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Geschichtenspiel Teil 35

*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Ich freue mich total, denn ich darf euch heute die acht Wörter für die kommende Woche präsentieren:

Tadaaaaaaaaa hier sind sie:


Stadtpark

Gänsefüßchen

Pausenbrot

schimpfen

Burg

ungepflegt

Distanz

Kuh







Auf geht's!



Ist das aufregend...
*******day Frau
14.250 Beiträge
Kicher...
Eines steht fest, Rückenwind. Du bist superpünktlich.

Wir brauchen Dich also nicht aus der Distanz ungepflegte Kuh schimpfen. Wobei wir natürlich, wir sind ja die Sprachliebhaber, die Beleidigung in Gänsefüßchen packen würden. Was, bei Licht betrachtet, sicherlich immer noch besser wäre, als Dich im Stadtpark zu kidnappen, um Dich dann im Burgverlies anzuketten, ohne Dir ein Pausenbrot in Reichweite hinzulegen.

Also ist alles gut.

Sylvie
*top*
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
*lol*


Also zu einfach...
*******day Frau
14.250 Beiträge
Keine Sorge
wir können es uns auch selbst schwer machen *zwinker*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.187 Beiträge
Wuuoooohh!
Sylvie: volle Punktzahl!!! *lol* *top*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Naja...
ich hätte es halt nicht übers Herz gebracht, das Newbie stundenlang auf ein Ergebnis warten zu lassen *engel*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die Lösung eines Problemes in vier Schritten
Die Lösung eines Problemes in vier Schritten
(c) 2/2015 by TRB

„Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Militärattachés, verehrte Politiker und deren Bedienstete. Im Rahmen unseres Volkshochschulkurses: „Problemlösungen in taktisch-strategischer Manier“ werden wir heute ein aktuelles Problem aufrufen um es anhand der Lösungsstrategie zu einem Abschluss zu bringen. Kommen wir also gleich zur Sache. Der Kurs wird eine knappe Stunde dauern. Pausen sind nicht vorgesehen, sie können also die Pausenbrote im Koffer lassen.

Widmen wir uns dem Grundgerüst. Vier Schritte sind notwendig, um ein Problem nachhaltig zu lösen. Erstens: Krise. Zweitens: Beobachtung aus der Distanz. Drittens: Analyse. Viertens: Strategie und Handlung.
Erstens brauchen wir eine Krise. Nicht eine kleine Krise wie die Frage ob der Stadtpark für Penner zum übernachten freigegeben wird oder nicht, sondern eine echte Krise. Ohne die ursächliche Problemstellung ist alles andere sinnlos. Hat jemand der hier Anwesenden einen Vorschlag? Ja? Sie da hinten. Herr…..?“
„Stoltenberg. Jens Stoltenberg!“
„Ah ja, Herr Stoltenberg. Sie sind gerade Chef der NATO, richtig?“
„Das ist korrekt.“
„Dann haben sie ein aktuelles Anliegen?“
„Ja. Die Ukraine-Krise.“
„Aaaah ja. Interessant. Nun gut, beginnen wir mit der Ukraine-Krise. Krise in Gänsefüßchen, weil es ja bereits fast zu spät ist. Gut. Punkt Eins: Die Krise. Der Westen sieht seine Werte gefährdet, der Osten, in diesem Falle speziell Russland, seinen Anspruch. Keiner will nachgeben und es besteht die Gefahr einer weltweiten, ungepflegten Auseinandersetzung. Habe ich das Problem hinlänglich umrissen?“
Alle nickten mehr oder weniger heftig.

„Kommen wir zu Punkt Zwei. Die Beobachtung. Dazu fassen wir erst einmal die Fakten zusammen. Die Ukraine war vor Gorbatschows Umbau der Sowjetunion eine Art Bundessstaat. Ab 1991, als die Ukraine sich aus der Sowjetunion herauslöste, galt sie völkerrechtlich anerkannt als autarker Staat. Die Bevölkerung besteht nach letzten Erkenntnissen aus 78 % Ukrainer und 17% Russen und noch ein paar anderen, die aus Sicht der Prozentzahlen nicht weiter erwähnenswert sind und die Kuh nicht mehr fett machen. Die Russen siedeln mehr an der Ostgrenze der Ukraine. Rein flächenmäßig ist die Ukraine der größte Staat Europas und sie gilt als die Kornkammer Europas. Dazu die Bodenschätze und ihre strategische Lage, auch Schwarzmeer, macht sie zu einem geschätzten Handelspartner. Das sind zunächst die Basisfakten. Wenn wir jetzt in die Analyse übergehen, sind ebenjene Bodenschätze und landwirtschaftlichen Ergebnisse ein Grund und der Motor der Aggression. Nachdem Gorbatschow nicht mehr Präsident war, verfolgte Vladimir Putin ganz eigene Ziele. Man vermutet, dass er die Sowjetunion zurück zu alter Größe führen wolle. Dazu gehören strategische Punkte. Das hat der kleine Gernegroß gut erkannt. Als erstes akquirierte er die Halbinsel Krim inklusive aller Häfen und Burgen. Der Grund war einfach. Als Stützpunkt der Schwarzmeerflotte war die Halbinsel unersetzlich und nichts auf dem Planeten wäre schrecklicher, als den Ukrainern, den ABTRÜNNIGEN Ukrainern, die auf alles und jeden schimpfen, aus Putins Sicht, auch noch Miete für die Obliegenheiten zahlen zu müssen. Ergo zog er, und das ist mittlerweile faktisch untermauert, Soldaten aus den bisherigen Krisengebieten ab, ließ sie in die Krim einsickern und Ärger machen. Das Ergebnis ist allgegenwärtig. Die Krim gehört mittlerweile quasi zu russischem Staatsgebiet. Nun kam der nächste Schritt Putins. Im Osten der Ukraine waren die gleichen Agitatoren zu sehen, die vormals die Krim besetzt hatten. Soldaten, schwer bewaffnet, ohne Landesabzeichen, ohne Dienstgrade, ohne Zugehörigkeitsabzeichen gaben sich als Separatisten aus. Zuvor hatten irgendwelche Typen die Meinung der Ostukrainer, meist russischer Abstammung, manipuliert. Aus politischen und militärischen Kreisen wird nicht nur bezweifelt, dass die Separatisten aus dem Ukrainischen Volk stammen, es ist aus Russland quasi unwidersprochen. So etwas nennt man auf dem privaten Sektor „Feindliche Übernahme“.
Das Problem ist nun, dass die Ukrainer sich wehren. Die Kämpfe werden schwerer und heftiger und die ganze Welt fragt sich, woher die Separatisten Waffen, Munition und Lebensmittel bekommen, wenn doch in der Ost-Ukraine alles zerstört ist. Die Krise spitzt sich gerade zu und eine Lösung des Konfliktes ist in weiter Ferne.“

Die 54 Leute im Hörsaal klebten an den Lippen des Vortragenden. Sicherlich waren einige zweifelnde Gesichter darunter, besonders aus den Reihen der Politiker die ja meinten, die Weisheit mit großen Löffeln gefressen zu haben.

„Wenn wir jetzt streng analytisch vorgehen, muss man sich zwangsläufig fragen, was hier eigentlich los ist. Die Ukraine ist ein souveräner Staat und was in seinem Landesinneren abgeht, geht keine Sau etwas an. Wenn der Westen reden will, frage ich mich eigentlich, warum man mit Putin diskutiert? Und warum hat Obama nicht die Eier, mit Putin direkt hart zu verhandeln? WENN denn schon die Ukraine Spielball der Ost-West-Interessen darstellen soll, dann bitte, fragt doch die Leute dort? Wenn aber die Ukraine ein souveräner Staat ist, und das haben ja alle Bündnispartner unterschrieben, warum meint Hinz und Kunz, denen dort erklären zu müssen, was Trumpf ist? Die angeblichen Separatisten werden weder müde, noch krank. Sie haben ausreichend Munition und Waffen und unterernährt sehen sie auch nicht aus. Ergo werden sie von irgendwoher beliefert. Wahrscheinlich aus Russland. Nehmen wir das einfach einmal an. So. Jetzt:
Die Lösung. Wir erinnern uns: Ukraine, souveräner Staat, allein verantwortlich für alle inneren Angelegenheiten. Wenn jetzt das Problem auf Deutschland übertragen werden würde… und sagen wir… Bayern von heute auf Morgen zu Österreich gehören wollen würde… was dann? Was würde Merkel machen? Was? Gehen lassen? Nein. Verkaufen? Nein. Verhandeln? Mit Ramsauer und Seehofer? Machen Sie Witze? Nein, Truppen gehören da rein. Insbesondere, wenn man annehmen muss, dass die Volksmeinung von aus Österreich eingesickerten Agitatoren besteht. Die Lösung des Ukraine-Problems wäre also folgendes:
Laut neuesten Berichten hat die Ukraine ca. 80000 Mann unter Waffen. 30000 werden ans Nordende der besetzten Gebiete geschickt, 30000 ans südliche Ende der besetzten Zone. 10000 werden als Luftlandeeinheiten bereitgestellt, 10000 gelten als strategische Reserve. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird synchron aus dem Norden und aus dem Süden angegriffen. Und zwar nicht gegen die Separatisten selbst, sondern es wird einfach einmarschiert und die Grenzen zu Russland werden nachhaltig dicht gemacht und zwar auf breiter Ebene. Die Luftlandetruppen werden in der Mitte, direkt auf der Grenzlinie abgesetzt. Schlussendlich sind die Separatisten eingekreist und, was viel wichtiger ist: Die Grenzen zu Russland sind dicht; müssen aber sswm befestigt werden. Die Militärs werden mir zustimmen: Man gewinnt nicht immer durch die größere Knarre, sondern mit dem hellsten Kopf. Erst die Nachschubwege abschneiden. Dann trocknet der Sumpf von selbst aus. Russland kann es sich nicht leisten, wie bereits geschehen, die Grenzen ohne Genehmigung der Ukrainer eigenständig zu überqueren. Das wäre ein Grund zu offenen Auseinandersetzungen und die Ukraine darf dann auf das Mandat der UNO hoffen. Die Separatisten allerdings werden ausgetrocknet. Mit ein wenig Zeit und Taktik kann man so die Lösung herbeiführen, die am wenigsten Tote kostet. Putin ist ein Soziopath und Egomane, aber den dritten Weltkrieg heraufzubeschwören und damit in Hitlers Fußstapfen zu treten, wird er sich zweimal überlegen. Der Zusatznutzen ist: Wenn die gebeutelten, hungernden Russland-Fans von der Ukraine mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt werden, können die wohl kaum meckern“

Zunächst fassungsloses Staunen. Aufgerissene Augen, offen stehende Münder und atemlose Stille. Dann setzte heftiges Gemurmel ein. Alle diskutierten miteinander. Es ging nicht um die Ukraine. Nicht um die Menschen, nicht um den wahnsinnigen Putin oder die hilflose Merkel. Es ging um…. „…und was wird aus den Fabriken, die wir gerade erst gebaut haben?“, es ging um „… und wie sollen wir den Wehretat jetzt erhöht bekommen?“ und es ging um „so kriegen wir nie unser Geld von Poroschenko…“

Der Vortragende wurde wütend. Aber er ließ sich nichts anmerken. Also packte Abdul ibn Hassam unauffällig seinen Ranzen und verließ den Hörsaal, von den diskutierenden unbemerkt. Den großen Koffer allerdings ließ er zurück. Und dort würde ein Mensch, der durch Leder sehen konnte, eine Uhr rückwärts laufen sehen. 9,…8,…7,….6,…5,…4,…3,…2,…1,…0
*******day Frau
14.250 Beiträge
Bruderherz...
wie wäre es, Schritt 4 a durch 4 b zu ersetzen, den Schmerz zuzulassen und den Hass loszulassen? *liebguck*


























































*ja* ich weiß, das ist unrealistisch... aber frau wird doch noch träumen dürfen *roll*
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Es waren diese schönen Versteckspiele in der Burg oder im Stadtpark, die immer noch Bilder von dir in meinem Kopf erzeugen. Als Kinder konnten wir so einfach jede Distanz überwinden. Unser Fangenspielen erlaubte mir dich ungeniert zu berühren. Einmal spürte ich deine nackte Haut, als dir das T-Shirt hoch rutschte. Wir waren Kinder und die Situation war völlig unschuldig, nur meine Gedanken waren bereits ungepflegt. Wir teilten unser Pausenbrot und schimpften unsere Lehrerin ein Kuh. Bei wörtlicher Rede vergaßen wir die Gänsefüßchen und in den Pausen vergaßen wir die Zeit. Als dir klar wurde, dass du eine Frau wirst wurde ich zur Kinderei. Heute weiß ich nicht einmal in welcher Stadt du lebst.
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Als dir klar wurde, dass du eine Frau wirst wurde ich zur Kinderei.

Ich glaube, dieses Erlebnis kennen viele (junge) Männer ...
Huiuiui ...
@ Sylvie
gekonnt kurz und ungezogen! *baeh*

@**m
321 deins und bitterböse! *schock*

@ prichelnde
irgendwann wird die Brause schal. Dann muss es wenigstens Schampus sein. *top*
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Fein, ihr schreibt schöne Geschichten - auch wenn sie teilweise recht kurz sind... *Sylvie-*neck**


Am Geschichtenspiel finde ich besonders interessant, welche unterschiedlichen Gedanken aus den acht Wörtern entstehen.
Da komme ich müde aus Köln zurück … und sehe, mein AB blinkt.
Muss das jetzt sein? Ich bin müde von den sieben Tagen in Köln – oder von den sechs Aufführungen, das eigene Bett ruft.

Ich nehme den Hörer zur Hand, nachdem ich mein Gepäck abgestellt habe. Meine Güte, sieben Anrufe waren verzeichnet, zwei davon von Anita.
Nein, das muss ich mir nun wirklich noch nicht antun.
Also erst einmal zuhause wieder ankommen. Einen Kaffee machen, mich aufs Sofa setzen und die Woche Revue passieren lassen.

Toll war es gewesen. Ein wunderbares Publikum, die uns mehrmals heraus geklatscht hatten, mit „Bravorufen“ – und zusätzlichen Belobigungen, wenn wir nach den Vorstellungen unten im Restaurant zusammen saßen.

Ich sehe noch Heidi vor mir, jedesmal, wenn wir vor den Vorstellungen noch Zeit hatten, nahm sie ihr Pausenbrot noch zu sich. Immerhin hatten sie alle schon eine Fahrt von einer guten Stunde hinter sich. Und das war sicherlich nicht immer ein Zuckerschlecken. Acht Menschen in einem kleinen Bus über die Autobahn und öfter im Stau zu stecken als es einem lieb war.

Da hatte ich es schon besser. Ich war in Köln geblieben, konnte bei einem Bekannten schlafen, und tagsüber im Stadtpark spazieren gehen. Konnte im dortigen Einkaufsforum zu den ungepflegten Menschen Distanz wahren. Egal, sie konnten mich als dumme Kuh beschimpfen oder sonst etwas – es tangierte mich nicht.
Mir war es viel wichtiger, dass ich eine hohe Mauer um mich herum errichtete, so, als ob ich in einer Burg säße, und keiner mich erreichen konnte. Noch einmal alle Stellen der Aufführung in Gedanken durchgehen. Auch stellte ich mir immer vor, die Menschen würden mit ihren Füßen den Schmutz der Straße aufsaugen. Dann wäre eines Tages alles so sauber, dass wir keinen Schmutz mehr sehen würden.

Während ich so darüber, mit dem Hörer in der Hand nachdachte, kam eine SMS von Anita auf mein Handy.
Hallo Ev, kannst du mir bitte noch einmal den Witz erklären, der mit den Gänsefüßchen?
Gingen die Gänse nun in einer Reihe oder alle nur auf einem Bein?
*******day Frau
14.250 Beiträge
auch wenn sie teilweise recht kurz sind...

Das ist die sogenannte Sagittalänge*) und eine eigenständige Kunstform *klugscheisser*




*) benannt nach dem Erfinder
Kuhltiviertes oder Fünftes, Ballaballet von Graf Vlatu Lenz
Verehrtes Kuhplikum,

heute wende ich mich an sie mit einer Gans. Ohne besondere Bitte wird sie ihren Glubschaugen sogleich ein besonderes Schauspiel bieten. Sobald die Kiebitze schimpfen, die Spechte anfangen zu klopfen zum Gesang des Stars, nachdem mein troika Diener Otto Starenschreck im Stadtpark unter der Burg den Knall zugibt, von dem er den Schuss noch nie gehört hat, wird Gans Petra zu diesem pfiffigen Konzert die Gänsefüßchen anmutig vor und zurück, rechts und links, plitsch wie platsch aus der grünen Brühe des Gänsealltags heben, und ihnen zeigen, dass selbst die dümmsten Bauern, äh Gänse mehr können, denn Eierablage, Formationsflug und Kissenfüllen. Taktlos und flügelschlagend wird sie sich in ihre schwingenden Euter tanzen unnd so unter ihnen im Nu den Rahm, äh Ruhm abschöpfen, den meine Köchin braucht, um die dicksten Kartoffeln in ein köstliches Gratin zu verwandeln. Das ist Dis-Tanz der Watschelklasse, das ist wahre Euternasie! Dafür lässt unsereins jede Blutwurst und auch das bestgeschmierte Pausenbrot links liegen.
Bitte lehnen sie sich nun bequem zurück, spüren sie den angenehm rytmischen Sog der Melkmaschine, atmen sie tief ein und aus und spüren sie wie dieses Schauspiel, diese überwältigende Muhsik sogar ganz nebenbei ihre Lunge pflegt!

Viel Spass bei Vlatu Lenzens Kuhlturellen Höhepunkten!
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Dis-Tanz

...hoffentlich ist das erlaubt (frei nach Fredl Fesl). Orginell ist es allemal! *g*

Auf alle Fälle *top*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich frage mich,
in wieviel Dezibel Flatu Lenzens Höhepunkte durch die Lande schallen *haumichwech* und ob dem doofen Gauck dabei der Kitt aus der Brille fällt....


Tom
*******day Frau
14.250 Beiträge
Ende
Julia saß weinend im Stadtpark, in sich gekehrt und ohne Blick für die Umgebung. Es war kein lautes Heulen, kein verschämtes Schluchzen und auch kein verkrampftes Schnauben. Sie saß einfach auf der vergammelten Bank unter der Trauerweide und weinte. Jetzt, im Februar, war es ruhig in diesem Park. Die ungepflegten Penner trieben sich an den U-Bahn-Stationen und an den Eingängen der Einkaufscenter herum, um sich so lange aufzuwärmen, bis der Sicherheitsdienst sie vertrieb. Auch der benachbarte Spielplatz war verwaist. Wer ließ schon seine Kinder im Schneeregen Sandburgen bauen?

Die Gedanken drifteten in die Vergangenheit. Sie sah auf die Vierjährige mit den roten Strickstrumpfhosen und den geflochtenen Zöpfen, die hingebungsvoll Sand in ein Förmchen stopfte, festklopfte und umstürzte, die Zeit und Stunde vergaß, wenn sie im Sandkasten saß. Vielleicht hatte ihre Mutter Recht. Wenn man die Dinge aus der Distanz betrachtete, waren sie eigentlich gar nicht so schlimm. Eltern schimpfen nun mal, wenn Kinder nicht gehorchen. Und sie war an jenem Februarabend viel zu spät nach Hause gekommen. Sie war nass, durchgefroren und mit dreckigen Schuhen über das Laminat geschlichen. Strafe musste sein. Sagte ihr Vater. Und der musste es wissen.

Etwas in Julia wollte wieder summend im Sandkasten sitzen und gedankenverloren Förmchen umstürzen. Aber sie war nicht mehr vier Jahre alt. Sie wusste, dass sie den Dingen so nicht entkam. Nicht den Vorwürfen, nicht dem Schreien und nicht den bunten Flecken, die selbst im Hochsommer unter langärmligen Shirts und langen Hosen verborgen wurden. Als ihre Mutter sie schließlich ins Krankenhaus brachte, murmelte ein junger Arzt entsetzt, „wie die lila Kuh“. Da war sie schon in der Schule und hatte gelernt, was Gänsefüßchen am Anfang und am Ende eines Wortes bedeuteten. Ab und zu ein „Klaps“ schadete keinem Kind. Alles nicht so schlimm. Sagte ihr Vater. Und der musste es wissen.

Schlimm war es, wenn ein Kind von seinen Eltern getrennt wurde. Das geschah nur in seltenen Fällen. Und der Mann vom Jugendamt sah ja regelmäßig nach dem Rechten. Er lobte ihre Eltern dafür, dass sie Julia jetzt immer ein Pausenbrot mitgaben. Und er tadelte Julia, weil sie sich dauernd etwas brach oder verstauchte. Julia lernte, das Weinen nicht half, also verstummte sie und sah alle mit großen Augen an, die etwas von ihr verlangten. Und dann tat sie es. So gut wie eine Achtjährige das eben konnte. Aber sie war nie gut genug. Sagte ihr Vater. Und der musste es wissen.

Julia saß weinend im Stadtpark. Es war ihr neunter Geburtstag. Das blaue Auge schmerzte. Das war die Strafe dafür, dass sie Papa nicht zwischen den Beinen küssen wollte. Über ihr krächzte eine Krähe und flog davon. Neidisch sah sie ihr nach. Es war höchste Zeit, nach Hause zu gehen. Aber sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Ein verheultes Kind war kein gutes Kind. Sagte ihr Vater. Und der musste es wissen.

Sie blieb sitzen. Und als sie nicht mehr sitzen konnte, legte sie sich in den Laubhaufen unter der Trauerweide. Die Kälte kroch in sie hinein und brachte ihr einen tiefen Schlaf. Und das Ende der Tränen.

© Sylvie2day, 15.02.2015
It´s me!
*********ld63 Frau
8.187 Beiträge
Daumen hoch...
... liebe sylvie2day,

ich bin sehr berührt.

Danke!
*love* Into
Soderle, jetzertle!
Die schlimmspiratorischen Wörter der Woche zum Kopieren und hurtig Kurzgeschichten basteln:

Soduko Exkremente Nirosta dimmen analog krass blumig Samt
*****ard Frau
1.010 Beiträge
"schlimmspiratorischen"
*haumichwech* *haumichwech* *haumichwech*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
*skeptisch* Gibtsn da zu lachen? Wie nennst du das denn?


















*mrgreen*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Lieber Olove!
das "Nirosta" geht ja GAR nicht..... denkdenkdenk
Wie soll ich das nur einbauen????


Tom



PS: Heisst das nicht SUDOKU? Oder ist das gewollt?????*hae*
*****ard Frau
1.010 Beiträge
*skeptisch* Gibtsn da zu lachen? Wie nennst du das denn?

Lass mich überlegen.....
Nein, es gibt kein besseres Wort für die Wörter. Gleichzeitig nominiere ich "schlimmspiratorisch" zum Unwort des Jahres *lol*

Hmm..ich sollte einen Thread aufmachen, wo sollche tollen Wörter gesammelt werden und am Jahresende (wie im richtigen Leben) wird das "Unwort" der Gruppe gekröhnt.

Saly (immer noch lachend)
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