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Geschichtenspiel Teil 44

*********2016 Mann
2.250 Beiträge
"Carlos"
Carlos steht atemlos vor dem Eingang in die Arena, vielfältige Laute und Geräusche dringen an sein Ohr.
Melancholie beherrscht seine Gedanken, welche seinem verstorbenen Vater gelten.
Don Pedro, wie ihn sein Publikum respektvoll nannte war ein gefeierter Matador. Er starb bei seinem 50ten Kampf. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit und der bis aufs Blut gereizte Stier erwischte Don Pedro mit urwüchsiger Kraft, riss ihm mit seinem Horn die Brust auf und schleuderte den Torero durch die halbe Arena. Schwerverletzt, mehr tot als lebendig, wurde Don Pedro von eiligen Helfern aus der Arena getragen und verstarb zwei Tage später in den Armen seines damals 15 jährigen Sohnes. Dieses traurige Ereignis veränderte und prägte den jungen Carlos.

Heute ist Carlos 24 Jahre alt und selbst ein erfolgreicher Stierkämpfer. Und just am heutigen Tag steht Carlos seinem 50ten Stier gegenüber. Carlos kämpft anders als die strukturell ausgeübte Form des Stierkampfes. Carlos verletzt den Stier nicht, er reizt ihn mit der blutroten Muleta und ermüdet seinen Toro durch geschicktes Ausweichen. Ohne Hilfe von Picadores und Bandarilleros verrichtet Carlos sein blutiges Werk und fällt den Stier mit einem einzigen blitzartigen und tödlichen Stoß.
Carlos Art und Weise steht außer Konvergenz mit den Ansichten seiner Kollegen und der offiziellen Denke der Veranstalter. Aber das Publikum liebt und feiert den 24jährigen Matador , der alleine durch sein blond gefärbtes Haar aus dem Rahmen fällt.
Als ausgesprochener Genießer von teuren Zigarren, erotischem Tango und seinem Beruf als Stierkämpfer gilt Carlos als Aficionado par excellence. Mit Tango ähnlichen Schritten tänzelt er um seinen Stier herum, tangiert sein Publikum emotional, berührt die Menschen die ihm laut zu jubeln.
Und erst wenn der Stier erschöpft taumelt , seine wilde Kraft langsam versiegt und seine Versuche diesen quirligen Menschen zu erwischen immer harmloser werden, blitzt Carlos Estoque auf und die leicht gebogene Klinge fährt dem Stier mitten ins Herz.
Carlos hat sein Leben dem Hedonismus verschrieben, dem Streben nach Genuss und Sinnesfreuden und der heutige Sieg, in diesem symbolträchtigen Kampf, wird Carlos ein mehr als angenehmes Glücksgefühl schenken.

Das fordernde Rufen des wartenden Publikums wird immer lauter. Carlos Gestalt strafft sich, seine Augen gleichen erstarrten Lavakugeln. Härte, Gnadenlosigkeit und ein tödliches Feuer spiegeln sich in aquamarin blauer Iris. Kerzengerade und gemessenen Schrittes schreitet Carlos voran, sein Degen schlägt spielerisch gegen seinen Oberschenkel und eine unbarmherzige Kraft erfüllt ihn. Der Wille zum Töten treibt den jungen Torero an. Carlos weiß, er wird diesen Kampf gewinnen und damit seinen Vater rächen.

Staub umwölkt den Torero als er die gefüllte Arena betritt. Atemloses, plötzlich erstarrtes und in Lautlosigkeit verharrendes Publikum und genau gegenüber die schwarze Bohlenwand welche sich gleich öffnen wird.
Das Brüllen des Toros ist schon überdeutlich zu hören.....
red
*******tee Frau
7.150 Beiträge
*****ree Frau
21.397 Beiträge
Auch wenn ich keinen Stierkampf mag... Hat deine Geschichte mich doch in ihren Bann gezogen. Sie war viel zu schnell zu Ende 👏 *hutab*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Lieben Dank
Dankeschön für die Likes und netten Kommentare *blume* *danke* *friends*
Ich muss zugeben, ich hatte zu knabbern an den Worten und unter dem Zeitdruck und Fülle der privaten und beruflichen Zwänge die momentan auf mir lasten, schien es mir die einfachste Form der Umsetzung zu sein.
Deswegen freue ich mich umso mehr und wünsche Euch allen ein wunderbares Wochenende *blume* *diegroessten*
*****div Frau
7.980 Beiträge
@Nina_de_Wynter: Du hast mich mit Deiner Geschichte über 30 Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Statt Tango war es Wiener Walzer. Egal. Eigentlich wollte ich nur schreiben: *bravo*, Wörter zum Eintauchen und drin versinken...

@**l: ich finde die verschiedenen Varianten einfach wieder schön.
*****div Frau
7.980 Beiträge
Der letzte Tango Argentino?
"Hörst Du das?"
Er wendet sich mir leicht taumelnd zu.
'Klack, Klack, Klack, Klack‘, es ist wirklich nicht zu überhören. Ich komme ihm mit seinem Rollator entgegen, damit er sich darauf stützen kann. Die Sommerhitze in unserer Großstadt hat dafür gesorgt, dass zur Tango-Stunde das Tanzstudio gegenüber seinem Zimmer die Fenster weit geöffnet hat und die Klänge der Absätze der Tanzschüler und die Musik zu uns herüberwehen.

In seinen feuchten Augen spiegelt sich die Melancholie des Momentes.
"Weißt Du noch? Wir haben auch dazu getanzt. Wieviel Jahrzehnte ist es her?", brummelt er.
"Bestimmt zwanzig Jahre..."

Wer bin ich gerade für ihn? Seine Schwester? Seine Frau? Nicht die Nichte, das ist mir klar. Vor zehn Jahren war er zuletzt in Argentinien. Ich erinnere mich noch gut an den Anruf des Arztes aus dem Krankenhaus von Tandil. Meine paar Brocken Spanisch halfen zu vermitteln. Ja, er würde die Herzattacke überleben, müsste aber länger bleiben, bis er wieder flugfähig sei. Meine Mutter hatte Kontovollmacht, ein Vorschuss auf die Krankenhauskosten würde reichen.

Er hat nie erzählt, was damals vorgefallen war. Ich vermutete bereits, dass er auf der Suche nach der Frau war, deren Foto ich beim Auflösen seiner Wohnung gefunden hatte. Das einzige Frauenporträt in der ganzen Wohnung, das keine Verwandte zeigte. Dafür war die Rückseite mit einer Widmung versehen.
"Enamorado Vigga"
In Liebe, Vigga. Der Name ist zwar eher nordisch, aber auch einer meiner Onkel hat sich seinerseits nach Südamerika aufgemacht, in den letzten Kriegswirren. Wer weiß, was für eine Geschichte diese Frau haben mochte.

Hatte er vor zwanzig Jahren ausgerechnet in Argentinien die Frau getroffen, die mit ihm in totaler Konvergenz war? Unglaublich. Warum hätte er dann zehn weitere Jahre warten sollen, sie wiederzusehen? Hier hielt ihn doch nichts, außer der selbstauferlegte Pflicht, auf seine jüngeren Schwestern aufzupassen - auch wenn diese längst selbst im Ruhestand waren.

Klack, Klack, Klack, Klack. Unwillkürlich erfasst mich der Rhythmus. Er hat sich auch wieder gefasst, schnäuzt laut in sein riesiges blütenweißes Stofftaschentuch.
Ich hatte ihn als Kind angehimmelt, immer im Anzug, die Schuhe blitzend, die Frisur saß perfekt. Ein großer Mann mit Ausstrahlung, aufrechter Haltung. Genau, was Frau sich wünscht, nicht nur beim Tango. Hände, die einem mit Fingerspitzen eisern dirigieren...
Kurze Pause gegenüber. Das Klavier verstummt, zischen von zu rasch geöffneten Getränkeflaschen und Kichern verdrängt die Musik.

"Du meintest, der Tanz müsse mich tangieren. Du meintest, ich solle alles hinter mir lassen. Wozu? Du bist jetzt auch hier."
Unverwandt sieht er mich an. Er hat sich wieder gefangen, mit der Stütze des Rollators, lässt ihn los, strafft sich und ist wieder der faszinierende Mann von früher, wie er so vor mir steht.
"Darf ich bitten?", dabei erlaubt seine Frage keinen Widerspruch.

Eine klare Stimme von drüben hält eine Standpauke auf Spanisch.
"Mis hombres, entusiasmo, por favor!"

Karlheinz hat es verinnerlicht, wenn er eine Sache macht, dann richtig. Er ist immer noch größer als ich. Vergessen ist Parkinson und Alzheimer, sein Kopf neigt sich zu mir, unsere Wangen treffen aufeinander, ein Arm um mich gelegt, unsere Hände ineinander verschlungen. Ich bin Vigga, er der große Aficionado aus dem fernen Deutschland. Die Musik über der Straße beginnt wieder mit einem bekannten Stück und wir bewegen uns mit.

Natürlich kommen wir nicht weit. Die Tür wird einen Wimpernschlag später aufgerissen und der neue indische Praktikant steckt den Kopf durch die Türe: "Tea-Time", flötet er und Karlheinz sinkt wieder in sich zusammen. Die Gabe seiner nachmittäglichen Medikamente reißt ihn aus der Vergangenheit abrupt zurück in die strengen strukturellen Gegebenheiten des Tagesablaufes im Pflegeheim. Der Praktikant achtet genau darauf, dass sein Schutzbefohlener wirklich die Tablette schluckt und wirft kopfschüttelnd das Fenster zu.
"Ist doch viel zu heiß, Herr Schulz. Und diese Katzenmusik von dort drüben..."

Wenige Minuten später verabschiede ich mich für heute von meinem Onkel. In Gedanken radle ich nachhause.

Vigga hatte keine wirkliche Chance gehabt. Er hätte es bereits als Hedonismus empfunden, mit einer Frau vertrauter gewesen zu sein. Sie hatte vermutlich nicht geahnt, dass er sich insgeheim wünschte, aus ihm wäre ein katholischer Priester geworden. Niemand hatte das geahnt, nur ein altes Bündel Briefe hatte es mir verraten. Trotzdem hatte er heute mit ihr nochmals getanzt. Und morgen würde ich vielleicht seine Mutter sein.

©mariediv 04/2018
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Scusa?
"Mis hombres, entusiasmo, por favor!"

Hat funktioniert! *bravo*

Tom
red
*******tee Frau
7.150 Beiträge
Ein Spaziergang durch Lissabon
Mich von meiner Intuition treiben lassend flaniere ich am Abend durch die Gassen von Lissabon. Die Sonne steht schon fast am Horizont, der Zauber der Abenddämmerung legt sich über die Stadt. Die schönste Stunde für Romantiker und Fotografen. Die Sonnenstrahlen brechen sich an der Hauswand und tauchen die Kulisse in ein traumhaftes translucierendes Gold-rosé ein. Ein magischer Schleier liegt in dieser Stunde über der Stadt. Den Blick die Straße hinunter sehe ich den Tejo und die rote Tejo-Brücke, der Fluss fließt gemütlich Richtung Atlantik.

Wenn ich durch die Straßen von Lissabon (Lisboa“ auf portugiesisch) flaniere überkommt mich eine Heiterkeit und gleichzeitig eine Melancholie. Auf portugiesisch nennt man das auch „Saudade“ Das ist ein Wort das man nicht wortwörtlich ins deutsche übersetzen kann. Es lässt sich am einfachsten mit heiter bis trauriger Melancholie übersetzen. Auch Sehnsucht und Liebe schwingt in diesem Wort sowie Heiterkeit und Trauer. Lissabon ist die Stadt des „Saudade“ und des Fado. Eine Weltstadt besonderer Art, mit dem Hang zur Melancholie.

In den abgelegenen Gassen vom Chiado sind wenige Menschen unterwegs. Hier reihen sich Jazzlokale, Hedonisten Clubs und Fadolokale aneinander. Die frische Meeresbrise fegt durch die Straßen.
Die Melancholie ergreift mich und ich laufe im taumel der Gefühle ohne spezielles Ziel durch die engen Straßen. Ein „Elétrico“ (Straßenbahn) fährt an mir vorbei und nimmt vollständig den Raum der Gasse ein, es passt gerade noch eine Person zwischen „Elétrico“ und Hauswand. Mein Gefühl treibt mich durch eine offene Tür hinein und ich folge der spontanen Einladung des mit liebe zum Detail, strukturell gemalten „Azulejos“ im Eingang und trete in eine Bar ein.

Im Interieur empfängt mich schummriges Licht und eine einladende Bar. Ich bestelle einen „Café“. Aus dem Nebenraum dringen leise Gitarren und Klavier Klänge. Neugierig schaue ich hinüber und erkenne das einige Menschen an den Tischen um einen freien Platz mit Parkett Boden sitzen.
Die Klänge tangieren mich und berühren meine Seele mit Melancholie. Sie spielen Tango Argentino. Meine Gefühle sind zwiespältig, Tango Argentino, hier in Lissabon in den Gassen des Fado? Meine Flucht vor den traurigen Gefühlen die der Tango in mir aufwühlt ist gescheitert, ich bin sofort gefangen von dieser leidenschaftlichen und emotionalen Musik.
Traurig und zugleich berauscht, von dem magischen Augenblick, sitze ich an der Bar und schaue den Aficionados des Tango zu wie sie im „Abraço“ den Klängen von Bandoneon, Gitarre und Klavier, in der Konvergenz ihrer Körper folgen. Die Augen der Tangueras sind geschlossen, wie im „Milonguero Stil“ und ein glückseliges lächeln in ihrem Gesicht.

Ich bestelle einen Portwein um meiner sowieso schon traurigen Stimmung den passenden Geschmack zu geben. Und beobachte weiter die harmonisch tanzenden Tangueros.
Mir fällt der bekannte Spruch ein „Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann“ was mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. In diesem Moment legt sich eine Hand sanft auf meine, ich schaue auf und sehe zwei tiefe grüne Augen die mich auffordernd anschauen.
Ich nehme seine Aufforderung an, meine traurigen Gedanken zu tanzen und ganz in der Musik zu verschmelzen.
Den ein anderer Spruch sagt auch „Das Leben ist im hier und jetzt.“

© Helena/Aphroditee

PS: Man möge mir verzeihen, das ist meine erste teilnahme am 8 Worte Geschichtenspiel, und ich hatte leider nicht genug Zeit nochmal eine zweite Person Korrekturlesen zu lassen.
Daher *sorry*für eventuelle Komma und Rechtschreibfehler. *tuete*
**********Engel Frau
25.297 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ihr tollen und überaus kreativen, fleißigen Schreiberlein! *g*
Ihr verdient ein dickes Kompliment für die tollen Geschichten, die Ihr diese Woche wieder abgeliefert habt. Super! *top*

So, heute habe ich die Ehre, für christian_m seine neuen acht Wörter einzustellen. Er ist momentan verhindert, so dass ich das gerne in Stellvertretung übernehme. Wohlgemerkt: Es sind seine Wörter! *g*

• redselig
• schmalhüftig
• Überbleibsel
• abstürzen
• Sammeltaxi
• Palettenbett
• Baumhoroskop
• Wintergarten

Viel Vergnügen! *g*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.136 Beiträge
Sehr bewegende Geschichte, liebe mariediv! *roseschenk*
Ich mag das sehr, mit welcher Leichtigkeit du die Gegenwart mit der Vergangenheit verweben kannst!
Wirklich schön! *love*

Sie hat in mir viele fast vergessene Szenen aus meinem letzten Arbeitsalltag hervor geholt... allein dafür nochmals Danke!

Und gleich danach noch ein Spaziergang durch Lissabon! Danke, liebe Aphroditee, dass ich die Gassen und Bars dieser Stadt durch deine Augen sehen konnte! *love5*
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Da ...
... hab ich doch gleich eine Idee für den Kommissar und seinen Assistenten. *g*
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Sehr schöne
Wörter! *love5*

Vielen Dank, lieber christian_m
*danke*
*****e_M Frau
8.371 Beiträge
VERSCHWUNDEN
(Schnell und kurz, weil wenig Zeit in den nächsten Tagen)



Lichterloh brannte es und der Feuerschein war weit über der Ebene sichtbar.
„Die Mischung macht den Glanz“, war ein Standardspruch des Redseligen. So schichtete er im Wintergarten Baumhoroskope, Palettenbett, Bilderrahmen und sonstige Überbleibsel seiner Ehe aufeinander, immer bemüht zufälliges Abstürzen zu vermeiden und goss Benzin aus.
„Jetzt aber schnell raus“. Er schloss die Glastür und lief einige Schritte um dann zur vorbereiteten Zündschnur zu kommen.
Fast ohne Schatten unter der Abendsonne bestieg der schmalhüftige Mann, den alle nur den Redseligen nannten, in ein wie zufällig vorbeikommendes Sammeltaxi. Als dieses exakt 1km gefahren war, flog das Glashaus mit grossem Getöse in die Luft.
Später konnte sich der Taxifahrer an seinen Passagier nicht erinnern. Er ist nur eingestiegen, berichtete die Zeitung, und nach der Explosion war die Rückbank des Taxis leer.
Ein Wochenende im April.
Endlich zu Hause.
Die Woche hatte es in sich. Die vielen Aufgaben die erledigt werden sollten, die redseligen Sitzungen, die nie enden wollten und einen lähmten. Dann die Überbleibsel der zusätzlichen Arbeiten und Verpflichtungen.
Musste ich mir das alles wirklich noch antun?

So sitze ich jetzt mit einem Glas Rotwein in meinem Wintergarten, genieße die Stille, und denke darüber nach:
'wie war das: der Chef sprach von den Abstürzen der Einnahmen. Wir sollten uns auf ein Ende des Erfolges gefasst machen. Nicht dickbäuchig und stolz erhobenen Kopfes den Kunden gegenübertreten, sondern schmalhüftig und devot. Nur so könnten wir den Erfolg wieder herbei steigern.'
"Alle Menschen gieren jetzt nach den neuesten Boxspringbetten, dabei sind sie nichts anderes als unsere Palettenbetten, nur mit einer zusätzlichen Matratze."
Ich höre noch immer seine Worte.
Ob er wieder sein Baumhoroskop befragt hat oder hat seine Alte es ihm das eingeredet? Was für ein Wahnsinn. Wie kann ein ausgewachsener Mann nur solche Gedanken haben: herbeisteigern!.

Das Telefon klingelt und ich muss mich eilen um den Hörer abzunehmen:
"Warum dauert es solange bis Du ans Telefon gehst?" höre ich, bevor ich meinen Namen sagen kann.
"Entschuldigung, ich musste doch erst zum Telefon laufen!"
"Ja, ja, immer noch kein Handy angeschafft, immer noch dieses alte Überbleibsel von unserer Mutter in Gebrauch?"
"Aber es ist doch noch in Ordnung, was hast Du daran auszusetzen? Und warum rufst Du mich an?"
"Ach vergiss es, ich wollte Dich nur an morgen erinnern. Das Taxi habe ich schon bestellt, es holt Dich um sechs Uhr ab."
"Um sechs Uhr schon? "
"Ja, Du bist die erste die abgeholt wird, die anderen steigen danach noch zu".
"Die anderen? Wer kommt denn noch alles mit? Passen denn alle da rein?"
"Klar passen wir acht alle rein, ist doch ein Sammeltaxi."
"Acht? Ach ja, ich hatte an die Männer nicht gedacht."
"Natürlich, Du denkst immer nur an … ich schweige wohl besser."

Das Wochenende wurde ein voller Erfolg und mir wurde klar: ich werde kündigen.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Frei nach
Willy Astor:

"Die Helena, du, die war in einem Land, das ist so trocken, da gibt es keine Briefmarken. Da tut man das Porto gießen!"*haumichwech*

Tom

PS: Verdammich, seid ihr schnell!
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Engelchen ist halt ein Engelchen *g* Auch hier nochmal Danke für das Hochladen meiner acht Wörter, die diesmal leider arg uninspiriert sind *tuete*
Da freut es mich um so mehr, dass ihr so schnell wieder so schöne Geschichten damit geschrieben habt.

Ich bin in der Nacht zuvor ganz bös abgestürzt, in einem (selbstgebauten) Palettenbett aufgewacht und musste erst mal fragen, in welchem Stadtteil das Bett steht. Immerhin wusste ich ihren Namen noch. Dafür hatte sie meinen vergessen. Aber ich weiß jetzt, dass mein Baum die Kastanie ist. Dann habe ich ewig gebraucht, um nach Hause zu kommen, weil die Stadt wegen einem Marathonlauf abgesperrt war. Zu Hause habe ich dann deutlich den Restalkohol gemerkt, als ich wirklich seehr lange gebraucht habe, mir die Wörter aus dem Hirn zu winden. Aufgewacht bin ich um kurz nach 21.00 Uhr.
Greta war insgesamt ein wenig schmalhüftig geraten, bestach ansonsten aber durch ansprechende Proportionen. Ihr inzwischen ergrautes Haar trug sie mit dem Stolz einer Frau, die sich selbst zu lieben gelernt hatte. Sie verstand sich als weibliches Pendant zu Keith Richards, sozusagen als buntes und wahrhaftiges Überbleibsel der wilden Siebziger. Hemmungslos stürzte sie bei jeder sich ihr bietenden Gelegenheit in ungeahnte Tiefen ab, die sich deutlich sichtbar in ihr Gesicht eingebrannt hatten. Sie war redselig, allseits bekannt für ihr lebensbejahendes lautes Lachen und immer auf der Suche nach der finalen Erkenntnis oder dem besten Karma. Ihrem Baumhoroskop zufolge war sie eine Kiefer und stand mit beiden Beinen im Leben. Gewissenhaft und strebsam war sie und zeigte ein beachtliches Organisationstalent. Sie war eine gute Kameradin, mit der man Pferde stehlen konnte. Wenn es darum ging, eine tiefe Freundschaft zu schließen, war sie jedoch sehr zurückhaltend. Sie verliebte sich oft, schnell und immer bis über beide Ohren - doch genauso zügig war es meistens auch wieder vorbei mit ihrer Euphorie. So war die Zahl ihrer Liebschaften im Laufe der Jahre auf ein beachtliches Sümmchen angewachsen. Nicht selten ließ sie ihre Liebhaber in einem Sammeltaxi anrücken, parkte sie in ihrem Wintergarten, um sie an- und abschließend in ihr kiefernhölzernes Palettenbett zu bitten.

(Tomboy, im April 2018)
*****e_M Frau
8.371 Beiträge
Ich finde Greta toll *bravo*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
*guterbeitrag*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.136 Beiträge
Greta ist toll! *top* *fans*
Kompliment, lieber https://www.joyclub.de/my/3262892.herecomesthesun.html!
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Nicht selten ließ sie ihre Liebhaber in einem Sammeltaxi anrücken, parkte sie in ihrem Wintergarten, um sie an- und abschließend in ihr kiefernhölzernes Palettenbett zu bitten.

*spitze* das ist mal eine Idee *lach*
Klasse .. *top*
*****div Frau
7.980 Beiträge
Mir geht es wie Damaris23
Dieses Sammeltaxi ist der Hammer!
**********Engel Frau
25.297 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
So ein Sammeltaxi ist ja wirklich eine tolle Idee!
Nur ... wo krieg ich den Wintergarten her? *gruebel*
*********nd_69 Frau
7.368 Beiträge
Stell sie auf dem Balkon ab.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.793 Beiträge
Oder binde sie in loser Reihenfolge an der Dachrinne fest *zwinker*
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