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BDSM & Polyamorie
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Polyamory und Ich449
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Polyamory und das Ideal der Liebe

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Polyamory und das Ideal der Liebe
Hall*g* ins Polyrund...,

über ein paar Ecken fand ich einen längeren Text zu diesem Thema:
"Zur Kritik der falschen Aufhebung von romantischer Liebe und Sinnlichkeit
Das Ende der Sinnlichkeit - Polyamory und das Ideal der Liebe"

hier:
http://oxymoron.blogsport.de … cher-liebe-und-sinnlichkeit/

Warum ich diesen Post einstelle:
Zum Einen verliere ich mit zunehmender L(i)ebe(n)serfahrung die Einsicht in den persönlichen Wert jeglicher Art von Modellen für mein (Rest)leben. Daraus ergibt sich eine Affinität zu hinterfragend-kritischen Texten zu den Themen Liebe, Beziehung und Partnerschaft.
Zum Anderen leiste ich hier gerne einen Anstoß zur Diskussion und Vervollständigung der Mediensammlung.

Herzlich
Toim
*****al4 Mann
797 Beiträge
?
Tom, der Autor zitiert hunderte Mal, bezieht sich auf -zig Leute, stellt irgendwelche Teilthesen auf, die er dann wieder mit irgendwelchen Aussagen belegt - ich sehe nur wirklich nichts, was irgendwie Relevanz hat. Hat der Mensch irgendetwas gelebt, oder springt der von Zitat zu Aussage zu Beleg wofür? Für mich ist das so vollkommen unnütz, liest sich vollkommen frustriert. Was genau will er denn nun? Ich meine, ich haben Achtung vor so viel intellektueller Arbeit, nur: was genau soll das? Mir sagt es ehrlich gesagt schlicht nichts.
**********ucher Mann
4.841 Beiträge
Moin Tom und herzlichen Glückwunsch mal auf diesem Wege. *zwinker* (Insider)

Ich muss Lateral4 zustimmen. Der verlinkte Text kommt mir rüber wie eine Aneinanderreihung von (kritischen) Postulaten und Vorurteilen gegenüber polyamor lebenden Menschen, ja der Idee der Polyamorie an sich. Dazu ist er sehr politisch gefärbt. Da ich ein recht unpolitischer Mensch bin, habe ich ihn nur zu höchstens einem Viertel aushalten können und das Lesen dann abgebrochen.

Aber zu deiner Motivation, die Einsicht in den persönlichen Wert von Modellen jeglicher Art zu verlieren ... ich denke, man kann sie retten, diese Einsicht, indem man Modelle nur als solche betrachtet und nicht annimt, sie seien einmal entworfen fertig und zum Nachahmen bereitgestellt. Ich persönlich mag Modelle sehr, nicht zuletzt, um sie gelegentlich schlicht über den Haufen zu werfen.

Sind Modelle nicht allein dazu da, Dinge zu veranschaulichen, die man sich sonst vieleicht nicht vorstellen könnte? Sind es nicht dargestellte Sichtweisen von Dingen, deren wahre Beschaffenheit wir noch nicht (völlig) kennen? Fällt mir das Bohr'sche Atommodell ein aus dem Chemieunterricht vor Urzeiten ... lach ... überholt inzwischen, meine ich in Erinnerung zu haben ... ersetzt durch "bessere" Modelle, die möglicherweise auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Doch was wäre ohne diese Modelle? Wir hätten keine Vorstellung von nichts und könnten weder uns anderen erklären noch andere in ihrer individuellen Sicht- und Lebensweise verstehen.

Von meinem eigenen Leben habe ich kein festes Modell anzubieten ... es ist irgendetwas zwischen sehr herkömmlicher und traditioneller Klein(st)familie und weltoffener, toleranter dem Leben und der Liebe zugewandter Eigenständigkeit. Ich lebe gut und glücklich damit und das ist für mich das Wesentliche. Dabei bin ich der polyamoren Welt gefühlsmäßig sehr zugetan, muss aber nicht irgendwelche vermeintlichen Normen erfüllen, die ein polyamores Lebensmodell vorzugeben sich anschicken könnte.

Herzensgrüße

Jens
*sonne*
*********asmus Mann
2.159 Beiträge
Der Mensch ist ein "Gewohnheitstier"...

er gewöhnt sich an alles... wenn er es zielstrebig angeht...

hat er das dann erreicht...
dann sucht er nach neuen "Attraktivitätsfeldern" die positiv auf ihn einwirken..., denn Langeweile ist der Abtrieb des Lebens...

somit kann es sein, dass er im Sexualleben (Trieb)...

-erst monogam...dann
-poly... dann
-offen... dann
-dominant oder devot... und vielleicht sogar
-entzogen

lebt...

Egal in welcher Reihenfolge und wie oft hintereinander/durcheinander...
er wird irgendwann dahin zurückkehren was ihm am meisten Spaß gemacht hat... auch wenn es im Alter nur gedanklich sein kann...
wird er die Liebe immer finden...vorallem zu sich selbst...

Genau diesen Zeitpunkt durchlebt jeder Mensch irgendwann...und sucht nur sein ICH... mehr nicht...
denn viele bzw die meisten Menschen versuchen sich anderen anzupassen (wird ja auch verlangt) um im "Jagdleben" die Anerkennung zu "ergaunern"...,und stellen ihr ICH ins "Abseits".... aber gerade das ist die Ausbildung zu einem gemeinsamen friedlichen Zusammenlebens...

Also...
"probieren geht über studieren"... denn nur die Praxis erfüllt das Leben... nicht die Theorie...und...
Wie das letztendlich jeder einzelne auslebt, ist ihm völlig selbst zu überlassen und nicht "abzustempeln"... nur jedoch so, dass kein anderer darunter leidet...
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
Puuh
was für ein negativer, grässlicher Artikel 😯
Wie gut, dass viele nichts darauf geben und einfach nach ihrer Façon leben und lieben.
Gerade auch in der Polyamorie, emotional, gefühlvoll und geballte Sexualität 😊😊😊
Bin immer noch am Kopf schütteln.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Scheingenialer Gülleschwall?
Wie so oft verläuft sich nachvollziehbarer Sinn in Texten von Philosophen oder Soziologen in labyrinthisch aufgetürmten Wortgebirgen, vor denen ich verwirrt in staunend-ehrfürchtiger Betrachtung verweile und mich frage: Was möchte der Autor mir sagen?

Rein sprachlich gefällt mir da das Uschi Obermeier zugeschriebene Zitat am besten:
"'Der befindet sich doch seit 40 Jahren im Stillstand. Der ist damals irgendwie hängengeblieben. Rainer hat sich seit ’68 nicht mehr weiterentwickelt. Im Gegenteil: Er ist eine traurige, erbärmliche Witzfigur. Eine langweilige Karikatur seiner selbst.'“ Und weiter: „'Er labert nur, er lebt nicht. Er ist peinlich, besitzt überhaupt keine Emotionen und ist der humorloseste Mensch, den ich kenne. Dieser Pseudo-Harem in München mit diesen vier Frauen ist auch nur grauenhaft. Die machen da seit Jahrzehnten auf superspirituell, die totale Bewusstseinserweiterung, blabla, trinken Tee und essen Tofu. Da läuft es mir echt den Rücken runter. Denn in Wahrheit kloppen die sich nur, sind eifersüchtig und neidisch aufeinander'“ (Abendzeitung, 26.01.2011)."

Die übrige Kaskade kontextbefreiter "Zitate" ergießt sich über mich wie ein scheingenialer Schwall Gülle über meinen fassungslosen Geist, aber nicht in diesen hinein. Mag die Autorin auch mehr über Polyamorie gelesen haben als ich - erlebt habe ich jedenfalls mehr davon als sie. Zumindest mehr Herzens- und Sinnenfreude, wenngleich wenn meine Erfahrungen ein gewichtiges Gran an Lasten mit Leid und Schmerz beherbergen, die mich heute nachdenklich und skeptisch stimmen.

Anflüge eigener Erfahrungen fand ich lediglich wieder in Beobachtungen von Kommunikations- und (anfangs) Organisationintensität sowie das Nachlassen leidenschaftlicher Sexualität, wenigstens in den langjährigen Beziehungen.
Das wiederum hat mit Polyamorie nichts zu tun.

Tom
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Dieser Autor(in?) stolperte versehentlich in eine Lücke im Raum-Zeit-Kontinuum und ist zwischen den 60ger und 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts gelandet. Kann bitte jemand Scotty informieren - er wäre hoch und zurück in die 2010er Jahre zu beamen.

"linksRADIKALE Polys"??? Ich schwöre, bei allen Polygöttern, noch nie habe ich Steine geworfen und auch wenn ich es behaupte, aber ich plane in Wahrheit nicht die Übernahme der Weltherrschaft zusammen mit meinen Katzen. Auch bin eine gemäßigte Anarchistin und habe nur ein Buch von Cohn-Bendit gelesen. Ehrlich!

Leidenschaftslos & kollektiv? - vielleicht mag der Autor sich mein Leben so vorstellen, dass wir hier alle ständig unbekleidet im Stuhlkreis sitzen und unsere Beziehungen diskutieren, dabei Oregano rauchen und Kumbaya singen - aber wir gehen alle einer Erwerbstätigkeit nach und gelegentliche Leidenschaftslosigkeit kommt vom Lohnsklaventum (was ja vielleicht durch "linksradikal" zu lösen wäre?). Wir hocken abends eher vor kreativen Tätigkeiten oder gar vor youtube videos, handys, Spielekonsolen - und spät am Abend vor einem Buch, in elektronischer Form...wie die Zeit, so individuell und wenig kolelktiv geht es hier zu....hat jemand Oregano?

Poly ist "in" und "grün"? Aha. gut zu wissen. Ich persönlich möchte ja schon "in" sein, nicht auszudenken, ich würde der falschen Lebensweise anhängen. Warum Poly "grün" ist verstehe ich nicht. Ist es besonders ökologisch? Können 3 oder 4 Menschen in einem Haushalt besser Müll trennen? Vielleicht sind dann auch mehr Resourcen vorhanden und der Weg zum Bioladen wird günstiger? Man könnte sich auch ein Auto teilen...ok, Poly ist total grün, ich sehe es jetzt.

Abschließend - ich gehe mit "in" und "grün"...weil ich und mein Lebensstil dadurch aufgewertet werden *g* und bleibe ansonsten bei meiner Zeitreise - Theorie.

So...und nun muss ich mich wieder meinem leidenschaftslosen, kollektiven Leben widmen. Heute steht noch ein Stuhlkreis zum Thema "Beziehungsarbeit - ja, ja oder ja noch mehr" an.
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Fleiß 1, Inhalt 6...
...ach nee, sollten Zensuren nicht auch abgeschafft werden?

Habe es mit Qualen bis zum Ende gelesen und kann mich nicht erinnern, jemals einen größeren Müll in mich reingezogen zu haben. Einen Uraltkommunarden wie Langhans als Beispiel heranzuziehen um über Polyamory herzuziehen, mein Gott, was ist das denn?
Die Autor(in) ist genau so zurückgeblieben oder noch fossiler wie Langhans, nur auf der anderen Seite.

Nichts gegen Kritik an Polyamorie, ich zähle mich da auch eher zu gemäßigten Anhängern und kann mir für mich ein Leben in einer Poly-WG wegen der zu Recht geschilderten und auch hier oft diskutierten "Organisationsarbeit" und der Regeln nicht vorstellen. Wer das möchte, bitte schön, ich möchte ganz einfach für mich und meine langjährigen Partnerin nur, dass wenn uns neben unserer festen Beziehung Menschen begegnen und es "stimmt", dann auch Liebe zu einem weiteren Menschen zuzulassen, wir haben es erfahren, wie schön das auch für die bestehende Beziehung sein kann und wir leben es so und sind glücklich damit. Wieviele Ehen/langjährigen Beziehungen, die wir keinesfalls in Frage stellen nur für renovierungsbedürftig halten, könnten glücklich weiter bestehen, wenn man verstehen/akzeptieren könnte, dass eine weitere Liebe kein Trennungsgrund sein muss.

Und zum Schluss Gentletom, irgendwie war die "Gefällt mir" Funktion mit Nachricht nicht in Funktion "Scheingenialer Gülleschwall" *haumichwech*
*******s_U Mann
961 Beiträge
Au weh
Obermaier über Langhans:
Er ist eine traurige, erbärmliche Witzfigur
Gibt es jemanden, der das nicht ist – und trotzdem im Dschungelcamp war?

Zum Text: Ganz ehrlich, den brauche ich nicht für die Mediensammlung. Wer das gelesen hat, ist danach dümmer als vorher.
Erkaltet die alte Bindung, findet man Kraft in einer neuen.
Dieser Satz sagt wohl exemplarisch am Besten, dass die Autorin von Polyamorie (oder überhaupt davon, wie man offene Beziehungen leben kann, ohne sich und Andere dabei kaputtzumachen) weniger als keine Ahnung hat.
Kein Nonsens...
Ich gebe zu, daß mir eine natürliche Begabung zum Querlesen den vollen Text erspart hat. Bevor es körperliche Auswirkungen hatte...

Allerdings ist es mitnichten völlig aus den Fingern gesogen! Es ist vielmehr eine für den Poly eine gefährliche und pseudowissenschaftliche Attacke, ein ideologischer Angriff! Und katastrophal für das Verständnis Betroffener, die (noch) nicht wissen, was in ihnen vorgeht.

Zunächst wird, wie schon erwähnt, in einer Flut aus dem Kontext gelöster Zitate versucht, eine wissenschaftliche Methode vorgetäuscht. Ohne Einordnung und neutrale Bewertung sind diese natürlich wertlos, ein Steinbruch für Wurfmaterial gegen die Polyamorie! Zusätzlich werden völlig wirr, aber mit derselben moralischen Attitüde, Feindbilder verschmolzen, um einen Moloch, einen Leviathan zu erschaffen - Polyamorie, die Zerstörerin der Liebe und der Familie!

Das hat fatale Wirkung auf den Suchenden, zumal es (wie ich auch hier im Forum gesehen habe) auch unter denen, die sich polyamor nennen, Menschen mit Ansichten gibt, die ich für zweifelhaft halte.

Ich finde, Polyamorie hat ausschließlich mit der Tatsache zu tun, mehr als einen Menschen in partnerschaftlicher Art zu lieben. Jedwedes Modell des Zusammenlebens ist zweitrangig.

Ich persönlich empfinde das zwiespältig. Einerseits entspricht es einfach meinem innersten Fühlen, andererseits weiß und fühle ich, daß dies Menschen verletzt. Besonders jemanden, den ich sehr liebe. Das quält mich und so sehr ich mich nach der Freiheit für meine Gefühle sehne, so weiß ich doch, daß das Versprechen der Offenheit eben keinen Schutz vor Verletzungen des Herzens bietet. Eine der wenigen Wahrheiten, die in diesem erbärmlichen Geschreibsel stecken.

LG nasty
*******s_U Mann
961 Beiträge
Und katastrophal für das Verständnis Betroffener, die (noch) nicht wissen, was in ihnen vorgeht
Das meinte ich mit der flapsigen Bemerkung "Wer das liest, ist danach dümmer als vorher." Denn statt nicht zu wissen und mit gesunder Neugier an das Thema heranzugehen, hat die Leserin danach einen Haufen Desinformation und unterschwelliger Aversion, die evtl. im Konflikt steht mit ihren Wünschen/Bedürfnissen.

Man soll ja niemandem Böswilligkeit unterstellen für etwas, was sich auch mit Dummheit bzw. Unwissen erklären lässt, aber beim zweiten (Quer)Lesen fällt auf, dass die Autorin mindestens aktiv nicht wissen will, was Polyamorie eigentlich bedeutet – wenn sie nicht sogar genau weiß, was sie tut: nämlich gezielt Desinformation zu verbreiten – weil die Poly-Idee so sehr an ihrem Weltbild und ihrem Selbstverständnis rüttelt …?
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