Gut durchgeröstet mundet es dir besser

Schließ ich meine Augenlider, hör ich das Timbre deiner Stimme, wie es mir Stich für Stich die Zunge mit dem Gaumen vernäht, damit meine Worte dir nicht vor die Füße rollen und dich nicht auf Rosenblättern betten können.
Deine Aura malt mir Regenbögen hinter die Lider, als du mich wie eins deiner aufgerollten Kabel mit den Bindern ordentlich verschnürst, damit ich dir nicht vom Feuer deiner Leidenschaft hüpfen kann, um wie einer der Schweinehunde der Masse aus hormongesteuerten Lemmingen zu folgen.
Einen Bratapfel hast du mir in mein verstummtes Maul gestopft. Jetzt fühle ich mich wie das Schwein aus der Nachbarschaft, dass du neulich zur Sau gemacht und durchs Dorf getrieben hast. Mir fehlt jetzt nur noch der Ringelschwanz als Steißfortsatz meines gekrümmten Kreuzes, den du dir zurechtstutzen kannst, damit mich die anderen gestresste Schweinehunde in der Masse nicht verletzen können.
Doch du weißt dir zu behelfen, in dem du meiner Männlichkeit fachfrauisch die Vorhaut zurechtstutzt. Du scheinst das schon öfters getan zu haben. Ich jedenfalls quieke in den Bratapfel hinein und gebärde mich wild, so dass die Kabelbinder sich tief in mein Fleisch hineinschneiden, bevor du meinen blutbesudelten Schwanz ablutschst und dir breitbeinig über deinen Mund leckst.
Du röstest mich auf dem Feuer deiner Leidenschaft, so dass ich jede Art von Männlichkeit aus meinen Poren schwitze, und mich am Ende wie ein Häufchen Elend gebärde, als du mich schließlich fertig durchgebraten von deinem Feuer zerrst und mich von den Kabelbindern befreist und mir den Bratapfel aus dem Mund nimmst.
So liege ich zerschunden und verschwitzt in deinen Armen, während du mir über mein Haupt, die Schultern und meine Oberarme streichelst, mich peu a peu wieder einsammelst und langsam wieder zusammensetzt. Dann flüstert mir dein Herz ins Ohr, dass es mich zum Fressen gernhat und ich muss schlucken …

© CRK, LE, 07/2020