Gedanken zum Begriff "Nichtraucher"
Eigentlich ist das ja eine höchst seltsame Bezeichnung, die Menschen für etwas beschreibt, was sie NICHT machen. Das ist recht unüblich, denn niemand würde normale Bankkunden als "Nicht-Bankräuber" bezeichnen oder ganz normale Autofahrer als "Nicht-Dränger und -Raser", oder Fußballer als "Nicht-Tennisspieler".
Eigentlich ist es ja ganz normal nicht zu rauchen, und die Ausnahme ist der Raucher, wobei ja selbst starke Raucher ca. 70-80% ihrer Zeit nichtrauchend verbringen. Eigentlich sind also auch diese starken Raucher überwiegend "Nichtraucher"
Umgekehrt inhalieren z.B. auch "nichtrauchende" Angestellte der Gastronomie jede Menge Tabakrauch, was ja eigentlich ein Merkmal von Rauchern wäre. Dennoch bezeichnet man sie als "Nichtraucher", sogar noch dann, wenn sie bereits von den giftigen Verbrennungsabgasen krank gemacht wurden.
Ich denke daß der Begriff vorsätzlich etabliert wurde, um
dem Rauchen eine gewisse Normalität zu unterstellen und das "Nichtrauchen" als etwas außergewöhnliches darzustellen. Das ist natürlich unrichtig.
Besonders obskur ist übrigens der häufig verwendete Begriff "militante Nichtraucher", denn etwas, das man gar nicht macht, "militant" zu machen (oder eben militant nicht zu machen) ist schon ein heftiger Widerspruch in sich.
Weitere verharmlosenden Ausdrücke in der Diskussion: "Genussmittel" für ein tödliches Suchtgift, "Genuß" für suchtbedingte Zwangshandlungen und "Freiheit" für Abhängigkeit, "Gesundheitsfaschisten" für Menschen, die sich für den Schutz ihrer Mitmenschen einsetzen etc..
In Österreich gab es sogar mal eine Gruppe, die sehr aktiv gegen Nichtrauchertschutz auftrat, und die nannte sich bizarrerweise "Rauchfreiheit".... (Die homepage gibt es noch: http://www.rauchfreiheit.at/ )
Kurz und gut: diese Diskussion läuft ziemlich verlogen.