Im Hörsaal einer Universität
Die Studenten der Pathologie saßen gespannt auf ihren Plätzen im Hörsaal. Nur zwei Männer, Karl und Fritz in Arbeitskleidung, standen an der hinteren Wand. Leises Stimmengemurmel war zu hören. Angeblich sollte ein Prof. aus Philadelphia eine Vorlesung halten. Ganz plötzlich war im Stimmengewirr die Stimme von Karl zu hören, der seinem Nachbarn Fritz ins Ohr dröhnte:
"Du Fred, dat kann ich dich saren, det is ne Frau die hier jleich dat saren hat, und nich een Mann, wie der Typ, der uns die 100 Eier versprochen hat, wenn wir mitmachen. Det kannste mich jloben det is ne Frau. Aba nich son Radieschen wie die Frau zuhause, nee die ist een Riesenradieschen, sonst wär se ja nich Prof jeworn."
"Karl, hör bitte auf so laut zu reden. Kiek mal, die schieln alle schon zu uns rauf."
"Lass se schieln, die wissen ja nich warum wia hia sint. Is ja och ejal, müssen se ja och nich. Die wern det schon noch merken."
"Aber wir wissen es doch auch nicht wirklich."
"Na und, Hauptsache die Kohle stimmt nachher. Jib mia die Hand druff, dass det so bleibt, ik zwee Teile und du een Teil.
Scheiße, is doch een Mann."
Inzwischen ging die Tür auf und ein stattlicher Mann tritt ein. Die Studenten klopfen zur Begrüßung auf ihre Pulte. Als Karl das hört klatscht er sehr laut in seine Hände, Fritz winkt dem Professor zu. Der Professor stellt sich vor und spricht weiter:
"Meine Damen und Herren, ich werde Ihnen heute anfangs ein paar Fragen stellen, um zu sehen, auf welchem Stand Sie sind. Danach geht es an das Eingemachte. Die beiden Herren dort oben! Kommen Sie doch bitte zu mir herunter."
Karl und Fritz steigen nun zu dem Professor nach unten und stellen sich erwartungsvoll neben ihn. Der Professor gibt ihnen die Hand und spricht zu ihnen:
"Wie Sie sicherlich wissen ist es in der Demokratie üblich, die Probanden nach ihrer Zustimmung zu fragen. Ist es richtig, dass Sie sich bereit erklärt haben mir behilflich zu sein? Und wie sind ihre Namen?"
"Ja, wir wolln die Kohle, det heeßt, wir brauchn die, weil wia keene Arbeet ham und die Frau zuhause nur meckert. Ick bin der Karl un det ist Fred oder ooch Fritz."
"Sehr schön.
Meine Damen und Herren Sie haben die Zustimmung der beiden Herren Karl und Fritz gehört. Sie beide dürfen mich Mak nennen, Mak mit K."
"Is det n schottischer Name, sind se Schotte?"
"Nein, ich bin kein Schotte. Mein Vater stammt aus Mākū und das ist eine Stadt in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan. Sie liegt 22 km von der türkischen Grenze entfernt und meine Mutter stammt aus Latur, das ist eine Stadt im indischen Bundesstaat Maharashtra. Also wenn Sie es wollen dann bin ich ein Makulatur. Hahaha, aber das dürfte für uns unwichtig sein.
Gut, Sie Karl sind sicherlich der Ältere von Ihnen beiden?"
"Klar bin ick det. Ick fahr ja ooch den Bus der da draußen steht. Ham se sichalich jesehn. Steht janz jroß Gletsche-Reisen druff. Der Fred der darf dat nicht, der hat Rücken."
"Gut, Danke erst einmal, bitte legen Sie sich beide jetzt hier auf die zwei Tragen.
Meine Damen und Herren, Sie sehen hier die beiden Arbeiter Karl und Fritz. Nun stellen Sie sich bitte vor, beide wären tot, und Sie müssen beide sezieren. Zuerst die Fragen:
An welchen Stellen setzen sie das Skalpell an, welche Schnitte sind die ersten an den Leichen: welche Stellen am Körper der Toten, Karl oder Fritz, zeigen eindeutige Spuren eines Korsetts und wer fuhr einen Rasenmäher, also der Korsettträger oder der andere Tote."
Da schrie Karl: "Wat, se wolln uns uffschneiden? Aba nich mit uns, komm Fred wir jehn. Feiff uff die hundert Eier. Schüß sie ulator."
Ev