Ich habe noch Hoffnung
In den vergangenen Monaten habe ich viel Kraft gegeben. Nur, wo viel gegeben wird an Kraft, braucht es auch Quellen, aus denen sich diese Energie speist. Und hier sah es in den letzten Monaten sehr mau aus. Was mich emotional nährt, war geschlossen, aufgegeben oder untersagt. Kultureinrichtungen wie Kinos, Theater, kleine und große Bühnen -- geschlossen.
Kleine Cafes und Restaurants, teilweise von ihren Betreibern --aufgegeben.
Begegnungen mit Freund*Innen in der eigenen Wohnung, gemütliche Abende -- untersagt.
Und das hat mich zunehmend müde werden lassen.
Es hat mir zusätzlich Kraft genommen.
Wie Mehltau hat sich die Hoffnungslosigkeit immer mehr auf das, was sich Leben nennt, gelegt.
Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ich habe Hoffnung.
Darauf, dass Kultur & Kunst schon viel schlimmere Zeiten überstanden haben.
Darauf, dass mein Lieblings-Restaurant überlebt.
Darauf, dass mich Freund*Innen nach Monaten des Nicht-Sehens noch erkennen.
Darauf, dass sich irgendwann auch wieder, außer meiner Herzens-Frau, weitere Quellen der Energie und Kraft öffnen.
Und ja, auch darauf, dass meine Kraft noch bis in diese Zeit reicht.