BFlat bashing @womaninblack
Liebe Woman in Black,
eigentlich sollte ich Dir jetzt privat antworten um nicht zu riskieren, von Forumsmanagement einen verdröhnt zu bekommen, weil der Thread zum BFlat-bashing verkommt.
Nun hast Du aber in kurzer Zeit schon ein Kompliment auf Dein Posting bekommen, und so nehme ich an, dass zumindest ein Leser sich für unseren Disput interessiert. Ich werde meine persönlichen Aspekte so flach als möglich halten und die allgemeingültigen stärker akzentuieren, wenn's nur gelänge!
Meine Fantasien sind mir wertvoll, und ich trage sie nicht mit mir "herum" wie ein böses Krebsgeschwür an der Prostata! Ich halte meine Fantasie als Teil meiner Bildung, die ich lebenslänglich immer mehr erweitere. Hier hinterfrage ich einmal Deine eigene Einstellung zu Wünschen und Fantasien. Man sollte sie besser deswegen geheim halten damit sie nicht kaputt getrampelt werden können.
Sicher sind auch sexuelle Träume unter meinen Fantasien und sie geben mir eine Perspektive im Einerlei des Alltags. Wenn Du das als "rumtragen" bezeichnest, so frage ich mich, wie Du Dein eigenes Seelenleben organisiert.
Schon als Pennäler habe ich von freizügigen Orgien im klassischen Rom und den Trinkgelagen im alten Griechenland gelesen. So erhielten unscharfe Vorstellungen von einer sozialen Teilhabe an erotischen Momenten erste Verdichtung, wie auch meine dünne musikalische Begabung in einem Instrumentenunterricht gefördert wurde, meine Logik in Mathematik präzisiert, und vielleicht auch Deine eigene gestalterische Begabung weiter entwickelt wurde. Trägst Du sie nun mit Dir "herum", die kostbare Begabung, die Du hast?
So bilden sich viele Dinge heran, die in ihrem Gesamtbild den Charakter eines Menschen bilden.
Der Thread war an einer Stelle angekommen, wo hinterfragt wurde, ob Frau sich gewissermaßen auf eine männliche Mogelpackung einlässt, am Anfang einer Beziehung, wenn ihr nicht alle Fakten gewissenhaft aufgelistet werden.
Ich erwiderte, dass dies -zumindest bei mir- nicht möglich ist, da ich ein bisschen was von Jedem in mir entwickelt habe. Es mag schlichtere Männer geben, die tatsächlich in buchhalterischer Ordnung ihre ganze Persönlichkeit auflisten können. Fraglich, ob dann das gemeinsame Leben noch spannend und reich an schönen Überraschungen werden kann.
Nicht alle Neigungen und Begabungen können in einer Partnerschaft weiter entwickelt werden. Möglich, dass eine Frau, die mich interessiert, kein Musikinstrument spielt, und ich trotzdem eine belebende Partnerschaft mit ihr erleben kann. Möglich, dass der Traum von einer Reise auf der Panamericana nicht verwirklichbar ist, aber wir lernen andere Länder kennen. Um wie viel komplizierter ist da der gesamte Komplex der künftigen gemeinsamen Sexualität!
Sex wird durch Grenzüberschreitungen spannend.
Welche Grenzen wird sie mit mir überschreiten? Die zur physischen Gewalt? –Gott bewahre!- Die Grenze zu Sitte und Anstand? Wird sie leidenschaftliche Küsse auf einer Rolltreppe zulassen? Werden wir's im Aufzug treiben, in einer Umkleidekabine der Damenmodenabteilung? Wird sie mir einen blasen, am helllichten Tag, im fahrenden Auto auf der Autobahn, während sie den Lastwagenfahrern zuzwinkert, die uns langsam überholen? Wird sie meinen Freund Andreas mit seiner sportlichen Figur und dem intensiven Blick aus stahlblauen Augen, fünfzehn Jahre jünger als ich, verführen, während er uns besucht und heimlich zu flirten begonnen hat, mit ihr, weil er sie ebenso süß findet wie ich? Wird sie eine Freundin bringen, und mit ihr kichern bis sie beide plötzlich beginnen an mir herum zu grapschen?
Wie sollte ich solche und noch viel mehr unbestimmte Phantasien in ein Spreadsheet packen, als to-do list für die gemeinsame Beziehung?
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In den USA hat mich die Selbstbestimmtheit und der Pioniergeist amerikanischer Frauen überrascht und wie wohltuend er sich im Sex manifestiert. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich als Mann selbst gefragt. In München hatte ich bis dahin immer den Jäger abgeben müssen und bin regelmäßig abgeblitzt.
Ausserdem habe ich dort aus dem mir fernen Kalifornien zum ersten Mal vom aufregenden Sex in einer Konfiguration mit drei Paaren gehört. Soetwas landete in München bestenfalls auf den Skandalseiten der AZ. Einzig lebbar war es für Bübchen aus besseren Häuschen zusammen mit bewegten Frauen der 68-er Jahre. Doch dazu hätte ich linke Sprüche dreschen und mich gesellschaftlich verweigern müssen.
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unfruchtbar:
gerade hier, unter den Monogamisten müsste doch klar sein, dass kein Mann seine Partnerin finden kann wenn er GS, MMF, FFM, PT als Prioritäten listet. Ich behaupte einmal dass das auch außerhalb der Mauern dieser Group gilt, denn die zur Schau gestellte sexuelle Offenheit mancher Frauen stützt sich zumeist auf ein solides monogames Verhältnis: anklopfen zwecklos!
So muß eben ein Mann auf der Suche seine Prioritäten anders setzen um wieder zum Stich zu kommen.
jetzt klarer formuliert, liebe Woman in Black?
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die letzten Absätze Deines Postings:
Wenn ich zusammen mit einer Partnerin eine sexuelle Dreierbeziehung erleben möchte, so ist es nicht zielführend, mich als eine der zahlungsfähigen, berüchtigten Soloherren schwanzwedelnd an die Matte eines Swingerclubs zu stellen. Möglich dass Dir als Frau, die hofiert und oft sogar Gratiszutritt bekommt nicht so bewust geworden ist
Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass ein SC Besuch nur dann Sinn macht, wenn er zusammen mit der eigenen Partnerin auf der Basis einer stabilen Zweierbeziehung absolviert wird. Da diese zwangsläufig monogam leben will kann ich nur hoffen, dass ihre Neugierde lebendig genug, ihre Fantasie kreativ genug und ihr Herz groß genug ist, damit nicht nur ich, sondern auch andere Männer und Frauen darin Platz haben. Dabei sollte ich beherzigen dass "alles kann, nichts muß" gilt, und ich einfühlsam auf das achten muß, was in ihr vorgeht.
So verächtlich, wie Du einen Clubbesuch darstellst werde ich es nicht tun.
BFlat
nun muss ich noch nach Deinen anderen Fragen suchen, die ich bedauernswerter Weise unbeantwortet gelassen habe.