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Der Schmerz sitzt tiefer

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****fan
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Themenersteller 
Der Schmerz sitzt tiefer
Ganz langsam ziehen sich seine Augen zu Schlitzen zusammen.
Ebenso langsam ballt er die Faust.
Er wirkt nach außen ganz ruhig, als er zuschlägt.
Hart und brutal trifft die Faust auf nackte Haut.
Stille.
Nun legt er die Finger fein säuberlich übereinander.
Den Daumen packt er obendrauf.
Besieht sich die Handkante.
Hebt die Hand kurz an.
Und lässt sie aus dem Handgelenk kommend hart auf die Haut sausen.
„Schmerzen“, murmelt er leise, „es braucht Schmerzen!“
Wieder trifft die harte Handkante auf die Haut.
Ein Zittern zieht durch seinen Körper.
Es ist diese Phase, in der er allmählich die Kontrolle verliert.
In der er sich selber entgleitet.
In immer kürzeren Abständen trifft die Handkante im Wechsel mit der Faust auf die Haut.
„Uuuuuaaaahhh“, brüllt er laut und schlägt wieder zu.
Seine Fähigkeit, sich zu steuern, sinkt auf den Nullpunkt.
Längst diktieren Wut, Angst und Hass seine Handlungen.
Mit zusammen gekniffenen Augen und schmalen Lippen drischt er jetzt zu.
Eine Mischung aus Befreiung und Scham, aus Erleichterung und Ekel beherrscht jetzt seine Gefühle.
Er hat sich längst verloren.
Lässt sich treiben von dem, was in ihm tobt.
Langsam werden die Schläge weniger.
Die Stimme krächzt heiser.
Und die Hämatome zeugen von einer völligen Entgleisung.
Wieder einmal.
Wie so oft.
Und doch weiß er, es wird wieder passieren.
Dieses Ventil ist das, was ihm geblieben ist.
Autoaggression, ein Hass, der tief aus der Seele kommt und verletzen muss.
Weil etwas anderes nicht mehr spürbar ist.
Weil das Lachen gegangen ist.
Wohin auch immer.
Weil die Freude schon lange weiter gezogen ist.
Dahin, wo sie willkommen ist.
Und bei diesen Gedanken drischt die Faust noch einmal zu.
Dahin, wo es richtig weh tut.
Körperlich.
Denn der wahre Schmerz sitzt tiefer.
Und braucht, um zu heilen, mehr als Faust und Handkante.


Nur als Beruhigung: Das war einmal, in den tiefsten Zeiten meiner Krisen. Heute ist meine Seele geheilt davon.
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