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Lost Hero

Der letzte Auftrag ...
Nur noch diesen einen Auftrag. Keine 85 Dollar, keine Zweitausend. Zehntausend! Der absolut letzte Auftrag. Johnny wurde schwermütig, schickte Detta per Taxi nach Hause, er selbst wollte nur trinken. Dort, im Lost Hero, bei Jeff und der Musicbox. Die Ratten sagten sich gute Nacht, die ersten Frühstücksgäste besetzten die roten Lederbänke, gegenüber der Theke. Johnny, mein guter Johnny, raunte er sich zu: Johnny. Zehn Riesen. Die Kerzen wurden ausgeblasen, der Strom angestellt. Kaffee, Johnny? Ja, dick und schwarz. Regen prasselte an den Scheiben. Tommi röhrte aus der Box: Flower's Grave. Schräg und schlimm. Zu schlimm. Zu schlimm für Johnny. Zu gerne würde er gehen, schlafen oder sonst was. Eine kleine Träne erinnerte ihn an seinen nächsten Job. Zehn Riesen, nur der eine Job. Der letzte Auftrag.

Auf dem Weg in seine kleine Wohnung: Mr. Waits als begleitender Zwillingsbruder. Poor Edward. Schwermut pur. Johnny? Johnny? Johnny!

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Copyright: Maurice de Winter – 2008

Fortsetzung folgt.

The end
Ach, Johnny. Ach du. Geh weg, Matthilda. Geh, geh. Keine Träume mehr. Johnny schaute in die Mündung seines Fünfundvierzigers. Er entsicherte. Drückte ab. Good bye, Johnny. Sein letzter Auftrag.

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Copyright: Maurice de Winter – 2008

P.S.
Abschiedssong: Watch Her Disappear.

... Eine Kleinigkeit blíeb unklar, wie war nochmal diese Geschichte mit den zehntausend Dollar?
Puh -
ganz großes Kino!!
lg, kairi
Grins
Ich liebe ja deine deftige Ausdrucksweise. Dennoch war für mich die Krönung der Geschichte:

... Eine Kleinigkeit blíeb unklar, wie war nochmal diese Geschichte mit den zehntausend Dollar?

Bingo - woher wusstest du....?

@****ow -
Sein hämisches Lachen geht in ein schrilles Quieken über
. . .wunderbare adjektivische Beschreibung...
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
Tränen...
...laufen mir in kleinen feuchten Bahnen über die Wangen.

Er entsicherte. Drückte ab. Good bye, Johnny. Sein letzter Auftrag.

Bye pal, I'll really miss ya.

Have a good one, wherever you are;
across there, at the other side of the Lost Hero...
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Herrliche Bilder und welch illusionsloses Ende. Sehr realistisch, Auftragskiller sterben nicht auf Barbados oder Hawai in der Sonne!
Was soll ich dazu sagen?
Ich sehe bereits in der Verfilmung Jean Reno vor mir, wie er als Johnny mit ausdruckslosem Gesicht, bei der Blondine in der Bar, seine Bierbestellung aufgibt.
Und zefix.....es ist tatsächlich so, ein Auftrag bleibt immer übrig!

Wenn man diese Geschichte, wie ich am frühen Montag Morgen liest, hat man es schwer, den Tag statt mit einem Café, nicht mit einem Whisky zu beginnen.

Also lieber Maurice, ich ziehe den Dreispitz vor diesem Feuerwerk an Stimmung und Bildern und verbeuge mich bis zur Verfilmung.

Muschikatzi

P:S:
@****ow *haumichwech*
Wenn Du das nächste mal Hähnchenschenkel machst, lad mich bitte ein! "Mad Butcher" alleine hinzurichten, ist doch langweilig, oder? Ich flecht mir auch Zöpfchen ins Blondhaar, setz meinen unschuldigsten Blick auf und zieh mein abwischbares, rotes Lackkleid an.
Wie ich schon einmal in einem anderen Thread schrieb:
Ich möchte unterhalten.

Deswegen ist mir Euer Lob Ansporn für weitere, neue Geschichten.


Auch wenn Johnny das Zeitliche gesegnet hat, das Lost Hero lebt!
Ich bin mir ganz sicher, dass ich dieses seltsame Lokal irgendwann wieder ins Zentrum einer Geschichte stellen werde.
Mich hat es auch gefreut, dass Pandora (er hat mich vorher gefragt) in einer seiner Geschichten das Lost Hero erwähnt. Klasse Geschichte, mein Freund.

Also, vielen Dank an Euch.

Liebe Grüße
Moritz
Ein Bild aus alten Tagen, als das Lost Hero von bestimmten Gästen
auch Smokey Joes Café genannt wurde (Alte Aquarellskizze von mir).
Der allerletzte Auftrag - die Sache mit den 10.000 Dollar.
Keine Zeugen, Johnny, keine Zeugen. Seine letzte Ansprache an Johnny ließ ihm keine Ruhe. Er hätte nie, nie geglaubt, dass er das in die Tat umsetzen würde. Obwohl Giovanni wußte, Johnny war unheilbar krank, dem Tode geweiht. Ihm, dem Boss, liefen Tränen des Verlustes über die Wange. Er saß allein in seinem schicken Büro und weinte. Zückte sein Scheckbuch, trug 10.000 Dollar ein, unterschrieb. Für sie. Mit Umleitung über eine Schweizer Bank, anonym. Johnny, mein letzter Dienst an dich, wie versprochen. Der Speichel beim Zukleben des Kouverts kam ihm schwer, schwer und salzig. Johnny. Die Adresse, Johnnys Büro. Nur für die Bank, die Schweizer Bank. Ein flinker Bote kam, nahm und leitete die letzte Überweisung auf Johnnys Konto ein. Im Anhang die Kopie von Johnnys Testament.

Babe saß ihm gegenüber, ihm, Dr. Goldstein, Frauenarzt im Westend. Sind Sie sozialversichert? Ja, mein Chef hat immer alles überwiesen, hier, meine Karte. Sie sind schwanger im vierten Monat. Babe wusste es, alles klar, Doc.

Ihr letzter Tag im Büro. Sie las den letzten Eintrag auf das Firmenkonto, mit Anhang. Babe: Für Dich. Sie weinte. Ach, Johnny, das wusstest Du? Babe, nehme das Geld, schliesse die Firma, und pass auf Dich auf. Auf Dich und auf das Kleine. Babe, wenn ich nur jünger gewesen wäre .... Babe.

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Copyright: Maurice de Winter – 2008
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Gelungen!
Der Schluss ist wirklich gelungen und macht die Story rund, mein Schatz!

Und hier Deine Feder!

Katzerl
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
That's it!
Take care... Babe. File closed.
Ja, jetzt ists ganz rund... super!!

lg, kairi
Von manchen Dingen kann man nie genug haben. Und gerade bei den Hüten ist es ja so, dass die Menge der Federn die Poten^^^ aehm die Fähigkei^^^ .. also naja irgendwas anzeigen *zwinker*

Daher einfach wortlos gleich noch eine.

lg
Angelika
Neues aus dem Lost Hero
Trauerfeier im Lost Hero. Johnnys Abschied.

Aus der Musicbox röhrte Mick Jagger "Street fighting Man". Das Lost Hero platzte aus allen Nähten, so gut gefüllt wie nie zuvor. Zur Feier des Tages schenkte Barman Jeff echten Scotch aus, nicht diesen üblen Bourbonverschnitt wie sonst. Liebesdame Detta ging ihm zur Hand, spülte Gläser, füllte neue. Auf den roten Lederbänken gegenüber der Theke saßen Johnnys wenige Freunde. Gangsterboss Giovanni und Babe, seine neue Flamme. Babe war mittlerweile Mutter eines kleinen Jungen, die Detektivagentur hatte sie längst geschlossen. Da Johhny nie eine richtige Beerdigung und keine Trauerfeier bekam, hatten sie beschlossen, Johnnys Jahrestag zu feiern. Genau ein Jahr nach seinem Tod sollte er würdig verabschiedet werden. Auf Johnny! Salute.

Jeff, Barman und für diesen Tag für den musikalischen Background zuständig, entpuppte sich als waschechter Stonesfan. "I'm free". Ja, Johnny war jetzt frei. Und im Viertel war es nicht ruhiger geworden. Immerhin, es gab jetzt ständig Strom, Rattenplage und Korruption waren fast beseitigt. Was allen Westendbewohnern Kopfschmerzen bereitete, war diese neue Generation von Freaks, die wahllos Leute abschlachteten, vergewaltigten und anschliessend verstümmelten. Johnny wurde schmerzlich vermisst, im Gegensatz zu den Bullen hatte er gründlich aufgeräumt. Giovanni, dem diese abgefuckten Mörder ein Dorn im Auge waren, machte sich Gedanken. Diese Chaoten störten seine Ordnung und vor allem seine Geschäfte. Johnny war immer ein zuverlässiger Partner gewesen. Auf Johnny! Cheerio.

An der Theke ging es heftig zu, Leute aus dem Viertel standen in Viererreihen. Irgendwie alles Leute, die Johnny kannten. Der Barman füllte die Gläser im Akkord. Und zwischendurch immer schnell zur Musicbox. "Anybody Seen My Baby?". Das Lost Hero wabberte, schwitzte. Mittendrin Duffy, neu im Westend. Ein schweigsamer Enddreissiger, mittelgroß, schlank, mit scharfen Augen und schütterem Haar. Sein Stoppelbart verriet Uneitelkeit, sein Anzug hatte bessere Tage gesehen. Er war der Einzige unter den Gästen, der Jeffs Ersatzwhisky trank. Bourbon mit einem Schuß Ginger Ale. Die Stones gingen ihm auf den Sack, er trabte mit finsterer Miene zur Musicbox, suchte dort Willy Deville. Und fand ihn. "Gypsy deck of hearts". Duffy träumte jeden Tag von Big Easy. Er war ein Junge aus den Sümpfen. Einer aus dem Messergeschäft, einer, der viel Blut vergossen hatte, einer der Gerechten. Er hatte Johnny nie kennengelernt, kannte ihn nur aus den Erzählungen seiner Schwester Matthilda. "Lay me down easy". Er wollte ihren Tod rächen, zu spät. Johnny, du Schweinehund.

Einer von Giovannis Gorillas gab Duffy das Zeichen, ihm zu folgen, hin zur den roten Lederbänken. Giovanni lächelte ihn an. Setz dich, mein Junge. Babe lächelte nicht, sie hatte eine Ahnung.

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Copyright: Maurice de Winter – 2008
Fortsetzung folgt
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