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DICK LAURENT IST TOT...

*****e_M Frau
8.372 Beiträge
Themenersteller 
DICK LAURENT IST TOT...
.....oder LOST HIGHWAY in einer Opernfassung von Neuwirth/Jelinek, OPER FRANKFURT


Wenn die Wirklichkeit nicht wirklich ist,

wenn der Mann gegenüber deine Liebste küsst,

wenn der Hund anschlägt und die Klingel geigt,

wenn ein Videoband dir dein Leben zeigt,

wenn der Mord auf dem Film dein Verbrechen wird,

wenn im Knast du dann plötzlich die Angst gebierst.



wenn du nicht mehr weißt wer du wirklich bist,

eine fremde Frau dich als Mutter küsst,

und dein Chef dir schon mit dem Messer droht,

irgendwie um dich rum die Welt verroht,

machst du das, was die geile Schnalle will,

massakrierst nebenbei so den Blinky Bill,



fällt dir plötzlich auf, dass dich niemand liebt,

dass es um dich nur Egoisten gibt

und kapierst, du bist wirklich ganz allein,

nein, da ist noch er, das fette Schwein,

der dich ständig in deinem Haus überwacht,

oder nicht oder doch, er steht da und lacht.



Jetzt verstehst du, dass du nur ne Rolle bist,

du willst fliehen, doch das Drehbuch hat dies vermiest,

zwingt dich wieder und wieder in Bilder rein,

bis errettend die Kugel schlägt in dich ein,

und ein Klangteppich deckt alle Unbill zu,

nein, ein Vorhang gibt´s nicht, nur erlösende Ruh.
*****e_M Frau
8.372 Beiträge
Themenersteller 
PS
Die Musik untermalte und trieb zugleich,

oft schaurig und schön und schräg und weich,

die Protagonisten und Sänger all´samt

die kamen meist scharf in dem Stimmenamt,

oszillierte noch eben das hohe b,

so kam ihm zu Hilfe oft ein h, oh weh,

und wenn dann so exzessiv die Reibung,

so klar mit instrumenteller Laibung,

da kuschelt manch einer und hat dieses gern,

vorzüglich präsent, das Ensemble Modern.
*****e_M Frau
8.372 Beiträge
Themenersteller 
DIE PERSER
Aischylos schrieb einst „die Perser“,
Ein allererstes Bühnenstück,
Seitdem, so quält sich mancher Mörser,
Mit diesem Stoff durch dünn und dick,
Es inszeniert auch ein Herr Rasche,
Regie in Salzburg, Frankfurt Main,
Getöse, Rhythmus, Körperasche,
Manch Feuilleton krampfte im Bein.
Wer allerdings, ganz unbewandert
Von griechischem Tragödienhype,
Ist angetan, und so mäandert
Der Perserstücksound tief im Leib.
Der Xerxes also trieb die Mannen
Zum Kampfe gegen Griechenland,
Wollt den Verlust des Vaters bannen,
Der salamis’sche Schmach empfand.
Doch trotz der List am Hellesponte,
Trotz Übermacht von Pers‘schem Heer,
Zeigt sich dass Xerxes gar nichts konnte,
Die Schlacht verloren und die Ehr.
Nun gibt es einiges Getümmel
Und Chöre, Krieger treten auf,
Auch Geister aus dem grauen Himmel,
Ein ganz normaler Tragik-Lauf?
Mit stetig wummernder Musik,
Viel Stroboskope sind am Start,
Endet die Xerxes‘sche Replik,
Im Hades nach der Götter Art.
Das Publikum klatscht wie von Sinnen,
Manch einer seufzt erleichtert, SO!
Es gilt dem Raume zu entrinnen,
Summasumarum ist man FROH!

Ach, Halt, es bleibt noch zu betonen,
Leistung in Sprache, Bild und Ton,
Besonders optisch tut sichs lohnen,
Dem Bühnenbildner gebührt Lohn,
Sowie den Videosequenzen,
Die durchaus starke Bilder schufen,
Der Sountrackteppich konnte glänzen,
Beim Schlussapplaus wird Buh gerufen,
Vereinzelt, aber auch zu Recht,
Im Karpfenteich schwimmt selten Hecht.
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