Betrachtungen zum 'Petspace'
Manche tun sich schwer, in den Petspace zu kommen, sich quasi ‚fallen zu lassen‘. Natürlich dauert es etwas seine Doggie im Kopf zu aktivieren, um dann wie Kinder im Spiel nicht nur eine Doggie spielen, sondern in dem Moment eine Doggie sein.Der Trick dabei ist, keinen Trick anzuwenden, und das ist natürlich das Problem. Der Petspace kann nicht erzwungen werden, sondern geschieht, wenn die äußeren Bedingungen stimmen. Genau hier kann man ansetzen:
-Beobachte dich beim Spiel. Hast du einmal das Gefühl gehabt, in der Rolle aufzugehen? Hat deine innere Doggie vielleicht das Equipment getriggert? Oder war es eine bestimmte Situation, eine bestimmte Handlung von dir oder einem Mitspieler?
Das können sogenannte ‚Anker‘ sein, also positive Erinnerungen, an die du immer wieder anknüpfen kannst, die das Gefühl von damals erneut weckt. ‚Anker‘ können von dir trainiert werden, indem du sie bewusst nur für das Spiel verwendest. Ein häufiger ‚Anker‘ ist zum Beispiel das Streichen über die Nase. Man sollte das nur zusammen mit dem bewussten ‚ins Petspace gehen‘ verwenden, sonst kann der ‚Anker‘ seine Funktion verlieren.
-Spielst du mit einem Owner/Trainer, probiert gemeinsam dein Gefühl zu verbessern eine Doggie zu sein. Ganz wichtig ist dabei, dass der Owner beim Nutzen des ‚Ankers‘ nicht sagt „Du bist jetzt meine Doggie!“ Stattdessen soll er/sie weiche Formulierungen verwenden, wie „Vielleicht fühlst du jetzt…“, „Wenn du magst, kannst du jetzt…“, „Du darfst jetzt…“. Bei diesen Formulierungen kann gerne an schöne Dogplay-Erinnerungen oder -Fantasien angeknüpft werden. Ein wunderbarer Gedanke kann so die Tür zum Dogspace öffnen.
-Durch Wiederholung, zum Beispiel beim Spaziergang, kann sich das Körpergefühl der Doggie von den Pfoten her aufbauen. Zuerst fühlt man sich, als laufe man auf Pfoten mit Hundebeinen, dann kommt der Körper hinzu und plötzlich ist man voll und ganz Hund.
Volles Doggie-Gefühl braucht meist eine Person, die die Leine hält und nebenher geht. Manche haben dann eine Doppelwahrnehmung. Die fühlen sich einerseits als Pet, beobachten sich aber auch gleichzeitig als Mensch. Sie treten quasi aus sich heraus und sehen sich ‚von außen‘.
Das Petspace bezeichnet einen mentalen Zustand völliger Vertiefung und restlosem Aufgehen in der Rolle, der wie von selbst einsetzt. Zugang und Erleben sind natürlich individuell unterschiedlich. Kriterien können sein:
-‚Entrücktsein‘ vom Tagesgeschehen
-völliges Aufgehen in der Rolle
-‚Verweilen in einem Zustand des Glücks‘, im völligen Einssein mit sich und der Welt.
-das Gefühl, die Doggie unter Kontrolle zu haben, im Einklang von Anforderung und Fähigkeit zu sein, ohne Angst oder Langeweile in scheinbarer Mühelosigkeit. Solange die Angst besteht, die Kontrolle über die Doggie zu verlieren, erreicht man den Zustand des Petspace nicht, oder kann aus dem Petspace herausfallen.
-man identifiziert sich voll und ganz mit der Rolle und fühlt sich der selbst gestellten Anforderung gewachsen, die Aufmerksamkeit liegt auf einem begrenzten Handlungsbereich.
-auf die Aktivitäten erfolgen im Idealfall klare Rückmeldungen, so dass der Handlungserfolg sofort erkennbar wird.
-handeln und Bewusstsein verschmelzen miteinander. Die Außenwelt wird ausgeblendet. Das Zeitgefühl verändert sich. Man lebt vollkommen in der Gegenwart.
-Glückshormone werden ausgeschüttet, wenn man spürt, dass man der Aufgabe gewachsen ist. Man muss sich nur aus dem bequemen ‚Luxus’milieu herausbegeben.
-Der Petspace ist ein Zustand und keine Technik. Für das Erleben müssen Störungen beseitigt werden, die ablenken können.
Wie empfindet ihr den 'Space'/ 'Flow'? Wie findet ihr hinein? Welche Gefühle erlebt ihr, wenn ihr euch 'drin' befindet? Könnt ihr den obigen Text nachvollziehen oder habt ihr teils oder vollständig andere Erfahrungen?