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Geschichtenspiel Teil 45

Seid ihr schon alle am Start?

Hier kommen die neuen Wörter. Viel Spaß damit!

ambivalent
bedürftig
Eisprinzessin
Instinkt
Katze
Magie
Staubwolke
Sucht
Eisprinzessinnen weinen nicht

Andächtig, mit den grazilen Bewegungen einer sich anschleichenden Raubkatze, zog sie einsam ihre Kreise auf dem zugefrorenen See. Alleine der scharrende Klang der metallisch blitzenden Kufen ihrer sich ins ewige Eis grabenden Schlittschuhe war zu hören in jener kalten Winternacht. Hin und wieder stoben glitzernde Eisstaubwolken in jede der vier Himmelrichtungen, in die sie zu flüchten schien, empor und fielen wie wunschlos verglühende Sternschnuppen auf die ambivalent berstende Eisfläche hinter ihr.

Ihr Instinkt war es, der sie vorwärts trieb, der sie nicht anhalten ließ, der keinen Blick zurück gestattete. "Wozu auch?", hörte sie ihr gebrochenes Herz schlagen. Sie hatte verloren, ihn verloren - aus und vorbei. Grund genug, der wärmenden Sonne keine Beachtung mehr zu schenken, stattdessen hilfsbedürftig Schutz zu suchen in der schwarzen Magie ihrer unendlichen Dunkelheit.

Tom (the Sun)
Tusch! Kurz und mächtig! *anbet*
Zitat von **********hesun:
Eisprinzessinnen weinen nicht

...

Ich dachte immer, alle acht Wörter sollten in dem Text vorkommen? Ich vermisse "die Sucht".

Oder darf man aus einem Hauptwort auch ein Verb machen ("die Sucht" wird z.B. "suchen", was ja ziemlich weit weg ist *gg* ?), oder anders herum: Aus einem Adjektiv wie "ambivalent" darf auch ein Hauptwort wie "Ambivalenz" gemacht werden?

Die Regeln sind echt kompliziert *zwinker*
Egal
_
Wenn es darum geht, eine Geschichte zu erzählen und gleich noch acht vorgegebene Wörter darin zwanghaft einzuflicken, kann einem schon mal der Arsch auf Grundeis gehen. Und im Grundeis – was immer das auch sein mag – könnte man ja einer Eisprinzessin begegnen.

Oder auch nicht. Weil Eisprinzessinnen sich wohl eher am Oberflächeneis rumtreiben. Und was zeichnet eine Eisprinzessin aus? Dass sie Pirouetten dreht. Oder sonst irgendwie über das Eis tanzt. Sie ist jedenfalls keine Schneekönigin. Ihr Herz ist nicht erstarrt, sie ist eher ambivalent. Sie mag kühl wirken, auf den ersten Blick, und sicher nicht bedürftig. Und dennoch kann sie sich voller heißer Sehnsucht hingezogen fühlen, zu irgendetwas jedenfalls.

Eisprinzessinnen gefällt es offenbar, wenn Löcher geschlagen werden oder Beine gebrochen. Ihr Instinkt gebietet es ihnen, Nebenbuhlerinnen auszuschalten. Doch das wäre eine eigene Geschichte. Eine, die nichts mit einer Katze, nichts mit Magie zu tun hat, es wäre eine Geschichte, die sich wie eine Staubwolke im Nichts des Alltäglichen verliert und keine Sucht erzeugt.

Darum will ich euch nun eine andere Geschichte erzählen. Von Clodia und Raoul, als sie beide noch jung waren. Sehr jung. Gerade im erlaubten Alter, als sie ihre Sucht aufeinander entdeckten. Sie trafen sich, sahen sich, sie, die gertenschlanke Eisprinzessin, er, der angehende Matador, und konnten fortan nicht voneinander lassen.

Sie sahen sich, im ursprünglichsten Sinne des Wortes.

Blieben im Blick des Anderen hängen. Sie verloren sich in den Augen des Anderen. Wie gebannt standen sie voreinander, unfähig, sich dem Zauber, ja der Magie dieses einmaligen Augenblickes zu entziehen. Obwohl sie nichts von der Liebe wussten und nur von ihren Instinkten gesteuert wurden, reagierten sie aufeinander. Eine spontane Sucht entstand.

Raoul fühlte sich hingezogen zu Clodia, Clodia fühlte sich hingezogen zu Raoul. Sie bewegten sich aufeinander zu, ohne eine Chance, diese Bewegung zu verhindern. Jede Staubwolke, die sich zwischen sie drängen wollte, schoben sie beiseite. Die Mahnungen ihrer Eltern auch. Sie seien zu jung. Sie hätten keine Ahnung von Liebe und all den Dramen, die sich daraus ergeben. Es sei zu früh und sie sollten sich Zeit lassen.

Es war umsonst, vergeblich. Bedürftig nacheinander näherten sie sich, unaufhaltsam. Trafen sich immer wieder. Heimlich bald, versteckt, wie Katzen unter der Veranda, vermeintlich ungesehen von aller Welt. Es war dann Clodia, die als Erste ein Appartement buchte, in dem sie beide endlich allein, fern der Außenwelt, ihre ersten Stunden in zarter Zweisamkeit verbringen konnten.

Raoul hatte Kondome mitgebracht.

Clodia hatte sich intensiv gewaschen.

Sie probierten sich aus, in verschiedenen Stellungen, aber alles blieb ambivalent, in sich widersprüchlich. Sie kam nicht und er auch nicht, bei allen Anstrengungen. Möglicherweise hatten die Eltern Recht gehabt.

Ernüchtert kehrten sie in ihr jeweiliges Zuhause zurück, um eine Erfahrung reicher. Und gingen sich fortan aus dem Weg.
Zitat: Wagner_E_Stein
Ich dachte immer, alle acht Wörter sollten in dem Text vorkommen? Ich vermisse "die Sucht".

Oder darf man aus einem Hauptwort auch ein Verb machen ("die Sucht" wird z.B. "suchen", was ja ziemlich weit weg ist *gg* ?) ...


Sucht kann beschrieben werden als eigentliche Suche. Die Suche nach sich selbst, nach Liebe und Anerkennung. Die Suche nach dem verloren gegangenem Puzzleteil, welches ein Loch zu füllen vermag.
Vielleicht ist es ja genau dieses eine Loch, in dem einer Eisprinzessin mit gebrochenem Herzen oder Beinen der Arsch auf Grundeis geht? Vielleicht ist die Eisprinzessin ja in Wirklichkeit aber auch einfach nur ein Eisprinz, der um einen lieben Menschen trauert?

Wer weiß das schon?

Jedenfalls danke für deine aufmerksamen Hinweise und gewinnbringenden Erkenntnisse, lieber @*********Stein.

Falls ich unwissentlich die Spielregeln verletzt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung.

Tom (the Sun)
Regeln
Die Wörter sollten buchstabengetreu vorkommen. Sie dürfen eingebettet werden ( Besucht, instiktiv...), als Namen verbrämt (Bambi Valentia, der neue Star an HollywoodsFilmhimmel...)oder durch Satzzeichen getrennt (Iss ein Eis, Prinzessin!), doch eben immer buchstabengetreu.

Ich selbst habe auch schon das ein oder andere Wort beim Lektorieren versehentlich wieder rausgelöscht oder es gar vergessen. Das kommt im Geifer des Geschlechts - äh, Eifer des Gefechts schon mal vor.
Sodo 33, Myshˋs Zweifel
Myshsˋs Stimmung ist nicht die beste.
Zu erfahren, dass sie als ferngesteuertes Mikrofon die ganze Zeit ihre neuen Freunde bespitzelt hat und von irgendwoher fremdgesteuert worden ist, hat sie tief getroffen. Das mit dem Spitzel selbst ist nicht das Probem. Das ist ihr Job. Den hat sie sich selbst ausgesucht hat.
Zumindest dachte sie das bis gestern. Aber unwissentlich von irgendeiner Katze als ferngesteuerte Maus benutzt zu werden und nicht zu wissen, wieviel ihres Eigenwillens ihr damit eigentlich geblieben ist, macht sie fassungslos. Dabei hatte sie sich doch bisher so viel auf ihren untrüglichen Instinkt eingebildet. Sie dachte, sie könne wie eine Eisprinzessin durch all die Räume ihres durchsichtigen Kristallpalasts wandern, alle Kanten der Wände, alle Öffnungen darin und die farbigen Brechungen der sie durchdringenden Sonnenstrahlen sehen - ja sogar zeitweise selbst bestimmen.

Und nun? Wieviel Eigenleben hatte sie je besessen? Waren ihre Erinnerungen an Jugend und Kindheit wirklich ihre eigenen Erinnerungen, oder wurden sie ihr von Militärs und Weißkitteln lediglich eingepflanzt? Ist sie eine im Labor gezüchtete Fledermaus, die vor ihrem Einsatz dumpf hinter Käfigstangen gehangen war und die erst nach Einsetzen des Mikrochips zum Zweck der Spionage ein künstliches Selbst erhalten hat?
Ist dieses ihr Ich echt? Oder verdankt sie es nur der Magie einer programmierten elekronischen Staubwolke?

Uluk sagt, dass sie nicht weiter zu grübeln braucht. Sie sei jetzt - und nur das Jetzt sei wichtig - ein Wesen, das genau weiß, wo es hingehört, was es will und warum! Sogar ein unschätzbar wertvolles Mitglied ihrer Gruppe! Nur durch genau diese ihre so schreckliche Vergangenheit sind sie jetzt in der Lage, dem Bösen immer einen Schritt voraus zu sein. Gerade jetzt sei das total wichtig! Und Schuld würde sie sowieso keine treffen, denn sie hatte ja vorher keine Ahnung, was mit und aus ihr gemacht wurde. Jetzt sei das auf alle Fälle vorbei!

Auch Mila und Loup trösten sie und versichern ihr, dass sie ihr vorbehaltlos trauen, sie sehr mögen und froh sind, sie bei sich zu haben. Vorteil hin oder her! Jade bot gar an, wenn sie es wolle, es zu versuchen, ihre Siliziumbrücken zu bereisen und nach möglichen Erinnerungsstücken zu suchen. Es wäre zwar schwierig und ziemlich kopfschmerzträchtig, doch es könne ihr vielleicht helfen, ihre wahre Vergangenheit zu finden.

Überhaupt sind alle so lieb zu ihr, dass sie es kaum aushält. Es fühlt sich unendlich gut an. So ählich war ihr, als Mila sie damals mit der Pipette aufgepäppelt hat. Es ist, als ob sie endlich das gefunden hätte, was sie schon immer gesucht hat.
Einerseits warm und sicher und getragen, aber andererseits auch sooo bedürftig und klein.

Sie weiß gar nicht, wie sie das benennen soll, wie sie sich gerade fühlt.
Oder doch: Ambivalent!

Ja! das ist das passende Wort. Es wird wohl eine Weile dauern, bis sie den gestrigen Schock richtig verdaut hat. Doch mit Hilfe ihrer neuen Freunde und auch wegen der Aufgabe, die sie alle fordert, ist sie sicher, dass sie diese Prüfung schon fast bestanden hat.

Auf in den Kampf!
@ Wagner_E_Stein
Die Eisheiligen waren wohl nur kurz mit ihnen! In Eiszeiten rutscht die Hitze zwischen Worten und Gelüsten durch in die Tiefkühltruhen der Ernüchterung. *spitze*
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Regula Mala – der Versuch
Die alte Hexe Regula Mala sitzt mit ambivalenten Gefühlen in ihrem Ohrensessel. Zu ihren Füssen hat sich schnurrend die schwarze Katze Corona zusammengerollt. Die böse Hexe Regula Mala denkt an das kleine Mädchen, das sich ihr im Moment entgegenstellt. Ein Mädchen, von dem sie es niemals erwartet hat, dass sie den Mut besitzen wird, aufzubegehren. Ein Nichts genaugenommen, mit einem Instinkt, der tief aus ihrem Herzen zu kommen scheint. Ein bedürftiges kleines Mädchen, das jedoch, Kraft ihres Herzens, Ihrer Hoffnung und ihrer Liebe eine dermaßen immense Magie entwickelt, die einer Eisprinzessin, würdig wäre. Regula Mala überdenkt ihre Sucht nach Macht und Herrschaft, sie kapituliert vor der Aufrichtigkeit, der Liebe zu Wahrheit und Freiheit des Mädchens und zieht sich in einer Staubwolke zurück, um irgendwann in ferner oder auch naher Zukunft erneut ihr Glück, die Menschen zu versuchen und zu vernichten zu testen… immer wieder, wie es im Laufe der Geschichte schon so oft passierte …

Solange Liebe, Wahrhaftigkeit und Zusammenhalt der Menschen funktioniert, wird sie keine Chance haben, ihr böses Spiel zu treiben ...

Katzendiva, 24.9.2020
*******blau Mann
3.530 Beiträge
Hühnchen gegessen, oder was?
*aus den letzten 16 Wörtern, s.u.


"Bruder, die blonden Grünäugigen...immer zwei, drei Mal...!"

Ozzy musterte Mussa, der mal wieder voll am Rumprahlen war, betont schief. Ganz ausdrücklich schief, wozu auf seiner Stirn eigens die Sorgen Falten warfen, um ihn älter und männlicher wirken zu lassen. Zudem beugte er sich dabei runter, um von unten nach oben blicken zu können und so etwas von der spitzbübischen Magie eines jungen Sean Penn zu versprühen, was ihm ziemlich spektakulär nicht gelang.

Mussa ist der Frauentyp der Clique und nervt alle mit seinen Bettgeschichten, die er immer auftischt, variiert und durcheinander mischt, wenn grad Langeweile herrscht, und hier auf den Treppen, unten vor Haus 78, ist die Langeweile Schutzheilige. Hier muss sie wohl geboren sein und hier ist sie zuhause.

Ozzy hatte schon seit langem ein ambivalentes Verhältnis zu Mussa. Wegen Nena. Und das ist etwas, was er Mussa nie verzeihen wird. Niemalsnicht. Nena, die seinem Herzen Schmerzen erst lehrte. Nena, die Krankheit, die seine Instinkte befiel. Nena, die Heimsuchung, die kalte Sucht, die immer lockt und nur Leiden schafft und seinen hilflosen Instinkten befiehlt. Kalte Nena, eiskalte Nena, Nena, die fucking Eisprinzessin! Wie viele Wochen lang war Ozzy damals in Nena verliebt gewesen? Wie viele Taschentücher hatte er in der Zeit vollgerotzt? Eine Rolle Wisch&Weg als minimalnotwendige Tagesration und nur vier verschiedene Bilder auf dem Handy in SD als Futter und beides reichte beileibe nicht. Und dann kommt Mussa auf die Kirbe und geht mit Nena in die Kiste.

Auch Jorgo, oft die Katze genannt, aber besser nie die Pussy, hatte was gegen Mussa, aber was willst du schon machen? Irgendwie kotzte Mussa alle an, aber er war nunmal ihr Mussa. Fazza, wie sie ihn wegen A-Team manchmal nannten. Und wenn sie alle auf einer Party mal wieder episch failten und einzig Mussa punktete und zum Zug kam, tröstete das ein wenig und sie fühlten sich auf dem Heimweg nicht so ausgepfiffen und verschmäht. Wenigstens einer, so das Narrativ. Das zählt zur Not.

Den Heimweg teilten sie, wie vieles andere auch, weil alle in der Vonoviasiedlung wohnten und das schon immer, auch wenn die Siedlung früher netter hieß. Kennengelernt, also so richtig kennengelernt, hatten sie sich aber erst auf der Haupt bei einer außerschulischen sozialen Aktivität in der fünften Klasse. War Pflicht. Memo, Mussa, Dragan, Jorgo und Ferdi hatten sich für einen Quartiersputzdienst versehentlich angemeldet. Versehentlich! Genau wie Ozzy, der auf seinem Gymmi sich ganz allein aus Versehen angemeldet hatte. Alle fanden das Wort Pilotprojekt auf dem Aushang der sozialen Aktivitäten so hammer und machten eilfertig ihre Kreuzchen.

"Hey, Pattex an den Fingern?", schnauzte Jorgo, auf den Stufen halb sitzend, halb liegend, Mussa an.
"Häh?", Mussa verstand nicht und wollte schon weiterlabern.
"Hühnchen gegessen, oder was?", stieg Ozzy mit ein. "Gib die Juhu weiter!"

Die Juhu verursachte abartig viel Rauch auf den Treppen vor Haus 78 abends um zehn, wenn sogar die Langeweile sich langweilt und eindöst. Das Ding qualmte wie das Monster von Lost und gebar eine enorme Staubwolke, die von faulen Bulldozern aufgewirbelt, nur faul sich senkte. Ferdi und Mussa standen, die anderen saßen und kartoffelige Nachbarn sahen sie mit misstrauischen Augen, als ob die Jungs eine Gang juveniler Deliquenten wäre, die sicher etwas ausbaldowerte mit dem erwartbaren Bestreben einen kulturell indizierten, rüden Akt enthemmter Gewalt zu verüben. Kennt man ja.

So wie der Hermann aus dem 14. Stock, der eben auch zusah und der ansonsten immer halblaut brabbelt wenn er sie irgendwo sieht. Laut genug, um gehört und verstanden zu werden, gebrabbelt genug, um mit dem Kopf gesenkt sich davon zu stehlen, wenns pressiert. Wer schlägt schon einen alten, bedürftigen Mann, der von sich hinbrabbelt? Sie sprächen kein Deutsch, sie sprächen Kauderwelsch unterbrochen von den einzigen deutschen Wörtern Alter, Wichser und Hurensohn. Sagte er. Leute wie sie hätte es früher nicht gegeben, sagte er. Dieses Herumlungern und die Stufen vollschlonzen hätte es früher nicht gegeben. Diese Sonnenblumenkerne und ihre ausgespuckten Hülsen hätte es früher nicht gegeben. Diese Respektlosigkeit des hämischen Grinsens ihm gegenüber hätt es nicht gegeben. Und es sei auch nicht alles schlecht gewesen damals. Obgleich er dieses Damals nur als Kind erlebt hatte. Die Jungs antworten meist etwas wie, Smartphones hätte es früher auch nicht gegeben und auch nicht so schicke Hörgeräte, aber meistens funzte das Hörgerät an dieser Stelle nicht richtig und der Hermann hörte die Einwände nicht.

Die Jungs mochten ihn irgendwie. Er war ein alter, komischer Kautz mit Nazisprüchen, aber er war ihr alter, komischer Kautz mit Nazisprüchen. Früher riefen sie ihm spaßeshalber Heil Hitler zu und zeigten den entsprechenden Gruß und er winkte heftig ab oder zu und brabbelte etwas noch Leiseres. Er war gewissermaßen ihr passa-tempo, ein kleiner Muntermacher und irgendwie waren sie das auch für ihn, wenn er sie beobachtete von seinem Fenster aus, oben im 14.Stock und sie dort saßen auf den Treppen vor Haus 78 und Scheiße laberten und rauchten und lachten und saßen und Scheiße laberten und rauchten und lachten und saßen und Scheiße laberten.

(c) 2020 Leo Himmelsblau

Kauderwelsch
auspfeifen
Sorgenfalte
Muntermacher
spitzbübisch
Tagesration
Pilotprojekt
ausbaldowern
ambivalent
bedürftig
Eisprinzessin
Instinkt
Katze
Magie
Staubwolke
Sucht
Alle fanden das Wort Pilotprojekt auf dem Aushang der sozialen Aktivitäten so hammer und machten eilfertig ihre Kreuzchen.


Ich brech ab... *haumichwech*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Verlorene Mehrlinge
Glommbatsch war ein kleiner Riese mit seinen gerade mal zweihundertundsiebzig Zentimetern Wuchshöhe. Dafür aß er allzu oft für zwei und manchmal aber auch für drei oder selten gar für vier seiner Sorte und genauso viel fühlte er dann auch.
Er hatte ein großes Herz und auch eine sehr große Sucht nach dem Sehnen.
Und oft ahnte er in diesen Fällen nicht, wonach er eigentlich begehrte und was ihn ruhelos werden ließ, wenn ihm der Rest Bohnensuppe vom Vortag in den Himmel schoss und dessen Ranken sein Kartenhaus aus Gedanken umsprossen und ihm seinen altbekannten Seelenschmerz bereiteten.

Oft ersann er sich dann eine große Riesin, der er seine allergeheimsten Geheimnisse anvertrauen konnte, bei der er sich geborgen vor der Welt fühlen durfte und die ihn tröstete, wenn ihn irgendwer mal wieder ärgern tat.
Glommbatsch hatte ihr sogar einen Namen gegeben. In seiner Welt hieß sie Zyklara und hatte manchmal eine und ab und an auch zwei alte und ältere Schwesterriesinnen, die er allesamt ebenso Zyklara geheißen hatten und die er hoch verehrte und genauso wie die erste Zyklara auf einen Granitsockel stellte, den er als Ehrerbietung für sie alle aus dem Seelenfelsen seines Eilandes gemeißelt hatte.
Doch Zyklara und ihre Schwesterriesinnen waren nicht real. Sie existierten nur in Glommbatsch seiner phantastischen Welt und niemand außer er selbst konnte sie sehen und hören.

Eines Tages allerdings landete während eines Altweibersturmes eine Arche auf seinem Felseneiland Not und der Giraffenkapitän läutete mit seinen Hörnern die Schiffsglocke, damit die Leere der Arche der Lehre um Glommbatsch Platz machen konnte, um ihn und seine unsichtbaren Riesenfreundinnen in ihrem Inneren aufzunehmen. Denn der ambivalente Sturm drohte die Felseninsel umzustülpen und ins Chaos zu stürzen.

Nur die Eisprinzessin des nahen Nordmeeres wusste um das Geheimnis von Glommbatsch und seinen Riesenschwestern. Also, dass sie allesamt einem Felsenwurf entsprungen waren, dabei aber nur der kleine Riese Glommbatsch überlebt hatte, weil seine Säuferriesenmutter, sich währenddessen in ihm selbst reinkarniert hatte und er diese wiederum, frühzeitig als tote Maus aus sich selbst heraus geboren hatte.
Deshalb hatte die Eisprinzessin dem Riesen auch ihre Arche mittels ihres Boten geschickt.
Glommbatsch ahnte davon nichts, als er die namenlose Arche des Giraffenkapitäns betrat und sich überhaupt nicht wunderte, dass diese aufgrund seines Gewichtes und der Last seiner unsichtbaren Riesenfreundin und deren Riesenschwestern nicht in den Fluten des Sturmes untergehen wollte.

Der Giraffenkapitän grinste ihn an und lallte seinen Willkommensgruß, als er erneut mit seinen Hörnern die Schiffsglocke schlug und dem Glommbatsch kräftig aus seiner Buttel voll Schiffsgrog einschenkte, so dass der Riese nur allzu bald mit dem Kapitän der namenlosen Arche um die Wette lallte, bis ihm speiübel und schwindelig wurde und er seine riesigen und ungeborenen Zyklaras über der Bordwand ins Meer erbrach.
Dort begannen diese ihrem Instinkt zu folgen und in ihrem Geistdasein im stürmischen Mehrsein des Riesen Glommbatsch zu baden, bis er ihnen bedürftig hinterdrein blickte und ihnen mittels Kopfsprungs in das kalte Nass folgte.

Die Magie dieses Augenblickes verzauberte den Giraffenkapitän und seine namenlose Arche in eine gepunktete Grinsekatze, die kopflos über den Wellen des Altweibersturmes schwebte und in einem fort Staubwolken von Sternenglitzer nieste.
Dieser Glitzer wurde von den Winden hin- und hergetragen und über die Riesenschwesternfreundinnen gezuckert, so dass sich ihr Geistdasein langsam auch für Außenstehende in greifbarer Körperlichkeit manifestierte.

Glommbatsch staunte nicht schlecht, als er plötzlich kein zurückgelassener Mehrling im Mehrseins-Meer gewesen war, sondern ihm mit einem Male seine Schwestern ihm freundlich auf die Schultern klopften und ihm zu ihnen selbst gratulierten, während sie mit ihren Händen gegen die Glocken Im Kirchturm seines Eilandes schlugen und ein Geläut der Schwengel verursachten.

Heinrich rieb sich übermüdet die Augen. Er wunderte sich, als er langsam erwachte, dass er der Länge nach in sein Hochbett lag und dort auch hineinpasste, ohne dass dabei irgendwas zu Bruch gegangen war.
Er entfitzte seine Beine aus dem Bezug seiner Bettdecke und realisierte dabei, dass er gar nicht Glommbatsch der Riese war, sondern einfach nur er selbst, der gute Heinrich, der einen merkwürdigen Traum gehabt hatte und dessen Wagen so bald nicht brechen würde, dafür aber die Fesseln seines Herzens nur allzu schnell …

© CRK, Le, 09/2020

Reizworte:

• Ambivalent
• bedürftig
• Eisprinzessin
• Instinkt
• Katze
• Magie
• Staubwolke
• Sucht
Achtundvierzig Stunden

'Darin sind sie perfekt', grantelte der Mann vor sich hin. Jemanden auf die Wache schleppen und dann hockenlassen. 'Einen Moment noch' hatte es geheißen. Er besaß keine Uhr, das Handy war ihm abgenommen worden. Aber gefühlt waren bereits zwei Stunden vergangen, seit die Polizisten in Zivil ihn hier hereingeführt und dann den Raum wieder verlassen hatten. Ein kahler Raum, grob verputzt, natürlich keine Bilder, da hätte man ja wenigstens was zum Anschauen gehabt. Er hatte keine Idee was er verbrochen haben sollte. Die Tage, als er noch fleißig seiner Sucht gefrönt hatte waren vorbei, alles was damals geschehen war, war lange verjährt, niemand würde ihm daraus mehr einen Strick drehen können.

Bei der Verhaftung war nicht viel geredet worden, jedenfalls nicht von Seiten der Polizisten. Um vier Uhr in der Früh bist eh nicht so gesprächig. Seine Fragen nach dem Warum und Wieso waren unbeantwortet verhallt, die Handschellen schnitten ins Fleisch, die Wut ließ sich kaum unterdrücken - aber er wußte, daß er sich nur selber schaden würde wenn er jetzt anfangen würde zu toben. Also blieb er scheinbar ruhig sitzen und starrte auf den abgenutzten Tisch vor seiner Nase. Irgendwann mußten sie ja wiederkommen. Oder? Erneut begann er, seinen guten Vorsätzen zum Trotz, ungeduldig auf dem harten Sessel umeinanderzuzappeln. Wozu diente diese Warterei? Das war doch Folter, oder? Was zum Teufel wollte man von ihm?

'Schau ihn dir an, wie er dahockt, das personifizierte schlechte Gewissen', kommentierte Dieter Wendler im Nebenraum den Anblick, der sich ihm und seinem Kollegen Wasilj Petrow im Einwegspiegel bot.

'Nun,' mahnte Petrow zur Vernunft, wohl wissend, daß er nichts ausrichten würde, 'wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Lediglich die Aufzeichnung des Mordomaten, und wie zuverlässig DER ist, wissen wir beide doch nur zu gut, oder? Also warum brät er noch da drin? Warum machen wir nicht einfach ein Protokoll und lassen ihn laufen? Mein Instinkt sagt mir, daß er absolut keine Ahnung hat, was wir von ihm wollen. Der Typ ist völlig harmlos.'

'Du, die Eisprinzessin damals hat auch voll harmlos ausg'schaut, deswegen san's jo olle auf sie eineg'foin.' Wendler verfiel beim Gedanken an den aufsehenerregenden Fall vom Anfang des Jahrhunderts in den heimischen Dialekt. 'So ein fesches Madl, so unschuldig hat's g'schaut, und dann knallts ihren Mann von hinten ab wie er harmlos am Computer hockt. Des mocht ma ned! Und zwa Joa späta da nächste Haberer. Bumm, tot. Zersägt und ob in Kölla. Oag, oda?'

'Naja, du weißt ja nicht, was man ihr vorher alles angetan hatte, aber hast recht, man sieht es einem Menschen nicht an. Aber dennoch kannst ihn ned aufgrund von Aufzeichnungen aus einem noch nicht wirklich ausgereiften System verknacken. Ned amal du!'

Unruhig wanderte Petrov im Wachzimmer auf und ab, warf ab und an einen Blick zu Wendler, der scheinbar ungerührt weiter den Gefangenen beobachtete.

'Es reicht!' rief Petrov böse und schlug mit der Faust an den Türrahmen, daß eine Staubwolke aus dem morschen Holz drang und ihn zum Husten reizte. 'Es reicht endgültig!' keuchte er. 'Nur wegen deiner Beförderung, oder warum machst du das? Entweder wir gehen jetzt da rein und reden mit dem Mann oder ich gehe alleine!'
'Vernehmungen alleine sind nicht gestattet, das weiß du so gut wie ich.'
'Verhaftungen ohne Grund ebenfalls nicht!'
'Wir können ihn 48 Stunden festhalten. Aber gut, gehen wir rein. Nur daß eins klar ist: ICH führe das Gespräch. Du hältst dich im Hintergrund, wie immer. Du weißt schon, Olga ...'

Zähneknirschend folgte Petrov Wendler ins Vernehmungszimmer. Eines Tages würde er ihn ... Lautes Fiepen unterbrach seine Gedankengänge, grinsend drehte Wendler sich um, griff eine Fernbedienung vom Schrank und schaltete das piepsende Gerät an der Decke aus.
'Hammer wieder Mordphantasien g'habt?', spottete er, angesichts des grimmig schauenden Kollegen. 'Waßt eh, der Mordomat is ned IMMER daneben, manchmal zeichnet er durchaus akkurat auf. Also überleg dir was'd denkst. Auch als Kriminaler bist ned unverwundbar.'

Als ob Petrov das nicht wüßte. Spätestens seit der Sache damals mit Olga ... Wehmütig dachte er an die junge Frau zurück, die er damals eines Gewaltverbrechens hatte überführen müssen und in letzter Minute hatte retten wollen. Naja, schiefgegangen. Wie so einiges in seinem Leben.

Behutsam schloß er die Türe hinter sich und setzte sich mit Wendler zu dem Angeklagten an den Tisch, dieser hatte hoffnungsvoll aufgeblickt als die beiden Polizisten den Raum betreten hatten, und mußte sich nun mit Mühe zurückhalten, um die Beamten nicht mit Fragen zu bestürmen. Würde sich das Mißverständnis nun endlich aufklären?

Wendler räusperte sich, er liebte diese Momente in denen er einen zerknautschten Häftling vor sich sitzen hatte. Nun, streng genommen war der Mann noch kein Häftling, aber wenn es nach ihm, Wendler, ginge, würde er bald einer sein.

'Sie wissen, warum Sie hier sind?' Wendler legte einen strengen Unterton in seine Frage.

'Nein!!!', kam es heiser und verzweifelt aus dem Mund des Angeklagten. 'Nun sagen Sie mir doch endlich, was ich getan haben soll! Mich in der Früh aus dem Bett zu reißen und abzuführen wie einen Verbrecher! Ich war noch nie im Leben auf einer Demo, ich trage immer meinen Mundschutz und habe auch keine Schulden, mein Impfpaß ist auf dem neuesten Stand, was liegt gegen mich vor!!!???!!!', brach es aus ihm heraus.

Wendler lächelte maliziös. Er genoß es sichtlich, wenn sich die Leute bedürftig vor ihm entblößten, ihre Angst und Unsicherheit verlieh ihm die Größe, an der es ihm im wirklichen Leben ganz offensichtlich fehlte, da halfen auch die teuren Einlagen nichts.

'Wo waren Sie heute Nacht um halb zwei?' fragte Wendler scheinbar ruhig.
'Na im Bett, geschlafen hab ich!'
'Wie kann es dann sein, daß der Mordomat exakt um halb 2 eine Meldung herausgegeben hat, daß in ihrem Haus ein Mord verübt worden ist? Wenn sie angeblich geschlafen haben?'
'Na, geträumt werd ich haben. Dafür kann ich doch nichts! Ist es das? Haben Sie mich deswegen verhaften lassen, nur weil ich irgendetwas geträumt habe, das den Mordomaten hat anspringen lassen? Das kann ja wohl nicht wahr sein, oder???'

'Ned tun'S Ihnen aufregen,' mahnte Wendler, 'die Fragen hier stelle immer noch ich und wenn der Mordomat anschlägt UND der Algorithmus gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit als hoch bewertet, daß hier tatsächlich ein Mord geschehen ist, dann ist es unsere Pflicht, der Sache nachzugehen, das wissen Sie genausogut wie ich. Oder sollen wir uns Nachlässigkeit vorwerfen lassen, nur weil wir alle Morde, die nachts geschehen, auf irgendwelche Träume zurückführen und lieber in der warmen Wachstube sitzen bleiben?'

'Nein, natürlich nicht, aber haben Sie in meiner Wohnung eine Leiche gesehen? Nein, haben Sie nicht. Ohne Leiche keine Anklage. Sie können mich hier nicht grundlos festhalten! Ich muß nach Hause, der Hund will raus!'

'No, hätten's Ihnen eine Katze gekauft, die macht weniger Arbeit,' entgegnete Wendler ungerührt.

Petrov verdrehte im Hintergrund die Augen. Sein Kollege war und blieb ein sadistisches Arschloch. Natürlich mußten sie den Anzeigen des Mordomaten nachgehen, genauso wie ein Feuerwehrmann jedem Alarm nachzugehen hat, auch wenn es dann statt des erhofften Großbrandes doch wieder nur ein Hotelgast war, der heimlich auf der Toilette geraucht hatte. Dennoch war es absolut unnötig, jedes Mal so einen Zirkus zu veranstalten, die Leute auf die Wache zu zerren und stundenlang zu demütigen. Aber er konnte ihn nicht davon abhalten. Wendler war sein Vorgesetzter, trotz dessen Jugend. Seit der Sache mit Olga war er nicht mehr befördert worden und würde es wohl auch nie mehr werden.

'Hören Sie, Sie müssen mir glauben!', beschwor der Gefangene sein Gegenüber. 'Ich habe keinen Mord begangen! Sie können mich hier nicht länger festhalten. Die Zeiten sind hoffentlich vorbei, in denen man Leute wegen nix eingesperrt hat!'

'No, Vorsicht! Wenn Sie so weitermachen dann wird das hier ganz schnell eine Sache für den Verfassungsschutz. Wegen nix san die Leut auch damals ned eing'sperrt worden. Wer ansteckend ist gehört isoliert, und wer Morde begeht gehört eingesperrt. Und nur weil Sie heute Nacht lediglich von der Ausführung eines Mordes geträumt haben bedeutet das nicht, daß Sie nicht das Potential haben, einen Mord zu begehen. Sie haben schon recht, der Mordomat kann das noch nicht so recht unterscheiden warum die Aktivität in diesem bestimmten Hirnareal zunimmt. Ob der Betreffende nun tatsächlich gerade einen Mord begeht oder ob er nur daran denkt. Aber allein die Bereitschaft zählt ... und wenn der Algorithmus dann berechnet, daß bei Ihnen die Mordwahrscheinlichkeit stark erhöht ist, dann können wir Sie nicht so einfach laufen lassen. Das werden Sie doch einsehen müssen. Die Bevölkerung muß geschützt werden. Vor Viren genau wie vor Mördern.'

'Was soll das heißen, Mordwahrscheinlichkeit stark erhöht', heulte der in die Enge Getriebene auf. 'Was für eine Mordwahrscheinlichkeit! Wen sollt ich denn umbringen? Ich hab doch garkein Motiv?'

'Na, sollen wir Ihnen das vielleicht auch noch liefern?, höhnte Wendler. 'Außerdem, noch nie was von Mord im Affekt gehört?' Wieder verdrehte Petrov die Augen. Mord im Affekt. Das wär dann höchstens Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge, aber Wendler war jetzt voll in Fahrt, da mußten sie jetzt alle durch, ob sie wollten oder nicht. Eigentlich sah er diese Stückerln seines Chefs manchmal nicht einmal ungern.

Natürlich war es grundfalsch was da ablief, andererseits verging so die Zeit bis zum Feierabend schneller, als wenn man lediglich tatenlos herumsaß. Seit der weltweiten Pandemie damals in den Zwanziger Jahren waren die Leute so verängstigt und handzahm, daß kaum noch Verbrechen verübt wurden. Und wenn, dann kam man ihnen dank der stark verbesserten Überwachungstechnologie recht rasch dahinter.

Allerdings war dieser Fortschritt eine ambivalente Sache. Die zu rasche Entwicklung der künstlichen Intelligenz hatte oft groteske Auswirkungen. Immer öfter wurden Neuerungen eingeführt, noch bevor sie völlig ausgereift waren. Was bei Autos lediglich leichte Kollateralschäden verursachte, führte in der Justiz jedoch bald einmal zum völligen Chaos.

Der Verhaftete war inzwischen zum wimmernden Wurm geworden - wie die meisten Leute war er ohne Kaffee in der Früh einfach zu nichts zu gebrauchen, nicht einmal dazu, sich vernünftig selber zu verteidigen. Anwalt hatte er, wie alle rechtschaffenen Leute, natürlich keinen. Wozu auch. Wer glaubte schon daran, daß man ihn eines Tages wegen eines Mordes verhaften würde, den er noch nicht einmal begangen hatte? Genausogut könnte man an Magie glauben oder an winzige Zwerge, die nachts Socken, Armbanduhren und Autoschlüssel umhertrugen, so daß man sich am nächsten Morgen fluchend alles wieder zusammensuchen mußte.

Am Ende würde Wendler den Mann gehen lassen müssen, wie jedes Mal. Aber wann dies der Fall war, das bestimmte Wendler alleine. Achtundvierzig Stunden können sehr, sehr lange sein, und man konnte in dieser Zeit eine Menge Spaß haben. Auch wenn das Vergnügen wie immer sehr einseitig sein würde. Immerhin, tröstete sich Wendler. Man konnte nicht alles haben, und ein bisserl was geht immer ...
Tolle Geschichte. Kann leider nur 1 Danke verteilen.
@*********rlan ... das ist *spitze*

Danke dafür .-)
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Hallo meine Reitzwortgeschichtenschreiberinnen und Reitzwortgeschichtenschreiber,
hier präsentiere ich Euch die Wörter aus dem Wörtersee, den ich mir angelegt habe:

Fracksausen
Kinkerlitzchen
anreichern
ergötzen
leutselig
grobschlächtig
beschwingt
händeringend

Ich freue mich auf schöne Geschichten von der Spree bis zum Wörthersee, von der Elbe bis nach Elba und von Rodenäs bis Eidengesäß.
Was bitte sind "Reitzwörter"? *gg*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.779 Beiträge
Na ja, darf das Schwabenländle auch mitmachen *zwinker*
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Zitat von *********_Arte:
Na ja, darf das Schwabenländle auch mitmachen ;-)

D' Schwoba soddat scho au mitmache!
Ja gut, und - mal abgesehen von den Sueben, die mitmachen dürfen (Bajuwaren, Hassia, Thuringia, Saxones, Angeln, Jüten, Friesen, Falen und alle anderen derzeit hier ansässigen Nachfahren irgendwelcher Vorvölker hoffentlich auch, und hoffentlich auch die derzeit hier ansässigen Nachfahren anderer Völker) - bitte ich einfach um Aufklärung, was mit "Reitzwörtern" gemeint ist *g*

Erstens ist es falsch geschrieben und zweitens: Wieso plötzlich "Reizwort"?
**********Engel Frau
25.372 Beiträge
Gruppen-Mod 
*popcorn2*
Lieber @*********Stein,

der Begriff "Reizwortgeschichte" hier ist schon so alt, wie das Spiel selbst.

Guckst du hier:

Kurzgeschichten: Geschichten-Spiel

Kurzgeschichten: Geschichten-Spiel

Tom (the Sun)
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Reitz macht Fenster, Türen, Wintergärten und Innenausbau - sorry, da ist mir tatsächlich ein Lapsus passiert. Es ist natürlich der Reiz gemeint - also eben Reizwortgeschichten.
Zitat von **********hesun:
der Begriff "Reizwortgeschichte" hier ist schon so alt, wie das Spiel selbst.

Lieber @**********heSun , danke für die Links. Da steht im Jahre 2008 in einem Beitrag etwas, in dem jemand namens Tom den Begriff "Reizwortgeschichte" benutzt.

Ich habe das bisher - seit etwa 2015 - noch nicht gehört, daher sagte mir das nichts. Wenn es also ursprünglich "Reizwortgeschichte" heißt... auch gut. Bin ich wieder schlauer *g*

Zitat von *******nd29:
sorry, da ist mir tatsächlich ein Lapsus passiert.

So ein bisschen gefrozzel muss halt mal sein *g* ... ist sisch nix persönlich, gätha nur um Gäschähft *gg*
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