Das Shooting
Die Ausschreibung war eindeutig:
Suche Model, HC mit Paar, Aufnahmen in der Druckluftfabrik Heinrich Hanf.
Sie überlegte, soll ich mich bewerben, und fragte ihre Freundin Anita.
Diese riet ihr ab, denn sie war neidisch. Konnte sie doch diese Saiten in ihrem eigenen Leben nicht entdecken, hatte aber auch keinen Mut sie zu suchen. Nein, das waren doch Schweinereien.
Dieser Meinung war sie zwar auch, aber da die Freundin ihr abgeraten hatte war ihr klar geworden:
egal, ich MUSS meinem Bauchgehirn gehorchen und werde mich bewerben.
Sie wurde zur Probe zu einem Shooting eingeladen.
Aufgeregt fuhr sie hin, und was war dort für eine Atmosphäre.
Sie hätte es nicht für möglich gehalten, hätte sie es nicht selber erlebt.
Es wartete ein Haufen von klebrigen und ekligen Fotografen, die ihr mit ihren lüsternen Augen am liebsten sofort die Kleider vom Körper gerissen hätten, und dann dieses herum schleichen um ihre Person.
Doch so schnell wollte sie sich keine Blöße geben und wieder verschwinden.
Ganz langsam zog sie sich aus, erst den Rock, dann das T-Shirt. So stand sie eine Weile vor ihnen, schaute aus dem Fenster und in den Himmel.
Sie bemerkte die Unruhe hinter sich im Raum, drehte sich um, und lachte die Männer an.
Dabei sah jeder ihre Zähne blitzen, und allen war sofort klar, hier war eine Frau die ihnen gewachsen war.
Man konnte die Stille im Raum hören, die knisternde Spannung nicht nur fühlen. So zog sie sich mit einer Langsamkeit, die den Männern das Blut in den Eingeweiden zum Kochen brachte, erst den eine, dann den anderen Strumpf aus.
Nur mit einem Nichts an Höschen und ihrem BH bekleidet stand sie nun vor den Fotografen, denen das Wasser aus den Mundwinkeln lief.
Jetzt kam das männliche Model auf sie zu, und wollte sie umarmen.
Da sah sie, er war schon gänzlich ausgezogen, und ebenso geil wie die Fotografen.
So nahm sie aus ihrer Handtasche ein kleines Plastiktütchen, öffnete es, und den herausquellenden Senf pflasterte sie ihm auf sein bestes Stück.
Mit den Worten:
„Bockwurst ohne Senf schmeckt nicht“, nahm sie ihre Sachen und rannte aus der Fabrik zu ihrem Auto.
©ev 05-2010