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Adventskalender 2019 - Zum Teufel mit Weihnachten!

It´s me!
*********ld63 Frau
8.188 Beiträge
Ich hau Euch vielleicht noch eine Zweitgeschichte um die Ohren, aber nicht diese. Oder doch? Kam der Meister Bloch, nahm sie doch ...

Netter Versuch!! *lol*

*nene* Das hast du nicht geschrieben, @*******tia. Das hätte ich gesehen. *zwinker*
*******tia Mann
5.094 Beiträge
No
Probiert es aus!
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Zitat von *********ld63:
Das hätte ich gesehen.

Woran? neugier
It´s me!
*********ld63 Frau
8.188 Beiträge
Es sind immer die kleinen Formulierungen, die den Autor verraten. *zwinker*

Du hast auch so welche... aber das verrat ich dir doch jetzt nicht! *lol*
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Ja, hab ich ... *zwinker*
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
1. @*********ld63
2. @*******tee
3. @*********ynter

Auch ein Sicherheitstipp, habe keine Ahnung...
Also, das war definitiv viel zu viel, nein, weder die Roulade noch das Rotkraut. Oder war das Gaularsch? Ach keine Ahnung, es war jedenfalls nicht zu viel. Ich hatte mich schwer im Griff, bin stolz auf mich. Aber gut war es. Hat mir hervorragend geschmeckt. Selbst der in sündhaft teuerem Öl badende neumodische Feldsalat, mit Granatapfel- und gerösteten Pinienkernen,ja, nicht schleckt. Ihr hättet mal die Gesichter sehen sollen, als ich zwei Löffel Bratensoße darüber verteilt habe. Sorry, ich mag das eben. Bratensoße über den Salat. Als ich dann noch die Geschichte über Weihnachtsfrust und Clubbesuch erzählte, war es ganz aus.

Okay, ich also in den Esel und ab nach Hause. Fido kraulen, Pipi, Kerze an, Veterano rein, Rechner hoch ...

Boah ey,

Ach so, da war ja noch was, genau!

all in @*********ynter

Tom (the Sun)
red
*******tee Frau
7.155 Beiträge
Ich tippe mal auf eine Frauengeschichte, das das kein Frauengespräch sein kann ist, denk ich, Irreführung *nono*


1. Nina_de_Wynter
2. Shivaree
3. Shivaree

******s23 Frau
12.703 Beiträge
Bin echt unschlüssig ob Männlein oder Weiblein... ich splitte nochmal...

1.Devi59
2.Olove
3.Odette_M



Und happy Birthday für unsere Liebe @*********ld63 ... der Kuchen ist schon angeschnitten *anmach*
*sekt* *blumenschenk* *torte*
*cheers*
Alles Liebe und Gute zum Geburtstag, liebe @*********ld63

Lass dich feiern und feiere dich!

Tom (the Sun)


It´s me!
*********ld63 Frau
8.188 Beiträge
Ach, was seid ihr so süß! *love3* Danke! *love4*

Der Kuchen sieht superlecker aus, liebe @******s23 und ich liebe, liebe, liebe die Beatles, @**********heSun! *love2* *knutschis*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.809 Beiträge
Herzlichen Glückwunsch!
Alles, alles Gute wünsche ich Dir. Ein Jahr voller Gesundheit und ohne Sorgen.
*torte* *party* *cocktail*


**********henke Mann
9.653 Beiträge
Bevor ich wieder zu tippen vergesse:

1. IntoTheWild63
2. Nina_de_Wynter
3. shivaree
****orn Mann
11.994 Beiträge
Auch von mir die herzallerliebsten Geburtstagsgrüße, liebe @*********ld63
Halt es einfach mit den Beatles, und alles wird gut.
*g*

Auch von uns ...03:40 MEZ ... ganz liebe Glückwünsche liebe Into, und

3x Into

Ev *wink* ins *heia*
****59 Frau
3.102 Beiträge
Guten Morgen in die noch nicht vorhandene Kaffeerunde *kaffee*

Auch über Nacht ist bei mir der Groschen nicht gefallen, deshalb bleibt mein Tipp wie er ist.

Ja, in der Geschichte gibt es ein Merkmal, richtig, allerdings haben mich meine Profilbesuche nicht wirklich auf eine heiße Fährte gelockt.
Sherlock hat aufgegeben und keine Lust mehr *gaehn*

.... und natürlich ein happy birthday an Into. Lass es krachen *cheers*
Guten Morgääääääääääääääääääääääääähn, ihr Lieben Leute,

ich brauch nur Kaffee

Tom (the Sun)
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Moin ihr early Birds!

Ganz schnell :

3x Nina_de_Wynter
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Liebe Into!

Happy happy Birthday!
Genieße deinen Tag und hab ein entspanntes, gesundes und zufriedenes neues Lebensjahr!
Ich umarme dich
C.
*******blau Mann
3.489 Beiträge
Tippänderung! Wenn die gefallene Engelin was entdeckt hat, wird sie schon wissen. Weil Engel und weil Weihnachten ist.

1,2,3 Nina

Sag mir Indi, ob ich richtig steh, wenn das blöde Licht angeht...
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Themenersteller 
Auflösung
Guten Morgen, Ihr Lieben!

Bevor wir zur Auflösung kommen, sei auch noch einmal von mir aus hier ein herzlicher Glückwunsch an unser liebes Geburtstagskind @*********ld63 ausgesprochen. Alles, alles Liebe und nur erdenklich Gute, Du Fast-Christkind! *knuddel*

Und weil wir Geburtstagskindern ja nur ungern widersprechen, sage ich einfach mal: Ja! Du hattest völlig Recht mit Deinem Verdacht:

Zitat von *********ld63:
Ich hab den Eindruck, da will jemand von sich ablenken...

Denn es war in der Tat unsere liebe Nina_de_Wynter, die diese herrlich authentische Szene so humorvoll und gelungen umgesetzt hat. Da half auch kein Dementi und die Nebelkerzen brachten auch nicht die erwartete Wirkung, denn Deine Schreibe ist eben auch unnachahmlich, liebe Nina.

Vielen Dank für diese denkwürdige Geschichte, die ich gerne mal allen Ehegatten und Kindern in den Briefkasten werfen würde, liebe @*********ynter ! *blumenschenk*

Heute wird es ein bisschen märchenhaft. Kaum zu glauben, wenn doch der Teufel zum Abendessen an Heiligabend erscheint...

ich wünsche Euch viel Freude mit der Geschichte und auch heute wieder viel Spaß und Erfolg beim Rätseln!

*nikolaus*
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Themenersteller 
Das sechsundzwanzigste Türchen


EINE KLEINE WEIHNACHTSGESCHICHTE

Tauben spielen Spiele, die Tauben miteinander spielen und sie fliegen, um die Wette, um die Ehre und um der Freude Willen.

Und weil sie es können.

-

Kaskaden. Faxen. Beobachtungen. Die rothaarige Tempelherrin, trug das schreihalsige Menschenkind eingewickelt unter dem Mantel und ihre Beutel die Treppen hoch. Inmitten des Vorplatzes, der alte Menschenmann, beim misslichen Versuch seine Beute, die ihm aus seinem, soeben gerissenen, Beutel gefallen war, wieder einzusammeln. Auf diese Beute hatten es die beiden Tauben abgesehen, wollten sich aber nichts anmerken lassen. Vor allem wollten sie weder die gierige Stadtmausgang, noch das einfältige Eichhörnchenheer auf diese Gelegenheit hinweisen. Hier, bei den großen Felsen lässt man Gelegenheiten nicht aus - man melkt sie solange und so kräftig man kann.

Heiligabendmittag. Aldi. Ladenschluss. Gloria wollte sich und Babynoëlle doch noch ein schönes Weihnachtsessen bereiten, fand aber nicht alles, wonach sie suchte. Aber wer findet schon, wonach er sucht? Ausgerechnet das, was ihr als Kind am liebsten war, gab es nicht mehr im Aldi und Penny hatte zu jetzt, also Scheiße! Als Kind freute sie sich immer auf Weihnachten, doch je älter sie wurde, so kälter wurde ihr es und immer schneller kam es und ging es. So wie das Jahr gelaufen war, konnte dieses Weihnachten sie am Arsch lecken. Der Papa Noelles, war vor einem halben Jahr weg. Er war irgendwo und nirgends. Überall anders, nur nicht hier. Also zum Teufel mit Weihnachten! Das schlimmste Jahr ihres Lebens ging zu Ende, das allerschlimmste, wenn da nicht Noëlle wäre.

«Was in der Welt wäre mehr Wunder, wie dieser winzige Mensch? Bringt was ihr wollt, nichts davon kann noch schöner, noch duftender, noch zarter, noch makelloser sein », fand Gloria.

Gestern, am Tag nach der Geburt, brachte sie Noëlle heim und hielt sie, als trüge sie der Welt kostbarstes und zerbrechlichstes Kleinod in Händen. Als hätten Noëlle in den Himmeln die Engel geschaffen, mit Großmut und mit Gleichmut und mit den trefflichsten Materialien, die sie im Universum finden konnten. Sie legte Noëlle in Zeitlupe und so sacht ihre Arme vermochten, in die Wiege und hielt dabei die Luft an. Still saß sie da, stand da, lag daneben und sah ihr beim Schlafen zu und lächelte ineinemfort. Jede kleine Bewegung, jedes Gähnen, jede Streckung schwemmte ihr die Augen und Tränen traten heraus wie Wasser, das durch einen Damm dringt. Ihr Herz schmerzte vor einer Liebe, die versuchte darin Platz zu finden, sich Platz schuf und es wachsen ließ, als es schon überlief.

« Ich weiß wohl, alle Babies sind schön, aber das, was ich in Händen halte, das was seine Augen mühsam öffnet und mich anlächelt, ist das schönste Geschöpf der Schöpfung. Bringt mir eines, das schöner ist! Ihr könnt es nicht, es gibt keines!
Ich schwöre, das Kind in meinen Händen ist der Welt Schatz und warum zur Hölle bin ich die Einzige, die das weiß? »

Gebäude 78. Vorplatz. Klaus war auch Aldi. Er hatte nicht vor weihnachtlich zu kochen. Sowas brauchte er nicht. Den ganzen Klimmbimm. Er brauchte keine dieser neumodischen exquisiten Geschichten, die Aldi ihm auftischen wollte. Eine kräftige Hühnersuppe oder Borschtsch und Brot und ein Glas Vodka dazu, das war ihm genug. Aber wenn eine Delikatesse zu Weihnachten hatte sein müssen, dann Rotkohl, das mochte er dann doch nicht missen wollen und am besten mit Apfelstückchen. Und Schokolebkuchenherzenmitfüllung, die hatten auch sein müssen. Früher aß Elsa, seine selige Frau, die Herzen und schaute, unter ihrer sibirischen Decke gekuschelt, Eistanzen. Und da saß er gern bei ihr, aß die Herzen und redete mit. Eben hatte er tapfer die allerletzte Packung erkämpft und fühlte Stolz und Schwermut.

Gebäude 78 ist ein Hochhaus. Hört man Hochhaus, hat man ein Bild im Kopf. Das Bild ist hier falsch. Egal welches. Betrachtete man Gebäude 78, dann erschiene dem Betrachter das Wort Hochhaus als eine Fehlübersetzung. Genau wie das Wort Wohnhaus. Als ob man das, was man meinte in einen Onlineübersetzer getippt hätte, der als Ergebnis das offensichtlich unrichtige Wort ausspuckte. Uneheliches Kind der Trostlosigkeit und des Elefantenmenschen träfe es genauer. Aber den Onlineübersetzer will ich sehen, der das sagt.

Klaus balancierte mithilfe seines Stützstockes, den Versuch unternehmend den Einkauf einzusammeln. Miteinemmal stand die rothaarige Nachbarin von oben vor ihm, mit dem, was offenbar das Baby war und von dem sich Klaus fragte, wie es unter dem Mantel atmete. Ob er Hilfe bräuchte wollte sie wissen. Er verneinte, weil er gelernt hatte Hilfe zunächst abzulehnen. Gloria schmunzelte, weil das schon witzig aussah, was der Nachbar da machte und überlegte schon, ob sie das Ganze mit dem Handy aufzeichnen und posten sollte. Aber sie machte den üblichen Fehler und wiederholte die Frage und dieses Mal verneinte er nicht. Nach Innen seufzend, nach Außen lächelnd, fischte sie, mit Noëlle auf der Brust, letztlich blind nach dem Einkauf.

Die Tauben verfolgten das Szenario und spotteten. Sie wunderten sich über die Menschen, sahen ihre Zeit gekommen, flogen an und landeten aufs Geratewohl unweit der Menschen. Angelina und Angelique, Kusinen und diebische Seelen, ohne Zeit für Baldowern und so Scherze, einigten sich mit einem einzigen Nicken darauf, dieses blaue Ding, was nahe Angelina lag, als erstes zu stehlen, zu sichern und dann weiter zu sehen. Angelina hüpfte schnell und ihr Schnabel schnappte sich die Tüte, im selben Moment wie Glorias Finger sie finden. Beide ließen sie die Tüte schockiert fallen.

War Gloria erschrocken, dann die Kusinen erst recht. Ein Seitschritt und sie erkannte, um was es sich hier handelte und musste schmunzeln. Mit hartem Auftreten ihrer Stiefel und fauchenden „Schschschs“ vertrieb sie die Tauben. Der alte Mann rief fragend, ob alles in Ordnung sei und sie bejahte, ging in die Hocke, fischte die Tüte auf und schob sie rasch unter ihren Mantel zu Noëlle. Hier in der Hochhaussiedlung lässt man Gelegenheiten nicht aus - man melkt sie solange und so kräftig man kann.

-

Dämmerung. Nicht langsam. Angsteinflößend rasch versank die Sonne. Angelina und Angelique waren auf dem Balkon Glorias, ihrem Tempel und sahen der Sonne beim Sterben zu, weil das hier am besten ging. Seit die Rothaarige hier Tempelherrin geworden war, gab es hier auch immer Essen und Schlafstatt und das Getier liebte sie, bangte aber nun und hoffte auf ihre Hilfe.

Gloria wohnte hier seit sieben Monaten. Auf dem Balkon hatte sie allerlei Brotreste, Nüsse und dergleichen ausliegen, um in den vergangenen Monaten die Gesellschaft der Tiere, der Einsamkeit unter den Menschen entgegenzusetzen. Lange Monate des Nestbaus und Aufbaus von Ikeamöbeln. Sie kaufte, was sie für‘s Nest als wichtig und richtig empfand und das Amt ihr bezahlte. Auf den Balkon kam allerlei Getier. Eichhörnchen. Vögel. Mäuse. Wie letztere es bewerkstelligten da hochzukommen, war ihr ein Rätsel, aber die kleinen Wichte schafften es irgendwie und das wärmte ihr das Herz irgendwie.

Vögel sind Astronomen. Weiß jeder. Eichhörnchen Astrologen. Weiß auch jeder. Und alle wissen, dass die Sonne stirbt in diesen Tagen. Jeden Tag ein Stück. Weil Kälte, Dunkelheit und Tod auf ihr liegen, um sie zu fangen und aufzufressen.

Vor zwei Tagen hatte die Sonne den Totpunkt erreicht und verharrte seitdem in Agonie. Schwer schleppte sie, um über den Berg zu kommen und schaffte es nicht mehr. Und das Tal, in dem die Felsen stehen, blieb im Schatten und alles Getier dort trug Furcht im Herzen. Es war ihr Glaube, der sagte, dass drei Tage später die Sonne obsiegen und wiedergeboren würde, um wieder zu herrschen. Also Morgen. Jeder Stamm schickte Gesandte und einen Sternkundigen, um im Tempel zu harren und der Sonne an ihrem Geburtstagsmorgen, zu huldigen, so sie denn käme.

Das passatempo des Getiers war ihre gute Tempelherrin. Sie sahen ihr zu, wie sie ihr Neugeborenes mit einem Lächeln bewachte. Sie sahen sie stillen und streicheln und wie das Wasser aus ihren Augen quoll. Sie sahen auch, wie sie in ihrem neuen rotweißen Fell dieses blaue Ding von vorhin hervorbrachte und da wurden die Tauben rührig. Das Interesse des Getiers wuchs, aus Neid und aus Neugier. Diese braunen Dinger waren auch zu verlockend.

Angelique war es nun, die einen Anfang machte und Angelina folgte ihr auf den Fuß und Teufel, das Eichhörnchen sowieso. In der Not, fraß er auch Fliegen, aber diese braunen Dinger, waren sicherlich besser. Sie schlugen erbost und empört gegen das Fenster mit ihren Schnäbeln und ihren Pfoten. Erst zaghaft, dann stetig stärker.

Gloria erschrak. Draußen nur Schwärze. Zögerlich trat sie ans Balkonfenster. Eine Schar, Mäuse und Eichhörnchen und drei oder vier Tauben.
Alle still wie Standbilder, als die Rothaarige erschien. Sie musste die schönste Menschin sein, die sie jemals gesehen hatten, in ihrem scharlachrotweißen Fell, das ihr heute gewachsen war. Es wärmte die Augen. Ein gutes Zeichen für die Wiederkehr der Sonne, vermutete Kasper, frischverliebter Astronom der Stadtmäuse.

Gloria hielt ihnen die Packung Lebkuchenherzenmitfüllung hin und fragte mit einer Stimme, die lieber sitzen geblieben wäre, um nicht für gaga gehalten zu werden: „Das hier? Wollt ihr das?“ und eine der Tauben sprang in die Luft und fächelte, die andere tat ihr gleich. Das Eichhörnchen hüpfte und rief auf eichhörnerisch JA! Gloria zögerte, sah sich um, als ob da jemand hätte sein können und nahm eine kleine Handvoll Lebkuchenherzenmitfüllung, öffnete die Tür und entlud ihre Hand auf den äußeren Sims. Rasch zog sie sich zurück und die Türe zu und sah das Getier zögern. Mimi Mäusle machte den Anfang und bevor Gloria blinzeln konnte, waren alle beschäftigt nur ihren Anteil zu sichern, alles in sich hineinzustopfen und mit den anderen zu raufen. Offenbar ließen auch die Tiere hier in der Siedlung keine Gelegenheit aus und melkten sie solange und so kräftig sie konnten.

Schlingen und Keilen. Als Gloria sich selbst eines nahm und das Herz ihre Lippen berührte, schmolz und den Geschmack freigab, stahl sich Herr Klaus ihr in den Sinn. Sie sah das Getier im Bürgerkrieg und kannte ihre Antwort „bloß nicht mehr Mäuler!“ Dann schaute sie zu Noëlle. Die Antwort Noëlles: „Aber Mama ?!“ machte ihr Herz eng und enger und befahl ihr unmissverständlich. Schon um die Kämpfe zu beenden, gab sie dem Getier aber zunächst noch diesen Stollen aus der Klinik. Stollen mag sie nicht und von der Klinik schon gar nicht.

Teufel Tunichtgut. Eifriger aber leicht trottliger Dieb. Er schrie aus ganzer Kehle, dass die Keilerei ein Ende fände. „Wartet! Das hier hat was zu bedeuten!“ Er hatte einen Plan und wollte, dass es was zu bedeuten hatte. „Die Sonne, das rote Fell, die braunen Dinger! Sie sehen aus wie das Zeichen der Menschen für Liebe“

„Er hat recht!“, sprach Balthasar, Astrologe der Eichhörnchen, mit bedeutungsvollem Timbre. „Die Tempelherrin dient der Sonne. Die Haare, nun das Fell. Das sind Zeichen, genau wie diese Gaben. Wir sind alle Eins und das Gleiche unter der Sonne. Wir wissen das. Uns ist allen, alles zu gleichen Stücken gegeben. Sie will uns teilen sehen, nicht streiten!“ Und Melchior, der Astronom der Tauben, sprach am lautesten von allen: „Lasst uns alles herbeitragen ein Festmahl zu halten. Gemeinsam, gerecht und brüderlich, auf das die Sonne morgen wiederkehre! Missachten wir die Zeichen, stirbt sie vielleicht diesmal für immer!“

Gloria nahm Noëlle in die Arme und ließ auch den neu gekauften Santa-Jumpsuit vom Aldi an, an dem noch, aus naheliegendem Grund, der Zettel hing.

Verstecke leeren. Bestände klären. Alles auf den Fenstersims!
Alle nahmen Platz. Es wurde gespeist und getrunken, geschwatzt und geschmatzt und ständig rief einer reich mir mal dies oder das!
Alle sahen sie zu, wie ihre Tempelherrin das Menschenkind an sich wickelte, fortging und mit dem alten Mann wiederkehrte, den sie zum ersten Mal lächeln sahen. Er hatte also doch Zähne und goldene dazu. Vielleicht ein verborgener Magier. Sie sahen zu, wie die Menschen saßen und die braunen Dinger aßen und sie hielten die braunen Dinger fortan für „Heilige Speisen“ und die Füllung für „der Sonne Blut“. Auch sahen sie zu, wie die rothaarige Wöchnerin das neugeborene Menschenkind nahm und dem alten Menschen gab, damit er es halte. Sie sahen dem Magiermenschen zu, wie sorgsam er das Menschenkind in seinen Händen trug, Grimassen schnitt und ihm was vorsang. Auch ihm liefen die Augen über und die Tropfen rannen die Furchen seines Gesichtes hinunter, wie in Regenrinnen, und fielen am Trauf seines Kinnes auf das Menschenkind.

Gloria war am späten Heiligabend glücklich. Erst wollte sie Klaus nur die Herzen bringen, doch als er leichtangetrunken und zu Tränen gerührt dastand, Danke sagte und ihr hinterherrief, ob sie auch alleine sei, fragte sie ihn, ob er nicht auch kommen wollte. Er verneinte diesesmal sicherheitshalber nicht. Sie bereute es sofort. Nichts aufgeräumt und Angst vor Störung der Behaglichkeit.

Aber er kam und alles Unbequeme löste sich auf, als sie ihn Noëlle halten und anstrahlen sah. Du liebst denjenigen, der dein Kind liebt. Und sie liebte ihn auch, weil er das Nest durch seine Gegenwart nur noch mehr wärmte, es an diesem Abend vervollständigte. Er las vor, aus dem Buch, das er mitgebracht hatte und aus dem seine Frau Elsa an Weihnachten immer vorgelesen hatte. Sie sangen auch. Schneeflöckchen-Weißröckchen und Stille Nacht und plauderten über Gott und die Welt und über Sibirien, wo Klaus geboren und was gewesen war und was gehabt hatte, bevor alles im Nichts verschwand. Sie plauderten über seine Zeit in Deutschland, wo er so gut wie alles gemacht und kaum was verdient hatte. Aber wer verdient schon, was er verdient?

Nach dem Essen brachte Gloria dem Getier mehr Reste und löste Jubel und Frömmigkeit aus. Klaus machte sie eine warme Milch mit Honig und sich einen Cappuccino mit Sprühsahne. Nebeneinander saßen sie auf dem Sofa und Noëlle lag zwischen ihnen. Kurz vor zehn schlief Klaus ein und schnarchte geradewegs los.
„So ist es gut“, fühlte Glorias Herz, das sich trunken breit machte, die Schuhe auszog und die Füße auf den Tisch legte. „Das ist Weihnachten.“

Das Getier hatte ihnen all die Zeit zugesehen. Einer nach dem anderen waren sie eingeschlummert, weggedöst, eingenickt. Der eine schnarchte auf seinem Essen liegend, die andere schlief mit der Speise im Mund. Der einzige, der noch wachte, war Teufel. Er sah zu, wie die Menschen einschliefen und einander mit den Köpfen stützen. „Zum Glück ist der da!“, dachte Teufel, „…jetzt ist es gut…“ und schlief ein.

Es war Noëlle, die am nächsten Morgen alle weckte, als sie den leuchtenden, glitzernden und blinkenden Weihnachtsbaum aus vollem Herzen anlachte und mit ihm tanzen wollte. Erstes Lachen. Das Licht des neuen Tages fand Teufel, die Gelegenheit nutzend planmäßig ein paar Leckereien beiseite zu schaffen, um die Sache ein Kleinwenig zu melken. Er fand die Mäuse und Eichhörnchen unter den Schwingen der Tauben schlafend und sich alsbald reckend. Er fand Glorias Kopf auf Klaus‘ Schulter ruhend. Der neue Tag fand, dass ihm nach feiern zumute war.

*
*******blau Mann
3.489 Beiträge
Katsching! Grad noch gewechselt und die 6 Punkte eingefahren. Ein echter Engel zu Weihnachten bist du @**********Engel!
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Liebe Nina, beim tobenden Hammer ( ich liebe diesen Satz!), hatte ich dich!
Danke für diese , absolut passende ,Geschichte zum 1. Weihnachtsfeiertag!

Heute sind die Eichhörnchen wieder da! Mensch und Tier in der Weihnachtsbotschaft vereint. Ein schöner Gedanke herrlich schräg geschrieben.

Na wenn das mal nicht .......war😎
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Ich schlüpfe wieder unter die Decke. Bis später ihr Eichhörnchen, Tauben und Weihnachtsmäuse!
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