich das Misstrauen gegenüber praktisch allen in meinem Umfeld abstreifen und ein Vertrauen in die "Menschheit" wieder aufbauen. Ich musste mich daran festhalten, dass dies Personen bezogen ist - und dass ich aus dem Schmerz heraus nicht alle Menschen in den selben Topf schmeissen kann.

Ich bin grundsätzlich auch nicht jemand, der nur schwarz/weiss sieht... aber bei so einem Thema tendiere ich schon eher dazu, zu sagen, dass wenn jemand sagt er liebe seine Frau - und ihr gleichzeitig sein polyamores Fühlen verschweigt und heimlich andere Frauen hat, dann sagt das aus meiner Sicht genug über seine Person aus, so dass ich weiss, ich möchte nichts mit ihm zu tun haben. Denn solche Menschen sind aus meiner Sicht einfach zu schwach und zu sehr egoistisch - und sie erkennen nicht, wie viel schlimmer es sein kann, wenn man erfährt, wie man belogen und betrogen wurde - da ist eine Trennung oder eine neu orientierung in einer Beziehung harmlos dagegen.

Meines Erachtens müssten wir dagegen schon unseren Kindern beibringen, dass Zweitbeziehungen, Seitensprünge, One Night Stands, Mehrfachliebe usw. einfach ganz normale Aspekte des menschlichen Miteinanders sind bzw. sein können und dass solche Begebenheiten nicht zwingend bedeuten, dass der (Haupt-)Partner nicht geliebt wird.
wenn man da jetzt noch das Wort Seitensprünge streicht und im Einverständnis aller Partner dazu fügt, unterschreibe ich dies sofort und schwöre dass ich das meinen Kindern (wenn ich dann mal welche habe) mit auf den Weg geben werde. *zwinker*

@**MK

Ich denke, dass man keine klaren Grenzen ziehen kann zwischen Polyamorie und anderen Formen von Konstellationen mit mehr als zwei Partnern unter sich.

Polyamory unterscheidet sich ganz klar davon, dass es im Einverständnis aller Beteiligten ist.

Reine Polyamorie ist sicher genauso schwer zu leben wie ein reiner Kommunismus, oder eine reine Religion(-sauffassung).
Was bedeutet für dich reine Polyamory?

Jedes Konstrukt lebt von und mit seinen Protagonisten, und deren Gefühlen; dem, was sie zulassen können und mögen.
Da bin ich mit dir einig.... wenn aber der Partnerin verschwiegen wird dass sie Protagonistin in einer polyamoren Beziehung ist, dann kann sie weder sich dagegen wehren noch das mögen oder gutheissen. Sie wird dann einfach Teil von etwas, was sie gar nicht weiss. Daher auch meine negative Sichtweise, wenn unter dem Begriff Polyamory Beziehungen gelebt werden, hinter dem Rücken der Anderen.

Es kommt vielleicht gerade nicht so rüber, aber ich möchte andere Leute die nicht den offenen und ehrlichen Weg wählen nicht verurteilen oder sonst was. Jeder soll sein Leben so führen wie er möchte. Ich selbst habe auch schon einige Fehltritte gemacht. Aber ich finde es nicht gut, wenn bei Themen wie "Polyamory Leben" eine Reihe von Postings kommen, wo teils Partner hintergangen und betrogen werden.... denn das hat leider wirklich nicht viel mit polyamor geführten Beziehungen zu tun.

Polyamory (englisches Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, eingedeutscht auch Polyamorie) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.
@ o_unica_o
Bei jeder Ebene die ich ansprach gehe ich vom Wissen und Einverständnis aller Beteiligten aus. Das betrifft auch die Verhaltensweisen beim Swingen innerhalb einer Partnerschaft.

Unter reiner Polyamorie verstehe ich den Idealzustand, dass jeder Beteiligte frei mehr als eine Partnerschaft lebt, ohne dass Eifersucht oder sonstige negative Gefühle wie zB sich vernachlässigt fühlen eine Rolle spielen.

Ich bin mit dir sicher einer Meinung, dass jeder Konsens nur mit Wissen, Einverständnis und voller Akzeptanz aller Beteiligten Sinn macht. Und genau dies habe ich auch gemeint - dass das - egal, welchen Namen das Lebensmodell trägt - unabdingbar ist.
******a_o Frau
76 Beiträge
Danke für deine Erläuterung KKMK

*blume*

Ja da sind wir uns einig *g*
******a_o:
Wenn man schon fast systematisch und geplant seinen Partner betrügt
Ohne jetzt den ganzen Teil zu zitieren: Das halte ich für eine sehr starke Verschärfung des Themas. Meiner Meinung nach unterstellt dieser Absatz, dass jede Form der unkommunizierten Nebenbeziehung diesen fast kriminellen Touch hat: systematisch geplant, rücksichtslos, missbrauchend, ...

Diese Meinung teile ich nicht. Ich habe nicht nur bei anderen, sondern auch am eigenen Leib erfahren, dass es ganz unterschiedliche Ausprägungen solcher Beziehungsbildungen gibt, dass wahrlich nicht alle rücksichtslos und berechnend sind und dass sie auch vom "Betrogenen" nicht zwingend als rücksichtslos wahrgenommen werden müssen, selbst wenn es dann doch irgendwann kommuniziert wird.

Aber das sieht jede/r sicher mit seinen eigenen Augen und nach eigenen Erfahrungen anders.

Viele Grüße
Ch.
******a_o Frau
76 Beiträge
@chennai
Ja ich habe es sehr überspitz formuliert.... Ich habe heute hier in diesem Thread wieder einmal alle Postings durchgelesen (so ergeben sich manchmal plötzlich teils ausgereiftere Ansichten) und da überkam bei mir von teils Usern das Gefühl, dass es einigen zu wenig klar ist, was man einem Partner mit so was antun kann und auch tut. Vielleicht war das Posting zu mir zu sehr von den Emotionen gleitet - gut möglich, ich werds mir morgen nochmals durch lesen was ich geschrieben habe, dennoch finde ich sollte es auch nicht schön geredet werden, wenn Personen in einer Beziehung nicht oder nur zum Teil über andere Partner informiert werden.
Unter reiner Polyamorie verstehe ich den Idealzustand, dass jeder Beteiligte frei mehr als eine Partnerschaft lebt, ohne dass Eifersucht oder sonstige negative Gefühle wie zB sich vernachlässigt fühlen eine Rolle spielen.

Das finde ich sehr gewagt das irgendetwas gut ist, wenn bestimmte (unerwünschte) Gefühle keine Rolle spielen.
Und für mich! ist das auch kein Zusammenhang zur Polyamorie. Wissen und Einverständniss, und im allerbesten Fall das komplette Wohlwollen meiner Liebsten zu meinen anderen Beziehungen, das ist für mich Polyamorie. Freiheit brauche ich dafür nicht, ehr viel Mut zum Echtsein.

Gefühle nicht zu wollen/abzustreifen/oderwieauchimmer, führt in meiner Vorstellung vom Leben dazu, das mein Gegenüber nicht mehr ein wirkliches Gegenüber für mich ist.
********_fun Frau
287 Beiträge
@****nai
Ich verstehe Dein letztes Post nicht recht. Du stellst in den Raum, dass es nicht immer systematisch und geplant ist, wenn es "unkommunizierte Nebenbeziehungen" gibt. Du lässt durchblicken solche Entwicklungen bei Dir und anderen gesehen zu haben ohne konkret Situationen anzuführen.
Ich kann mir einen solchen Fall ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn jede unkommunizierte Nebenbeziehung, die nicht im Rahmen einer "Don't ask-don't tell" Beziehungsvereinbarung existiert, läßt sich meiner Meinung nach nur geplant und systematisch unterhalten und geheimhalten, oder ?! Das heißt es handelt sich um planmäßigen Betrug. Es ist auf diesem Wege für mich sonnenklar, dass es a) bewusster Entscheidungen bedarf und Ausreden, Lügen, Halbwahrheiten. Und das bedeutet irgendjemand wird verarscht und vor allem der Verantwortung und Eigenverantwortung für sein Leben beraubt. Denn wer keine Informationen zur Verfügung hat, kann keine Entscheidungen treffen.
Es wäre also sehr hilfreich für mich, wenn Du konkrete Situationen benennen könntest, wo so eine Nebenbeziehung "unkommuniziert" (das klingt auch viel besser als "verschiegen", "heimlich", "Betrug") und gleichzeitig ungeplant und unsystematisch über einen Zeitraum aufrecht erhalten wird. Ein One-Night-Stand oder auch der Beginn einer Nebenbeziehung kann ungeplant sein...natürlich, doch alles danach, um die Sache am laufen zu halten, benötigt Willen und Planung, ist einen aktive Entscheidung für die die VOLLE Verantwortung zu tragen ist! (meiner Meinung nach - und diesen Maßstab lege ich nicht nur an mich sondern auch an andere, ja!)
Und auch wenn Fehler menschlich sind - und wir machen alle welche, heißt dass noch lange nicht, dass es deshalb keine Fehler sind. Fehler kann man machen, sie sind eine Chance zum lernen, aber nicht indem man anfängt sie um zu deuten:"ist doch alles menschlich" (ergo ganz OK). Verantwortung statt Rechtfertigung *zwinker*
********_fun:
Es wäre also sehr hilfreich für mich, wenn Du konkrete Situationen benennen könntest, wo so eine Nebenbeziehung "unkommuniziert" (das klingt auch viel besser als "verschiegen", "heimlich", "Betrug") und gleichzeitig ungeplant und unsystematisch über einen Zeitraum aufrecht erhalten wird.

Ich meine, Beziehungen entwickeln sich über einen längeren Zeitraum. Selbst wenn ich Single bin, passiert es nicht, dass ich plötzlich von einen Tag auf den anderen eine Person treffe und sofort mit ihr zusammen bin. Ein echtes Näherkommen braucht oft viel Zeit. Genauso ist das dann, wenn man schon in Beziehung ist und sich anderen Menschen annähert.

Ein konkretes Beispiel:
Eine Nebenbeziehung, die sich im Laufe eines längeren Zeitraums entwickelte, war die zweier Personen, die in unterschiedlichen Unternehmen die gleiche Tätigkeit ausübten und sich immer wieder zwei bis dreimal im Jahr auf Tagungen und Konferenzen zu dem Thema begegnet sind. Die beiden lernten sich kennen, fanden sich sympathisch und haben auf diesen Tagungen und darum herum viel Zeit miteinander verbracht. Das sollte nie auf eine sexuelle Ebene gebracht werden und wurde es in diesem Beispiel auch nicht (in anderen, ähnlich gelagerten aber schon). Es war aber klar, dass die beiden sich verliebt hatten und dass sie "keusche" (angezogene) Zärtlichkeiten austauschten (über den Arm streichen, das Gesicht streicheln, Umarmungen, flüchtige Küsse, ...).

Über die berufliche Pflicht, an den Veranstaltungen teilzunehmen, gab es keine individuellen Verabredungen oder Treffen. Die beiden haben sich automatisch immer wieder gesehen und tun das wahrscheinlich heute noch. Sie fanden es gut, so wie es war. Sie empfanden es als Bereicherung ihres Lebens. Sie fanden es sicher für sich. Sie liebten ihre Partner daheim und mussten nie fürchten, dass dies eine Bedrohung für die Beziehungen zuhause werden könnten.

Wenn ich mal im Bekannten- bzw. Freundeskreis vorsichtig in Richtung dieses Themas gelenkt habe, gab es einige Menschen, die ganz ähnliche Begebenheiten schilderten. Und es gibt zwar Menschen, die ganz feste Grenzen ziehen können (oder glauben es zu können), ab welchem Punkt etwas eine niederträchtige Affäre ist und bis zu welchem Punkt noch nicht. Es gibt aber auch Menschen, die können das nicht sagen.

Für mich ist der Übergang fließend. Ist es der Moment, in dem ich jemanden so sympathisch finde, dass die Sympathie zum Verliebtsein wird? Ist es der Moment, in dem ich mich zu zweit auf ein Glas Wein verabrede? Ist es, wenn wir statt in der Bar zu plaudern, das Gespräch in einem Hotelzimmer führen? Ist es der Moment, wenn ich erzähle, was mich grundsätzlich im Innern bewegt oder erst der Augenblick, in dem ich der Person sage, dass ich etwas für sie empfinde und dass ich gern Zeit mit ihr verbringe? Oder ist es der Moment, ab dem ich beginne, ab und zu ihre Hand zu halten? Oder eher doch der, in dem ich ihr für mehr als 10 Sekunden schweigend in die Augen schaue? Vielleicht ist es aber auch erst dann ein Problem, wenn ich sie küsse, wenn auch nur flüchtig auf die Wange, wie einen herzlichen Freund?

Für mich(!) passiert irgendwo auf diesem Weg etwas, das tief geht und weit reicht. Die Beziehung bekommt da bereits Substanz und es bedarf meines Erachtens keiner heißen Zungenküsse oder des Geschlechtsakts, um die Tiefe von Gefühlen zu untermauern. Natürlich kenne ich auch die Geschichten, wo Sexualität dann durchaus eine Rolle spielte. Nichtsdetotrotz war das erstens nicht bei jedem Treffen der Fall und zweitens keine nur für diesen Zweck geplante Verabredung. Es "ergab" sich dann einfach.

Für mich sind das bereits Nebenbeziehungen, von der die Hauptbeziehung nichts weiß oder ahnt. Ob die Personen da auch noch körperlich werden, ist für mich(!) nebensächlich. Das sehen viele andere ganz ähnlich, viele andere aber auch ganz anders.

Wichtig ist hier vielleicht nur das Verständnis jeder Seite für die andere, egal auf welcher wir stehen.

Dass es natürlich auch die streng vorsätzlich geführten Affären gibt, bestreite ich nicht. Aber die haben in meinen Augen einen völlig anderen Charakter als das, was ich hier beschreiben will. Es gibt da aus meiner Sicht durchaus ABstufungen, und zwar sehr deutliche.

Gruß
Ch.
****nLo Mann
3.558 Beiträge
http://www.joyclub.de/my/3148029.o_unica_o.htm Polyamory: Polyamorie leben

Wenn er sich Zeit nimmt und wir Kontakt haben (SMS, WhatsApp, Telefonieren) obwohl er mit ihr unterwegs ist / Zeit verbringt.
Das wäre für mich schon per se kritikwürdig:
Erstens zu viel Virtualität - WhatsAPP, SMS, etc. bringen letztlich gar nichts. Telefonieren mag noch halbwegs sinnvoll sein. Erstere Dinge kosten zu viel Zeit.
Außerdem lenken sie von wichtigen, realen, Dingen ab.
Also: Für mich eher Ausdruck eines Problems als einer Lösung - hier nämlich mangelnde irgendwie geartete Kompatibilität der Personen.
Äußert sich wie?
Dass eine Person Meldungen und Nachrichten *erwartet*, während Zeit mit einem anderen Menschen verbracht wird.
Ich überspitze: Das finde ich sogar respektlos.

Wenn ich mit ihr sporadisch Kontakt habe, wie z.Bsp. Glückwünsche für Geburtstag
Sowas kann man sich auch sparen, falls man sonst, vorallem real, nichts weiter miteinander zu tun hat.
Tut man dann auch nur für sich selbst.

Dann müsste Er sich nämlich auch immer für jemanden entscheiden, wen er an einen Anlass mit nehmen möchte
Falls nur eine begrenzte Zahl, <=1, möglich wäre, müsste er das ohnehin immer.

noch teilweise naive Vorstellungen habe
Werte das doch alles selbst mal nicht ab.
Sind Deine Vorstellungen. Punkt.
Werden sich an der Realität messen lassen müssen.
Und sich kontroverser Diskussion stellen - gut.


http://www.joyclub.de/my/629923.chennai.html Polyamory: Polyamorie leben
Wenn die Liebe einseitig ist oder die Umstände eine Liebesbeziehung nicht zulassen (und sich nicht ändern lassen), dann kann ich keine Beziehung führen. Nichtsdestotrotz kann man Kontakt haben. Genau so mache ich das mit den meisten Menschen, die ich liebe.
Und was, falls die Menschen diese Gefühle in Interaktion nicht erwidern können oder wollen?
Dann lebst Du sie doch "für Dich" aus?
Das meinte ich.


o_unica_o Polyamory: Polyamorie leben
Vertrauen muss aufgebaut werden... das müssen die meisten Menschen hinter sich bringen - lernen zu vertrauen.
D'accord, falls es um Wahrheit oder Lüge bzgl. Antworten auf einfache Fragen gilt.
Also bspw.: "Gibt es Jemanden für Dich?".
Dann erwarte ich eine wahrhaftige Antwort.

Frage ich aber nicht oder ist es mir egal - wo kann ich dann "misstrauen"?
Ich verstehe die Überhöhung des "Vertrauens" meist nicht.
Ich stelle es mir so vor, dass bis auf basics, Gesundheit, Diskretion, grundlegende Absprachen im Zusammenleben, falls man das tut, "alles erlaubt" ist. Man ist erwachsen.
Ergibt sich dann etwas, sagt man es von sich aus oder antwortet auf Fragen korrekt.
Dazu muss nicht viel "Vertauen" vorhanden sein.

Wird Vertrauen zu oft / zu stark Missbraucht, geht es verloren
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen: Das stimmt doch nur, falls man davon ausgeht, dass "Vertrauen" vorhanden sein muss, anzustreben oder essentiell ist oder man in quantifizierbaren Strukturen denkt.

denn wenn mich jemand, der mich ja soooo sehr liebt, so hintergehen und auf deutsch gesagt verarschen kann
Da ist der Fehlschluss: "Liebe" bedeutet weder per se "Vertrauen", noch die Notwendigkeit, oder "Ehrlichkeit".
Es ändert nichts am "Leben".

dass wenn jemand sagt er liebe seine Frau - und ihr gleichzeitig sein polyamores Fühlen verschweigt und heimlich andere Frauen hat, dann sagt das aus meiner Sicht genug über seine Person aus, so dass ich weiss, ich möchte nichts mit ihm zu tun haben.
Das halte ich für eine subjektiv sehr vereinzelte und zugespritzte monolithische Sichtweise mit der man nicht weit kommen dürfte.
Wo ist die "Verantwortung" der Frau?
Als "Paar"?
Vielleicht sind menschliche "Verbindungen" IMMER interaktiv?
Sowas nur auf einen Menschen zu beziehen und seine spezifischen, evtl. entlastenden, Umstände außer acht zu lassen, halte ich für nicht zielführend.

Denn solche Menschen sind aus meiner Sicht einfach zu schwach und zu sehr egoistisch - und sie erkennen nicht, wie viel schlimmer es sein kann, wenn man erfährt, wie man belogen und betrogen wurde
Das ist doch wieder stark von a priori Annahmen, Ansichten und nicht reflektierten Meinungen geprägt.
Bsp. Cuckolding, mag hier mal herhalten:
Man frage mal, wie viele Paare durch einen "Seitensprung" der Frau zu dieser Spielart kamen.
Und wie Viele das gar nicht so "schlimm" empfanden.
Sowas ist spezifisch menschlich.

da ist eine Trennung oder eine neu orientierung in einer Beziehung harmlos dagegen.
Wieso?
Weil der Teil, der nach obiger Ansicht "verarscht", genau davor größte Angst hat und genau deshalb diesen Weg des "Betug4es" geht?

wenn aber der Partnerin verschwiegen wird dass sie Protagonistin in einer polyamoren Beziehung ist, dann kann sie weder sich dagegen wehren noch das mögen oder gutheissen. Sie wird dann einfach Teil von etwas, was sie gar nicht weiss.
Man kann nur bewusst "Teil von Etwas" sein.
Sie wäre nur "randständig beteiligt".


Polyamory (englisches Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, eingedeutscht auch Polyamorie) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.
Was hast Du nun gekonnt, als einen "Scheinkonsens" zu rekapitulieren?
********_fun Frau
287 Beiträge
Danke Dir, Chennai für die Konkretisierung *zwinker* Ja, das Leben ist bunt. Aber der Fall um den es hier im Thread ging und über den die Leute hier letztlich urteilen und ihre Kommentare dazu abgeben, handelt es sich wohl ganz klassisch um Betrug - können wir uns darauf verständigen? Aus meiner Sicht sind die Dinge, die Du beschreibst Sachen, die ich kenne aber selbst nicht nachvollziehen kann. Das liegt wohl daran, dass ich sehr offen bin und ein hohes Mitteilungsbedürfnis habe. Wenn ich einen Partner habe, weiß der von solchen Begegnungen und was ich für Menschen empfinde - ich könnte es gar nicht verbergen. Ich könnte auch keinen Grund dafür finden, so etwas zu verschweigen *zwinker* Niemand kann für seine Gefühle aber sehr wohl trägt man Verantwortung für die Handlungen. Bei der Eifersucht wird in Polykreisen immer so schön argumentiert, es ginge darum sich solche Gefühle anzuschauen und sie anzunehmen, sie aber nicht zur Handlungsgrundlage zu machen... Genau das! Gefühle kann und wird es geben und das kann ich auch immer offen kommunizieren -> welche Handlungen daraus resultieren, ist eine ganz andere Sache. Ich bestehe aber für meine Partnerschaften tatsächlich auf der Kommunikation auch über sowas, fällt für mich nicht nur unter Ehrlichkeit und Vertrauen, sondern ist auch, weil ich mit einem Beziehungspartner versuche meine Welt zu teilen. Manchmal hört man auch solche Argumente: "ich sage erstmal nix von XYZ zu meinem Partner, weil ich ja noch nicht weiß, was daraus wird." Dabei sträuben sich mir die Nackenhaare - denn dann steht am Ende meist "friss oder stirb" - wo bleibt da die Einbeziehung des Partners in mein Leben, in meine Gefühlswelt, wo wird der Partner da ermächtigt teilzuhaben? Und wozu hab ich denn einen Beziehungspartner? Naja, wie gesagt - nix für mich!
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ich mache kein Fass auf .... ich schreibe nur was ich zu dem Thema denke und meine.


Meines Erachtens müssten wir dagegen schon unseren Kindern beibringen, dass Zweitbeziehungen, Seitensprünge, One Night Stands, Mehrfachliebe usw. einfach ganz normale Aspekte des menschlichen Miteinanders sind bzw. sein können und dass solche Begebenheiten nicht zwingend bedeuten, dass der (Haupt-)Partner nicht geliebt wird.

Ja das sehe ich auch so ....

Aber im gleichen Moment haben wir all unseren Kindern einen ehrlichen Umgang miteinander vorgelebt und ihnen erklärt das die Basis, egal welche sexuellen Vorlieben man bevorzugt, welche Beziehungsart oder Partnerschaftsform man auch wählt .... Ehrlich zu sich selbst und den Sex-, Liebes- oder Lebenspartner zu sein ist die Basis jeglicher Interaktion.

Genau diese Ehrlichkeit als Elternpaar den Kindern auch praktisch vorgelebt macht Kindern begreiflich, wie man mehr als einen Menschen lieben kann, ohne Mensch A zu verlassen oder auch Mensch A oder B zu verletzten.

Das man BDSM praktizieren kann, ohne Scham zu empfinden oder sinnlose Gewalt auszuüben.

Es gibt keine Geheimnisse und daher auch keinen Schmerz durch Betrug oder missbrauch des Vertrauens.
Keine Möglichkeit der Erpressung oder Zerstörung einer Partnerschaft oder Familie durch außenstehende Dritte.

Gerade Kinder spüren oftmals all die Dinge, die Erwachsene lieber unter dem Teppich kehren möchten oder nicht offen aussprechen, aber den Kindern Angst machen, ohne das sie wissen, um was es eigentlich überhaupt geht.
******a_o Frau
76 Beiträge
@unconbull
http://www.joyclub.de/my/3148029.o_unica_o.htm Polyamory: Polyamorie leben

Wenn er sich Zeit nimmt und wir Kontakt haben (SMS, WhatsApp, Telefonieren) obwohl er mit ihr unterwegs ist / Zeit verbringt.
Das wäre für mich schon per se kritikwürdig:
Erstens zu viel Virtualität - WhatsAPP, SMS, etc. bringen letztlich gar nichts. Telefonieren mag noch halbwegs sinnvoll sein. Erstere Dinge kosten zu viel Zeit.
Außerdem lenken sie von wichtigen, realen, Dingen ab.
Also: Für mich eher Ausdruck eines Problems als einer Lösung - hier nämlich mangelnde irgendwie geartete Kompatibilität der Personen.
Äußert sich wie?
Dass eine Person Meldungen und Nachrichten *erwartet*, während Zeit mit einem anderen Menschen verbracht wird.
Ich überspitze: Das finde ich sogar respektlos.

Ich führe nun aus, was ich damit konkret gemeint habe:
Partner verbringt 2-3 Tag mit seiner anderen Partnerin: Für mich ist es da nichts aussergewöhnliches, wenn man sich mal ein Foto hin und her schickt weil man was schönes erlebt hat, wenn man da mal kurz ein virtueller Kuss verschickt oder einfach nach fragt, ob sie es schön haben. Für mich ist es nicht wichtig, dass man sich alle paar Stunden austauscht was der andere so macht, aber nur weil ich oder Er Zeit mit jemand anderem verbringt, heisst es ja nicht, dass unsere Beziehung während dem still steht und da einfach der Stopp-Knopf gedrückt wird. Gut möglich dass vlt auch geklärt werde muss ob der Partner mich an einen Anlass begleitet wenn er wieder zurück ist oder wie auch immer - da gibt es ganz viele Beispiele. Bei mir geht es da um das Prinzip, dass seine anderen Partner die Beziehung zwischen uns akzeptieren und vorallem auch respektieren. Und es nicht heisst, dass wenn er Zeit mit ihr verbringt, er ihr zu liebe ein "Kontaktverbot" zu mir einhalten muss, weil sie damit nicht zurecht kommen würde.

Findest Du es von diesem Standpunkt aus immer noch respektlos? Wie handhabst du es? Drückst du den Beziehungs-Stillstand-Stopp-Knopf wenn du mit einer anderen Partnerin Zeit verbringst?



Wird Vertrauen zu oft / zu stark Missbraucht, geht es verloren
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen: Das stimmt doch nur, falls man davon ausgeht, dass "Vertrauen" vorhanden sein muss, anzustreben oder essentiell ist oder man in quantifizierbaren Strukturen denkt.

Für mich ist Vertrauen in Beziehungen sehr wichtig und auch essentiell wenn ich mich auf jemanden gefühlsmässig einlasse. Liebe (nicht verliebt sein) entsteht bei mir nur, wenn Vertrauen vorhanden ist.

Bei diesem Punkt weiss ich gar nicht, was du damit aussagen möchtest:
Polyamory (englisches Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, eingedeutscht auch Polyamorie) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.
Was hast Du nun gekonnt, als einen "Scheinkonsens" zu rekapitulieren?

Vielleicht kannst Du mir dies genauer erklären?

Ich habe das Gefühl, dass Du und ich nicht wirklich gleiche Vorstellung von Polyamoren Beziehungen haben und dies im Grundsatz, daher bin ich jetzt nur auf ein paar wenige Punkte von dir eingegangen.
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
****nai:
Sie fanden es gut, so wie es war. Sie empfanden es als Bereicherung ihres Lebens. Sie fanden es sicher für sich. Sie liebten ihre Partner daheim und mussten nie fürchten, dass dies eine Bedrohung für die Beziehungen zuhause werden könnten.


Die Frage ist aber ja nicht, wie die Beiden es fanden, sondern wie die jeweiigen Partner es wohl einschätzen^^
Es ist ja nett, dass die zwei entschieden haben, dass das alles ok und gut so ist. Sie haben es aber für zwei andere Menschen gleich mitentschieden, die das eventuell ganz anders sähen, wenn sie denn davon wüssten. Und DAS ist der eigentliche Knackpunkt.

Letztlich ist es doch so: Entweder ich weiß so sicher, dass es ok wäre, dass ich auch davon erzählen könnte, denn dann bräuchte es ja gar kein Geheimnis zu sein.
Oder ich denke, ich muss es verheimlichen, dann weiß ich wohl recht sicher, dass mein Partner not amused wäre.

Etwas dazwischen gibt es nicht und meiner Meinung nach lässt sich das eben nicht wegdiskutieren.
Und bloß, weil etwas menschlich ist, wofür ich durchaus Verständnis habe, ist es noch lange nicht richtig.
*********nchen:
Etwas dazwischen gibt es nicht und meiner Meinung nach lässt sich das eben nicht wegdiskutieren.

Du hast absolut Recht.

Ich sag ja. Unterschiedliche Ansichten unterschiedlicher Menschen. Andere bewerten für sich und ihr Leben (ja, und auch das ihrer Partner!), dass es sehr wohl etwas dazwischen gibt und dass die Dinge nicht schwarz oder weiß sind.

Dass es insbesondere hier in der Gruppe sehr viele Menschen gibt, die konsequent auf Offenheit und Ehrlichkeit in allen Belangen pochen, ändert nichts daran, dass diese Ansicht (wie so viele andere) keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat.

Es gibt eben doch auch den Lebensentwurf sowohl von Paaren als auch von Einzelpersonen einer Partnerschaft, dass eben nicht alles kommuniziert werden will/muss/kann/soll. Das ist eine Tatsache, auch wenn es den Alles-muss-erzählt-werden-Fanatikern nicht gefällt.

Ist es nicht interessant, dass im von mir geschilderten Beispiel alle Beteiligten glücklich sind und bleiben können? Und ist es nicht ebenso interessant, dass die Entscheidung, die du herbeiführen willst, schlimmstenfalls zu Streit und Zerwürfnis führen könnte - und nicht nur für die direkt Beteiligten, sondern auch für Unbeteiligte wie die Kinder zweier Familien, die weitere Verwandtschaft, die Freunde und Bekannten? Und dass nur, weil jemand eine andere Person mag, sich mit dieser nicht mal aktiv verabredet und auch noch, ohne mit ihr sexuell zu werden... also nicht mal ein Seitensprung oder eine handfeste Affäre vorliegt?

Ich finde das Verhalten dieser beiden durchaus verantwortungsvoll, auch wenn ich es nicht für die einzig möglich verantwortungsvolle Handlungsvariante halte. Wer sich in solche Situationen so gar nicht hineinversetzen kann, dem unterstelle ich ein Mangel an Empathie für alle Beteiligten. Ich finde es bewundernswert, der Affäremöglichkeit nicht nachzugeben und mit Sicht auf die vorhandenen Beziehungen und die eigenen Familien so umsichtig zu handeln. Sie sorgen für den Schutz ihrer Familien, ihrer Kinder, statt auf Teufel komm raus ein Chaos zu provozieren, wo dies völlig unangemessen wäre.

Wie gesagt: Offenheit und Ehrlichkeit ist vielleicht der Königsweg. Aber er ist nicht immer die einzige Variante, durch Lebenssituationen zu gehen. Für einige "Übermoralisierte" vielleicht, nicht aber für die ganze Menschheit.

Ich denke, einig werden wir uns hier nicht. Ich bilde mir ein, ein Verständnis für viele Alternativen zu haben, die die Menschen wählen. Umgekehrt sehe ich aber als Gegenargument oft nur die Antwort: Es geht nur so und so, alles andere ist schlecht. Bei mir kommt das immer so an wie: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Einer bestimmt und die anderen sollen sich daran halten.

Ach ja: Und Polyamory ist natürlich das Maß der Dinge... wer auch nur ein bisschen von den Regeln (die in einigen Polybeziehungen mittlerweile den Umfang des BGB übertreffen) abweicht, ist per se böse.
*zwinker*

Gruß
Ch.

PS: Ich bin selbst sehr wahrheitsliebend. Ich will aber nicht für die gesamte Menschheit bestimmen und sie auf meinen Weg zwingen. Und nebenbei kommt es auch bei mir dauernd vor, dass ich manche Ereignisse (beruflich, privat, ...) in meinem Leben nicht erzähle, weil sie meines Erachtens für die Beziehung absolut keine Relevanz haben (oder ich einfach vergesse, es zu erzählen). Was ich erzähle und was nicht, ist meine persönliche Sache, außer wenn mich jemand fragt. Dann antworte ich wahrheitsgemäß. Und was andere daheim erzählen, ist einzig und allein deren Sache. Jeder darf selbst entscheiden, was kommunikationsrelevant ist und was nicht - unabhängig davon, ob es dem Partner gefallen würde oder nicht.
(Meine Meinung)
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
****nai:
Es gibt eben doch auch den Lebensentwurf sowohl von Paaren als auch von Einzelpersonen einer Partnerschaft, dass eben nicht alles kommuniziert werden will/muss/kann/soll.


Von, bzw "gegen" so was habe ich nie gesprochen.
Wenn zwei Menschen beschließen, sich nicht alles zu erzählen, ist das total ok, aber weil es eben von beiden Partnern beschlossen wurde.
Geht hingegen ein Partner hin und sagt "Hey, das muss ich nicht erzählen, ist ja nicht wichtig, dass ich in wen anders verliebt bin und da rumknutsche", dann hat das nur eine Partei entschieden und zwar für die andere Partei gleich mit. Und das ist und bleibt nun mal Betrug. Punkt um.

Und lustig, dass du mir (oder anderen meiner Meinung) vorwirfst, wir wollten Dinge für andere generalisiert festlegen. Genau das wollen wir ja nicht. Im Gegenteil. Idealerweise kann eben jeder für sich selbst entscheiden, was er will und was nicht. Und das im Wissen der Fakten.
Die beiden Partner in deinem Beispiel können sich nicht entscheiden, weil sie gar nicht wissen, dass ihre jeweiligen Partner es sich immer nett machen. Denen wurde tatsächlich die Entscheidungsfreiheit genommen.


****nai:
Ich finde es bewundernswert, der Affäremöglichkeit nicht nachzugeben und mit Sicht auf die vorhandenen Beziehungen und die eigenen Familien so umsichtig zu handeln.


Absolut.
Aber es ist ja eben nicht nichts. Wenn es nichts wäre, gäbe es nichts, was man verheimlichen müsste.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ist es nicht interessant, dass im von mir geschilderten Beispiel alle Beteiligten glücklich sind und bleiben können? Und ist es nicht ebenso interessant, dass die Entscheidung, die du herbeiführen willst, schlimmstenfalls zu Streit und Zerwürfnis führen könnte - und nicht nur für die direkt Beteiligten, sondern auch für Unbeteiligte wie die Kinder zweier Familien, die weitere Verwandtschaft, die Freunde und Bekannten?

Interessant ist eher ...... das ein Mensch alles entscheidet und lenkt
wie Er/Sie das für angemessen und richtig empfindet.

*omm* So betrachtet geradezu göttlich .....

Ich schütze dich, ich bewahre dich, Ich allein entscheide was du wissen darfst sollst oder musst, ich entscheide was gut für dich ist.

Völlig uneigennützig und selbstlos natürlich.
Wenn ich entscheide poly zu leben, dann offen und ehrlich.
Damit meine ich nicht, das jedes kleinste Detail besprochen werden muss.
Wenn ich aber entscheide, eine Nebenbeziehung zu führen (egal aus welchen Motiven), ohne meinen Mono Partner zu unterrichten, dann ist das in meinen augen fremd gehen, hintergehen, betrug.
Ansonsten möge jeder sein poly definieren wie er es mag und ihm gefällt.
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