Auf dem Weg
Es kitzelt an den Füßendas Gras beim Drübergehen
ich wollte dich noch grüßen
habs vergessen muss wohl büßen
und bleibe nicht mehr stehen
Das Moos ist federnd weich
so schreit ich eilig weiter
ich fühle mich dabei so reich
und raste an dem Rosenteich
die Sonne scheint mir heiter
Mutig schreite ich voran
der Weg wird nun viel härter
ich geh so langsam ich nur kann
die Füße wund kein froher Mann
begegnet mir der schwarze Wärter
Zu sehen ist kein Wegesende
Stein um Stein müh ich mich ab
zu gehen klettern nicht behände
Tränen laufen über nackte Wände
und ich finde einen Wanderstab
Hilfe in der größten Not
woher sie kam ich weiß es nicht
eine gute Hand sie bot
dem Hungernden ein Stückchen Brot
und nächtens gar ein kleines Licht
Der Weg verändert sich noch mal
heißer Sand verbrennt die Sohlen
er wird dann wieder völlig schmal
die Landschaft eklig grau und kahl
plötzlich sind da feste Bohlen
Der Pfad hat sich gewandelt
ich schreite nun auf blankem Holz
wie oft hab ich bisher verhandelt
mit dem Schicksal mich verbandelt
mit dem Leben geh ich aufrecht stolz
Auf dem Holzweg laufe ich dahin
trotz Schmerzen in den Beinen
frohgemut mit neuem Sinn
allein doch hochgereckt das Kinn
Irrtum ausgeschlossen selbst bei einem
Wege sind oft kurvig wechselhaft
streicheln schmeicheln tun oft weh
geh weiter irgendwann ist es geschafft
Lichter Zeichen Moos und deine Näh
durch Dunkelheit und kalten Schnee
zu der’s mich zieht mit aller Kraft
(c) Herta 11/2015