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Opernklassiker neu schreiben?

*****s65 Mann
107 Beiträge
Themenersteller 
Opernklassiker neu schreiben?
Gruppe"Critical Classics" will die Librettos
von Opern( Zauberflöte v.a.,aber auch Turandot,Aida neu schreiben,weil dort
frauenfeindliche und rassistische Texte
vorkommen.Hier ein Bsp.Zauerflöte:
"Ein Mann muss eure Herzen leiten,denn ohne ihn pflegt jedes Weib aus seinem
Wirkungskreis zu schreiten."(Sarastro).
*********te_bw Frau
3.424 Beiträge
Also ich weiss nicht, ob das eine gute Idee ist.
Man könnte darüber hinweg gucken.
Das ganze Libretto, z.B. von der Zauberflöte, ist so was an den Haaren gezogen und wir alle, die die Oper lieben, können damit gut leben.
Also what......
*********frau Frau
9.251 Beiträge
Klingt gruselig, dieses Vorhaben. 😱
*****s65 Mann
107 Beiträge
Themenersteller 
Ein notwendiges Beispiel für Rassismus aus
Schikaneders Text der Zauberflöte;:
der Tempelwöchter Monostatos:"Alles fühlt der
Liebe Freuden...und ich soll die Liebe meiden,weil ein Schwarzer hässlich ist..."
Übrigens ein tolle Musik,die diesen Text begleitet.Also was sagt ihr?
******024 Frau
119 Beiträge
Zensur. Ganz gruselig.
*********si_59 Mann
1.212 Beiträge
Das Neo-Jakobinertum greift immer mehr um sich.
***87 Mann
9 Beiträge
Ich finde die Überlegung so dermaßen abwegig und an den Haaren herbei gezogen. Kunst ist immer Zeitzeugin und Mittlerin der Epoche, in der sie stattgefunden hat. Eine gute begleitende Dramaturgie kann auf die offensichtlichen No-Gos und deren Problematiken hinweisen und diese in den Kontext der Zeit einordnen. Das ist der Job eines Dramaturgs - nicht der, in den Libretti herumzufuhrwerken und sie zu „verbessern“. Libretto und Musik bilden eine wirklich starke Symbiose. Geht mir übrigens auch mit singbaren Übersetzungen. In Zeiten von sehr guten Übertitelungen ist eine Janaceck-Oper auf Deutsch einfach gruselig. Anders ist es beim Blackfacing. Das ist komplett überholt. Bei der Internationalität des Opernmarktes kann man einen Othello sehr authentisch darstellen. Gershwin hat vorgemacht, wie es geht 😊
**********aeuse Mann
1.217 Beiträge
dann schreiben wir doch jede bescheuerte Oper neu
(gerade im Eingedenk, warum / wie in Werk ggf. entstanden ist ... ☺☺☺


**********aeuse Mann
1.217 Beiträge
und am besten schreiben wir dann auch Literatur ansich dann um
(Scheiss egal ob Prosa oder Dichtung)

Fangen wir doch gleich bei Kabale und Liebe an
oder Faust I / II
oder "die Glocke"
oder "der Handschuh"

oder - wer würde gern noch welches Werk / die Geschichte per se gern umschreiben !?!? ☺☺☺
*********frau Frau
9.251 Beiträge
Ich glaube, wer auf so eine Idee kommt, "missliebige" Opern umzuschreiben, der kann kein wahrer Opernfreund sein.
Vielleicht schreibt derjenige dann lieber mit Robert Habeck Kinderbücher.
*****s65 Mann
107 Beiträge
Themenersteller 
Es kann sein,dass einige Beiträge die Bedeutung dieser Gruppe und ihrer Initiative unterschätzen.
Ich habe eine Aufführung in der Deutschen Oper
gesehen,in der Monostatos' Text völlig verändert wurde.Er wurde nicht als"schwarz",sondern als"anders"bezeichnet.
Zu der Gruppe gehören Opernregisseure,Buchautoren und auch Dirigent(innen).Sie setzen sich ein für Opern
"ohne erniedrigende Stereotypen".Die Opernbesucher sollen einen Theaterabend erleben,an dem keine Menschen beleidigt werden.Im kommenden Jahr soll eine überarbeitete Fassung der Zauberflöte veröffentlicht werden.
*********frau Frau
9.251 Beiträge
Danke für die Vorwarnung.
Da werde ich auf jeden Fall NICHT hingehen. *nene*
**********aeuse Mann
1.217 Beiträge
bin kein guter Redner - noch mehr ein schlechterer Schreiber
(hoffe, die meisten können eben dies verstehen, was ich ausdrücken will)

Zitat von *****s65:
Es kann sein,dass einige Beiträge die Bedeutung dieser Gruppe und ihrer Initiative unterschätzen.
Ich habe eine Aufführung in der Deutschen Oper
gesehen, in der Monostatos' Text völlig verändert wurde. Er wurde nicht als "schwarz", sondern als "anders" bezeichnet. .

was machen Sie dann erst aus Othello?
oder - bei Rigoletto - wenn er eben etwas (offiziell) verunstaltet gilt?
oder schreiben wir dann auch den Klöckner von Notre Dame um, weil wir (vermeintlich) Angst haben,
körperlich Behinderte Menschen zu verletzten, dies aber im Alltag selbst gern (?) dann zulassen?

kleiner Hinweis / Anfrage:


Rassismus auf deutschen Straßen | Die Anstalt
(Schon mal gesehen – schon sich dann auch damit auseinandergesetzt?)

Zitat von *****s65:

Zu der Gruppe gehören Opernregisseure, Buchautoren und auch Dirigent(innen).Sie setzen sich ein für Opern
"ohne erniedrigende Stereotypen". Die Opernbesucher sollen einen Theaterabend erleben, an dem keine Menschen beleidigt werden. Im kommenden Jahr soll eine überarbeitete Fassung der Zauberflöte veröffentlicht werden.


sie wurden eben damals so geschrieben
es gibt ja auch Bilder, welche man nicht einfach ändern kann / will
(=> schon mal etwas von „der Judensau“ an manchen Kirchen gehört / gesehen (?))
Schreiben wir dann eben neben dem Libretto am besten dann auch den musikalischen Teil dann mit um - wenn es einem nicht gefällt - oder man es besser findet
=> Div. Diskussionen bei Tristan Akkord im Netz

nur weil eben sich Zeiten ändern / weil eben ("Gott" sei Dank)
hier und dort eben auch gesellschaftliche Normen und Werte geändert haben
(die sich jedoch auch wieder ggf. zurück / verändern könnten -> was dann?)

man kann eben den Hinweis geben, dass dies damals geschrieben / verfasst / ...
wurde - gern eben auch mit dem dann damaligen Hintergrund
(Geschichte / Verfasser - dessen Leben - damalige Situation / ...

aber eben zu sagen: ich will das nicht, dass es da ist.
(und schon ist es weg ??)




man will auch heute kaum mehr sich mit WW I / WW II wirklich befassen
(man ist damit immer und immer wieder konfrontiert - man kann es kaum mehr aushalten - oder (?))
auch und gerade Deutschland und Dhihad (das waren dann eben auch wir - auch wenn man es nicht wahrhaben will - sich damit selten bis gar nicht auseinander setzt


aber vielleicht sollte man gerade und genau dies eben machen:
sich damit auseinandersetzen / sich damit konfrontieren
und nicht eben sagen: war damals - und weg damit - NEUES her (gerade eben um sich damit dann NICHT auseinander zu setzen (?)) - sondern einfach "nur" unterhalten zu werden???
**********aeuse Mann
1.217 Beiträge
☺☺☺
*********frau Frau
9.251 Beiträge
@**********ang_A

Danke für deinen lustigen Verschreiber. Du meintest sicher den Glöckner von Notre Dame, nicht (Julia) Klöckner von der CDU. *haumichwech*
********lara Frau
5.990 Beiträge
Als nächstes malen wir klassische Gemälde um.
*********frau Frau
9.251 Beiträge
Daa steht zu befürchten. *aua*
*****s65 Mann
107 Beiträge
Themenersteller 
Die Debatte ist durchaus lebhaft.Es ist aber erstaunlich,dass alle Teilnehmer und -innen
einer Meinung sind und dem offenbar starken
Druck auf Anpassung der Inhalte des Musiktheaters an lautstark vorgebrachte Änderungsforderungen,unter dem besonders
das Bühnenpersonal steht,nur wenig Bedeutung
zumessen.Bei allem Nachdruck,der auf Bekämpfung von Rassismus und Misogynie
gelegt werden muss,ist diese neue Form von Bilderstürmerei,der überragende Kunstwerke
in jüngster Zeit ausgesetzt sind,doch erschreckend.
*********frau Frau
9.251 Beiträge
Interessanter Vergleich: Bilderstürmerei.👍
*******1972 Mann
547 Beiträge
So gesehen müsste man ja mit den Titeln anfangen: Gottendendämmerung, Die Walküre (m/w/d) usw. Nur "Das schlaue Füchslein" und "Die Gezeichneten" kann man halbwegs so stehen lassen.

Ich wüsste wirklich gern, was man in ein paar Jahren über diese Dinge denken wird. "Jaja, so war das kurz nach 2020" oder "Damals fing es an"?

Dieser "Druck", Texte oder was auch immer zu ändern, wer übt den eigentlich aus? Kunst sollte ja eigentlich (eigentlich...) nicht unbedingt das tun, was ihr von irgendwem befohlen wird oder was auf "Druck" von irgendwem gerade aktuell gewünscht ist.
*******me90 Frau
599 Beiträge
Ich persönlich finde es nicht gut, die Texte zu überarbeiten, nur damit die Werke weiter "aufführbar" sind. Wenn die Werke offen rassistisch und frauenverachtend sind, dann sind sie rassistisch und frauenverachtend. Auch wenn es sehr verehrte Schöpfer sind (es sind ja meistens Männer) und tief an den Grundfesten einer Gesellschaft rüttelt.

Auch Bereiche wie Kunst und Musik werden nicht umhin kommen, sich mit der tiefen Verwurzelung von Frauenhass, Rassismus, Kolonialismus auseinanderzusetzen. Ein unangenehmer, schmerzhafter Prozess. Es wird nichts nützen, sich davor zu drücken (bzw. in Texten herumzustreichen).
********lara Frau
5.990 Beiträge
Diese Weichspüleritis ist der Wunsch einer Duckmäusergeneration.
Wieviele Bücher und Filme müssten umgestaltet werden?
Die Kunst ist doch Zeitzeuge und darf m.E. nicht nachträglich verändert werden.
******969 Mann
271 Beiträge
Geschichte ist, was geschehen ist
Geschichte ist, was geschehen ist. Das kann man nicht rückgängig machen.
Dass Werke bestimmte, damalige Sichten beinhalten, gehört zur Geschichte, und untrennbar zu diesen Werken.
Man muss sich damit auseinandersetzen, die Sichten von damals verstehen und einordnen.
Einschließlich vieler Begriffe, die man heute kritisch sehen kann oder muss.

Umschreiben von Werken - manche meinen wohl, sich dann nicht mehr mit der Geschichte auseinandersetzen zu müssen?

Übrigens, dass das Kyffhäuserdenkmal (eine Verherrlichung des Kaisertums) 1945 nicht gesprengt wurde, verdanken wir dieser Sichtweise. Befohlen von sowjetischen Kulturoffizieren, von denen viele Juden waren.
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