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Oslo, 2025, Silvesternacht

Oslo, 2025, Silvesternacht
Angeregt durch den Genuss eines großendeutschen Parteievents mit Wiederwahl aus dem letzten Jahr und mit Hintergründen und Tatsachenwissen von ARD und ZDF versorgt, habe ich eine alte Story ein wenig aufgearbeit. Ist nur Trash, hoffentlich.

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Silvesternacht 2025, Oslo


„... Niemand von Ihnen ist allein bei der Meisterung der grandiosen Herausforderungen des Jahres 2025. Unseres Jahres 2025. Vergessen Sie niemals - die Welt dreht sich, das Eis der Antarktis schmilzt, Regierungen kommen und gehen, Kriege beginnen und enden, doch NordicSF bleibt. Wir bleiben. Nichts kann uns auf unserem Weg an die Weltspitze aufhalten, und wenn Sie ab morgen ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte unserer großen Firma schreiben, werde ich an Ihrer Seite sein. Immer an Ihrer Seite, wie ich das bereits in all den vergangenen Jahren getan habe. Jeder Tag wird harte Entscheidungen von Ihnen verlangen und ich weiß, dass Sie diese im Sinne unserer großartigen NordicSF fällen werden. Auch dabei werde ich hinter Ihnen stehen. So, wie ich das schon seit dreißig Jahren getan habe. Was auch immer Sie planen, was auch immer Sie in Angriff nehmen wollen - wenn Sie es für unsere Firma tun, so wird es mit meinem Segen geschehen.“

Stille, nur hier und da durchbrochen von einem verhaltenen Hüsteln oder dem Rascheln eines seidenen Abendkleides, folgte den Worten des alten Mannes mit den schlohweißen, bis auf die Schultern herabhängenden Haaren, einem von Runzeln gefurchten Gesicht und den stechend grünen Augen in dem überlebensgroßen Hologramm. Selbst die kunstvollen Wasserspiele in den stillen Ecken zwischen den riesigen Gold- und Titansäulen schienen leiser zu plätschern.

Johannes Hakonsen hob beide Arme in Schulterhöhe, die offenen Handflächen den Anwesenden zugewandt. „Doch nun ist es an der Zeit, Ihre grandiosen Erfolge des letzten Jahres zu feiern. Allen Grund haben Sie dazu. Genießen Sie das Glück des Erreichten und trinken Sie auf die Herausforderungen, die vor Ihnen liegen. Sie werden Sie mit meiner Hilfe meistern, dessen bin ich mir gewiss. NordicSF für immer!“

Die Antwort aus hunderten Kehlen ließ das Titaneum erbeben: „NordicSF für immer!“

Minutenlang brandeten die Ovationen durch die riesige Lobby. Sie klatschten, pfiffen und schrien, als gäbe es kein Morgen mehr; distinguierte Herren mit grauen Schläfen und Zehntausend-Euro-Schuhen, juwelenbehangene Ehefrauen; Top-Managerinnen mit ihren männlichen Anhängseln und keiner unter ihnen, der nicht etwas in den blau-orangenen Farben der Firma getragen hätte.

Niemanden interessierte es, dass Klatschen politisch inkorrekt war und Grund für zart besaitete Gemüter, einen Safe Space aufzusuchen. Den es nirgendwo hier gab - ein Blasebalg für sein Ego und ein meterdicker Hornhautpanzer für jede Empfindsamkeit waren Grundvoraussetzungen, um zu den handverlesenen Gästen dieses Neujahrsempfangs zu gehören. Norweger waren sie und die, die es nicht waren, fühlten sich als solche. Sie beerbten die alten Wikinger, bei denen selbst die Weiber echte Kerle gewesen waren, und zogen aus, die Welt zu erobern. Ihr Safe Space lag in Walhalla, nirgendwo sonst und sie folgten dem, der sie dorthin führte - Johannes Hakonsen.

Der alte Mann hob noch einmal segnend die dürren Hände, dann erlosch sein Hologramm und die altertümliche Big Band, eine der letzten ihrer Art, intonierte die Firmenhymne.

Die Welt war in den letzten zehn Jahren eine andere geworden. Auf den Straßen der Städte herrschte das Gesetz des Dschungels, unverschleierte und unbegleitete Frauen waren Freiwild und Kinder armer Eltern Handels- und Sexobjekte. Hass war die herrschende Religion; Farbig kämpfte gegen Weiß; Links gegen Rechts; Einheimische gegen Zugewanderte und umgekehrt; Genderismus war Staatsdoktrin, religiös verbrämte Morde und Anschläge Tagesordnung und Bildung Mangelware. Wer den Mund aufmachte und den Kopf aus diesem Morast reckte, musste damit rechnen, dass er ihn verlor.

Niemand hinderte die Parteien und Politiker mehr, die Staatskassen und die Wähler zu plündern; die Behörden personell auszubluten und der Polizei das Rückgrat zu brechen. Jeden Tag verkündeten die Medien die Erreichung des goldenen Zeitalters und sorgten gleichzeitig dafür, dass das Jeder-gegen-Jeden in Sachen Bedürftigkeit und Benachteiligung niemals endete. Doch gescheiterte Ehen, zerbrochene Familien, Geschlechterkampf, entwurzelte und haltlose Menschen waren die Realität und das Leben der meisten war heruntergedimmt auf ein Dasein als Opfer und auf Verantwortungslosigkeit. Abhängig, gefangen und gefällt - die gewollte Dummheit des Mittelalters feierte gesellschaftliche Wiederaufstehung.

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