@***at
Ich hätte Dir uneingeschränkt widersprochen, wenn ich nicht einen Film gesehen hätte, wo das Thema war.....
In dem Film verstarb am Tag vor der Hochzeit der Bräutigam und die Braut mußte sich, statt sich auf die Hochzeit des Tages zu freuen, auf seiner Beerdigung mit seinen Freunden tapfer aufrecht halten.
Im Laufe der folgenden Zeit erfuhr sie immer mehr Dinge, die ihrer Meinung nach gar nicht zu ihm paßten und die ihr völlig fremd waren.
Sogar ein Kind mit Ex tauchte auf und wenn es am Ende auch gar nicht sein Kind war, erfuhr sie doch von der Ex, daß er eine Art Doppelleben geführt hatte und sich bei ihr ganz anders gab, wie bei der Ex (die eigentlich zeitweise sogar parallel da gewesen ist).
Sie hat sich natürlich gefragt, ob das überhaupt der Mann gewesen wäre, mit dem sie eine glückliche Ehe hätte führen können.
Der Film hat mich deswegen nachdenklich gemacht, weil es einen wichtigen Rückblick gab, der genau auf die Frage Bezug nahm.
ER war nämlich zu ihr gekommen und hatte gesagt, er wolle ihr etwas sehr wichtig sagen und sie hatte geantwortet "wenn es mich glücklich macht, dann sag es, wenn nicht dann lieber nicht....."
Sir Peter Ustinov hat einmal gesagt, man könne die Wahrheit nur immer aus seiner eigenen Sicht sehen.
So gesehen ist es wirklich nicht einfach, wenn man eine Sichtweise aus seiner Lage heraus erklären soll.
Anders sieht es aus, wenn zwei etwas beurteilen sollen, was beiden auch bekannt ist.
In einem Seminar habe ich festgestellt, daß die Dozentin die Meinung vertrat, daß es durchaus zu einer bestimmten Sache mehrere Meinungen geben kann und alle trotzdem stimmen können, weil sie eben auch so empfunden würden.
Sie sagte, man müsse sich deswegen sowohl - alsauch Gedanken machen, wollte man sich in die Lage des Menschen gegenüber eindenken.
Allerdings ist es einfacher jemanden widersprüchliche Aussagen vorzulegen, wenn sie einmal in schriftlicher Form vorliegen.
Und genau das habe ich gemeint, wenn ich geschrieben habe, Du hättest Dir selbst widersprochen und machtest selbst keinen Hehl daraus.
Aber Du machst Dich so, auch wenn Du das nicht so sehen willst, selbst unglaubwürdig.
Machs doch mal wie ich, ich bin stur und bleibe bei einer Meinung, wenn man mich keines Besseren Belehren kann.
Und dazu weiß ich immer, wann ich mal meine Meinung abgeändert habe, das erleichtert einem das Leben ungemein....
Wenn eine Frau mich z.B. als "schlechten Lügner" beschimpft, so höre ich heraus, dass meine Lügen nicht gut genug waren, sie hätte sich die Lügen gerne raffinierter gewünscht, um als Schlüssel zu ihrer erfüllten Sexualität zu taugen.
Deswegen hier jetzt der Bogen zu dem Film...
Wenn man die Wahrheit selbst nicht hören will, weil man sich nicht mit den Konsequenzen auseinander setzen will, dann könnte Deine Aussage von oben stimmen.
Aber wenn eine Frau einen Mann als Lügner benennt, heißt das nicht automatisch er habe nur besser lügen sollen.
Eine konsequente Frau mag lieber einen Weg suchen, mit den Konsequenzen der Lüge zu leben, wie mit der Tatsache, daß sie kein Vertrauen mehr haben kann, weil jemand sie in wichtigen Dingen belogen hat und damit über ihren Kopf Dinge entscheidet.
WiB