Kleine Fortsetzung!
Aus Assoziationen während einer Fahrradfahrt entstand die Idee, ein Vorbereitungsblatt für meine nächste Therapiestunde zu schreiben.
Die anfänglichen Gedanken waren:
Eine Besserung meines Selbstgefühls erlebe ich in Bewegung.
Ich vermeide jedoch zunehmend Bewegung wegen der Energiesteigerung, da dadurch die Gefahr von Fehlhandlungen, Wunschbildung oder Ablehnung wächst.
In den daraus weiterführenden Gedanken entdeckte ich mein Selbstboykottmuster:
Auf Öffnung folgt neue Hoffnung, Naivität und Begeisterung - daraus folgt Enttäuschung!
Das ist mein stärkster Glaubenssatz!
Verkürzt:
Auf Vertrauen folgt Schmerz!
oder
Auf Öffnung folgt Abweisung!
Oder
Auf Begeisterung folgt Niedergeschlagenheit! Egal wieviel Energie ich mobilisiere.
Je mehr Energie, desto tiefer der Fall!
Es ist eine Schleife, die ich in allen Lebensbereichen seit allerfrühester Kindheit immer wieder durchlaufen habe. Der Sekundärgewinn daraus ist Phantasiesteigerung, Intelligenz- und Wissenssteigerung durch Dauersuche nach neuen Lösungen und daraus erwachsendes Verständnis für die Umwelt. Mehr Gefühl ist in diesem System gekoppelt mit Hilflosigkeit, Ohnmacht und verbunden mit möglichem Kontrollverlust. Neben der Gefahr von Blamage ist der Verlust von Zuneigung sowie der Zwang zu Selbstverurteilung Grund genug, eine Energiesteigerung und assoziative Verbundenheit zu vermeiden.
Deshalb sind meine höchsten und angenehmsten Gefühle nur in innerer Distanz, also dissoziiert, bewusst erlebbar für mich
Beispiele dafür sind:
Verehrung statt Liebe
Begeisterung und Staunen statt Lust
Verständnis statt kreatürlicher Antwort
Um der Gefahr von Schuld oder Ohnmacht zu entgehen, vermeide ich Energiesteigerung ohne direkte sichere Abfuhr. Zum Erlaubten gehören Tanzen sowie Radfahren, das mir gleichzeitig ein motivierendes Überblickdenken erlaubt. Sinnliches Erleben findet bei mir sonst überwiegend als indirekte Kontaktaufnahme oder über Vermittler statt. Dazu gehören Photographieren, Malerei und kreatives Schreiben.
Um mich zu schützen, habe ich mir eine relativ unabhängige Lebensführung, undurchsichtig für Aussenstehende, organisiert. Dadurch habe ich jederzeit eine zeitnahe und schuldlose Rückzugsmöglichkeit. Das Ergebnis dieser Lebensführung ist oft äussere und fast immer innere Einsamkeit.
Wie aus meiner Musterbeschreibung ersichtlich, das zeigt schon die dissoziative Schreibweise mittels Nominalisierungen, fehlt es mir an Selbstvertrauen und Vertrauen in die Umwelt, um assoziiert und ganz im Moment zu leben. Die Dissoziation, also das beobachtende Leben ist mein Zuhause.
Aufgrund der dauernden Achtsamkeit, um Verletzungen zu vermeiden, habe ich eine ausgeprägte Sensibilität für Komunikation entwickelt. Diese bringt mich Mitmenschen sehr schnell näher und steigert somit die Gefahren von assoziativer Nähe. Als Helfer, Ratgeber, bzw Heilpraktiker kann ich diese Gefahr durch Instrumentualisierung entschärfen. Sehr oft nutze ich auch das Überladen mit Informationen, um die Distanz zu wahren. Dann schafft Verwirrung den Abstand!
Meine erstes Erleben von aufsteigender Energie, in dem Falle Wut, hatte ich als über Vierzigjähriger. Mein erstes erstauntes, freies Berührtfühlen erfuhr ich kurz zuvor bei einer Massage. Vorher war es immer ein durch inneres Beobachten zugelassenes Wissen um Berührung.
Dise Einsichten haben mich sehr erschrocken! Auch dadurch sind mir mittlerweile die einschränkenden, kräftezehrenden und lebensfeindlichen Auswirkungen meiner Strukturen und Strategien bewusst. Diese führen bei mir mittlerweile zu Erschöpfung, Motivationslosigkeit und Rückzug. Ich bin immer weniger fähig, die einzelnen Aspekte davon zu überblicken.
Mein Antrieb zu helfen, ist die letzten Monate fast völlig erloschen.
Etwas beginnen, ist schon seit ewigen Zeiten mehr Selbstdisziplin, wie freie Entscheidung aus Lust. Trotz Sehnsücht nach Verschmelzung, Lust am Team, vermeide ich spontane Nähe zum anderen Geschlecht.
Ob dies eine natürliche Verschiebung aufgrund der Lebensphase oder unnötige Alterserscheinungen wegen meiner selbsblockierenden Strategien sind, kann ich nicht erkennen.
Deshalb nehme ich mir professionelle Hilfe!
Ich möchte die posiiven Aspekte davon weiter nutzen, ausbauen und lernen, vertrauensvoll assoziativ im Hier und Jetzt zu leben. In dem Zusammenhang möchte ich den Glaubenssatz: „Man kann nicht alles haben!“ entmachten und nachhaltig durch eibei mir nen lebensfreundlicheren ersetzen. Als besonders wirksam und belebend habe ich die spielerische aber gewissenhafte Arbeit mit den Submodalitäten(subjektive Sinneseindrücke und ihre persönliche Wertung) des NLP erlebt. Auch das Verknüpfen von entwickelten oder erlebten Fähigkeiten mittels Timeline ( fiktive Zeitlinie mit persönlichen Erlebnissen) hat sich mir als absolut logisch und nachhaltig gezeigt.
Allerdings bisher nur in der Rolle als Begleiter. Ich möchte die Wirkung dieser Methoden gerne auch als Klient erfahren.