Hallöchen,
bei uns war es auch Spiel mit offenen Karten von Anfang an. War ohnehin eine sehr tolle Sache, dieses erste Kennenlernen: Wir hatten quasi in den ersten Gesprächen bereits so ziemlich alle grenzwertigen Themen auf dem Tisch, die man in einer Beziehung so haben kann, so auch dieses. Und haben festgestellt, wie stark wir da konform gehen.
War eigentlich sogar was witzig: Er fragte mich nach meinem Treuebegriff. Und nun muss ich sagen, dass ich - schon seit Jahren - da so meine eigene, was unkonventionellere Definition hatte, welche eben ohne Ausschließlichkeit auskommt. Die hatte ich hatte ich aber a) selten überhaupt mal laut formuliert & b) wenn dann eher theoretisch und v. a. nicht ggü. potentiellen Kandidaten. Außerdem war das ganze Konzept dann lange auf Eis - da ich wieder in einer "klassischen" Beziehung hing, in der ich mich aber höchst unwohl fühlte. Nun ja. Ich hatte das also schon ewig nicht für mich bewusst formuliert gehabt, weder in Gedanken, geschweige denn in Worten. Und dann fragte er also, wie ich den Betriff "Treue" sehen würde... und just sprudelte diese alte, so vertraute Definition aus mir heraus, ganz natürlich, als wenn nichts selbstverständlicher wäre. Und wurde gar noch von ihm ergänzt. Einig sind wir uns auf jeden Fall, dass wir beide auf Dauer die Fingerchen nicht von Anderen lassen müssen wollen. Nicht mehr. Nie mehr, am Besten.
Einfach wundervoll. Wirklich.
Und damit meine ich wirklich diesen Moment im Gespräch mit ihm.
Wie genau das laufen wird, kann ich noch nicht sagen, da wir doch noch recht frisch sind. Wir waren uns auch einig, dass wenn man jemanden neu kennenlernt, man sich doch erstmal Zeit lässt und da gar nicht unbedingt Nerv für Weiteres ist. Es irgendwo auch auf die eine gewisse Festigung der Beziehung ankommt, das Band muss stark genug sein. Ich ps. empfinde es jedenfalls derzeit sehr stark so, dass ich mich - grad auch sexuell - wirklich einlassen möchte. Und das braucht ganz einfach seine Zeit. Ich habe geistig einfach nicht die Kapazität, das bei zwei Menschen parallel zu tun, wenn eine gewisse Tiefe dabei sein soll. Wenn sich manches einmal etabliert hat, man sich besser kennt, genau weiß, wie der Andere tickt, sieht das doch nochmal anders aus. Und... genau aus diesem Grund habe ich meine vorher laufende Affäre auch vorerst auf Eis gelegt, einfach weil es mir zuviel wurde. Ich kann mir durchaus vorstellen, das über kurz oder lang wieder aufzufrischen. Oder auch andere Konstellationen zu fahren. Der Witz ist nämlich: Ihm ist schlussendlich vor Kurzem - trotz all dem, was ich grade geschrieben habe - doch relativ unerwartet auch noch ein Pärchen über den Weg gelaufen, dass er sehr interessant findet. Bei dem es mir auch ähnlich geht. Und ich kenne auch noch ein weiteres, in meiner unmittelbaren Nähe, wo zwischenzeitlich - und eher ungeplant - doch auch schon ein bisschen was lief. Insofern stehen da doch einige Konstellationen im Raum, so kann s gehen.
Dennoch sehe ich das soweit erstmal sehr gelassen und halte es für zu früh. Wenn auch nicht ausgeschlossen. Wie mein Partner auch. Letztlich kommt es mir v. a. darauf an, dass sich alle Wohl mit dem fühlen, was passiert, egal was und wann das dann ist.
Wir gehen damit recht entspannt um, solange eben das Miteinander nicht gefährdet ist und man sich selbst vom Anderen gesehen fühlt. Dann läuft das in der Tat unter... Gönnen Können.
Liebe Grüße,
SH