Dinner für zwei
"Zwei Gin Tonic", sagt er zu Pierre, ohne den Blick von ihr abzuwenden. "Sehr wohl, Sir!" Wenigstens einer in diesem Restaurant weiss, wie man ihn anspricht, denkt er sich. Er atmet ruhig. Das Dinner war dem Preis angemessen, Pierre wird es später der Hotelrechnung hinzufügen. Dann sind sie wieder alleine. Er trägt einen dunklen Anzug, ein weisses Hemd und Schuhe aus Italien. Materielle Dinge sagen ihm nur soviel, als dass sie notwendig sind, Stil und Eleganz auszudrücken. Noch immer richtet er seinen Blick auf sie, betrachtet sie mit Stolz in seinen Augen. Sie war letztes Mal über sich hinausgewachsen unter seiner Führung. Er lächelt innerlich an den Gedanken daran, an ihren wunderschönen Körper, den Duft ihrer Haare, an die Hände, die sie ergeben zusammenbinden liess. Heute liegt seine schwarze Tasche aus feinem Leder bereits oben in der Suite. Es sind keine Peitschen oder Paddles darin, solche Dinge braucht er nicht. Es sind die feinen Accessoires, welche die grösste Lust in ihr hervorrufen. Sie senkt den Kopf leicht, weiss, was er tut, wenn er sie so in aller Öffentlichkeit betrachtet, nein in sie hineinblickt. Ihr wird warm, im Gesicht und an anderen Körperstellen. Er hat ihr aufgetragen, was sie anziehen soll. Das schwarze Kleid, natürlich, die Strümpfe und den Slip aus schwarzer Spitze. Sie würde für ihn auch ohne ausgehen, aber so ist er nicht. Er wird ihr ihn in der Suite ausziehen, sobald ihre Augen verbunden sind. Einen BH trägt sie nicht, mit dem Kleid braucht sie keinen. Dennoch reibt der Stoff an ihren empfindlichen Stellen und sie weiss, dass er ihre Erregung erkennen kann. Niemand sonst ahnt etwas davon, das Spitzenmuster über der Brust ist raffiniert geschwungen. Er aber sieht es, und der Gedanke daran sendet unablässig feine Impulse durch ihren Körper. Pierre bringt die Gin Tonics, und sie ist froh um die kurze Ablenkung, als der Kellner die Getränke auf den Tisch serviert: "Bitte sehr." Sie schaut ihn an und lächelt, dann verlässt er den Tisch wieder. Sie greift nach dem Glas, nippt daran. Er würde ihr die kleine Menge Alkohol nie verbieten, und sie geniesst die entspannende Wirkung. Es würde nicht lange anhalten, aber immerhin. Er selbst trinkt das Glas nicht aus, das ist nicht sein Stil, er bleibt fokussiert. Er betrachtet ihre feinen Hände, und sein Blick wandert nach oben, über das Kleid zu ihrem Hals und dann zum Gesicht, den Augen mit den geschwungenen langen Wimpern. Sie erahnt, woran er gerade denkt, und ihr Kopfkino springt an. Sie trinkt aus, legt das Glas gedankenverloren zurück auf den Tisch, fühlt die Wärme in sich. Dann sagt er ruhig aber bestimmt: "Es ist Zeit."