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Gesellschaftliche Anerkennung trotz Behinderung

Gesellschaftliche Anerkennung trotz Behinderung
Die Suche des Menschen nach Anerkennung ist normal.Ist es für Behinderte schwerer Anerkennung zu finden in der Gesellschaft?-Wollen wir die überhaupt?-Über Anerkennung wird Selbstachtung entwickelt und soziale Wertschätzung erfahren.Nur,gibt es im Moment wirklich genug Fortschritte für Behinderte Menschen?-
Ich freue mich auf Eure Meinung.
Ortels
**********ker07 Frau
18.096 Beiträge
Gruppen-Mod 
*danke* Ortels für dieses sehr interessante Thema und ich hoffe auf rege Beteiligung *g*


Mrs. Heart*herz*
Meine Meinung...
1.Ist es für Behinderte in der Gesellschaft schwerer Anerkennung
zu finden?
2.Wollen wir die überhaupt?
3.Über Anerkennung wird Selbstachtung entwickelt und soziale
Wertschätzung erfahren.

1. Das hängt stark von der Art der Behinderung
und vor allem von der Persönlichkeit desjenigen ab.

2. Ich denke schon das es für jeden wichtig ist Anerkennung
zu erfahren - und man dementsprechend auch nach dieser
sucht. Allerdings ändert sich mit der Art der Behinderung
auch die Art der Anerkennung die man erwartet.

3.Jeder Mensch entwickelt sich, dies auch über die
Anerkennung... Aber erfahren wir diese nicht als allererstes
in unserer nächsten Umgebung durch unsere Familie,
während wir aufwachsen - das prägt doch bereits fürs Leben.

Eifeltourer
Es kommt
denke ich immer auf den jeweiligen Menschen an,auf seine art der Behinderung und seine Persönlichkeit...

Ich kenne einige die sind nur am jammern,dass geht ja selbst mir manchmal auf den Geist......das einzigste was diese bekommen ist Mitleid,wenn überhaupt....

Ich finde die toll,wenn wir das beste aus unserer Behinderung machen und uns vielleicht in Gruppen einbringen oder in Selbsthilfegruppen und andere unterstützen mit Rat und Tat........diese Leute bekommen Anerkennung und Respekt entgegen gebracht

Schade ist es um die,die so verbittert sind,dass sie komplett zu machen und nur noch Wut auf die Gesunden haben und dann stinkig werden,wenn diese sich von ihnen zurück ziehen......

Ich kenne aus meinen Job alle Versionen.......
freude an sich selbst und an dem was man tut
ich war mein ganzes gesundes leben hindurch aufmerksamkeit und anerkennung gewohnt und je nachdem wie ich drauf bin - leide ich heute schon darunter - daß dem nicht mehr so ist.
ich habe keinen job mehr - an dem ich mich selbst erfreuen könnte und aus dem ich mir dann selbst meine eigene anerkennung ziehen könnte - denn ich finde, diese ist die wichtigste - dann bräuchte man von außen gar nicht mehr soviel.
Hart aber Fakt
Personen mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit bekommem generell weniger Respekt als "normale Mitmenshen". Diese Erfahrung erreicht seinen kritischen Höhepunkt mit Erleben dieser pseudo-sozialen Unterstützung: Der Staat macht das, um den Betroffenen aus der Negativ-Bilanz heraus zu bekommen und die "liebenden Freunde", um sich selbst besser zu fühlen.

Eine wirklich zivilisierte aber freundliche Unterstützung unter Bewahrung eines grundlegenden Respekts gibt es vom Staat überhaupt nicht, von den Ärzten nur manchmal und über Pflegekräfte noch am häufigsten. "Freunde" rangieren auf den hinteren Plätzen dieser realen Tabelle. Sie können diese eingeschränkten Personen gar nicht wirklich lieben. Ihre unbewusst perfekte Wunschvorstellung wird durch die "sorgebedürftigen Freunde" nämlich permanent angegriffen.
so ein Quark!

Natürlich gibt es Hemmungen und Hemmschwellen, und viele falsche Vorstellungen verhindern, dass man in der Öffentlichkeit genauso leicht als anerkennenswert gehalten wird. Aber solche Allgemeinplätze stimmen definitiv nicht und es kommt sehr auf die Persönlichkeit an und wie man mit seiner eigenen Behinderung umgeht.

Ich sehe das so: im Vergleich zu anderen habe ich wahrscheinlich weniger oberflächliche Bekanntschaften. Aber Leute die mich kennen, respektieren mich sehr und ich bekomme dadurch jede Menge Anerkennung. Ich bin aber auch sehr aktiv - trotz und wegen meiner Behinderung.
**em Mann
1.189 Beiträge
Hallo,
viele behinderte Menschen erfahren in der Öffentlichkeit weniger Anerkennung als Andere + sie müssen sich dafür mehr anstrengen.
Das ist für mich ein erlebter Fakt + natürtlich gibt es da auch einige Ausnahmen.

Ich schwanke, ob ich diese Anerkennung überhaupt haben möchte. Manchmal vermisse ich sie + oft entlarve ich sie auch als oberflächlich + für mich nicht erstrebenswert.

Im privaten Umfeld sieht es da generell wohl anders aus. Menschen, die behinderten Menschen überhaupt privat näherkommen, werden sehr schnell auch unsere Qualitäten + Stärken kennenlernen + schätzen lernen.

Derart erlebe ich + hole ich mir teilweise natürlich auch die für mein Wohlbefinden wichtige Anerkennung.

LGuaG

Prem Amido
die wichtigste anerkennung für mich ist die von meinem partner - wenn ich einen hätte - ich glaube, deshalb ist das alleinesein auch so schlimm für mich.
*******hrer Mann
9.115 Beiträge
ich meine Annerkennung braucht jeder und strebt auch danach. bewußt oder unbewußt, der eine mehr der andere weniger aber brauchen tun es alle.
In vielen Dingen kann ich mich prem da anschließen. ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Gerade weil es für uns in vielen Dingen schwieriger ist, ist echte Annerkennung wichtig, sowohl privat als auch gesellschaftlich.
Gesellschaftlich fängt meiner Meinung nach die Annerkennung in kleinen Dingen an-. z.B. das wir ganz selbstverständlich barrierefrei über all teilnehmen können.
natürlich ist es auch wichtig annerkennung für geleistetes zu erhalten und so ein integrierter Teil der Gesellschafft zu sein.



LG

Mario
@Eifeltourer
Du,das find ich interessant! jede Behinderung hat also ihre eigene Anerkennung.Bin selber Körperbehindert :der Aspekt ist mir aber neu.
Kannst Du was zu den unterschiedlichen Arten der erwarteten Anerkennung sagen?
FG Ortels
*******unkt Frau
66 Beiträge
@ortels
ich sähe das ähnlich.
natürlich hat es ein mensch, der im rollstuhl sitzt in unserer gesellschaft nicht leicht - das sieht man schon daran, dass viele orte nicht "behindertengerecht" ausgestattet sind, er also daran gehindert wird, im rollstuhl tatsächlich überall hin zu gelangen wie jeder andere auch.
aber ich glaube im allgemeinen lässt sich festhalten, dass eine sichtbare behinderung wie eben zB die tatsache, auf einen rollstuhl angewiesen zu sein, "schneller" anerkannt wird, als eine rein psychische beeinträchtigung. natürlich gilt hier der übliche disclaimer: ausnahmen gibbet immer. aber für viele gelten zB schwerwiegende depressionen immernoch nicht als krankheit, sondern als "lapalie", den betroffenen wird vorgeworfen, sie würden sich bloß anstellen und in was hineinsteigern.
ich will damit nicht sagen, dass es die eine gruppe schwerer hat als die andere, um gottes willen - das ist ohnehin immer subjektiv und von mensch zu mensch unterschiedlich. ich glaube aber im allgemeinen, dass etwas sichtbares von der umwelt eher als beeinträchtigung wahrgenommen wird - was nicht heißt, dass es akzeptiert und damit menschenwürdig umgegangen wird.
@sensi force:meine Anerkennung!
ich stimme Dir zu hundert prozent zu.die benachteiligung des staates nennt man strukturelle gewalt.
freunde ,ja,wohl dem ,der wenige echte freunde hat.
nicht oft,dass Nicht -Behinderte einen Behinderten als Partner wählen.
Es bleibt also weit weg von einer solidarischen Gesellschaft.
ortels
Prem:zustimmung
Warum ist die Gesellschaft dann so ,dass sie den Abweichenden geringschätzt?-Ist Widerstand dagegen möglich?-
ich denke ,ist schwer zu schaffen. vielleicht indem man die Förderschulen abschafft und die kleinen Kinder schon lernen ,dass Abweichung normal ist.das könnte helfen
Ortels
Förderschulen abschaffen is ein seeehr heikles Thema - und alleine zu sagen sie abzuschaffen halte ich für meinen Teil zu kurz gegriffen. Warum? In Italien gibt es z.B. keine Förderschulen - an den Schulen gibt es aber nur sehr sehr wenige bis keine schwerst-mehrfach-Behinderten, wo auch immer die sind..

Trotzdem denke ich dass mehr Integration (oder sogar gleich Inklusion) sehr helfen würde..

Allgemein denk ich, dass Behinderte gesetzlich gesehen "bei gleicher Eignung" bevorzugt werden, ich hab aber teils eher den Eindruck, dass Behinderte ungleich mehr leisten müssen um gleichwertig anerkannt zu werden.

Allerdings ein wunderbares Beispiel dagegen:
War heute mit nem Kumpel beim Lacrosse-Training, die paar die waren spielen das Ganze schon bischen länger und richtig gut - trotzdem ham se mich voll mit einbezogen, zwar Rücksicht genommen bei Bereichen die ich eher nicht konnte (beim Aufwärmtraining z.B.), beim Schusstraining auf mich als Goalie wars dagegen völlig egal ob ich "normal" oder behindert bin.

Ich denk, dass diese Offenheit einfach recht oft fehlt, einfach zu sehen "ok, der hat ein Handicap", aber trotzdem offen in die Situation gehen um einfach mal zu sehen, was derjenige kann oder auch nicht - so wie man es ja mit jedem andren Menschen im Endeffekt genauso macht.

Und da fände ich es für völlig falsche Rücksicht, eine grottige Leistung zu loben um demjenigen nicht "weh" zu tun..


Auch ein sehr passender Satz von einem Freund, der meinte dass es einen großen Unterschied zwischen "geschädigt" und "behindert" gibt - und würde "geschädigt" nicht schlimmer klingen als "behindert" würd ich auch die Bezeichnung bevorzugen.
Denn ein Behinderter hat zweifelohne eine Schädigung - ob daraus zwangsweise eine Behinderung resultiert steht wieder auf einem ganz anderen Blatt.

So far..
(PS: wenn der text etwas wirr klingt mögt ihr mir das verzeihen, aber es is gleich 5 Uhr... :))
hey super
du hast mir jetzt endlich die erklärung gegeben - wie ich mich fühle - denn eben nicht behindert - sondern nur ge - o. beschädigt.
@ortels
ich sehe es geanu so wie siebenpunkt es geschrieben hat.

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten
zumindest auf mich bezogen) das viele Leute die mich sehen,
mir die Behinderung gar nicht so recht abkaufen wollen.

In meinem Umfeld kriege ich oft genug zu hören:
"Du siehst aber Heute gut aus!"
Dann muß es mir auch automatisch gut gehen.

Das ich aufgrund meiner Erkrankungen keine Leistungsfähigkeit
mehr habe, sieht man mir ja nicht an.
Und wenn man berentet ist, keinen Sport machen darf, sich
im Privatleben zurückhalten muss, weil die kleinste
Anstrengung einen aus der Bahn wirft, ist es verdammt schwer
irgendwoher eine Anerkennung zu bekommen.
Denn für was sollte man die bekommen, wenn man nichts mehr
Leisten kann?

Eifeltourer
anerkennung ist doch für jeden menschen wichtig!!! egal, ob im job oder privat. *genau* das sehe ich hier in den beiträgen. jeder unterschiedlich...

im job muss ein behinderter mensch mehr als 100 % geben um akzeptiert zu werden. schaffst du deine arbeit nicht bist du gleich nicht mehr so angesehen, wie andere, die den gleichen job machen.

ich wurde letzens von einem bekannten gefragt, ob den keine rücksicht auf meine behinderung genommen wird? weil es gibt zeiten, da bin ich einfach nur ausgepowert. ich schaffe meine arbeit ja, aber es interessiert auf der arbeit niemanden, wie ich mich dabei fühle bzw. wie es mir geht.

@****ur
Allgemein denk ich, dass Behinderte gesetzlich gesehen "bei gleicher Eignung" bevorzugt werden, ich hab aber teils eher den Eindruck, dass Behinderte ungleich mehr leisten müssen um gleichwertig anerkannt zu werden.


ja, so sehe ich die reallität auch. da müssen wir uns nichts vormachen!

privat unterstütze ich menschen mit behinderung ehrenamtlich, damit sie es einbisschen einfacher haben und sich nicht alles alleine erkämpfen müssen.

von gleichgesinnten bekommt man eher eine anerkennung als von nicht behinderten menschen. die erfahrung kann ich nur von mir bestätigen.

bin mir unsicher, ob das jetzt dazu gehört...
viele menschen hier im joy sprechen davon, dass man mutig ist, dass man sich hier angemeldet hat. *gruebel* frag mich dann oft, warum denken diese menschen so? ist es mutig oder wollen wir einfach nur dazu gehören? ist doch auch eine art anerkennung oder nicht?

ich finde es super hier zu sein und den menschen zu zeigen, das wir nicht anders ticken, als andere menschen.

gvlg bea
*******unkt Frau
66 Beiträge
@eifeltourer
amen.

solcherlei dinge werden in der regel eher bagatellisiert. mir persönlich wird auch von leuten, die um meine störung wissen, vorgeworfen ich sei ja bloß launisch - dass dem nicht so ist und das es für einen selbst immernoch die größte belastung ist, wird da eher aberkannt, weils eben nicht als krankheit oder was auch immer anerkannt wird.

ansonsten gebe ich chemur für folgendes statement
Ich denk, dass diese Offenheit einfach recht oft fehlt, einfach zu sehen "ok, der hat ein Handicap", aber trotzdem offen in die Situation gehen um einfach mal zu sehen, was derjenige kann oder auch nicht - so wie man es ja mit jedem andren Menschen im Endeffekt genauso macht.
nen daumen *top*
********s_bw Paar
104 Beiträge
ich stimme rollipaar zu. im job muss man meist mehr leisten oder sogar beweisen, das man es wert ist diesen job zu bekommen und ausführen zu können.

im privaten bereich habe ich persönlich viele positive erfahrungen gemacht. ich versuche anderen mut zu machen, sich nicht zu verstecken und zu zeigen wer man ist und was man möchte. das versuche ich durch meinen sport, mein ehrenamt und der politik. die ressonance ist im großen und ganzen sehr positiv. es kommen sehr viele leute auf mich zu, die ich gar nicht kenne und sagen mir, wie toll sie es finden, was ich und wie ich es tue. das tut gut und puscht für die weiteren aktivitäten und die tiefs, die jeder von uns (egal ob behindert oder nicht) hat.

rollimaus
*******hrer Mann
9.115 Beiträge
Annerkennung ist ja auch das Gefühl gebraucht zu werden und teil einer Gemeinschaft zu sein. Für mich ist die Arbeit im behindertenverband so etwas. Es ist einfach schön zu sehen, wenn man für jemanden etwas erreicht hat.
Beruflich ist es aber heute leider auch so, das sich bisher positive Gesetze und Vorschriften wie z.B. Sonderkündigungsschutz für Schwergeschädigte. iins Gegenteil verkehren. Der Arbeitgeber sagt oft, trotz guter qualifikation, ich werde ihn oder sie im Falle wenn es mal nicht so läuft, schlecht wieder los.

ich wollte das einfach mal sagen, weil berufliches ja aein wichtiger teil der Anerkennung ist.

LG

Mario
@Eifeltourer
Lieber Eifeltourer,
es ist genau das,dass die Leute nur das bewerten,was sie sehen.Du kannst Dich scheisse fühlen,es interessiert keine Sau.vor allem.man kann einfach nur erschöpft sein und viele können sich das einfach nicht vorstellen..Setz Dir irgendwelche kleinen ziele,die Du schaffst,damit Du Dir selber auf die Schulter klopfen kannst.
Glaubst Du ,dass das Verständnis für Behinderte in Zeiten der wirtschaftlichen Flaute eher zunimmt oder abnimmt?-
Fg.Ortels
@rollipaar
Genau ,mit Mut soll unser hier sein nix zu tuen haben,hoffentlich irgendwann mal mit Inklusion,über die man gar nicht redet.
Ganz Klar,Mario
alles mit dem Du zu tuen hast splittert sich in viele kleine Teile von Anerkennung auf. Auch das Arbeitsleben.und in allen Bereiochen ist Anerkennung so wichtig!
Wolf
@rollimaus,schön,dass Du Politik machst!
Mach es Ihnen so schwer wie möglich.Es ist nicht die Zeit für Einsparungen.Nicht an Behinderten und deren Helfern.
FG:Ortels
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