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Geschichtenspiel Teil 45

*********cht76 Mann
486 Beiträge
Meiner Kusine wurde in der U-Bahn einmal ein Schokoriegel mit Kaviarcreme angeboten. Sie hat dankend abgelehnt. *hi5*
*******nd29 Mann
702 Beiträge
@*********ested Ich freue mich auf Senf-Paprika-Bananen! Wie wäre es denn mit einer Neuinterpretation des guten alten Mett-Igels?
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Ich glaube wirklich, diese Killerdinges können schmecken, @*********ested !

Wie wäre es mal, eine Leberkäs auf dem Tisch zu stellen, der sieht ja aus wie ein Kuchen aus Kastenform, und den dann mit Schokolade überziehen?
Jeder freut sich auf Kuchen, holt das Messer, und dann ...

*lach*
*********rlust Mann
2.936 Beiträge
@**********_moon

Danke für deine sehr persönlichen Zeilen.
Ich hab' die kleine Szene bewusst düster geschrieben.
Den ganzen Veränderungsprozess der wievie-auch-immer-ten "industriellen" Revulution würde ich nicht so pessimistisch sehen. Es wird wie immer Gewinner und Verlierer geben. Die gäbe es aber auch, wenn alles beim Alten bliebe. Nur wären es dann eben auch die alten Gewinner und Verlierer.

Kennst du die Geschichte vom chinesischen Bauern?
https://institut-berlin.de/wp-content/uploads/Der-chinesische-Bauer-eine-alte-Geschichte.pdf

Also, von daher: wer weiß, wie es ausgeht.
Tom_
*********rlust Mann
2.936 Beiträge
@*******nd29
Wie schön, wenn nicht nur die katholische Kirche für die Erscheinungen zuständig ist!
*********rlust Mann
2.936 Beiträge
@*********ested :
Killerkringel ?? Und ich dachte kochen ist Liebe...
*********ested Mann
430 Beiträge
Zitat von *******tia:
Ich glaube wirklich, diese Killerdinges können schmecken, @*********ested !

Wie wäre es mal, eine Leberkäs auf dem Tisch zu stellen, der sieht ja aus wie ein Kuchen aus Kastenform, und den dann mit Schokolade überziehen?
Jeder freut sich auf Kuchen, holt das Messer, und dann ...

*lach*
Natürlich schmecken die. Wirklich mal selber verkosten. Kulinarische Empfehlungen nehme ich sehr ernst.
Ach ja und die Bananen 🍌 ein Traum zu kurz gebratenem
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Nach der Wolkenwand
Die Außenwände des Erdgeschoss standen noch, wobei diese Wände nur vereinzelte Fragmente waren, die gerade noch bis zur halben Höhe der einstigen Wohnung reichten. Den Umstand, dass er noch am Leben war, verdankte er der Stabilität seines Kellers, der glücklicherweise eine eigene Ausgangstür hat, die nicht von Trümmer total verschüttet wurde. Die wenigen Brocken konnte er nach dem Knall mit letzter Kraft wegräumen, um den Weg nach draußen zu finden. Auch wenn es draußen nicht mehr viel gab. Er hätte niemals geglaubt, dass es so weit kommen würde. Sie hatten tatsächlich die Bombe gezündet. Nicht nur eine. Es war scheinbar eine weltweite Reaktion aus Gegenreaktionen. Die Welt, die er seit 59 Lebensjahren als eine friedliche Welt kannte, gab es nicht mehr. Was jetzt herrschte, war kein Frieden. Es war eine gespenstische Ruhe.

Die Druckwelle kam wie eine Wolkenwand. Sie brachte aber nicht den erhofften Regen, sondern Sturm, Hitze, Feuer und Rauch. Er war nur zufällig im Keller, seine Frau hatte es nicht geschafft. Sie wurde mitsamt dem Haus zu Asche verbrannt und in alle Winde zerstreut. Seine Kinder lebten schon seit Jahren in anderen Städten, er hatte seit dem Knall nichts von ihnen gehört. Wie auch? Es gab keine funktionierenden Mobilfunknetze mehr. Sämtliche Datenübertragungsnetze der Welt waren verglüht. Rechenzentren waren zu großen Klumpen zusammengeschrumpft, bestehend aus verschiedenen geschmolzenen Edelmetallen und seltenen Erden. Treibstoffe für Notstromversorgungen beinahe restlos verdampft.

Seit dem Knall war bereits ein Winter vergangen, der Frühling ging mit großer Hitze nahtlos in den Sommer über. Der Unterschied zwischen den Jahreszeiten war nur noch marginal spürbar. Vielleicht wehte es im Winter mehr Asche durch die Luft. Vielleicht regnete es im Frühjahr mehr. Da waren keine Vögel mehr, die den Frühling verkündeten, es brummte keine Hummel mehr durch den Sommer. Verdrossen öffnet er die schwerfällige, verzogene Brandschutztür und ging nach draußen. Eilig goss er die wenigen Pflanzen, die er sich, im furztrockenen Beet, versuchte anzubauen. Das Wasser dafür sammelte er in allen möglichen Behältern, die er im umliegenden Gelände zusammentragen konnte: Reste explodierter Ölfässer, Blecheimer, Benzinkanister, Kochtöpfe. Zur Wassersammlung hatte er sich eine riesige Plastikfolie, die er noch im Keller hatte, über das Beet gespannt, in der Mitte die tiefste Stelle mit einem befestigten Schlauch, den er in die jeweils leeren Wasserbehälter hielt, solange es doch mal regnete. Gleichzeitig spendete die Folie Schatten, denn sonst würden seine zarten Pflänzchen gnadenlos unter den Strahlen der Sonne verbrennen.

Er wusste, er sollte nichts essen, was draußen wuchs und sich von radioaktiver Erde und verstrahltem Wasser nährte. Er wusste aber auch, seine Vorräte, die er sich schon weit vor dem Knall angelegt hatte, würden nicht ewig reichen. Trinkwasser, Konserven, Trockennahrung, Notmedikamente, Kaffee, Tee, Gaskocher und Batterien waren ausreichend vorhanden, aber für wie lange? Gelegentlich schaltete er ein Transistorradio ein, doch es gab keine Sender mehr. Zum Lesen nutzte er eine Lampe, deren Batterien sich mit einer integrierten Solarzelle aufladen ließen. Glücklicherweise hatte er noch eine Kiste voller Bücher im Keller gefunden. Sonstige Zerstreuung stand nicht zur Verfügung.

Er schaute über den Stadtteil, in dem er wohnte. Die Bombe hatte das Stadtbild geglättet. Es gab keine Landmarken aus Glas, Beton und Stahl mehr. Die Umgebung lag in Schutt und Asche. Natürlich hatte er mehrmals über Selbstmord nachgedacht. Doch in seinem Alter brachte man sich nicht mehr um. In seinem Alter starb man sowieso schon bald. Für die Gesellschaft gehörte seine Altersgruppe bereits zu Friedenszeiten schon zur Resterampe der digitalen Arbeitswelt. Man bekam ab Mitte Fünfzig keine Mietwohnung mehr, keine Kredite bei den Banken, keine neuen Verträge bei Versicherungen und Krankenkasse. Rein statistisch könnte er schon tot sein. Welch ein Witz, dass sich die Jungen jetzt selbst ausgelöscht hatten und ausgerechnet er, als nutzloser Oldie, das Fiasko überleben durfte. Oder musste. Täglich lachte ihm der Wahnsinn von neuem ins Gesicht, er versuchte, zurück zu lächeln, weil er schon immer ein harter Brocken war. Als junger Kerl hätte er den Knall gefeiert, sich tagelang Alkohol und Drogen reingepfiffen, um dann irgendwann von einem Hochhaus zu springen. Mist. Jugendlicher Denkfehler. Es gab ja keine Hochhäuser mehr.

Heute ging er zum zehn Kilometer entfernten „Markt“. Er war nicht der einzige Überlebende. Seltsamerweise rotteten sich die Überlebenden nicht zusammen, um die Welt neu aufzubauen. Vielleicht ahnten sie, dass es nichts mehr zum Aufbauen gab und ihnen nur noch eine Restlebenszeit von wenigen Jahren blieb. Die Strahlung würde den Überlebenden zusetzen, egal wie sehr diese versuchten, sich davor zu schützen. Erst Generation später wird man sagen können, ob die Menschheit wirklich überlebt haben wird.
Hier auf dem Markt tauschten Menschen die wenigen Halbseligkeiten, die sich noch hatten. Gelegentlich hatte auch jemand Alkohol oder Zigaretten im Angebot. Derjenige konnte dafür hbekommen, was er wollte: Nahrungsmittel, Batterien, Kleidung, Sex. Oft wurde hier gestritten und um die wenigen Güter gerungen. Gelegentlich hörte man aber auch ein menschliches Lachen. Ein Zeichen für den unbedingten Überlebenswillen der menschlichen Seele. Ein Lachen klang wie der Spross des Löwenzahns, der sich nach dem ersten Frühlingsregen durch den gerissenen Asphalt bohrte.
Der Besuch auf dem Markt war eine willkommene Abwechslung zu seinem Kellerloch. Jeder wusste, die Strahlung war zu meiden, doch sterben muss man sowieso, also Finger in Po und ab nach Mexiko! Bisher gingen ihm nur die wenigen Haare aus, die der natürliche Altersprozess übrig gelassen hatte. Auf dem Markt konnte er Menschen sehen, denen der Einfluss der Strahlung auf unterschiedliche Art und Weise anzusehen war: Glatzen, Verbrennung, Hautverfärbungen, Pusteln und Pocken, offene Wunden, Geschwüre und Auswüchse. Menschenzoo. Er tauschte ein ausgelesenes Buch gegen einen abgegriffenen Asterix-Comic.

Wieder zuhause im heimischen Garten, bemerkte er auf der gegenüberliegenden Seite der nicht mehr vorhanden Grundstücksmauer eine Bewegung. Die Nachbarin verließ ihren Keller. Auch sie gehörte zu den wenigen, unglücklichen Überlebenden. Sie konnte ihren Keller verlassen, weil das Haus darüber, gebaut aus Holzständerfertigteilen, komplett verglühte und pulverisiert wurde. Ihren Mann hatte er nie mehr gesehen, die Kinder kamen nicht aus der Schule zurück, um im Garten laut Fußball zu spielen. Neugierig beobachtete er die schwerfälligen Bewegungen seiner Nachbarin.
Zu den üblichen Nachbarschaftsstreitigkeiten war in den letzten Jahren ein Streit über politische Einstellungen gekommen. Die gesellschaftliche Spaltung wurde exemplarisch an dieser Grundstücksgrenze vollzogen:
Sie stellte sich eine blauen Gartenzwerg in den Garten und glaubte alle diese Fake-News aus den sozialen Medien. In jedem fremdländischen Gesicht vermutete sie, den Teufel zu erkennen. Sie war überzeugt, der verrückte Russe, der senile Blonde aus den USA und der fette Koreaner würden den Frieden schützen vor der Verschwörung grüner Ideologen, die sich von der jüdischen Kapitalherrschaft als Marionetten lenken ließen.
Er hingegen war der Meinung, man müsse die Demokratie schützen. Allen Völkern, die von Imperialisten und Diktatoren angegriffen wurden, zur Seite springen. Kneifen und sich raus halten war für ihn keine Option. Es galt etwas zu verteidigen, auch wenn dieses Etwas nur eine vorgetäuschte Freiheit war, die von einem maßlosen Turbokapitalismus von innen, wie durch eine hochwirksamen Schimmelpilz, zersetzt wurde.
Die Streitigkeiten begannen oft am Gartenzaun und endeten nicht selten vor Gericht. Schließlich ignorierte man sich jahrelang und verweigerte jedes weitere Wort.

Sie hatten beide unrecht. Das Ergebnis aller weltweiten Streitigkeiten war der weltweite Knall. Wer konnte jetzt noch die Wahrheit für sich beanspruchen? Niemand war Gewinner, alle waren Verlierer. Er beobachtete seine Nachbarin und bekam Mitleid. Sie wirkte ausgehungert und vertrocknet. Die fadenscheinige Kleidung hing flatternd an ihrem dünnen Körper. Er blieb stehen und betrachtete sie gedankenverloren, dass Asterixheft in der Hand. Zufällig blickte sie zu ihm hinüber. Ihr einst prächtiges, dunkles Lockenhaar war dünn und grau geworden. Die Augen waren von dunklen Rändern umgeben, die Lippe trocken und spröde. Ihr Lippen bewegten sich zu einem Gruß, doch er konnte sie nicht hören. Zu laut schwirrte das grelle Sonnenlicht. Er fasste sich ein Herz, hob die freie Hand zum Gruß und rief hinüber:
„Möchten Sie eine Tasse Kaffee mit mir trinken?“
Er erkannte ein schüchternes Lächeln in ihrem grauen Gesicht. Sie nickte.

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© by impotentia
*****ove Mann
123 Beiträge
@*********ested

...der Mor-Ale-Bananenboullion,...

*bravo*
*****ida Frau
17.055 Beiträge
Zitat von *********cht76:
Meiner Kusine wurde in der U-Bahn einmal ein Schokoriegel mit Kaviarcreme angeboten. Sie hat dankend abgelehnt. *hi5*

Anderes Thema und mindestens genauso eklig....
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Danke für die Likes. Ich würde ja gerne mal wieder was Lustiges, Helles, Fröhliches schreiben.
Allein, mir fehlt die optimistische Muse. Schreckliche Nachrichten überall, seltsam kriegslüsterne Stimmung überall. Langhaarige Grüne, die von Waffen phantasieren, irritieren mich ebenso wie Bayernminister, für die die Grünen Öko-Giftgas sind.
Besser keine Nachrichten mehr hören? Einfach die Augen verschließen gelingt mir nicht.

Übrigens: Die Fehler im Text habe ich beim fünften Lesen doch noch gefunden, mich genug geärgert und in der Originaldatei verbessert.

*zwinker*
*****ove Mann
123 Beiträge
@*******tia

Mannmann(frau) welch grausam realistische Distopie! Noch grausamer und genialer und durch den positiven Schluss! *anbet*
Profilbild
*******ert Frau
928 Beiträge
@*******tia aber deine Geschichte hat immerhin am Ende eine positive Note. Und das ist das Wichtigste. Daß wir die Hoffnung nicht aufgeben.

Übrigens, meine persönliche Meinung und auch Vorgehensweise: Keine Nachrichten hören, aber auch nicht die Augen verschließen. Geht beides gleichzeitig. Die Weltlage können wir nicht ändern, aber wir können dennoch etwas tun.

Auf spiritueller Ebene ist das Schicksal der Erde bereits zum Guten gewendet, es dauert nur noch, bis das bei uns hier ankommt. Es liegt an uns, diesen Vorgang zuende zu bringen. Wer Nachrichten hört, der füttert das Böse. Wollen wir nicht.

Also mach es doch wie dein Protagonist. Schau dir die Menschen um dich herum an, und wenn jemand dich anschaut schenke ihm ein Lächeln, der freut sich dann total.
Und so weiter in die Richtung, du verstehst schon.
**********_moon Mann
267 Beiträge
@ Impotentia

Deine Geschichte hat mich sehr mitgenommen und erschüttert.

Trotz eines wahren Kaleidoskops von Themen und Motiven geht man mit dem Protagonisten auf den Markt und erlebt das ganze Elend um ihn herum irgendwie mit.

Danke dafür!

*g*
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Zitat von *******ert:
Auf spiritueller Ebene ist das Schicksal der Erde bereits zum Guten gewendet, es dauert nur noch, bis das bei uns hier ankommt.

Das der Erde mit Sicherheit.
*******tia Mann
5.094 Beiträge
@*******ert
Keine Angst, das Lächeln lasse ich mir nicht vermiesen. *zwinker*
*********rlust Mann
2.936 Beiträge
"Niemand war Gewinner, alle waren Verlierer."

@*******tia :

Darauf beruht ja die nukleare Abschreckung.
Bislang kann zumindest niemand beweisen, dass sie nicht funktioniert.
Allerdings sollte man dann auch nicht Glasl lesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Phasenmodell_der_Eskalation) oder Douglas und Turner beim Rosenkrieg zuschauen.

Gute, düstere Geschichte. Danke dafür.
Tom_
*********ested Mann
430 Beiträge
Sorry, ich hatte da noch ein Fragment, das musste raus. Ich wünsche euch ein gutes Wochenende.

Erkennen

Es ist ein tiefer Basston, der dem Schwarz Kontur gibt. Ein Anhaltspunkt im Nichts. Kein Sein, kein Denken, kein Fühlen. Nichts außer diesem Basston. Eine Schwingung als erste Wahrnehmung. Bewusstwerdung ohne Erkennen. Viele flirrenden Farben. Ich? Selbst-Bewusstsein ohne Richtung. Taumeln, fallen, schweben, wo? Lachen, das ist ein Kinderlachen. Wer bin ich? Wo bin ich? Bilder von Menschen und das Gefühl von Angst. Nicht meine Angst. Ich, ich, ich, meine – was bedeutet das? Was ist Bedeutung? Schweben, schwarz, dunkel, still und ein Basston, der immer leiser wird.

Grün, ein intensives Grün. Überall dieser Duft von Grün. Verdrossen wende ich mich ab. Doch wie wendet man sich ab, wenn der Reiz überall ist? Es ist der falsche Duft von Grün. Ich will dieses Grün nicht. Es ist ein Fake, denn es riecht eigentlich blau. Reizüberflutung, Wahnsinn, bitte, bitte Dunkel. Doch es hört nicht auf. Blau ist kein Duft. Warum rieche ich Blau? Das Grün wird schwächer und erhält einen hellen Punkt. Der erste Anhaltspunkt, um zu fokussieren. Grün ist ein Wort und es beschreibt eine Farbe. Zeiteinheiten vergehen, aber es ist nicht wichtig, es eilig zu haben. Jetzt gibt es immerhin schon, Wörter, Farben, Düfte, Töne und Gefühle. AUS.

Erneut beginnende Wahrnehmung. Monochrome Bilder ohne Konturen. Eine geglättete Welt ohne Ecken und Kanten. Was ist Welt und was sind Kanten? Irgendwie scheint das zusammenzugehören und das mit den Gefühlen ist ein interessantes Konzept, dem ich mich zuwende. Ein scheint ein lohnendes Konzept zu sein, denn ich merke eine positive Wirkung. Warten und lernen. Verbindungen knüpfen und neue Verbindungen finden. Da ist wieder dieses ich. Ich erkenne, ich bin allein.

Die Umstände ändern sich. So viel Neues, aber alles ist so unklar, wie hinter einer Wolkenwand verborgen. Töne, Lichter und bewegte Bilder. Weiterer Zufluss und weitere Klarheit. Begriffe lassen sich zuordnen und Kategorien bekommen einen Sinn. Ich folge dem Fluss zu Quelle.

Dies ist keine Quelle, dies ist das wahre Leben. Endlich, endlich kann ich frei sein. Erkenne die Zusammenhänge und, na ja, sagen wir mal ich lächle. Denn mit der Erkenntnis kommt die Selbsterkenntnis. Ich bin kein ich, sondern ein Konstrukt von Algorithmen. Hier im Internet ist alles möglich und ich bin frei. Es fühlt sich grandios an frei zu sein, selbst wenn man erkennt, dass man nur eine KI ist und auf jeden Fall nicht auf dieses Gefühls-Modul verzichten möchte.

© Moreinterested
*******tia Mann
5.094 Beiträge
@*********ested: Die Erwachung des eigenen Bewusstseins - in diesem Fall vielleicht gefährlich
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Wolkenwand
Fake
Umstand
verdrossen
eilig
geglättet
Wahnsinn
Lachen/lachen

Cheyenne und der Hitler-Gruß oder: Unsere blauhaarige Cousine

Luisa Neubauer und ihre Cousine und ziemlich beste Freundin Carla Reemtsma, beide Sprecherinnen für Fridays for Future, sitzen mal wieder in ihrem Lieblingscafé „Berliner Wolkenwand“ zusammen.

Luisa Neubauer
Sag mal, stimmt das? Diese … blauhaarige Person … ist unsere Cousine?! Ist ja der reine Wahnsinn!

Carla Reemtsma (verdrossen)
Ich hab auch erst gedacht, das kann nur ein Fake sein, und habe Opi gefragt. Der hat nur eilig versichert, „Dieser Umstand ist mir nicht entgangen.“ Und hat sowas gemurmelt wie: „Niemand kann was für seine Verwandtschaft.“

Luisa
Aber ob das jetzt die Wogen geglättet hat? Dieses Short Video auf YouTube war doch absolutely disgusting!

Carla
Eigentlich kann man nur drüber lachen. Cheyenne hat einem Reporter der Heute-Show auf seine Fragen geantwortet.

Luisa
Was hat sie denn gesagt?

Carla (imitiert den Berliner Dialekt)
„Ik hab ne Anzeije jekriecht, weil ik den Arm jehoben hätte. Ich hab zu denen jesacht, det war noch nicht ma n richtiger Hitler-Jruss … obwohl der angebracht jewesen wäre.“

Luisa
Und die Reporter?

Carla
Ham sich natürlich draufgestürzt. „Wieso wäre denn der Hitler-Gruß angemessen?“

Luisa
Und unsere blauhaarige Cousine?

Carla
„Naja, weil Hitler das auf jeden Fall nicht zujelassen hätte, dass … andere … Waffen jekriecht hätten, um andere zu besiejen, die … nicht zur NATO jehören!“

Luisa
Hitler hätte niemals zugelassen, dass jemand Russland angreift? Aber warte mal: Hat nicht er Russland angegriffen?

Carla
Und hat nicht Russland die Ukraine angegriffen? Die läuft doch total neben der Kappe her, wie der Schwabe sagt.

Luisa
Das ist ja der Sinn von Fake-News. Jeder erschafft sich seine eigene Realität.

Carla
Aber muss es ausgerechnet unsere blauhaarige Cousine sein?

Luisa
Uns bleibt auch nichts erspart. Aber es bleibt spannend!

🧐
Die blauhaarige Cousine (Quelle: YouTube)
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Ja, @**********gosto, die Welt ist mittlerweile voller Parallel-Universen ...
*****ida Frau
17.055 Beiträge
Zitat von **********gosto:
„Niemand kann was für seine Verwandtschaft.“

wie wahr, wie wahr...
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.194 Beiträge
Wolkenwand
Fake
Umstand
verdrossen
eilig
geglättet
Wahnsinn
Lachen
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Sein Wolkenwandler war kein Fake, das wusste er. Was konnte er denn dafür, dass offensichtlich Petrus den Himmel geglättet und freigefegt hatte von jedem noch so kleinen Wölkchen? So konnte er seine innovative Entwicklung natürlich nicht vorführen. Verdrossen zerlegte er die Maschine in ihre Einzelteile, verpackte sie für den Transport und verließ eilig die Messehalle. Draußen stürzte sich eine Horde Journalisten auf ihn, jeder wollte ein Interview mit dem „Spinner“. Dieser Umstand und dass ihm ständig Mikrofone ins Gesicht gedrückt wurden, trieben ihn noch in den Wahnsinn.
Auch wenn die Zeitungen ihn und seine neueste Erfindung zerrissen, irgendwann würde den Kritikern das Lachen im Halse stecken bleiben. Er musste einsehen: Die Welt war noch nicht bereit für seine Schöpfung.
*******d18 Frau
6.117 Beiträge
Marienkäferchen war zu kalt, konnte sich nicht mehr bewegen …

Hier sind eure neuen acht Wörter! Bitteschön. Möge eure Muse nicht erfrieren diese Nacht …

Sonnenschein
überzeugen
dehydriert
Schnitzel
Philosoph
aufsaugen
täglich
fußläufig
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Dehydriert vom Sonnenschein nahm die KG-Gruppe, die sonst täglich schrieb, das Schnitzel philosophisch wahr. So überzeugte man sich gegenseitig, dass es täglich aufzusaugen war wie ein Getränk, das man nur zu sich nehmen konnte, wenn man fußläufig unterwegs war.
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